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Kapitel 75 - Donnerstag, 15.9. (*2*)


Sina lief in die Wohnung, rief als erstes Patrick an. Eine Viertelstunde später saßen er und Marie fassungslos bei ihr. „Ich bring sie um!" Ihr Bruder war auf zweitausend. Er sprang auf. „Ich fahre zu ihr!"

Susanne öffnete ihrem Bruder die Türe, lächelte ihn gespielt liebevoll an. „Hallo, Patrick! Das ist aber schön, dass du mich besuchst! Komm rein!"

Er holte aus, wollte ihr eine saftige Ohrfeige geben, hielt sich im letzten Augenblick zurück. „Du verdammtes Miststück! Du Teufel! Wie kommst du dazu, Tom das anzuhängen?" schrie er sie an.
Susanne sah ihn mit großen Augen an. „Aber Patrick! Er hat es getan! Er hat mir weh getan! Ich will Sina nur vor ihm schützen!"

Er verschlang seine Hände ineinander, um nicht doch noch zuzuschlagen. So hatte er sich oft bei Max gefühlt! Er wollte ihm einfach ins Gesicht schlagen, um Sina zu helfen. Aber er wusste, wie stark er war. Es war zu gefährlich!
„Du bist krank, Susanne! Vollkommen irre! Du kannst nicht einen der besten Menschen vernichten wollen!"

Sie sah ihn vollkommen wirr an. „Ich bin verrückt? Und was seid ihr? Ihr macht auf verliebt, produziert Kinder am laufenden Band mit vollkommen ungeeigneten Partnern!"
Er zwang sich zur Ruhe. „Sind es die Kinder, die dich stören? Sind es Sina und ich, weil wir uns verstehen, weil wir lieben können, weil wir leben können?"

Er schaltete geistesgegenwärtig sein Handy auf Aufnahme.
„Ihr und lieben können? Ihr wollt Sex! Keine Liebe! Er wollte auch nur Sex von mir, und jetzt behauptet er, Sina zu lieben! Aber sie will auch nur Sex! Und von mir will keiner mehr was, weil sie Geschichten erzählt über mich, weil ihre Freunde, die Freunde der hübschen Sina mit den blauen Augen, Geschichten erzählen! Alle schneiden mich, alle erniedrigen mich, weil sie ihre Lügen über mich erzählt! Aber Lügen erzählen kann ich auch! Ich werde sie vernichten! Zuerst werde ich diesen Tom vernichten und dann sie!"

„Du gibst also zu, dass du Lügen über Tom erzählt hast?"
Sie lachte ein vollkommen irres Lachen. „Nein, das gebe ich nicht zu! Er wollte mich, nicht sie! Er war verrückt nach mir und erst, als er mich nicht haben konnte, hat er sie genommen! Sie ist seine zweite Wahl!"

„Aber Tom war an diesem Tag gar nicht im Club! Er kannte dich überhaupt nicht!"
„Doch, natürlich war er da! Er hat mit mir getanzt, hat mich geküsst, berührt! Er war sehr erregt, hat mich in den Hinterhof gezogen, dann hat er mich bedrängt, ich habe nein gesagt, aber er ist so groß und stark, ich hatte keine Chance, bis ich ihm in die Eier getreten bin!"

„Und warum warst du in dem Club? Warum warst du alleine dort? Wo war Stefan?"
„Stefan, der Wichser! Der will mich nicht mehr! Der hat eine andere!" stieß sie hervor.
„Da auch schon? An diesem 31. Juli?"
„Klar! Sonst wäre ich ja nicht allein ausgegangen!"


In Patrick manifestierte sich eine Idee, seine einzige Hoffnung, Susanne eine Lüge nachzuweisen.
Er raste zur Kanzlei seines Vaters, holte Stefan aus einer Besprechung, erklärte ihm den Sachverhalt.

„Eine Frage: War Susanne am 31. Juli alleine unterwegs, weil du bei deiner Freundin warst?"
Stefan lachte bitter auf. „Ich habe keine Freundin! Ich habe ihr das gestern erzählt, damit ich sie los werde! Am 31. Juli waren wir beide noch in gelangweilter Eintracht vor dem Fernseher, wie jeden Abend!"

„Und Susanne war nicht gegen elf Uhr weg?" Patrick musste sicher sein.
„Um elf? Da war sie wie jeden Abend zu voll, um wegzufahren! Wenn sie Glück hatte, hat sie ihr Bett noch gefunden!"

„Auch an diesem Abend, dem 31. Juli? Ganz sicher? Du könntest das beschwören?"
„Ja! Natürlich! Sie ging nie weg! Sie hat sich nach dem Abendessen mit einer Flasche Wein hingesetzt, und wenn die Flasche leer war, ist sie ins Bett getorkelt!"

„Und es gab keine Ausnahme? Dass du mal weg warst und es nicht mitbekommen hast?"
Stefan lachte. „Ich und weg? Weißt du, was sie für eine Furie sein kann? Nein, ich war seit einem Jahr nicht mehr weg und sie auch nicht!"

„Danke! Mehr wollte ich nicht wissen!"
„Kannst du mir jetzt mal sagen, was das alles soll?" Stefan war etwas ungehalten.
„Ich kann es dir im Moment nicht sagen! Aber ich habe unser Gespräch aufgenommen, was du sagst ist sehr wichtig! Ist dir das Recht?"
„Ja, ja, sicher! Es stimmt ja alles!" stotterte Stefan.

Unterwegs rief Patrick Sina an, berichtete von dem Hoffnungsschimmer.
Sie lief mit Marie zum Revier, begegnete den unwiderstehlichen Dreien, die gerade herauskamen.

„Sag mal, Mädchen, was läuft denn da ab?" fragte Nick.
„Ich darf nicht drüber reden, ich darf eigentlich gar nichts wissen! Aber es ist eine verdammte Scheiße!" Nick musste grinsen. Die süße Sina drückte sich sonst immer sehr gewählt aus, solche Worte aus ihrem Mund klangen schon seltsam!
„Ich habe schon ein wenig mitgekriegt! Scheinbar will ihm Susanne etwas anhängen!"

Er berichtete von ihren Aussagen, verschwieg aber erst einmal ihr Verhalten Susanne gegenüber.

In diesem Moment raste Patrick heran, packte Sina an der Hand, zog sie mit sich ins Haus. Marie lief ihnen einfach mal nach. An der Pforte wollte sie der diensthabende Polizist aufhalten, allerdings hatte er gegen den großen Kerl keine Chance. Er erkannte Sina, sah keine große Gefahr für die Kollegen. Die beiden setzten sich wohl nur sehr für Tom ein. Marie blieb brav bei dem Polizisten stehen.

Sina zeigte ihrem Bruder, in welchem Zimmer Tom verhört wurde. Patrick stürmte hinein, ohne anzuklopfen, knallte das Handy auf den Tisch. Christoph sprang auf, wollte die beiden hinausbefördern, aber Sina hing schon an Toms Hals, er hatte die Arme fest um sie geschlungen.

Patrick bedeutete den Polizisten zuzuhören, wie erst Susanne ihre Lügen fast eingestand und dann Stefan ihre Aussage komplett zerpflückte. Er drückte auf Widergabe.
In Tom wuchs die Zuversicht, Sina fühlte Erleichterung. Jetzt konnte doch niemand mehr glauben, was Susanne erzählt hatte.

Auch Andreas und Christoph wurde es leichter zumute. Eigentlich müssten die Aussagen ausreichen, um Tom nach Hause schicken zu können! Gut, Susannes Aussagen konnten nicht verwendet werden, weil sie nichts von der Aufnahme gewusst hatte, aber Stefans Zusage hatte Patrick intelligenter Weise eingeholt.

Sie gingen mit dem, was sie an Informationen hatten, zu ihrem Chef, der sich ihrer Meinung anschloss. Er rief beim Untersuchungsrichter an, um den Haftbefehl aufheben zu lassen.
Doch zu ihrem großen Pech hatte Bernadette Hofer Dienst, eine kämpferische Feministin. Sie wollte in einer halben Stunde auf dem Revier vorbeikommen.

Die vier zogen sich in das Zimmer des Chefs zurück. Bernadette sichtete das gesamt Material, dann hob sie den Kopf. „Schon seltsam, dass alle Aussagen von Männern gemacht wurden!" merkte sie süffisant an.
Der Dienststellenleiter lächelte freundlich. „Nun ja, Männer haben meistens Männer als Freunde!"

Sie lächelte zurück, aber ihre Augen waren kalt. „Genau! Und deshalb kommen diese Typen auch immer damit durch! Weil sich immer irgendwelche Freunde finden, die für sie aussagen!"
Andreas sah sich genötigt, Tom zu verteidigen.

„Herr Bergmann ist ein außerordentlich guter Rettungssanitäter und Heli-Pilot, der unzählige Menschenleben gerettet hat, auch in seiner Freizeit als Bergretter!"
„Aha, noch ein Freund! Und deshalb hat er keine männlichen Bedürfnisse, oder was?"
Der Chef atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen.

„Also, Frau Dr. Hofer. Erstens befriedigen Männer ihre Bedürfnisse in der Regel nicht durch Vergewaltigungen. Und zweitens hat Herr Bergmann es mit Sicherheit nicht nötig, eine Frau zu zwingen, eher sie abzuwehren!"

„Aha! Sexuell also sehr aktiv, der Herr! Und dann sagt eine einmal: Nein! zu dem erfolgsverwöhnten Casanova, da brennen schon mal die Sicherungen durch, oder?"
Andreas wurde langsam sauer. „Wollen Sie eigentlich bewusst all die Beweise, die für Tom sprechen, ignorieren? Die Aussage des Leitstellenleiters zu Beispiel?"

„Es ist doch ein leichtes, einen Freund in die Wohnung zu setzen mit der Bitte, den Piepser zu bewachen?"
Der Polizist musste fast lachen. „Genau! Hallo, Andi! Setz dich doch heute bei mir zu Hause hin, trag den Piepser ein paar Mal rauf und runter, am besten gegen 23.00 Uhr, weil ich da gerade eine Frau vergewaltigen werde!"

Böse Blicke trafen ihn.
„Und die Aussage von Stefan?" fragte Christoph.
„Das ist, wenn ich recht verstanden habe, der Mann oder, besser gesagt der künftige Ex-Mann der Geschädigten?"

„Der vermeintlich Geschädigten!" wies der Chef sie zurecht.
„Man könnte hier doch auch einen Racheakt vermuten oder?" überging die Untersuchungsrichterin den Einwand.

„Und die Aussagen der drei jungen Männer?" Der Chef ließ nicht locker. „Die wussten nicht, worin der Vorwurf bestand und haben übereinstimmend das Gleiche ausgesagt!"
„Könnte durchaus im Vorfeld abgesprochen worden sein!" konterte sie. „Lebt der Beschuldigte eigentlich in einer festen Beziehung?"

„Ja, er hat einen Tag später die Schwester der angeblich Geschädigten kennengelernt, Sina Christen. Mit ihr lebt er seitdem zusammen."
„Wieder so ein seltsamer Zufall!"

Jetzt verlor Andreas die Nerven. Er schlug mit der Hand auf den Tisch. „Das ist kein Zufall! Er hat Sina kennengelernt, ganz normal, wie ein junger Mann eben eine junge Frau kennenlernt, und sie haben sich ebenso normal ineinander verliebt! Susanne ist zeitlebens auf Sina eifersüchtig, will ihr eins auswischen, denkt sich eine Story aus, datiert sie auf den Tag vor dem Kennenlernen, um so viel Verunsicherung wie möglich auszulösen!"

„Oder: Er macht sich am Tag nach der Tat an die Schwester ran, damit der Vorfall in der Familie bleibt und nicht zur Anzeige gebracht wird!" hielt sie dagegen.
Der Dienstellenleiter versuchte die hitzige Diskussion abzukühlen. „Möchten Sie sich vielleicht selbst ein Bild von dem jungen Mann und von Susanne Christen machen? Vielleicht auch von Sina Christen, seiner Freundin?"

„Vielleicht dann morgen!" Sie schien zu überlegen. „Der Beschuldigte bleibt in U-Haft! Bestellen Sie morgen um elf Frau Susanne Christen, um 12 Frau Sina Christen, vorher werde ich mit dem Beschuldigten sprechen."

„Warum denn U-Haft?" Christoph war fassungslos. „Er ist vollkommen unbescholten, hat ungefähr zwanzig Lebensrettermedaillen bekommen, den bayerischen Verdienstorden, eine hohe Auszeichnung von Österreich! Er hat als 16jähriger einen Verein gegründet, der sich um gefährdete Jugendliche kümmert, Kids Health! Warum soll dieser Mann in Untersuchungshaft?"

„Erstens, um ein Exempel gegen männliche Gewalt zu statuieren, zweitens ist er Hubschrauberpilot, und kann sich ganz schnell vom Acker machen! Alles was sie berichten, überzeugt mich nur noch mehr von seiner Schuld. Er ist ausgesprochen erfolgsverwöhnt, kann deshalb ein Nein nicht akzeptieren."

Der Chef wagte noch einen letzten Vorstoß. „Lassen Sie ihn wenigstens hier in der Arrestzelle!" bat er. „Es ist unnötig, ihn ins Untersuchungsgefängnis zu transportieren!"

Das leuchtete auch Frau Dr. Bernadette Hofer ein. „Also gut! Einverstanden! Dann komme ich morgen Vormittag vorbei. Bestellen Sie die anderen hierher. Guten Tag, meine Herren!" Sie rauschte hinaus.


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