42. Ich steh zu meinem Herz
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Nachdem Itachi seinem Vater,
seine weniger platonischen Gefühle für Shisui gestanden hat,
(der sich seitdem hinter Missionen versteckt)
und die Verlobung gelöst ist,
ignoriert ihn der Mann völlig.
Und wenn der doch mit seinem Ältesten Sohn kommunizieren muss,
dann tut der es ausschließlich über seine Mutter, obwohl Itachi anwesend ist,
was folgendermaßen aussieht:
"Mikoto, könntest du deinem Sohn sagen..."
"Mikoto, richte deinem Sohn aus..."
"Mikoto, erinner deinen..."
Es ist weniger lustig wie es sich anhört.
Und so hat Itachi die letzten Tage, bloß damit verbracht, dem verstimmten Mann, aus dem Weg zu gehen, genauso wie seiner besorgten Mutter, weil er ihren mitleidigen Blick nicht erträgt. Nur allein, seinen kleinen, geliebten Bruder, lässt er an sich heran, der ohne anzuklopfen, leise die Tür öffnet, hereinkommt und ihn sofort mit einem zerbrechlichen Gesichtsausdruck konfrontiert, indem er sagt:
"Warum hast du mir nicht gesagt, dass du in Shisui verliebt bist?"
Itachi, der gerade seine Wäsche aufräumt und feststellt, eines von Shisuis Oberteile zu besitzen, nimmt es runter, blickt ihn verwundert an, bis sein Gesicht eine traurige Note annimmt und er zugibt:
"Es tut mir leid, Otouto, aber ich wusste es selbst lange nicht. Vermutlich bin ich einfach nicht gut in solchen Dingen, was Ehrlichkeit angeht. Nicht mal mir gegenüber."
Sasuke schnaubt und kommt näher, während Itachi, Shisuis Hemd weglegt.
"Ja, da ist definitiv Luft nach oben", sagt sein kleiner Bruder und Itachi lächelt ein schuldiges Lächeln.
"Und jetzt? Wo du Izumi nicht heiratest? Seid ihr nun zusammen? Weil, du bist nur hier? Und Shisui war seitdem kein einziges Mal da? Dabei dachte ich, dass er jetzt nur noch an dir dranklebt und dich abknutscht und anfummelt, schon allein um Papa damit zu ärgern", und verzieht angeekelt das Gesicht.
"Nun...", lacht Itachi unglücklich.
"Aber anscheinend ist er nicht so verliebt in mich, wie ich in ihn."
"Dann ist er noch dümmer, als ich annahm, was heißt, mein Plan hat nicht ganz funktioniert", schlussfolgert Sasuke und schüttelt seufzend den Kopf.
"Plan?", horcht Itachi überrascht auf und Sasuke holt Luft.
"Ich wollte das du mit Shisui zusammenkommst!", platzt es aus dem Jungen heraus.
Itachi zögert, ob er das richtig verstanden hat und fragt vorsichtig:
"Warum solltest du das wollen?
Du magst Shisui nicht einmal."
"Ja, es war auch nicht von Anfang an so", gibt Sasuke beschämt zu und schabt, mit seinem Fuß, über den makellosen Holzboden.
"Zuerst wollte ich Izumi einfach nur loswerden. Aber dann haben Naruto und ich herausgefunden, dass sie und Kibas Schwester ein Ding sind und sie dich nur heiraten will, um den Schein zu wahren, oder so..." Itachi kann kaum fassen, dass sein kleiner Bruder davon wusste. Auch ihr Motiv lässt ihn sprachlos dastehen.
"...also mussten wir dich somit näher zu ihm bringen und weiter weg von ihr."
Er schüttelt den Kopf.
"Du hast Shisui bei jeder Gelegenheit beschimpft...
Ihm die Tür ins Gesicht geschlagen.
Dangos in seine Haare geschmiert.
Ich musste es am Ende rausschneiden.
Wie erklärst du das?"
"Naja, alte Gewohnheiten legt man schlecht ab", antworte Sasuke beschämt.
Itachi runzelt die Stirn.
"Am Anfang war ich eifersüchtig, ja das stimmt.
Aber dann hab ich gesehen,
wie du Shisui ansiehst,
wie er dich ansieht.
So wie Minato seine Frau ansieht.
Ich wollte nur das du glücklich bist", kommt es gegen Ende dünn über Sasukes Lippen.
"Ach Sasuke...", seufzt Itachi.
"Das hättest du nicht tun dürfen", sagt er sanft und nimmt seinen kleinen Bruder in die Arme, der sich sofort hinein schmiegt.
"Ich wollte dir nur helfen und jetzt ist alles so verfahren, dass Papa dich sogar enterben will" schluchzt Sasuke in Itachis Oberteil, während er von seinem großen Bruder gehalten wird.
"Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, wir können sie nur akzeptieren und du wirst ein großartiger Clanführer werden, viel besser wie ich es jemals sein könnte", versichert er mit unendlicher Zuneigung gegenüber seinem jüngeren Geschwister.
Sasuke blickt mit feuchten Augen,
zu ihm hoch, schnieft ein paar mal und lächelt:
"Ich verspreche dir,
dann werde ich als erstes dieses dämliche Heiratsgebot aufheben und gleich danach, die Führung durch Erbschaft.
Ein Clanonerhaupt sollte gewählt werden und ich werde das Polizeimonopol der Uchiha abschaffen.
Das ist schon längst überfällig.", verkündet der junge Uchiha selbstbewusst.
Itachi könnte stolzer nicht sein.
"Ich bin sicher das du den Mut und die Kraft dazu hast, dass alles durchzusetzen."
"Danke Niisan", sagt Sasuke erleichtert und löst sich aus der Umarmung,
wischt sich über die Augen und gesteht noch:
"Wegen deiner Heiratserlaubnis...
Wenn du Shisui mal heiraten willst, dann brauchst du ein neues.
Kushina hat es geradewegs geschredert, als Naruto und ich,
ihr von unserem Plan erzählten.
Deswegen hat Minato es verlegt."
Schmunzelnd schüttelt Itachi den Kopf.
"Das dürfte noch etwas dauern, aber danke das du es mir gesagt hast"
Nachdem Sasuke gegangen ist, hat Itachi nochmals nachgedacht und es stimmt, Shisui hat ihn immer mit größter Sorgfalt behandelt. Hat ihm immer diese Blicke zugeworfen. Hat ihn schön genannt. Das tut man nicht, wenn da nicht irgendwas wäre. Also beschließt er, Shisui mit seiner Mutmaßung zu konfrontieren. Aber als er nach drei Wochen, dass erste Mal wieder, dessen Haus sieht, erkennt er es kaum wieder.
Der ganze Garten ist gerodet.
Das Gemäuer vom Efeu befreit.
Die Fenster neu gestrichen und fast sieht es so aus, wie damals, als Shisuis Eltern noch lebten.
Itachi geht ohne zu klopfen hinein und hört aus der Küche, Shisuis Lachen.
Sofort umgibt sein Herz eine wohlige Wärme und er merkt erst jetzt, wie sehr ihm das gefehlt hat.
"Shisui?"
Shisui dreht sich um und schaut ihn mit großen Augen an.
"Itachi, was machst du hier?"
Stirnrunzelnd nimmt Itachi dessen Anblick war, er hat weiße und grüne Farbe in den Haaren,
auf seine rechte Wange ist ein Farbklecks und Itachi widersteht dem Drang ihn wegzuwischen.
"Du renovierst dein Haus?
Was ist aus; zu viel Arbeit...
Und... zu Spießig geworden?"
Unsicher lässt Shisui den Farbroller sinken und lacht wackelig:
"Naja, ich dachte mich mal anzustrengen.
Du weißt schon; mach es schöner."
Das überrascht Itachi doch sehr und er bietet lächelnd an:
"Warum hast du mich nicht gefragt ob ich dir helfen kann? Ich bin zwar kein Experte in Hausrenovierung, aber es dürfte nicht so schwer sein", und hofft, mit ein paar Pinselstrichen und Tapetenkleister, sich wieder anzunähern.
"Das ist nicht nötig, du musst Sasuke trainieren und Izumi will bestimmt auch noch was von dir und...", antwortet Shisui mit warmen Augen und Itachi unterbricht ihn, um dafür zu kämpfen, warum er gekommen ist.
"Shisui, ich liebe dich.", sagt er und fängt Shisuis Blick ein.
"Itachi, ich..."
"Nein!
Du kannst mich so oft ablehnen, wie du möchtest, aber ich will das du verstehst, warum."
Shisui kämpft nicht,
steht nur da und Itachi fühlt sich ermutigt.
"Shisui, ich habe dich geliebt bevor ich überhaupt wusste, was genau das ist.
Ich mochte immer deine Nähe.
Deine Wärme.
Dein Lachen.
Und als du mich berührt hast, hat es sich richtig angefühlt.
Ich weiß das du es auch gefühlt hast.
Wovor hast du Angst?"
Es dauert fast eine Ewigkeit bis Shisui spricht.
"Ich hätte nie mit dir schlafen dürfen."
"Diese Erkenntnis kommt ziemlich spät", antwortet Itachi trocken und versucht zu überspielen, wie sehr Shisuis Worte in seiner Brust stechen.
"Ich weiß", gibt Shisui gescholten zu und lässt die Schultern hängen.
"Aber es sollte immer locker bleiben. Nichts festes, wegen deinen vielen Verpflichtungen..."
Und als Itachi offenbaren möchte, dass das nicht mehr nötig ist,
kommt eine fröhliche Frauenstimme aus einem der Räume, die trällert:
"Hey Shisui-kun, lässt du mich jetzt ganz allein in deinem Schlafzimmer oder kommst du auch mal endlich!"
"Anko?", fragt Itachi leise.
Shisui erstarrt.
Itachis Gesicht wird ausdruckslos.
"Wie ich sehe hast du mich schon ersetzt."
"Was? Nein...! Es ist nicht so!", schnappt Shisui erschrocken und streckt seine Hand nach ihm aus, die ihn nicht erreicht.
Itachi weiß, dass Anko Shisuis erste sexuelle Erfahrung war und sie immer wieder mal zusammen kamen, weswegen er jetzt nicht mehr all zu beeindruckt ist.
"Du solltest noch wissen, ich habe die Hochzeit abgesagt und meinem Vater über uns erzählt. Er wird also Sasuke meinerstatt einsetzten. Jetzt kannst du mit dieser Information anfangen, was du möchtest"
Shisui wird blass.
"Dein Vater hat dich... enterbt?"
"Es spielt keine Rolle mehr", lächelt er dünn.
"Du hast das gewählt, ich habe dies gewählt, es ist, wie es ist...", und der Rest des Satzes kommt nie.
Itachi will nur noch weg,
sein dummes Herz ist gebrochen,
es trübt seinen Kopf,
füllt ihn bis zum Rand und er braucht seine ganze,
hart erarbeitete Willenskraft,
um es einzudämmen.
Vielleicht ist es manchmal besser,
nicht um die Liebe zu kämpfen,
sondern sie einfach im sternenlosen Licht ziehen zu lassen.
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