18. Riskiere es
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Wenn Itachi ab und an, bei Shisui zu Gast ist, sieht dessen vermeintliche Einladung eigentlich so aus:
Itachi ist damit zufrieden, das Essen zuzubereiten und ist auch zufrieden damit, alles wieder aufzuräumen.
Kein Scherz.
Diesmal ist es aber so;
Shisui hat das Abendessen zusammengeworfen und Itachi ist nicht damit zufrieden, das Chaos zu beseitigen, was der in der gesamten Küche hinterlassen hat.
Aber wenigstens konnte man es essen, wenn von der dezent angebrannten Note abgesiehen wird, dem verkochten Reis und den Apfelschalen, (nicht zu erwähnen, die Kerne.)
war der Apfel-Zimt-Reisauflauf durchaus genießbar.
Zumindest mit viel Zucker.
Und jetzt sitzt Shisui neben ihm, auf der Theke, mit einem Glas süffigen Rotwein in der Hand und schon leicht beschwipst, wenn sein gerötetes Gesicht und die glasigen Augen ein Hinweis darauf sind, während er gleichzeitig belustigt beobachtet, wie Itachi sich durch das ganze, dreckige Geschirr quält, was er beim Kochen hinterlassen hat.
"Das sieht gut an dir aus.", kommentiert er lächelnd, trinkt aus seinem Glas und zeigt mit einem Kopfnicken auf Itachis rosa Spülhandschuhe.
"Was bin ich? Deine Frau?", antwortet Itachi mit einem leeren Blick über seine Schulter.
"Wohl kaum."
Shisui neigt etwas den Kopf und schmunzelt:
"Aber du würdest mit einer kleinen Schürze ziemlich süß aussehen.
Ich denke da, an ein schönes Schweinchen pink mit Rüschchen und Schleifchen.", grinst der frech ohne ihn aus den Augen zu lassen."
Itachi blickt düster,
klatscht Shisui das Seifenwasser ins Gesicht und ignoriert dessen reueloses Lachen.
"In welchen Universum denkst du, dass ich sowas trage?", sagt Itachi flach, während er versucht, eingebrannten Reis aus einem Topf zu kratzen.
"In einem, wo du endlich mal lockerer wirst", antwortet Shisui, während er sich mit einer Hand durch die dunklen Locken streicht, was Itachis Herz hüpfen lässt, als er ihn kurz ansieht.
"Vielleicht hilft dir ein Glas Wein.
Ich wäre bereit, die Flasche mit dir zu teilen. Natürlich nur wenn du willst."
"Wenigstens einer von uns sollte nüchtern bleiben, um die Küche unfallfrei aufzuräumen, aber danke", lehnt Itachi ab, während der letzte Topf gespült und beiseite gestellt wird. Außerdem befürchtet er, der Alkohol, würde ihn sonst zu locker machen. Trotzdem hat die Vorstellung seinen Reiz, gibt er innerlich zu.
Sein Freund summt wissend und wechselt das Thema.
"Okay, dann lass uns über Izumi reden."
"Das ist nicht nötig.", versucht Itachi zu protestieren.
Er will jetzt nicht über dieses Mädchen reden, er will nicht mal darüber nachdenken.
"Naja, ich dachte nur, vielleicht hast du ja Fragen, in Bezug auf... Sex.", bietet Shisui selbstgefällig an.
"Ich denke, ich habe die Grundlagen gut genug verstanden, die ich unfreiwillig, aus deinen ständigen Erzählungen, deiner heroischen Heldentaten entnommen habe", antwortet Itachi trocken, während er das Geschirrtuch faltet und ordentlich beiseite legt.
Shisui kichert schamlos, hebt sein Glas an die Lippen und erwidert provokant:
"Gern geschehen. Ich dachte halt nur, weil deine Eltern sie und ihre Familie schon zum Abendessen eingeladen haben, und es klang, als würde dein Vater bereits eure Verlobung feiern.
Hoffentlich gibst du mir dann wenigstens Bescheid, wann ihr heiratet.
Zumindest das, würde ich gerne, als dein bester Freund erfahren", endet er und schüttet die halbe, rote Flüssigkeit in seine Kehle, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
Itachi dagegen zuckt zusammen.
Shisuis Vorwuf ist ihm nicht entgangen.
Und eigentlich ist er auch an seine humorvollen Sticheleien gewöhnt.
Aber Shisuis Worte fangen langsam an ihn zu treffen.
Und ohne das er es will schießt ihm, dessen zweifelhafte Angebot in den Kopf und er fragt sich, ob sie so bleiben können wie sie sind.
Freunde.
Und er fragt sich auch, ob er es annehmen soll?
Nur dieses eine Mal.
Nur um zu wissen wie es ist, mit einem Menschen das Bett zu teilen, den man liebt, bevor das Leben dich an jemand kettet, der diese Person nie sein wird.
Mit einem flauen Gefühl im Magen dreht sich Itachi um, damit er Shisui in die Augen sehen kann und verratet:
"Ich hätte dir davon erzählt, aber es war eine kurzfristige Sache, die mein Vater beim Frühstück entschieden hat.
Es ging alles sehr schnell."
"Also wirst du es akzeptieren?", hört Itachi seinen Cousin verständnislos fragen.
"Akzeptieren?"
"Die Sache mit der Heirat?
Ich meine... Du machst mir den Anschein als würdest du es einfach hinnehmen?"
"Ja...?", schluckt Itachi irritiert, wegen Shisuis plötzlichen Kreuzverhör.
"Aber warum?"
"Weil es nichts bringt, daß unausweichliche hinauszögern.
Am Ende wird es immer auf das selbe hinauslaufen.
Eine Hochzeit, ein Haus mit einem Vorgarten,
Kinder und ein Hund.", antwortet er resignierter als er wollte.
Shisui lächelt und blickt auf den gesprungenen, grauen Fließenboden.
"Das ist eine ziemlich romantische Vorstellung, weißt du.", antwortet er amüsiert.
"Das ist eine lächerliche Vorstellung und dabei kann ich Hunde nicht mal leiden.", seufzt Itachi.
"Dann gib es ab!", sagt Shisui fröhlich und Itachi runzelt die Stirn.
"Lass Sasuke die Führung des Clans übernehmen.
Er sollte kein Problem haben,
ein Mädchen zu finden.
Soweit ich weiß, steht die halbe Akademie auf ihn."
Itachi blickt aus dem Fenster, in den verwilderten Garten.
"So einfach ist das nicht.
Ich kann nicht einfach, etwas abgeben, worauf ich seit meiner Geburt drauf vorbereitet werde.
Außerdem würde die ganze Last plötzlich auf seinen Schultern liegen und das ist keine Zukunft die ich mir für ihn wünsche."
Shisui lacht und trinkt wieder aus seinem Glas.
"Du unterschätzt ihn.
Der Junge hat Biss.
Der würde sich niemals, zu einer Hochzeit drängen lassen.
Der würde deinem Vater, den Arsch aufblasen und ihn als mürrischen Fesselbalon über die Landesgrenze fliegen lassen."
Itachi dreht sich um und mustert seinen Freund der noch immer unbekümmert schön auf der Theke sitzt und so tut als hätte er nicht gerade das Clan Oberhaupt beleidigt.
"Soll mich dieser unangemessene Witz erheitert?"
"Du bist humorvoller als du denkts.", sagt Shisui lachend und Itachi muss zugeben, die Vorstellung ist durchaus amüsant, was ihn zum schmunzeln bringt, bis sein Cousin sorglos fortfährt, während er selbstbewusst sein Weinglas schwenkt:
"Aber was ist mit der Liebe? Wirst du dich auch in Izumi verlieben können?"
Die Frage ist ein Schock!
Aber aus Angst, zu viel Gefühle preiszugeben, ändert Itachi die Taktik und stellt eine Gegenfrage:
"Warum interessiert es dich auf einmal, mit wem ich mein Leben teile?
Hast du mich nicht die ganze Zeit verspottet und mich heute sogar im Trainingstaum auflaufen lassen, Shisui?"
Shisui hebt den Kopf, dessen Augen sind klar und scharf.
"Du solltest jemanden heiraten,
den du liebst.
Jemand der dich aus deiner Melancholie holt, der dich zum lachen bringt und dich daran erinnert, wie man lebt...
Weil du es selbst immer vergisst."
Es gibt diese Traurigkeit in Shisuis Stimme und in Itachi steigt etwas verwundbares auf.
Schützend verschränkt er die Arme vor der Brust, sein Herz klopft, der Bauch flattert.
Er muss es wissen.
Er muss sicher sein
"Shisui...?", murmelt er mit den Augen auf seine eigenen Füße gerichtet.
"Von welcher Person redest du?"
"Von welcher, auch immer du willst, dass es ist.", antwortet Shisui und senkt halb die Lider.
In einem scheinbaren Anfall von Wagemut und Größenwahn, ist Itachi plötzlich äußerst bereit, dass Ende dieser Nacht ganz anders zu sehen, obwohl es keine gute Idee ist, weil Shisui schon ziemlich angetrunken ist.
Andererseits, hat er vielleicht gerade deswegen, nur diese eine Chance.
Schließlich ist Alkohol bekannt dafür, die Hemmungen zu senken.
Also wendet er sein Gesicht ab, dass mittlerweile verglüht vor Verlegenheit, während sein Puls bestimmt gleich durch die Decke schießt, als er leise sagt:
"Hast du es eigentlich ernst gemeint?
Damals? Am Nakafluß?"
Seine Worte zerbrechlich, zart und verletzlich. Verletzlicher, wie er es wollte. Trotzdem macht er weiter.
"Als du, dich, mir angeboten hast?
Das Bett mit mir zu teilen?"
Shisui antwortet nicht.
Anscheinend hat es ihm die Sprache verschlagen. Und als Itachi, die Stille nicht mehr aushält, wagt er einen vorsichtigen Blick, nur um zu erkennen, dass sein Cousin ihn aufmerksam anstarrt und abzuwägen scheint, ob das ernst gemeint-, oder einer Fantasie entsprungen ist, hervorgerufen durch zu viel Alkohol.
Und als er schon aus dem geschlossenen Fenster springen will, setzt Shisui sein Weinglas ab und sagt sanft:
"Komm her."
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Weil es jetzt so schön knistert und die Jungs sich wohler fühlen, wird das nächste ein Lemon/Smut Kapitel werden. 🍋
Wer es nicht lesen möchte oder unter 16 ist, sollte es überspringen 😉❤️
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