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Alle schauten Herrn Riedel verdutzt an. Das hatte er doch niemals im Geschichtsunterricht gesagt, war sich Samantha sicher. "Wow!", rief Marc. "Hier waren also Gefechte?! Bähm! Bähbähm!", rief er und tat so, als würde er Lukas abschießen. Der ließ es sich nicht nehmen und feuerte sofort mit seiner unsichtbaren Pistole zurück.
Herr Riedel griff sich an den Kopf. Wie dumm war nur die heutige Jugend geworden? Und er als Lehrer hatte auch noch einen Erziehungsauftrag, um aus diesen Bälgern anständige Bürger zu machen. Hoffnungslos!
"Was war denn damals genau?", interessierte sich Frau Lutz.
"Also...", begann Herr Riedel und versuchte dabei die Schießgeräusche von Marc und Lukas zu übertönen, "genau hier auf dieser Brücke wurde der österreichische Kronprinz von einem serbischen Attentäter erschossen."
"So wie bei Martin Luther King?", fragte Melanie.
"So ähnlich.", meinte Herr Riedel.
"Was? Der Typ von den Katholiken? Der mit der Bibel?", wunderte sich Marc. "Quatsch, Martin Luther war doch evangelisch!", korrigierte ihn Lukas.
"Ihr Trottel! Martin Luther King ist wer ganz anderes als Martin Luther!!", rief Melanie und zeigte den beiden einen Vogel.
Herr Riedel tat so, als würde er diesen Schwachsinn gar nicht hören und fuhr fort: "Am 28.06.1914 starb also der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand durch die Hand eines Serben. Gavrilo Princip und seine nationalistischen Kameraden Nedeljko Cabrinovic und Trifko Grabez gehörten zur proserbischen Jugendorganisation "Junges Bosnien", die ziemlich gut mit dem Geheimbund "Schwarze Hand" vernetzt war und für ein nationalistisch geprägtes Jugoslawien unter serbischer Herrschaft kämpfte. Dieses Attentat führte zu der sogenannten Julikrise. Das heißt, Österreich setzte Serbien unter Druck, indem Österreich Serbien vorwarf, das Attentat geplant zu haben und es Serbien ein Ultimatum stellte. Serbien ließ das natürlich nicht mit sich machen und bat Russland um Hilfe. Tja, und Deutschland unterstützte Österreich und dann ging es eben los mit den Kampfhandlungen - und zwar in Frankreich!"
Ab diesem Punkt hatte Herr Riedel verloren. Samantha sah, wie Frau Lutz in ihrem Reiseführer nach Boutiquen suchte, die ausgefallene bosnische Mode anboten. Samantha hatte das Gefühl, dass Frau Lutz jeden Tag in anderen Sachen zur Schule kam. Wahrscheinlich sammelte sie auf ihren Reisen all die Kleidungsstücke, die man in Deutschland üblicherweise nicht kaufen konnte.
Die zwei herumblödelnden Jungs schauten über das Brückengeländer nach unten und spuckten abwechselnd in das trübe Wasser.
Nora drehte sich zu Samantha um und verdrehte die Augen. "Was für eine Scheiß-Klassenfahrt!"
"Naja, wenigstens ist es warm und regnet nicht", versuchte Samantha sie zu trösten.
Ein Auto holperte an ihnen vorbei und hupte. Nora winkte dem Auto zu. "Kennst du den etwa?", fragte Samantha. Nora lachte nur und sagte: "Nö." Dabei wischte sie eine Strähne aus ihrem Gesicht.
"Kommt, wir gehen weiter!", rief Frau Lutz in lauter Stimme, um die unruhigen Schüler zu übertönen.
Die Klasse setzte sich in Bewegung.
Plötzlich stolperte Samantha über eine Unebenheit auf dem Fußweg. Sie versuchte, sich am Brückengeländer festzuhalten, griff aber ins Leere. Während sie fiel, wurde ihr schwarz vor Augen.


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