Wo war sie plötzlich hin? Lianne sah sich verzweifelt nach allen Seiten um. Nichts. Niemand. Sie hatte keine Ahnung, wie weit sie gelaufen waren, wo sie waren. Vanilla hatte sie vom Weg geführt, hier standen nur vereinzelt ein paar Bäume. Aber schließlich half alles nichts und Lianne durchwühlte die Rucksäcke nach einem Zelt. In ihrem Rucksack wurde sie auch gleich fündig und zog ein Stoffknäul und zwei Beutel, in welchen sie die Zeltstangen und die Heringe vermutete heraus. Es war alles pink!? Dieses kleine Mädchen schien wirklich pink-abhängig zu sein...

Also machte sich Lianne daran, das Zelt aufzubauen. Es gab nur ein Problem: sie hatte noch NIE ein Zelt aufgebaut und wirklich KEINE Ahnung wie es ging. In einem verzweifelten Versuch breitete sie erst mal die Plane aus und entdeckte ein paar Haken an der äußeren Seite. Auf gut Glück schnappte sie eine Zeltstange und schob sie einmal ganz durch. So tastete sie sich Stück für Stück heran und am Ende stand das Zelt tatsächlich. Zwar etwas wackelig, aber es stand. Sie hatte dafür bestimmt eine Stunde gebraucht und jetzt wirklich Hunger. Wo blieb nur Vanilla?!

Plötzlich hörte sie ein rascheln. Ruckartig fuhr sie herum, einen übrig gebliebenen Hering in der Hand, bereit zuzuschlagen. Kurz war es ruhig und Lianne lauschte angestrengt. Sie bemühte sich, ruhig zu atmen, da hörte sie das rascheln erneut. Diesmal aus einer anderen Richtung. Lianne zuckte verschreckt zusammen. Im Gebüsch blitzte etwas pinkes auf. Angestrengt krallte Lianne den Hering fest. Dann trat plötzlich ein pinkes Pony auf die Wiese. Nein, es war kein Pony... Es war ein Einhorn!