Kapitel 1
Die Nadel tauchte wieder durch den rosa frabigen Stoff, der Faden zog hinterher und hielt die beiden entzwei gerissenen Seiten aneinander. Levi riss den Faden mit den Zähnen ab und knotete alles gut zu, bevor er sein Werk betrachtete. Armins rosaner Futon mit den gelben Punkten und der weißen Fütterung hatte einen Riss, noch größer als der, den er bei seiner ersten Begegnung mit dem blonden geflickt hatte, doch davon war nun nichts mehr zu sehen. Er hob den Stoff etwas an und hielt ihn sich unter die Nase. Er roch gut, genauso wie sein Träger, was zum Nachteil hatte, dass der Junge sein Gesicht komplett in dem Stoff vergrub und den Duft förmlich inhalierte. „Was ist nur falsch mit mir?“, murmelte er in den Futon, bevor er sich aufraffte und mit dem Futon unter dem Arm zu Armin ging. Als er an der Tür klingelte machte ein verschnupfter Armin die Tür auf. Der Blick des Blonden fiel sofort auf den rosanen Stoff und seine Augen leuchteten erleichtert auf. „Mein Futon! Wo hast du ihn gefunden, Senpai?“, fragte der Jüngere aufgeregt, woraufhin Levi sich nervös am Hinterkopf kratzte. Von wegen gefunden. Levi hatte das Teil mitgehen lassen, als er den Riss gesehen hatte, aber das konnte er ja nicht sagen. „Du hast ihn in der Umkleide liegen lassen“, log er daher, doch Armin sah nicht überzeugt aus. „Ich kann mich gar nicht daran erinnern meinen Futon beim Sport abgenommen zu haben“, meinte er verwirrt, doch Levi legte den Blonden das Teil einfach um, woraufhin dieser sofort wieder gesünder aussah. Die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück, seine Nase lief nicht mehr und einen zufriedenes Seufzen entwich seinen Lippen. „Warm“, meinte er lächelnd was Levi fast dazu brachte sich von den Lächeln anstecken zu lassen, doch er riss sich zusammen. Den Schwarzhaarigen war schon längst klar, was mit ihm los war, doch er wollte sich das lange nicht eingestehen. Jetzt brauchte er allerdings wirklich Hilfe.
„Levi ist verliebt! Levi ist verliebt! Levi ist verliebt!“, trällerte Isabel, Levis Sandkastenfreundin aufgeregt. Hanji und Farlan standen daneben und kicherten leise, um Levi nicht wütender zu machen, als er es ohnehin schon war. „Das ist nicht witzig, Isa! Sag mir lieber mal was ich jetzt machen soll!“, grummelte der Kleinere und raufte sich dabei durch die Haare. Er ließ sich auf sein Bett, mit dem Gesicht ins Kissen fallen und schrie frustriert hinein. „Mach dir nicht so einen Kopf, Shorty. Du solltest einfach mal mit Armin reden. Wer weiß, vielleicht empfindet er ja genauso wie du“, versuchte Hanji ihren Freund aufzumuntern, der daraufhin den Kopf aus dem Kissen hob und sie genervt ansah. „Gute Idee. Ich gehe einfach zu ihm und sage: Hey, Armin. Ich habe mich voll in dich und deine niedliche Art verschossen und wollte dich fragen, ob du mit mir gehen möchtest. Und er wird sagen: Oh, aber gerne doch, Levi. Du bist zwar überhaupt nicht mein Typ und eigentlich bin ich hetero, aber scheiß drauf.“ Seine Freundin tippte sich ans Kinn und grinste auf einmal breit. Jeder wusste was das bedeutete: Hanji hatte einen Plan.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro