Chapter 4
,,Hallo, was kann ich für Sie tun?" Harrys Stimme klang rau und doch gleichzeitig so weich und beruhigend. Ich wusste nicht, was in dem Moment mit mir los war. Meine Stimme brach bei jedem Wort, was ich in den Mund nehmen wollte und musste deshalb Schweigen.
All meine Gefühle prasselten plötzlich, unerwartet und wie aus dem nichts auf mich herab. Nicht nur die Liebe für Harry, sondern auch die Wut, Trauer und Eifersucht. Wut, weil er mir nie Beachtung geschenkt hatte. Trauer, weil er mich anscheinend nicht erkannte. Eifersucht, aufgrund von Kendall. ,,Hey, Sie weinen ja", sagte Harry und wie von selbst platzierte ich meine Hand auf meiner Wange um die Tränen wegzuwischen. Mein ganzer Körper spielte verrückt. ,,Ich..ähm..", ein durchatmen meinerseits. Beruhig dich Tomlinson, versuchte ich, mir selbst zu helfen. ,,Harry...wieso er-erkennst du-du mich nic-nicht?" Meine Stimme zitterte und ich wusste nicht genau wieso. Aber was ich wusste war, dass dieser Mann mich verrückt machte. Postiv. Seine langen braunen Locken, die ihm knapp über die Schultern fielen, umrahmten sein wunderschönes Gesicht. Seine vollen Lippen und seine definierte Nase faszinierten mich genauso, wie seine markanten Wangenknochen. Aber das beste waren sowieso seine Augen. Diese wunderschönen grünen Augen, die mich von oben herab besorgt musterten, da er größer war als ich.
,,Wieso sollte ich dich erkennen?" Harry hatte eine gefasste Stimme, die allerdings ein wenig in Verwirrung getränkt war. Als ich ihm nicht antwortete, seufzte er leise. ,,Wie wärs, wenn du mit reinkommst und mir dann alles erklärst, okay?" Harry hielt mir seine Hand hilfsbereit hin, sodass ich sie voller Euphorie ergriff. Ein Kribbeln machte sich überall in mir breit. Er schlurfte mich in seinen riesigen Palast, wenn ich das so nennen kann, und schloss die Tür hinter uns. Gezielt ging er auf einen Raum zu und leitete mich, mit seiner Hand, die immer noch meine umschloss, gezielt hinter sich her.
Er führte mich in sein Wohnzimmer, welches ein großes graues Ecksofa und zwei dazu passende Sessel besaß. Gegenüber dieser Ganitur stand ein riesiger Flachbildfernseher, welcher auf einer Kommode Platz gefunden hatte. Drumherum hingen einige weiße Wandschränke und insgesamt wirkte alles sehr stimmig und teuer. Ein Couchtisch war auch vorhanden. Dieser stand zwischen dem großen Sofa und dem Fernseher und war, sowie die restlichen Schränke, auch weiß lackiert. ,,Willst du was trinken...?" Fragte Harry mich, während ich es mir auf dem Sofa bequem machte. ,,Ich heiße Louis und nein, danke. Ich würde lieber meine Frage beantwortet haben." Entgegnete ich zögernd und auf sein Grübeln antwortent, wie ich hieß. ,,Okay." Harry schien verwundert, setzte sich trotzdem, zwar mit ein wenig Abstand, neben mich. ,,Dann Schieß mal los Louis", sagte er und machte dazu eine passende Handbewegung.
,,Wieso erkennst du mich nicht mehr? Du hast mir doch immer diese Blicke zugeworfen. Wieso gibst du es nicht endlich einfach zu?" Strömte es aus mir heraus. ,,Louis, ich hab dich noch nie gesehen und was sollte ich zugeben?" ,,Doch, hast du wohl. Auf deinem Konzert hier in London vor vier Monaten auf jeden Fall, definitiv. Du hast mich doch förmlich mit deinen Blicken verschlungen. Und du hättest mich gerade wohl kaum reingelassen, wenn du mich nicht kennen würdest." Auf die andere Frage, was er zugeben sollte, ging ich erstmal nicht ein. ,,Ich hab dich sicher nicht mit meinen Blicken 'verschlungen'. Es waren tausende von Leuten auf meinem Konzert damals und als ob ich mich noch an einen von ihnen erinnern könnte, inklusive dir. Du musst dir da was eingeblidet haben. Außerdem hab ich das Tor nur aufgemacht, weil ich dachte, dass du mein bester Freund Niall wärst, der heute noch vorbei kommen wollte. Und ich konnte dich doch schlecht auf die Straße werfen, als du angefangen hast zu weinen, oder nicht?" Harry schien mir leicht gereizt. Dabei wollte ich ihn doch gar nicht wütend machen. ,,Aber das ergibt doch alles keinen Sinn", murmelte ich vor mich hin. ,,Was er gibt keinen Sinn?" Harry hob neugierig eine Augenbraue. ,,All die Blicke, Gesten und Lieder die du mir gewidmet hast." ,,Bitte? Ich hab dir gar nichts gewidmet. Ich kenn dich doch gar nicht", quietschte Harry erschrocken. ,,Harry, ich weiß nicht, wieso du mich verleugnest. Ich liebe dich doch und du mich. Du könntest dich einfach outen, zu mir stehen und dann wären wir endlich glücklich zusammen." Sagte ich überzeugt. Harry lachte auf einmal nur bitter auf. ,,Jetzt versteh ich. Niall du kannst raus kommen, mich kannst du nicht verarschen!" Der braunhaarige Lockenkopf stand vom Sofa auf und schaute sich im Raum um. ,,Ich verarsche dich nicht, das ist mein voller Ernst. Steh doch bitte endlich einfach zu mir." Der Grünäugige drehte sich zu mir um:,,Hör mal, du bist ein echt guter Schauspieler, aber du kannst jetzt aufhören. Mich kannst du echt nicht weiter auf die Schippe nehmen." ,,Mit was soll ich aufhören?! Das hier ist mein voller Ernst!" ,,Wirklich?" Harry stemmte beide Hände in die Hüften. ,,Ja!" Betonte ich deutlich. ,,Dann bist du definitiv krank." ,,Bitte?" Nun war ich es, der erschrocken aufquietschte. ,,Ja, wir kennen uns nicht. Wie sollen wir uns dann lieben? Bist du ein durchgeknallter Fan?" ,,Also erstmal, wir kennen uns wohl, ich weiß doch alles über dich und über mich kann ich dir auch gerne alles erzählen. Und das du mir deine Liebe verheimlichst ist ja auch nichts neues. Das machst du ja jetzt seit einem Jahr. Und ich bin kein durchgeknallter Fan, also aufjeden Fall nicht durchgeknallt." Harry blieb der Mund offen stehen nach meinen Worten. ,,Gut, also entweder verschwindest du jetzt freiwillig oder ich rufe die Polizei!" ,,Was?" Ich schluckte schwer, mein Herz tat weh und meine Augen füllten sich erneut mit Tränen. ,,Ja, du hast richtig gehört. Da ist die Tür", Harry machte eine schwungvolle Bewegung mit seinen Armen und zeigte Richtung Tür. Bedrüppelt stand ich auf und wischte mir die Tränen von den Wangen. ,,Melde dich, wenn du dich endlich traust, dich zu offenbaren", sagte ich und drückte ihm einen kleinen Zettel mit meiner Handynummer darauf in die Hand, den ich in der Schule extra noch vorbereitet hatte. ,,Also niemals, denn es gibt nichts zu offenbaren", knirschte Harry und schlug die Haustür hinter mir zu.
Na das ging ja gewaltig nach hinten los. Auf Kendall konnte ich ihn auch gar nicht mehr ansprechen. Ich dachte er würde sich freuen, mich endlich zu sehen und das uns ab jetzt nichts mehr trennen könnte, dass er mich ab jetzt nicht mehr verleugnet, aber dann musste ich mir jetzt eben einen neuen Plan ausdecken, wie ich wieder in seine Nähe gelangen könnte.
(A/N Würde Louis mir so begegnen, hätte ich irgendwie echt angst vor ihm .-.)
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