Chapter 2
Nachdem ich mir noch einzelne andere schöne Erinnerungsstücke ansah, packte ich alles wieder liebevoll zusammen und verstaute die Kiste unter meinem Bett, zurück an ihren alten Platz. Ich achtete immer darauf, dass dieser besagte Platz ja nicht einstaubte, denn so hatte ich sonst das Gefühl, dass die Erinnerungen von mir und Harry gleich mit verstauben und in Vergessenheit geraten.
Auch wenn ich eigentlich keine Lust und gar keine Gedanken dafür übrig hatte, setzte ich mich an die Hausaufgaben, schließlich sollten meine schulische Leistungen nicht unter meiner großen Liebe zu Harry leiden. Und ich bin mir sicher, dieser würde das auch nicht wollen. Während ich im Unterricht zwar meistens eher abwesend war, kam ich gut mit dem Stoff hinterher und hatte dementsprechend auch gute Noten. In einem Interview sagte Harry mal, dass er auf intelligente, nette und lustige Menschen steht und das wollte ich ihm natürlich alles bieten können. Als ich mich grad an die nächste Matheaufgabe setzte, vibrierte mein Handy kurz, weshalb ich es vom Boden nahm und die eingehende Benachrichtigung checkte. Es war ein Tweet von Harry. 》Just posted a photo《 und darauf folgte der Instagram Link. Fröhlich klickte ich darauf, denn wenn Harry etwas neues postete, schossen meine Mundwinkel sofort in die Höhe. Doch als das Bild geladen hatte, fielen meine Mundwinkel augenblicklich wieder nach unten, wie ein Kartenhaus, dass zum Einsturz gebracht worden war.
Es war ein Bild von ihm und Kendall Jenner auf einer Yacht. Harry hatte nur eine schwarze Badeshorts an, die ihm bis zu der Mitte seiner Oberschenkel reichte. Man hatte einen guten Bilck auf seinen trainierten Oberkörper und die Tattoo's, die sowohl seine Arme als auch seine Brust zierten. Wenn ich mir jetzt ein Lieblingstattoo aussuchen sollte, würde ich wahrscheinlich die zwei Schwalben auswählen, die links und rechts unterhalb seiner Schlüsselbeine platz gefunden hatten. Sicher war ich mir allerdings nicht, denn alles an ihm ist perfekt und da ist es schwer, das Beste an ihm ausfindig zu machen. Das war allerdings nicht das, was mir einen tiefen Stich ins Herz versetzte, nein. Kendall war es, die halbnackt quer über Harrys Schoß lag und ihn verliebt anlächelte, was mich verletzte. Mein Magen zog sich zusammen und krankhaft überlegte ich, was ich falsch gemacht haben könnte, dass er nun plötzlich mit einer Frau anbandelt. Und dann auch noch mit ihr. Wäre ich hetero würde ich wahrscheinlich, wie Millionen andere Kerle auch, auf sie stehen, denn sie ist definitiv das, was sich jeder heterosexuelle Mann wünscht. So beurteilte ich das wenigstens. Aber in diesem Moment konnte ich sie nicht ab. Die Eifersucht tobte in mir, gemischt mit Wut und Trauer. Sie machte sich einfach an meinen Hazza ran. Merkt sie nicht, dass er schon jemand anderen liebt? Nicht nur irgendjemanden, sondern einen anderen Mann? Mich? Auch wenn er es nicht sagt, noch nicht zugegeben hat, muss man ihm das doch anmerken, oder nicht? Also ich würde ihm defintiv ansehen, wenn es ihm schlecht geht oder er mir etwas verheimlicht, aber gerade scheine ich wohl nur die zweite Geige zu spielen.
Frustriert ließ ich mein Handy aus meiner Hand sinken, sodass es mit einem leisen Knall auf meine Schreibtischplatte fiel. Die erste Träne fand den Weg aus meinem Augenwinkel, über meine Wange runter auf den Boden. Ich empfinde so viel Liebe für diesen Mann und er? Ich weiß zwar, dass er sie erwidert, aber wieso tut er mir dann sowas an? Ein lautes Schluchzen überkam meine Lippen und ich wünschte mir im Moment nichts sehnlicheres, als Haz um mich zu haben. Das er mir sagt, dass er nur mich liebt und dieses Foto nichts bedeutet, es nur aus Jucks und Dollerei entstand. Das er seine Arme um mich schlingt, mir mit seinen langen Fingern durchs Haar wuschelt und mich glücklich macht. Aber das würde in den nächsten Minuten sicher nicht passieren und das wusste ich. Mit Mühe, und einem Kopf der vor Gedanken übersprudelte, machte ich mich an die letzte Matheaufgabe und nachdem ich diese beendet hatte, packte ich das tränengetränkte Blatt weg. Zusammen mit meinen anderen Schulsachen fand es den Weg in das dafür vorgesehene weiße Regal, welches direkt neben meinem Schreibtisch stand, welcher aus dunkelbraunen, fast schwarzem Holz bestand.
Mit einem Tränenschleier vor den Augen torkelte ich zu meinem Bett und ließ mich dort drauffallen. In der Hoffnung, mich etwas abzulenken schaltete ich den Fernseher ein und schaute den Disney Channel. Dort würden mir Harry und Kendall sicher nicht über den Weg laufen.
Irgendwann bin ich wohl vor dem Fernseher eingeschlafen, denn als ich das nächste mal meine Augen aufschlug, war der Fernseher ausgeschaltet und mein Körper war eingehüllt in meine weiche Bettdecke. Das müsste meine Mutter gewesen sein. Manchmal weiß ich echt nicht, was ich über sie denken soll. Die meiste Zeit steht sie hinter Dad und sieht nur dabei zu, wie ich zu Grunde gehe, aber dann macht sie mich durch solche kleinen Gesten wieder froh. Damit lässt sie mich ihr alles verzeihen, was sie sonst nicht wieder gut machen könnte. Vielleicht ist das naiv von mir, aber sie ist doch meine Mutter und tief in ihrem Inneren muss sie noch ein wenig Liebe für mich übrig haben. Daran glaubte ich fest. Ich tastete mein Bett nach meinem Handy ab und als ich es fand, schaute ich wie spät es war. Das helle Display ließ mich für kurze Zeit blind werden und die Augen zusammen kneifen, bis ich mich endlich dran gewöhnt hatte. 03:34 Uhr. Eigentlich sollte ich jetzt weiterschlafen, da ich in weniger als drei Stunden aufstehen muss für die Schule, aber ich tat es nicht. Stattdessen ging ich auf Instagram und schaute mir das frisch gespostete Bild von Harry noch einmal an. Die Kommentare spiegelten meine Gedanken genau wieder. Naja, bis auf die, die schrieben, dass die beiden süß zusammen sind, denn dieser Gedanke wollte mir ganz und gar nicht gefallen.
Vielleicht sollte ich das Bild aber auch so interpretieren, dass Harry mich eben gezielt eifersüchtig machen wollte. Vielleicht wollte er, dass ich mich mehr um ihn Bemühe, ihm meine ganze Aufmerksamkeit widme. Und die würde er ja heute noch bekommen, also sollte er sich beruhigen. Mit diesen Gedanken wurde ich ebenfalls etwas beruhigter und kostete die letzten Stunden Schlaf noch einmal vollkommen aus.
(A/N; ich weiß, momentan passiert noch nicht so viel, aber ich versuche es irgendwie alles so verständlich wie möglich zu schreiben. Hoffe es gefällt bisher :>)
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