Chapter 14
Natürlich geschah in der restlichen Nacht kein Wunder, wäre ja auch zu schön gewesen. Die Schlaftablette hatte mich noch 5 Stunden schlafen lassen, ehe ich mich um 11 Uhr morgens vollständig aus dem Bett erhob, da ich nicht wusste, wann Liam kommen würde und mir zudem langweilig wurde.
Als ich die Treppen unter Schmerzen hinunter trottete fand ich einen Zettel auf dem Küchentisch, auf dem stand:
》Bin bei einer Freundin, gehen in die Stadt. Komme wahrscheinlich erst heute Abend wieder. Dein Vater ist eine Woche auf Fortbildung. Tut mir leid, was er dir gestern angetan hat.
-Mum-《
Wenigstens scheint über Nacht doch etwas gutes passiert zu sein. Eine Woche keine Schläge, darüber war ich ziemlich erleichtert. Ich machte mir ein Toast, schenkte mir ein Glas Wasser ein und schluckte als erstes eine Schmerztablette. Während das Toast noch abkühlte, beeilte ich mich, so gut wie es eben ging, mein Handy aus meinem Zimmer zu holen. Als das erledigt war und ich wieder in der Küche stand, schrieb ich Liam per Whatsapp.
Louis: 》Wann hast du denn vor zu kommen?《
Da er nicht sofort antwortete, packte ich mein Handy wieder weg und widmete mich nun meinem Toast. Ich schmierte etwas Nutella drauf und setzte mich damit vor den Fernseher. Ungefähr zwei Stunden vergingen, voller Trash Sendungen, bis Liam sich endlich meldete.
Liam: 》Bin in zehn Minuten da《
Erschrocken sprang ich auf, fiel jedoch unter Schmerzen direkt wieder auf die Couch und eine einzelne Träne löste sich aus meinem Augenwinkel. ,,Fuck", fluchte ich und stand noch einmal langsam auf. Mit meiner Hand wischte ich mir übers Gesicht und ging dann schnell in mein Zimmer.
Ich schlüpfte aus meinem Schlafshirt in einen großen Hoodie, behielt die Jogginghose aber an. Im Bad putzte ich mir schnell nochmal die Zähne und versuchte dann mit dem Make-Up meiner Mutter, die Veilchen zu überdecken. So ganz gelang es mir nicht, aber wenn Liam ein wenig Abstand halten würde, wird es sicher schon nicht auffallen. Dann klingelte es auch schon. In einem möglichst geraden Gang ging ich an die Tür und öffnete sie. ,,Hey Liam", begrüßte ich ihn und ließ ihn eintreten. ,,Keine Umarmung?" Schmollte er, worauf ich leicht schmunzeln musste. Dann zog ich ihn in meine Arme, bedacht darauf, den aufkommenden Schmerz zu ignorieren.
,,So, jetzt erzähl mir aber mal alles", sagte ich und zog ihn an seiner Hand hinter mir her ins Wohnzimmer. Wir machten es uns auf der Couch bequem, beziehungsweise Liam tat es. Ich saß aufrecht, knetete meine Hände nervös ineinander und ließ meinen Blick durch den Raum gleiten. Schließlich schaute ich dann doch einfach Liam an. ,,Also, Harry und ich haben uns gestern ziemlich lange unterhalten und ja, da ich jetzt nicht so drumherum reden will, er sagt, dass er dich nicht wirklich kennt und ihr 100% nicht zusammen seid. Kannst du mir das erklären?" Frustiert warf ich den Kopf in den Nacken. ,,Er lügt." Enttäuscht schaute aus dem Fenster. ,,Wieso sollte er lügen? Er klang ziemlich überzeugt und hat mir auch versichert, dass er Kendall liebt." Ein tiefgehender Schmerz machte sich in meinem Herzen breit. Tausendmal schlimmer als das, was ich gestern bei der Prügelattacke meines Vaters gespürt hatte. Psychischer Schmerz ist immer schlimmer als Physischer, denn Physicher geht schneller vorbei, während Psychischer viel länger braucht, um zu heilen.
Ich spürte, dass sich Tränen anbahnten und ein Kloß machte sich in meinem Hals breit, doch wollte ich nicht weinen. Erstens tat ich das in letzter Zeit viel zu häufig und zweitens würde meine Schminke verwischen. ,,Louis, wenn was ist, du kannst mit mir über alles reden." Liam hatte sich mittlerweile neben mich gesetzt, einen Arm um mich gelegt und musterte mich besorgt von der Seite. Ich seufzte, schluckte den Kloß runter und blickte zu ihm. ,,Ich find's scheiße, dass du Harry anscheinend mehr Glauben schenkst, als mir." Gab ich ehrlich zu.
,,Lou, dass tu ich nicht. Natürlich glaub ich dir, du bist doch mein bester Freund. Vielleicht fühlte sich Harry von mir einfach verunsichert, vielleicht dachte er sogar, ich sei ein Paparazzi und er wollte eure Beziehung nur schützen? Was hältst du davon, wenn wir die nächsten Tage zusammen zu Harry gehen?" ,,Das würdest du für mich tun?" Mit großen Augen sah ich Liam an, noch völlig gerührt von seinen Worten. ,,Na klar." Liam fuhr mit seiner Hand durch meine Haare, kraulte meine Kopfhaut, was mich wohlig aufseufzen ließ. Er wusste genau, wie er mich beruhigen kann. ,,Aber Lou, eine Frage." Ich hob eine Augenbraue, als Zeichen, dass Liam fortfahren könnte. ,,Warum trägst du Make-Up?"
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