Chapter 13
Aufwachen tat ich in meinem Bett. Ich hatte keine Ahnung wie ich hier her gekommen war, war aber mehr als nur froh darüber, dass ich so nicht auf dem Boden versauern musste. Unter Schmerzen erhob ich mich und lief, an der Wand abgestützt, zum Fenster. Draußen war es dunkel, der Mond hoch oben, die Sterne leuchteten um die Wette. Könnte nicht immer alles so friedlich sein? So ruhig, dass ich keine Angst haben müsste, im nächsten Moment wieder geschlagen zu werden? Ist das zu viel verlangt?
Meine Hände hatten auf der kalten Fensterbank platz gefunden und ich überlegte, wie lange ich wohl bewusstlos war. Wer hatte mich danach in mein Bett verfrachtet? Ich blickte noch ein wenig rauf in den Himmel, bis ich aufeinmal etwas aufblitzen sah. Eigentlich bin ich nicht so abergläubisch und an Magie glaub ich schon gar nicht, aber was solls? Niemand wird es bemerken. Ich schaute der Sternschnuppe kurz zu, wie sie über den Himmel schwebte, den Nachthimmel erleuchtete und heller als alle Sterne schien, ehe ich meine Augen schloss und mir was wünschte. Ich sprach den Wunsch nicht laut aus, hatte ihn tief in meinen Gedanken verschlossen.
Danach humpelte ich in richtung Bad. Ich knipste das Licht an und musste kurz meine Augen zu kneifen, um mich an die plötzliche Helle zu gewöhnen. Erst traute ich mich nicht, in den Spiegel zu schauen, überredete mich dann aber doch, es zu tun. Bei meinem Anblick taumelte ich kurz erschrocken nach hinten, konnte mich aber noch rechtzeitig am Waschbecken festkrallen.
Meine Haare hatten jeglichen Glanz verloren, hingen zersaust von meinem Kopf, meine Augen wurden von blau lila Flecken umrandet, meine Lippe war aufgeplatzt und unter meiner Nase klebte getrocknetes Blut. Angeekelt von meinem eigenen Spiegelbild drehte ich den Wasserhahn auf und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Ich trocknete es ab, nachdem ich sicher war, dass kein Blut mehr irgendwo klebte und zog mir danach mein Shirt über den Kopf.
Vor Schmerz zischte ich auf, denn meine Schultern fühlten sich auch nicht so gesund an. Mein Bauch und Rücken waren in blau, grün, lila gefärbt. Da ich nicht nachdachte piekste ich mir in eine meiner blau angelaufenen Stellen, ließ darauf aber sofort ein leisen schnerzerfüllten Schrei los.
Ich schlug mir die Hand auf den Mund, schlüpfte hastig zurück in mein Zimmer, keine Zeit mehr mein Shirt anzuziehen. Kurze Zeit später, ich versteckte mich unter meiner Bettdecke und hielt die Luft an, hörte ich Schritte auf dem Flur. Kurz darauf ging eine Tür auf und ich war mir zu 100% sicher, dass es die des Badezimmers war.
Nachdem ich Minuten stumm dalag, mich versichert hatte, dass niemand mehr im Flur oder Bad ist, pflückte ich mein Handy von meinem Nachtschrank, dessen LED-Lampe unaufhörlich lila blinkte. Dies war meine Einstellung dafür, wenn ich eine Nachricht auf Whatsapp kriege. Und dann fiels mir wieder ein. Das Gespräch zwischen Liam und Harry. Es muss doch schon längst vorbei sein! Hastig entsperrte ich mein Handy und ging auf Whatsapp, wo Liam mir tatsächlich über 40 Nachrichten hinter lassen hatte.
[13:56]》Geh jetzt zu Harry. Schreibe dir später.《
[17:37]》Wir müssen reden《
[18:01]》Louis?《
[18:12]》Bist du da?《
[18:35]》Hallo?《
[18:35]》Lou?《
[19:56]》Ich dacht dir ist das wichtig?!《
[23:34]》Dann komme ich morgen halt vorbei und erzähle dir alles!《
Das waren nur Teile seiner vielen Nachrichten. Was dachte er denn? Natürlich wollte ich wissen, wie das Gespräch gelaufen ist! Es war mir wichtiger als alles andere. Aber wenn er morgen vorbei kommt und mich so zugerichtet sieht? Wie soll ich ihm das erklären? Eine andere Wahl hab ich wohl nicht, als zu improvisieren, denn ich muss das endlich mit Harry klären, schließlich liebe ich ihn.
Verzweifelt nahm ich mir eine Schlaftablette aus der Packung, die ebenfalls auf dem Nachttisch lag, schluckte sie runter und kuschelte mich danach in meine Decke, in der Hoffnung, dass über Nacht ein Wunder passieren würde.
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Na, was meint ihr, hat Louis sich gewünscht?😏
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