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༺ 6 ༻ Die Einsamkeit eines Monsters


Vor einigen Jahren ...

»Warum sind die Menschen so unfreundlich zu Ihnen, Herrin?«, fragte Rem, als der Wirt, der sie bedient hatte, ihnen das Brot auf den Tisch hingeworfen hatte wie ein Bauer ein Stück Fleisch seinem Hund.

Seine Dame atmete nachdenklich aus. Aber sie wirkte nicht so, als wüsste sie die Antwort nicht, sondern eher so, als überlegte sie, wie genau sie darauf antworten sollte.

»Weil sie glauben, dass ich ein schlechter Mensch bin. Ein Monster.«

»Seid Ihr das denn, Herrin?«

Erana besah sich Rem nun und konnte nicht ohne zu schmunzeln. Sie fragte sich wie oft er wohl schon für solche plumpen Fragen gezüchtigt worden sein musste in der Zeit, wo man ihn gefangen gehalten hatte. Ihr selbst machte seine einfache und direkte Art nichts aus. Sie schätzte es im Gegenteil, denn Derjenige, der Mut hatte seine Fragen unverschönt zu stellen, versteckte viel weniger hinter diesen, als Jemand, der seine Worte hübsch formulierte.

»Denkst du denn, dass ich ein schlechter Mensch bin, Rem?« Sie sah den ausgewachsenen Riesen vor sich überlegen. Er hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt und schaute an ihr nachdenklich vorbei. Dann irgendwann schüttelte er ruhig den Kopf.

»Für mich nicht.«

Eranas Lippen umschlich wieder ein Schmunzeln. ›Dann bist du wohl einer von sehr wenigen Menschen, die das denken. Vielleicht auch der Einzige‹, dachte sie bei sich, doch anstatt ihre Gedanken auszusprechen winkte sie den Hünen zu sich. »Kommt her, Rem. Setz dich zu mir.«

Sie mochte seine Gegenwart, was sie von keinem einzigen Anderen behaupten konnten. Wenn sie so überlegte, vertraute sie Rem sogar ohne einen Gedanken daran zu verschwenden. Wann war sie so geworden? Dass sie ohne aufzuschrecken ruhig neben Jemandem schlafen, ihm gedankenabwesend den Rücken zuwenden konnte? Es waren gefühlt nur wenige Jahre mit ihm nun, im Gegensatz zu ihrem langen Leben davor, und doch wiegten diese wenigen Jahre deutlich mehr.

Rem nahm neben ihr auf den Kissen Platz, winkelte ein Knie an und schaute sie über dieses hinweg mit seinen hellen Augen an. Erana konnte nicht einmal sagen was sie in ihm sah. Ein wenig eine Art Sohn, zum Teil einen Freund. Er war mittlerweile ... Familie.

Behutsam strich sie mit ihren länglichen, dünnen Fingern über sein Gesicht. »Weißt du, Rem. Ich glaube, solange du mich nicht hasst, ist alles andere egal«, murmelte sie, während sie ihm die braunen, länger gewordenen Strähnen aus dem Gesicht strich.

»Wieso sollte ich Euch hassen?«

Er klang verdutzt, beinahe schon verwirrt. Vielleicht sollte sie öfter mit ihm solche Art Gespräche führen. Sie waren sehr oft unterwegs und hatten selten zwei Tage hintereinander Ruhe. Und erneut wunderte sie sich über seine Treue ihr gegenüber, kannte er doch immer noch kaum etwas über ihre Vergangenheit, außer ihrer Liebe zu Kirschblütentee.

»Weil ich in mir die Hälfte eines Dämons trage. Das weißt du doch.«

»Aber die andere ist doch immer noch ein Mensch, oder?«

Erana schnaubte durch ihre Nase und ihre Augen glänzten, als sie lächelte. Der Junge hatte eine ganz andere Art zu denken, als die meisten Menschen. Mittlerweile war sie sich sehr sicher, dass er nicht dumm war. Er hatte nur ein zu weiches Herz für solch eine grobe Welt, das man leider zu schnell verformen konnte. Genau das war der Grund gewesen, weshalb er die Hälfte seines Lebens kein Wort von sich gegeben hatte.

»Sollte ich jemals diese Welt verlassen, Rem. Dann wünsche ich mir, dass du den Rest deines Lebens in Ruhe und Frieden führst. Ohne Kämpfe, ohne Schlachten. Ohne Blut an deinen Händen. Suche dir ein ruhiges Dorf und lasse dich dort nieder. Nutze deine Kraft für gute Dinge. Bessere Dinge als das hier.« Sie sah wie in seinen Augen Verwirrung aufflammte und der Wille zu widersprechen, doch sie legte ihm den Finger sogleich auf den Mund. Das wäre das allererste und auch das allerletzte Mal, dass sie ihm verbieten würde zu widersprechen. »Nicht«, meinte sie leise bittend zu ihm. »Versuche mich nicht umzustimmen. Ich weiß, dass ich bald schon nicht mehr sein werden. Es ist diese seltsame Kälte, die mir ständig über den Nacken streicht und mein Gefühl trügt mich üblicherweise nicht.«

Unruhe wabberte du die Augen des Hünen. Furcht und Sorge. Sorge um sie? Zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert legte sich ein feuchter Schleier auf ihre Augen. Was für eine gütige Seele er doch war. Eine sanfte Kreatur in dem Körper eines Giganten.

Behutsam strich sie über seinen Oberarm. ›Ich weiß nicht, ob es ein gutes Schicksal war, eine gute Entscheidung, dass ich dich mitgenommen habe, Rem, aber ich traue mich nicht gegen meinen Egoismus auszusprechen und dich fort zu jagen. Zu sehr genieße ich es einen Menschen um mich zu haben, der nicht verurteilt und der mich nicht hasst. Und zu viel Angst habe ich vor der Einsamkeit. Davor ohne deinen Halt zu zerbrechen. Und noch mehr Angst habe ich, dass dich jemand seelisch entstellen könnte, würde ich nicht auf dich Acht geben.‹

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