Die Schlacht am Kanal Teil 1
Als Burod gemeinsam mit Togra und ihren Drachen zur Statue der Göttin Kíff zurückkehrte herrschte dort bereits geschäftiges Treiben. Dunkward und seine Krieger waren damit beschäftigt ihr Marschgepäck zu öffnen und ihre Waffen für den bevorstehenden Kampf vorzubereiten.
Die Bewaffnung der Jäger bestand natürlich aus einem Bogen und Pfeilen, die die meisten sich bereits auf den Rücken geschnallt hatten, sowie eine Auswahl verschiedener Handwaffen. Die meisten Zwerge führten ein Kurzschwertern witzig welches an ihrem Gürtel hing und sich Rundschilde an den linken Arm gebunden die groß genug waren um die kleinwüchsigen Krieger praktisch völlig zu verbergen. Der Hauptwaffe der Kämpfer bestand jedoch aus einer Helebarde. Eine vielseitige Waffe mit großer Reichweite. Sie hatte eine Spitze wie ein Speer, zu einer Seite hin eine Schneide wie eine Axt und an der gegenüberliegenden Seite einen metallenen Dorn den die Krieger "Zahn der Windvieper" nannten. Mit diesem Dorn schlug man bevorzugt auf Gepanzertenhelme eines Gegners ein. Die Schneide der Axt mochte von solchen Helmen abgleiten doch der Metalldorn konzentrierte all seine Kraft auf einen. Und schlug oft vernichtende Wunden. Die Axt war mehr eine Waffe mit der man versuchte Schnittwunden zuzufügen und Schläge zu parieren. Eine weitere Angriffsmöglichkeit war natürlich die Speerspitze mit der man zustoßen konnte.
Auch Burod machte sich sofort daran sein Doppelklingenschwert zusammen zu schrauben. Togra war die einzige die im Grunde keine Vorbereitungen brauchte. Sie trug fast immer ihre geschwärztes Panzerplatten als Rüstung und ihr mächtiger schwarzer Doppelhänder war ihr wie üblich auf den Rücken geschnallt.
Noch während Burod letzte Hand an seine Waffe legte kamen Dunkward und Prinzessin Moira auf ihn zu.
"Ein guter Platz für eine Jagd." grüßte der alte Zwerg der offenbar vorhatte sich ganz auf seine Ascûdgamln zu verlassen. Lediglich einen Dolch sowie seinen Bogen und Pfeile trug er noch bei sich. "Ich nehme an ihr habt die Höhle schon ausgekunschaftet?"
"bisher nur das Handelszentrum und das Haupt Wohngebiet." erwiderte Burod. "Dort waren keine Spuren unserer Feinde zu finden."
"Dann müssen sie sich irgendwo im Tempelbezirk verstecken." folgerte Moira.
"Barzûl!" Dunkward spukte angewidert auf den Boden. "Was für eine Gotteslästerung! Ausgerechnet auf geweihtem Boden müssen sich diese stinkenden Bastarde verstecken."
Burod konnte seinem Onkel nur Recht geben. Er war zwar die einer der gläubigesten Knurlan gewesen aber er hatte immer die friedvolle Aura zu schätzen gewusst die Tempel und geweihter Boden mit sich brachten. Dort eine Schlacht zu schlagen erschien dem Zwerg unwirklichen so als würde man versuchen ein Haus auf dem Grund eines Sees zu bauen.
"Nun, was soll man auch von solchen Wirrköpfen anders erwarten. "Dunkward hatte wieder das Wort ergriffen und deutlich hörte man ihm an, dass er sich alle Mühe gab seine Wut zurückzudrängen.
Burod emfand stolz auf seinen Onkel. Er war sich der Verantwortung bewusst die ein Anführer trug und wusste das er nun einen kühlen Kopf bewahrt musste.
Inzwischen schienen die meisten Krieger marschbereit zu sein. Einige eilten noch Statue der Göttin und ließen Wasser über ihre Waffen rinnen um Kíffs Segen für die bevorstehende Schlacht zu erlangen.
"Ich schlage vor, dass wir in Deckung des Kanals vorrücken."
Burod wusste sofort worauf der sachliche Vorschlag seines Onkels abzielte. Das Wasser aus der Zisterne wurde in einem etwa 5 m breiten und 3 m tiefen Kanal durch den Tempelbezirk geleitet und von dort in den großen Haupttempel der Göttin Kíff welcher über eine breite Freitreppe an der gegenüberliegenden Seite des Tempelbezirks erreichbar war.
"Ein guter Vorschlag." warf Togra ein. "So ist unsere rechte Flanke vor Angriffen durch den breiten Wassergraben geschützt. Wir können unsere Verteidigung also auf die linke Flanke konzentrieren."
"Oeí! Ihr habt meinen Plan verstanden Silberhand. Natürlich müssen wir noch vor Bogenschützen auf der Hut sein die uns von der gegenüberliegenden Seite des Kanals angreifen können aber unsere Magier haben dementsprechende Schutzwälle gewirkt."
"Wir werden die Magier mit unserer Kraft unterstützt." legte Burod fest und auch Togra nickte zustimmend. Die großen Kraftreserven von Drache und Reiter würden die Schutzwälle zu einem nahezu unüberwindlichen Hindernis machen. Zumindest bei einer so überschaubaren Anzahl von Kriegern.
"Sollen wir vielleicht den Tempelbezirk mit unserer geistigen Wahrnehmungsfähigkeit zunächst überprüfen? Eine Falle könnten auf diese Weise vielleicht vorzeitig aufspüren.
Burod hatte mit diesem Vorschlag von Togra gerechnet und schüttelte den Kopf.
"Eta! Leider ist das keine Option Kampfgefährtin."
"Da hat Argetlam Burod leider recht." erläuterte Moira. "Unsere Nachforschungen in Tronjheim waren zwar nicht so erfolgreich wie wir es gern gesehen hätten Shurtugal Togra aber einige Dinge konnten wir doch ergründen. Der Kult um Marantera konnte deshalb so lange unentdeckt bleiben weil alle seine Mitglieder nicht nur die Fähigkeit haben den eigenen Geist zu verschließen sondern auch in der Kunst unterrichtet sind auf geistiger Ebene Angriffe zu starten. Auf diese Weise geben sie untereinander auch Informationen über Treffen oder abzuhalten Rituale weiter ohne dass nur ein Wort über ihre Lippen kommt."
"Wenn es um Geheimhaltung geht es das bestimmt ein Vorteil." räumte Togra ein. "Außerdem gewinnt man einen Eindruck vom Gemütszustand des Gegenübers und kann so gegen etwaige Abweichler vorgehen."
"Oeí!" bestätigte Burod. "Außerdem sind diese Verrückten darin ausgebildet soviel Informationen wie möglich aus einem gegnerischen Geist zu reißen und einen Feind möglichst verwirrt zurückzulassen. Sicherlich hätte es Vorteile wenn wir den Tempelbezirk erst erkunden könnten aber hier scheint mir das Risiko zu groß."
Togra bestätigte mit einem weiteren dicken dass sie die Entscheidung der Kampfgefährten respektierte und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dunkward der 12 seiner Krieger zu sich heran gewinkt hatte.
"Während des großen Krieges haben Krieger die Flanken von Saphira Schimmerschuppe geschützt. Ich hoffe ihr ehrenwerten Drachen werdet die Unterstützung meiner Krieger annehmen." erklärte der alte Jäger.
Aragna schien zunächst nicht begeistert von der Vorstellung zu sein dass man auf sie aufpassen musste aber einige Worte ihrer Reiterin und ein gutmütiger Stubser von Beoram beschwichtigten die stolze Drachendame schließlich.
Beoram ließ durch seinen Reiter erklären, dass man die Unterstützung der Zwerge akzeptierte und zu schätzen wüsste. Nachdem die Strategie an alle Mitglieder der Gruppe weitergegeben worden war begann sich der Zug der Krieger zu formieren und strebte dem Tempelbezirk zu.
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