Die Alte Stadt Teil 2
"Es wird noch etwa eine Stunde dauern bis Dunkward und seine Jäger hier sind." erklärte und Burod der immer noch staunenden Togra. "Sie müssen über eine der versteckten Treppen zu uns gelangen. Die Statue hier ist unser Treffpunkt."
Die Gehörnte bestätigte mit einem dicken, dass sie ihre Mitstreiter verstanden hatte und ließ den Blick immer noch über die im Zwielicht liegende Stadt wandern.
Es war Burods Verhalten, welches die Aufmerksamkeit der Urgal schließlich auf den anderen Drachenreiter lenkte. Der Zwerg hatte die flache Hand auf die Statue der Göttin gelegt und der dünne Wasserfilm umschloss nun auch seine Hand. Für einige Sekunden verharrte Burod so, dann zog er die Hand zurück und fuhr sich mit den Fingerspitzen von der Stirn hinab zum Kinn. Als er Togra Aufmerksamkeit bemerkte lächelte er.
"Eine Ehrung an Kíff. Bei uns Jägern der Knurlan ist sie hoch angesehen. Fleisch können wir uns in den Wäldern jagen aber Wasser ist eine Gnade dieser Göttin. Weder wächst es auf Bäumen noch kann man es auf der Pirsch erlegen."
"Da hast du wohl recht." bestätigte Togra. "Ein wirklich beeindruckendes Kunstwerk habt ihr da geschaffen. Bis die ganze Stadt dieser Göttin geweiht?"
"Oeí" bestätigte Burod die Annahme seiner Ordensschwester. "Dies war einmal eine unserer größten und prächtigsten Städte. Diese weiße Felsennadel die auch durch die Ehrtoberfläche sticht hat uns auf diesen Ort aufmerksam gemacht. Schon damals strömten das Wasser des nahe gelegenen Wasserfalls über den Stein und verlieh ihm dieses ungewöhnliche und lebendig er aussehen. Die Priester sahen darin eine Offenbarung der Göttin der Seen und des Meeres und weiten die Stadt ganz ihr. Auch wenn heute niemand mehr hier lebt Pilgern immer noch Zwerge zu dieser Statue und ehren Kíff wie ich es gerade getan habe. Manche schöpfen auch Wasser aus der Zisterne um es kranken Verwandten mitzubringen. Manche strenggläubige Zwerge glauben, dass es heilende Wirkung haben soll."
"Glaubst du daran?" Togra konnte nicht verhindern, dass sich ein Anflug von Erheiterung in ihrer Stimme mischte. Zum Glück schien Burod es ihr nicht übel zu nehmen sondern ihre Skepsis in diesem Punkt sogar zu teilen.
"Eta! So gläubig bin ich nicht. Vielleicht kann es kranken Hoffnung geben und ihnen zeigen wie viel sie ihren Angehörigen bedeuten dass sie die Mühsal einer solchen Pilgerreise auf sich nehmen. Das gibt ihnen dann vielleicht die Kraft mit neuem Elan gegen ihre Krankheit anzukämpfen. Wenn dieses Wasser das bewirkt, dann ist das Wunder genug für mich."
Togra nickte nur. Dem war im Grunde nichts hinzuzufügen.
"Wieso wurde diese prächtige Stadt eigentlich aufgegeben?"
Burod zuckte nur mit den Schultern.
"Sie war eine unserer größten Städte bevor Tronjheim errichtet war. Auch wir Zwerge sind nicht immun gegen den Reiz des Neuen. Unsere Hauptstadt in Farthen Dûr zog mehr und mehr Bewohner aus den entlegeneren Städten an und der Thron scheint das neue Handelszentrum war wurde diese Stadt schließlich aufgegeben. Du siehst die drei Abschnitte in die Stadt unterteilt ist? In diesem dort lebten die Priester. Es gibt noch einen gewaltigen Tempel der Kíff unter uns. Dort hielten sie die Messen ab. Das mittlere Teilsegment der Stadt ist nicht nur für die Wohnungen des Hauptteils der Bevölkerung reserviert gewesen sondern auch für Handwerksbetriebe, Geschäfte und Tavernen. In dem dritten Abschnitt sind vor allem Lagerhäuser. Diese Stadt war einmal ein bedeutender Umschlagplatz für Wahren aus den Regionen Alagaesias die heute zu Surda gehören. Tronjheim wurde das neue Handelszentrum unseres Volkes und so verließen zunächst die Großhändler die Stadt. Ihnen folgte das gewöhnliche Volk denn viele der Handwerksbetriebe waren darauf ausgerichtet entweder die eingeführten Waren zu verkaufen oder Reparaturen an den Transportwagen der Handelskarawanen durchzuführen. Blieben also nur die Priester und ohne Gläubige hielt sie auch nicht mehr hier."
Diese Entwicklung konnte Togra natürlich nachvollziehen. Eine Stadt bildete nur mal eine Gemeinschaft aus der man nur schwer ein Segment entfernen konnte ohne dass es alle betraf.
"Dieses eigentlich zu diesem Einsturz gekommen?" Die Gehörnte wies auf die Decke durch die Sonnenlicht herein fiel. Sie erinnerte sich, dass Galbatorix diese alte Siedlung der Zwerge nur deshalb entdeckt hatte, weil ein Teil der Höhle eingesackt war.
Burod gab bereitwillig Auskunft.
"Nach der großen Schlacht in Tronjheim haben wir das natürlich versucht zu ergründen. Wir vermuten, dass es mit dem harten Winter zu tun hat der in jenen Tagen das Beorgebirge heimgesucht hatte. Es war enorm viel Schnee gefallen und das führte dazu, dass es im Frühling besonders viel Schmelzwasser gab was die Berge hinabströmte. Vermutlich war es mehr Wasser als dort oben an der Felsnadel abgeleitet und in die Zisterne geführt werden konnte. Wasser kann eine ziemlich zerstörerische Kraft haben. Die Massen des Schmelzwassers haben vermutlich Erde fortgespült und schließlich dafür gesorgt, dass es zu diesem Einbruch kam. Erschwerend kam hinzu, dass nach diesem langen kalten Winter der Wechsel zu milderen Temperaturen ungewöhnlich schnell verlief. Das hat dafür gesorgt, dass besonders viel Wasser in einem kurzen Zeitraum auf den Engpass dort oben einströmte.Wir sollten die Zeit bis Dunkward und seine Krieger eintreffen sinnvoll nutzen." schlug Burod schließlich vor. "Die Höhlen sind so hoch, dass unsere Drachen mit uns über die Stadt fliegen können. Ich denke wir sollten einen Erkundungsflug machen Togra. Vielleicht entdecken wir Spuren die darauf schließen lassen dass jemand erst vor kurzem hier war."
Aragna und Beoram schnaubte zustimmend und Togras schwarze Begleiterin fügte hinzu: "- Ihr könnt aus der Luft nach magischen Fallen suchen und Beoram und ich werden darauf achten was uns die verschiedenen Gerüche mitzuteilen haben. Denn erst vor kurzem Lebewesen hier waren, haben sie bestimmt ihren Duft hinterlassen."
"Einverstanden." verkündete Togra. "Wir sollten aber noch einmal gründlich unsere Schutzwälle überprüfen. Vergesst nicht unser Feind ist heimtückisch und wird sicher mit Verfolgung rechnen."
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