Angst
Schon bald nach Ende ihres Gespräches erreichten die Drachenreiter den Handelsaußenposten der Zwerge. Es war eine einfache aber zweckmäßige und robuste Konstruktion.
Eine hölzerne Palisade bildete die äußere Verteidigung und spannte sich um eine annähernd runde Fläche auf. Für die Versorgung mit Frischwasser sorgte der kleine Bachlauf, der das Tal im Zentrum durchquerte. Ein Gitter in der Palisade ermöglichte dem kleinen Strom auf der einen Seite hinein und auf der anderen Seite wieder heraus zu fließen. Für die Verteidigung hatte der Wasserlauf keinen besonderen Wert. Er war weder tief genug noch so reißend, dass er nicht ohne Probleme überschritten werden konnte. Der einzige Grund weshalb man dennoch eine Brücke über ihn geschlagen hatte war damit Fuhrwerke ihn überqueren konnten ohne Schlamm aufzuwirbeln und damit das Trinkwasser zu verunreinigen.
Dennoch teilte der kleine Bach das Innere des Außenpostens in zwei Bereiche. Der westliche Teil bestand hauptsächlich aus Lagerräumen und Stallungen für Tiere. Dort herrschte bereits geschäftiges Treiben den hier sammelten sich die Zwerge aus den einzelnen kleinen Siedlungen des Beorgebirges. Insgesamt hatten sich bereits annähernd 2000 Mitglieder des kleinen Volkes hier versammelt. Zwar konnte die Anlage diese Anzahl gerade noch fassen aber es herrschte bereits ein nicht zu unterschätzendes Gedränge.
Im östlichen Teil der Befestigungsanlage hatte sich eine kleine Zwergensiedlung gebildet die ihren Vorteil aus dem regen Handelsverkehr mit Surda zog. Handwerksbetriebe die sich auf die Reparatur von Fuhrwerken und die Versorgung von Zugtieren spezialisiert hatten teilten sich den Platz mit Wirtshäusern und Händlern die die Erzeugnisse des Zwergenvolkes hier verkauften. Ein leicht erhöht liegender ebenfalls in Holz gehaltener Prachtbau stellte das Verwaltungszentrum der Stadt da. Das Gebäude bestand aus einem annähernd runden Turm in der Mitte sowie zwei Häuserflügeln, die sich rechts und links an dem Turm anschlossen.
Von der Spitze des Wachturms aus konnte man das Tal hervorragend überblicken und Marlena hatte schon bei der Ankunft festgestellt das wachsame Augen in alle Richtungen spähten.
Vor diesem zentralen Gebäude hatte man eine Fläche freigehalten auf der die Drachen niedergehen und sich ausruhen konnten. Auch taten die Zwerge ihr möglichstes für das leibliche Wohl ihrer geflügelten Gäste zu sorgen. Zwar zog jeder Drache es vor sich sein Essen selbst zu jagen doch in diesem Fall nahm der Donner das angebotene Fleisch dankbar entgegen. Die Sculblaka wussten um die gefährliche Lage und wollten sich nicht zu weit von ihren Reitern entfernen.
Wie bei jedem offiziellen Anlass mussten Marlena und ihre Begleiter auch hier eine Begrüßung der Honoration über sich ergehen lassen die jedoch glücklicherweise recht kurz aus fiel. Zu sehr waren die Verantwortlichen des Außenposten damit beschäftigt die baldige Abreise vorzubereiten.
Die Drachenreiter wurden darüber informiert, dass man nur noch auf eine Kolonne von Flüchtlingen wartete und dann vorhatte sich auf den Weg nach Tronjheim zu begeben. Eine beachtliche Menge von Zwergen würde sich auf den Marsch machen. Die letzte Gruppe die man erwartete umfasste noch einmal 500 neue Mitglieder.
Marlena lernte auch Oriks Tochter Moira kennen und war angenehm überrascht von der jungen Zwergin.
Burod verriet seiner Ordensschwester, das ist ein wahrer Segen war die Prinzessin hier zu haben. Der Verwalter des Außenposten war ein Zwerg namens Hedoras.
"Nicht unbedingt ein großer Krieger!" raunte Burod der jungen Halbling zu und machte noch einige abfällige Bemerkungen darüber, dass dieser Würdenträger seines Volkes mehr von Wein, Weib und Gesang hielt als von seinen Pflichten. Die Körperfülle des Stadthalters unterstrich diese Theorie noch.
Aufgrund der begrenzten Kompetenz des örtlichen Verwalters hatte Moira also, mit königlicher Autorität, die Angelegenheit in die Hand genommen. Dabei hatte die Prinzessin zweifellos hervorragende Arbeit geleistet. Jeder Neuankömmling hatte sich in eine Liste eingetragen, so dass man genau wusste wie viele Zwerge sich im Augenblick in der Befestigungsanlage aufhielten. Vorräten und Gepäck waren erfasst worden und man hatte die Masse der Flüchtlinge in Marschgruppen zusammengefasst. Fuhrwerke die noch nicht vollständig ausgelastet waren die älteren Knurlan als Mitfahrgelegenheit und eure hatte darauf geachtet, dass die einzelnen Marschgruppen gut zusammengestellt waren. In jeder gab es Zwerge, die zumindest ein gewisses Maß an Kampferfahrung hatten, darüber Hinaushandwerksleute die, sollte es nötig werden, in der Lage waren Schäden an den Fuhrwerken zu beseitigen. Auch die Magiekundigen waren gleichmäßig über den gesamten Zug verteilt.
Des weiteren hatte die Prinzessin dafür gesorgt, dass die einzelnen Mitglieder einer Marschgruppe sich unter einander kannten. Beim Aufbruch war jedem Zwerg einen Partner zugedacht worden auf den er zu achten hatte. So ließ sich die Vollständigkeit des Zuges auf angenehm schnelle Weise überprüfen.
Ismira und Marlena sprachen Oriks Tochter ihre uneingeschränkte Bewunderung für ihr Organisationstalent aus was die junge Zwergin sehr zu freuen schien. Schelmisch lächelnd sagte sie: "Argetlam Burod hat mir bereits ähnliche Komplimente gemacht aber bei ihm muss ich ein wenig an seiner Objektivität zweifeln."
Dieser Kommentar, sowie die sich rapide verändernde Gesichtsfarbe ihres Ordensbruders Burod sorgte bei Ismira und Marlena für ein kurzes aufflammen von Heiterkeit.
Leider war diese unbeschwerte Moment nur von kurzer Dauer gewesen.
Die Drachenreiter hatten gemeinsam beschlossen sich unter die Flüchtlinge zu mischen, zur Hand zu gehen und wo sie es vermochten und einfach Präsenz zu zeigen. Sie wollten den Zwergen das Gefühl vermitteln in dieser Krise nicht allein zu sein.
Bereits nach kurzer Zeit stellte Eragons Tochter fest, dass die versammelten Knurlan die Unterstützung bitter nötig hatten. Es herrschte eine gefährlich aufgeregte Stimmung im Lager. Ruhelos eilten die Zwerge von einem Ort zum andern und waren ganz in ihrer Arbeiten vertieft. Marlena erinnerte sich an ihrer Ausbildungszeit. Ein Dichter des Volkes ihrer Mutter hatte diese Situation zwischen hoffen und bangen einmal sehr treffend in einigen Versen beschrieben. Der genaue Wortlaut des Gedichtes wollte Marlena nun nicht einfallen aber eine Formulierung schrieb das, was sie vorfand Recht gut: "Gemeinsam einsam"
Diese Phrase mochte erst aufgrund ihrer Widersinnigkeit amüsant wirken doch wenn man näher darüber nachdachte war es im Grunde eine recht tragische Angelegenheit. Fast 2000 Zwerge waren hier versammelt doch die junge Halbling war sich sicher, dass jeder einzelne von ihnen im Augenblick zu den einsames Wesen in Alagaesia zählte. Man sah einander nicht in die Augen und wechselte nur die nötigsten Worte miteinander. Dies war keine Gruppe zusammenhielt sondern eine Ansammlung von einzelnen Individuen die ihr Bestes taten sich nicht für den Anderen verantwortlich zu fühlen. Der Grund für dieses eigentlich für Zwerge untypische Verhalten ließ sich mit einem Wort zusammenfassen: Angst!
Es war im Grunde eine erschreckende Erkenntnis aber das Volk der Knurlan, welches so tapfer im großen Krieg gekämpft hatte, empfand Furcht.
Marlena tat ihr möglichstes um diesen zersetzenden Einfluss entgegenzuwirken. Sie ging zur Hand wo sie nur konnte, vermittelte zwischen einzelnen Parteien und versuchte Zuversicht zu wecken. Mehr und mehr bekam sie allerdings das Gefühl, dass sie versuchte eine mondlose Nacht mit einer einzelnen Kerze so hell zu erleuchten dass man glauben könnte er sei Tag.
Ein plötzlicher Tumult ganz in der Nähe erregte Marlenas Aufmerksamkeit. Laute Stimmen waren zu hören und eine Traube aufgeregter Zwerge hatte sich gebildet.
"Hängt sie auf!" krakehlte eine, der junge Drachenreiterin unbekannte Stimme als sie sich ihren Weg durch die schnell an wachsende Ansammlung von Zwergen bahnte.
"Sie haben dieses Übel über uns gebracht!" eine zweite fast hysterische Stimme erklang und überschlug sich fast vor Aufregung.
Inzwischen hatte Marlena das Zentrum der Ansammlung erreicht und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Die wütenden Zwerge hatten sich um ein umgestürztes Fuhrwerk gescharrt und starrten hasserfüllt eine alte Zwergenfrau an. Neben der Frau stand ein weit jüngerer männlicher Zwerg und hielt etwas in der Hand.
"Meine Mutter gehört nicht zu dieser dunklen Sekte!" brüllte der junge Mann in die Runde und erntete dafür nur wütende Zurufe und Pfiffe. Verzweifelt drehte er sich zu der alten Frau und fragte: "Mutter, wo hast du das her? "
Immer lauter wurde das Geschrei der umstehenden Zwerge und erneut forderten wütende Stimmen den Tod der alten Frau die völlig verschüchtert wirkte.
Etwas an diesen Anblick sorgte dafür, dass in Marlenas Inneren ein Damm brach. Eine heiße Woge spülte sämtliche Zweifel und Angst die bisher ihre ständigen Begleiter gewesen waren hinweg und die junge Halbling dachte gar nicht daran diesen Impuls nieder zu kämpfen. Sie wählte die richtigen Worte in der alten Sprache, ließ einen eine Kugel aus weißem Licht über die Köpfe der umstehenden Zwerge aufsteigen und diese mit einem Knall explodieren. Natürlich richtete dies keinen Schaden an aber es sorgte dafür, dass das Stimmengewirr umgehend erstarb und sich aller Augen auf Marlena richteten.
Die junge Drachenreiterin ignorierte die unsicheren Blicke und Schritt auf die alte Zwergenfrau zu. Aufgrund ihrer Größe und ihrer in Weiß und hellen Sandtönen gehaltenen Kleidung stach Marlena unter den kleinwüchsigen, zum großen Teil in braunes Leder gekleideten Zwergen ohnehin hervor wie der sprichwörtliche bunte Hund doch durch die Art ihres Auftritts hatte sie nun wirklich dafür gesorgt, dass ihr ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil wurde. Mit energischen Schritten näherte sie sich dem jungen Mann und der alten Frau, die offenbar die Mutter des Jüngeren war.
"Was geht hier vor?" erkundigte sie sich betont ruhig.
Der junge Zwerg musterte die hoch gewachsene junge Frau erst etwas überrascht entdeckte dann aber den Anstecker an Marlenas Wams, der sie als Drachenreiterin auszeichnete. Sofort verneigte er sich leicht vor Marlena und sagte: "ich grüße euch Silberhand. Diese Leute ihr glauben, dass meine Mutter zu der dunklen Sekte gehört die dieses große Unglück über uns gebracht hat. Als unser Wagen umgestürzte habe ich einen Handwerker gebeten das Rad zu richten. Es ist im umfallen zerbrochen. Der Handwerksmeister wollte natürlich bezahlt werden und weil wir nur wenig Geld haben wurden wir uns über den Preis nicht einig. Da hat meine Mutter plötzlich das hier hervorgeholt und gesagt es wäre aus Gold und würde doch wohl für ein Rad reichen."
Der junge Zwerg reichte Marlena einen etwa handtellergroßen Anhänger. Eragons Tochter stutzte. Tatsächlich handelte es sich dabei um das Abzeichen des Kultes von Marantera. Ein roter Edelstein im Herzen einer Goldschmiedearbeit. Drei Tentakeln reckten sich vom Edelstein im Zentrum nach außen. Unwillkürlich fühlte sich Marlena an das seltsame Gebilde erinnert, welches sie in Beorams Erinnerungs gesehen hatte. Nun jedoch war keine Zeit darüber nachzudenken. Im Augenblick verhielten sich die umstehenden Zwerge ruhig aber die Stimmung konnte jeden Augenblick wieder in Wut umschlagen. Sie ging daher vor der alten Zwergin in die Hocke und lächelte ihr freundlich zu.
"Woher habt ihr das gute Frau?"
"Wie bitte? Du musst etwas lauter sprechen Kindchen ich verstehe dich so schlecht."
"Meine Mutter ist etwas schwerhörig Drachenreiterin und das Alter hat noch auf andere Weise Tribut von ihr gefordert. Sie ist etwas langsam im Denken geworden." erklärte der Sohn der alten Frau.
Marlena nickte und fragte etwas lauter aber betont freundlich:
"Ich wüsste gerne woher eben diesen Anhänger habt."
"Ach Kindchen ist das der Grund warum sich alle so aufregen?" wie alle schwerhörigen Personen sprach auch die alte Zwergenfrau mit etwas gehobener Lautstärke. In diesem Fall war das Marlena jedoch nur recht denn so bekamen alle Umstehenden mit was gesprochen wurde.
"Das hat mir irgend ein Kerl gegeben als wir uns in unserem Dorf auf den Weg gemacht haben. Ich habe beim Wagen auf meinen Sohn gewartet und dann kam dieser Kerl, ganz in Schwarz gekleidet, und fing an auf mich einzureden. Er hat viel zu schnell gesprochen und zu leise ich hab ihn gar nicht verstanden. Dann hat er mir das in die Hand gedrückt und ist verschwunden."
"Dann wisst ihr also gar nicht was das ist?" fragte Marlena noch einmal genau nach. Sie hatte schon befürchtet, dass so etwas ähnliches hinter dieser Situation steckte. Wenn diese Frau und ihr Sohn tatsächlich Anhänger von Marantera werden würden sie doch nicht eine für sie sicherlich heilige Reliquien verkaufen. Außerdem würden sie sich doch nie so offen mit diesen Anhänger zeigen. Die Antwort der alten Zwergenfrau bestätigte diese Annahme.
"Nein Kindchen. Es scheint aus Gold zu sein und ich glaube auch der Stein ist etwas wert deshalb habe ich es behalten. Auf Reisen kann man immer etwas Geld gebrauchen. Weshalb regen sich denn alle so auf?"
"Weil es das Abzeichen des Feindes ist der im Moment euer Volk bedroht gute Frau." erklärte Marlena.
"Wirklich?"
Marlena wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte. In dieser Frage der alten Zwergenfrau schwang so viel Unschuld mit wie man es normalerweise nur bei Kindern fand.
Noch bevor sie das Gespräch allerdings fortsetzen konnte erklang aus der Menge hinter ihr erneut eine wütende Stimme.
"Sie lügt! Tötet sie!"
"Wer hat das gefordert?" Marlenas Stimme erstickte die wieder anwachsende Geräuschkulisse der Menge um sie herum im Keim." Wer war das? Tritt vor!"
Aufgeregtes brodeln ging durch die umstehenden Zwerge doch niemand wollte sich zu dem wütenden Ausruf bekennen. Dieser Umstand brachte die Hitze in Marlenas Brust noch weiter an.
"Das habe ich mir gedacht! Was würde Helzvog nun wohl von dem Volk halten, dass er einst aus dem heiligen Stein erschaffen hat?! Was würde der Gott des feuers Morgothal wohl davon halten, dass die Flamme der Tapferkeit der Knurlan so winzig und wankelmütig geworden ist? Wenn ihr in dieser Stunde der Verzweiflung die Nähe eurer Götter nicht in euren Herzen und eurer Seele fühlt, dann nur deshalb bei euch eurer Angst blind gemacht hat!"
Marlena nickte wütend in die Runde und schließlich auf den Anhänger den sie immer noch in der Hand hielt. Ihre Wut wuchs noch weiter an. Dieser dunkle Kult, Marantera oder was auch immer war für den Tod eines Drachen und eines Reiters verantwortlich und offenbar hatten diese Kräfte es auch vermocht ein einst so stolzes und tapferes Volk in einen Haufen von Feiglingen zu verwandeln die sich in der Masse versteckten und nicht mal mehr mutig genug waren vor zu treten und einer greisen alten Frau die Anklage ins Gesicht zu schleudern!
Marlena Griff unter ihren Umhang und zog Klimpertod aus seiner Scheide. Seite es erhalten hatte trug sie das kristallene Schwert versteckt immer bei sich. Zornig warf die junge Halbling den Anhänger in die Luft und ließ die durchscheinende Klinge darauf zu sausen. Mit einem leisen "Ping" traf die Waffe auf das Schmuckstück und trennte es mühelos in zwei Hälften. Diese fielen vor Marlena in den Schlamm zudem der Boden aufgeweicht worden war. Immer noch wütend starrte sie Drachenreiterin auf die beiden Bruchstücke und trat schließlich mit dem Fuß darauf als ob sie ein widerliches Ungeziefer zerquetscht würde.
Die Zwerge um sie herum zogen scharf die Luft ein. Schrecken stand ihnen ins Gesicht geschrieben und fast schien es als würden sie erwarten, dass sich der Boden unter den Füßen der jungen Halbling auftun würde um sie für ihren Frevel zu verschlingen. Doch nichts geschah. Stille hielt Einzug.
"Ich entscheide mich jedenfalls keine Angst zu haben." sagte Marlena nachdem sie die Stille einige Sekunden hatte wirken lassen.
Betretenes, verunsichertes Schweigen erfüllte nun den Mob von Zwergen der eben noch so wütend Tod und Blut gefordert hatte.
Mit einem Mal erklang ein lautes Gelächter. Es klang warm und offenherzig.
Marlena war so überrascht wie jeder andere als Burod plötzlich aus der Menge trat.
"Wisst ihr worüber ich lache meine Brüder im Blute?" fragte der Drachenreiter der Zwerge in die Runde als er an Marlena Seite trat. "Ich lache über uns! Wie tief ist das Volk der Knurlan gefallen wenn die Tochter eines Menschen und einer Elfe die Namen unserer Götter mit mehr Mut und Zuversicht ausspricht als wir! Haben wir uns verkrochen als Galbatorix uns alle vernichten wollte? Nein! Wir haben gekämpft und gesiegt! Vielleicht kämpfen wir gegen eine gefallene Göttin doch unsere Götter stehen auf unserer Seite wenn wir uns ihrer würdig erweisen. Wir folgen dem Ruf eines Königs, dessen Herrschaft von Helzvog gesegnet ist. Wider müssenn wir kämpfen! Ist unser Mut zerbrochen? Werden wir uns einfach verstecken oder zu der gefallene Göttin kriechen und um Gnade winseln?"
Burod hatte mit lauter Stimme gesprochen und blickte nun herausfordernd in die Runde.
"Nein! Wir werden uns nicht verstecken! Wir kämpfen!" erklang plötzlich eine Stimme aus der Menge der umstehenden Zwerge. Es war als hätte sich eine Lawine gelöst.
"Wir werden kämpfen! Wir werden kämpfen!" donnerte es immer wieder aus den Kehlen aller Umstehenden.
"Das wollte ich hören." sagte Burod zufrieden als die Zwerge um ihn herum langsam wieder verstummt. "Dann geht jetzt wieder an eurer Arbeit, denn Morgen brechen wir nach Tronjheim auf!"
Es erleichterte Marlena, dass sich der Mob der eben noch bereit gewesen war die alte Frau und ihren Sohn zu hängen sich nun auflöste und sogar einige der umstehenden Zwerge anschickten umgestürzten Wagen wieder aufzurichten und zu reparieren.
"Danke für deine Hilfe." sagte sie daher zu Burod.
Marlena stutzte als sich der Blick ihres Ordensbruders auf sie richtete und ein bedeutungsvoller Glanz in seinen Augen lag.
"Du bist nicht diejenigen, die sich bedanken muss. Das ist meine Aufgabe. Es wäre meine Pflicht gewesen mein Volk wieder aufzurichten. Genau wie du habe ich ihre Angst erkannt aber geschwiegen. Glücklicherweise bist du eindeutig die Tochter deiner Eltern."
Burod trat noch einen Schritt näher und blickte Marlena tief in die Augen.
"Ich danke dir, für das was du gesagt hast und dass du mich an meine Pflichten erinnert hast. Es bestehe mich aber es war offenbar nötig."
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