Kapitel 23
Jeff
Seine Lippen fühlten sich kalt auf den meinen an. Sanft und weich gaben sie unter dem leichten Druck meines Kusses nach.
Einen kurzen Augenblick verharrte ich ruhig auf meinen Zehenspitzen stehenend und mit meinen Händen auf seinen Schultern platziert. Ich wagte nicht in seine Augen zu blicken, aus Angst ihn zu einem abrupten Rückzug zu bewegen. Unsere Gesichter waren sich so nahe, dass ich die kleinen Sommersprossen auf seiner Nase hätte zählen können.
Einen Moment verharrten wir in dieser seltsamen Haltung. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein Magen hatte sich vor Schrecken und Ensetzten zusammen gezogen. Er würde mich sicher jeden Augenblick von sich stoßen. Ich zählte die Sekunden. Eins. Das Ticken der Küchenuhr auf meiner rechten Seite erschien viel lauter als gewöhnlich. Zwei. Meine Hände begannen zu schwitzen. Drei. Nichts passierte. Vier. Ich schluckte vor Nervosität. Fünf. Hatte ich es übertrieben? Sechs. Er rührte sich nicht.
Als er sich nach einigen weiteren Sekunden immer noch nicht bewegte, schloss ich in einem Moment der plötzlich auskeimenden Euphorie, gefüttert durch sprudelnder Hoffnung und ungezügelter Freude, meine Augen und ließ mich von diesem unglaublichen Kribbeln in meinem Körper in einen Rausch ähnlichen Zustand leiten. Wenn er mich nicht wegstieß, musste er nicht all zu viele widersprüchliche Gefühle gegen diesen Kuss verspüren...
Mein Herz pochte in unfassbarerer Geschwindigkeit gegen meinen Brustkorb. Konnte das hier gerade wirklich passieren? Sanft zog ich Luc näher zu mir herunter. Widerstandslos ließ er mich gewähren. Seine Muskeln schmiegten sich perfekt gegen meine Finger und automatisch festigte sich mein Griff um seine Schultern.
Ich war wie in Trance, unfähig meine Umwelt noch bewusst wahrzunehmen. Einzig Luc's Präsenz schien sich um mich herum wie ein dichter Nebel auszubreiten und meine Sinne mit einem Duft von Geborgenheit und Liebe zu berauschen.
Plötzlich erwiderte er vorsichtig meinen Kuss und ließ damit ein Feuerwerk an Gefühlen in meinem Körper explodieren. Immer fordernder drückte er seine Lippen auf meine und schob mich zeitgleich rückwärts gegen die Wand. Oder die Theke. Oder war dort doch die Tür? Es war schwer einen klaren Gedanken zu fassen.
Allein die Tatsache, dass wir, Luc und ich, uns beide gerade küssten, ließ meine Welt Kopf stehen. Ich spürrte wie meine Wangen brannten. Ein kleines glückliches Lächeln huschte über meine Lippen. Mittlerweile musste ich wohl meinem, nahe einem Kollaps stehenden Ich ähneln, vergleichbar mit meinem nach einer einminütigen Sprinteinheit Ich.
Noch ein weiterer Schritt und mit einem Mal drückte sich eine glatte Oberfläche gegen meinen Kreuz. Das kühle Material ließ einen Schauer über meinen überhitzten Körper rieseln. Zeitgleich schoss ein stechender Schmerz durch meine Hüfte. Fuck. Ich stöhnte auf. Das entstandene Geräusch hörte sich stumpf an gegen Luc's dämpfende Lippen. Mein armer Rücken... Der Schuldige war eindeutig der Küchenschrank.
Doch als Luc sich nun weiter gegen mich lehnte, schien mein Körper schier in Flammen aufzugehen. Einerseits verschlimmerte sich der Schmerz, andererseits waren all meine Muskeln durch seine Nähe zum bersten gespannt, sodass ich zu zittern schien. Dies hier war der intimste und schönste Moment, den wir je miteinander geteilt hatten. Es fühlte sich an wie ein Traum. Dennoch konnte ich ein schmerzvolles Zischen nicht unterdrücken. Scheiß' Türklinke. Sie sollte wirklich abgeschafft werden. Schmerzhaft drückte sie in meinen Rücken.
Plötzlich verharrte Luc still, als hätte er meine Gedanken gehört. Die Luft um uns herum schien mit einem Mal einige Grad abzukühlen. Zeitgleich stürtzte mein Herz abrupt um eine Etage tiefer in ein abgrundähnelndes Loch, dass sich plötzlich vor mir aufgetan zu haben schien. Regungslos verharrte ich in meiner Position. Alles in mir weigerte sich, mich von Luc zu lösen.
Doch ihm schien es anders zu gehen. Sein Kopf fuhr abrupt von mir fort. Seine weichen, mittlerweile heiß gewordenen Lippen, lösten sich mit einem leisen Schmazten von den meinen. Augenblicklich vermisste ich das Gefühl seiner Wärme auf meinm Mund.
Trotz seiner kontroversen Reaktion erfüllte Hoffnung mein Herz. Er hatte mich nicht von sich gestoßen. Seine Hände lagen noch immer um meine Hüften. Er hat meinen Kuss erwidert. Und das zwischen uns, das war mehr als nur heiß gewesen.
Hatte er nun verstanden, was ich für ihn empfand? Hatte er fühlen können, das etwas Reales zwischen uns entstehen könnte, wenn er es nur zuließe?
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Hi Hi!
Um Gottes Willen, ich bin wieder da!
Ein Träumchen nicht war?
Wer hat mich vermisst?
Ich euch auf jeden Fall♡
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen? Es ist relativ kurz, aber vielleicht ein guter neuer Auftakt für Drama, was meint ihr?
Vielen lieben Dank für all eure Votes und Kommentare, trotz der langen Pause! Es war so schön und so erleichternd zu sehen, dass ihr dennoch weiter an diese Geschichte geglaubt habt!♥️
C u in the next chapter!
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