Kapitel 11
Luc
Innerlich vollkommen aufgedreht saß ich am Küchentisch, doch ich zwang mich zur Ruhe.
Was war nur los mit mir? Warum war es mir nur so wichtig, dass er zurück kam?
Vielleicht lag es daran, dass mein eigener Geburtstag immer näher rückte...
Mein Alpha Instinkt war schon immer stark ausgeprägt gewesen, doch in den letzten Monaten spürte ich immer stärker das Bedürfnis, mein Rudel zu beschützen.
Insbesondere Jeff, als Omega war er besonders schutzbedürftig. Er war viel zu schwach, zu süß, zu wehrlos, um sich gegen andere zu verteidigen...
Ich verzog leicht mein Gesicht. Das wusste ich leider nur all zu gut. Mich überkam ein Gefühl der Übelkeit als mich die altbekannten Schuldgefühle gegenüber ihm übermannten. Ich würde sie wohl niemals los werden.
Natürlich nicht! Wir haben ihn damals schrecklich verletzt. Du hättest einfach früher eingreifen müssen...
Sei bloß still, ich weiß das selber! Es bringt nichts, wenn du deshalb die ganze Zeit auf mir herumhackst!
Mein Vater setzte sich als letzter an den Küchentisch. Ich blickte zur Seite.
Seit Jeffs Abwesenheit verspürte ich die ganze Zeit den Drang ihm einfach den Kopf abzureißen.
Aber das würde sich sowieso als etwas schwierig erweisen... Ich sage nur: älterer und stärkerer Alpha. Und außerdem, bis zu deinem achtzehnten Geburtstag stehst du noch unter seinem Befehl. Eine unüberlegte aggressive Handlung würde nur darin enden, dass er leicht verärgert sein Essen weiter futtert und du weinend in der Ecke sitzt.
Was laberst du eigentlich für eine Scheiße?
Glaub mir ich habe keine Ahnung. Ich bin wohl einfach irgendwie beunruhigt.
Glaub mir, da bist du nicht der Einzige...
Ich sah zu Jeff.
Naja, also nicht wirklich. Eher dort wo er hätte sitzen müssen...
Aber das tat er nicht. Stattdessen saß dort heute mein bester Freund. Erneut verkrampfte ich mich. Es war ungewohnt ohne meinen kleinen Bruder zu essen. Es fehlte einfach ein kleines Stück unserer Familie.
Irgendwie überkam mich ein leicht bedrückendes Gefühl.
"Bist du immer noch sauer auf uns, weil wir Jeff gehen lassen haben?", durchdrang da Sylvies helle Stimme die unangenehme Stille.
Ich blickte auf. Nur mit Mühe konnte ich ein schadenfrohes Lächeln unterdrücken. Danke, für diese perfekte Einleitung.
Mission Jkz alias Jeff kommt zurück kann losgehen.
Ich untersage dir, jemals wieder eine Mission zu benennen. Jedes Mal überkommt mich das Gefühl der Übelkeit, wenn ich höre welch einen verquirlten Unsinn du von dir gibst!
Ich bin offen für alle Vorschläge Rubin, aber ich bin mir sicher, dir fällt selbst nichts besseres ein.
Darauf gab mir mein Wolf natürlich wieder keine Antwort. Er musste sich wohl in seinem Stolz verletzt fühlen.
"Ja, und ich weiß noch nicht einmal wann er wiederkommt...", murrte ich schließlich leise.
Sylvie, meine Stiefmutter, lächelte mich entschuldigend an: "Ich weiß, es war sehr überraschend für dich, dass er plötzlich einfach gegangen ist, aber glaub mir es hatte nichts mit dir zu tun!".
Ein Schnauben ertönte neben mir.
"Das glaube ich eher weniger", flüsterte Jam an mich gewandt.
Sylvies Blick glitt zu meinem besten Freund und auch mein Vater runzelte die Stirn.
Ich knurrte unwillig auf. Aber er hatte Recht. Es hatte nichts mit mir zu tun, ja, dass ich nicht lache! Jeff war mir die letzten Tage offensichtlich aus dem Weg gegangen. Er hatte sich sogar geweigert mit mir zu sprechen!
Wenn sein plötzlicher Abgang nicht mit mir zu tun hatte, war ich eigentlich kein Alpha.
Wer es glaubt, wird selig.
"Jeff hat sich für ein Austausch Programm angemeldet und wurde angenommen. Wie hätte ich ihm das verweigern sollen? Du weißt, wie ungestüm er werden kann", erklärte mein Vater mit ruhiger Stimme.
Ich sprang auf und schlug mit meinen Händen auf den Tisch. Das laute Krachen und das Klirren des Geschirrs hallte durch die Küche.
Wie konnte er in solch einer Situation nur so ruhig bleiben?
Exakt in diesem Moment könnte Jeff in Gefahr sein.
Luc, beruhig dich!
Aggressiv ballte ich meine Hände zu Fäusten. Bemüht beherrscht erwiederte ich: "Du hättest es ihm einfach verbieten sollen. Er wäre schon irgendwann darüber hinweg gekommen!"
Abwechselnd öffnete und schloss ich meine Hände.
Du musste deine Fassung wiedererlangen. Sonst werden sie noch weniger einwilligen ihn zurück zu holen.
Doch ich war noch lange nicht fertig: "Es ist gefährlich ihn alleine außerhalb unseres Territoriums zu lassen. Das ist als würdest du ein Lamm einem Schlachter vorführen. Weißt du wie sich andere Wölfe mit Freuden auf ihn stürzten werden? Er ist ein gefundenes Fressen!"
Wieder kamen diese Erinnerungen hoch. Omegas waren schwach, konnten sich nicht einmal wirklich verteidigen. Meine Freunde waren ohne zu Zögern auf ihn losgegangen... Und ich hatte nicht sofort eingegriffen.
Der Gedanke an früher nahm mir ein wenig von meiner Wut und ich setzte mich wieder.
Keiner von uns hatte bis jetzt mit dem Essen angefangen. Sylvie hielt immer noch ihr Glas in der Hand. Doch diese zitterte leicht. Erst jetzt ging mir auf, dass auch sie sich schreckliche Sorgen um ihren Sohn machen musste. Das war mir noch nicht in den Sinn gekommen. Bis jetzt war es mir immer nur so vorgekommen, als würden die beiden ihn einfach ans Messer liefern wollen.
Im Nachhinein konnte ich darüber nur meinen Kopf schütteln. Welche Mutter könnte so etwas tun?
Sie verschweigt uns etwas.
Was?
Es muss einen anderen Grund geben weshalb sie ihn haben gehen lassen. Sylvie hätte ihn sonst niemals in so eine Gefahr gelassen.
Ich blickte auf. Direkt in ihre Augen.
Und ich wusste Rubin hatte Recht. Jeffs Mutter wusste etwas, doch sie wollte es mir offensichtlich nicht erzählen. Aber warum?
War etwa etwas mit meinem kleinen Bruder passiert von dem ich nichts wusste?
"Wann kommt Jeff denn jetzt eigentlich wieder?", meldete sich Jam nach einer Weile zu Wort.
"In etwa drei Wochen", antwortete sie und stellte endlich ihr Glas ab.
Was? Warum bitte so lange?
"Moment, hast du nicht schon vorher Geburtstag?", wendete mein bester Freund sich plötzlich an mich.
Meine Augen weiteten sich. Mein kleiner Bruder würde also wirklich meinen Geburtstag verpassen...
Ich nickte ihm zu, dann wendete ich mich zu meine Vater: "Heißt das, er wird nicht dabei sein?".
Beunruhigt blickte dieser zu seiner Frau. "Das ist noch unklar, wir haben mit ihm noch nicht darüber gesprochen...", antwortete diese. Sylvie wich meinen Blick aus, sah überall hin, nur nicht zu mir.
Ich spannte mich wieder an.
Beruhige dich, sprach ich mir selber zu. Ich blickte auf des Messer auf meiner Hand und begann mit meinen Daumen über die Rillen zu streichen.
Doch dann kam mir ein schrecklicher Gedanke und ich riss meinen Kopf wieder nach oben: Was wird das Rudel davon halten!?
"Sollte er nicht an Lucs Geburstag auftauchen und nicht an der Zeremonie teilnehmen, wird es für die Anderen so aussehen, als würde er den neuen Alpha nicht akzeptieren...", sprach Jam meine Gedanken laut aus.
Und auch die anderen Drei... Sie würden auch kommen wollen. Ich weiß sie werden kommen. Gegen ihren Instinkt kommen sie nicht an. Jeff muss früher nachhause, sonst wird er dort, in einem ihm fremden Gebiet, ganz ohne Schutz alleine sein.
"Ich habe euch gesagt, dass es eine schlechte Entscheidung war, ihn gehen zu lassen! Es wird allen nur viele Probleme einbringen", damit stand ich auf und gab Jam ein Zeichen mir zu folgen. Mit einem leidenden Blick Richtung des Essen kam er meiner Aufforderung nach.
Oh stimmt. Wir hatten immer noch nicht mit dem Abendessen angefangen.
Ich musste Grinsen. Das konnte warten, aber eins war klar: Mission Jkz Teil eins war ein voller Erfolg.
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Nach Jahren der Stille meldete sich die, nun von allen gehasste Autorin, wieder mit einem neuen Kapitel.
Hi Leute!
Wie geht's euch?
Ja, also ich weiß da war eine laaange Pause seit dem letzten Kapitel...
Es tut mir wirklich sehr leid😭
Aber ich hatte einfach die totale Schreibblockade.
Ich hab geschrieben und wieder gelöscht und wieder geschrieben...
Heute dachte ich mir dann: Scheiß drauf, besser ein Kapitel, dass nicht super ist, als gar keins!
Also tadaaa hier ist ein neues😄
Ich hoffe es ist nicht zu schlecht geworden, hupsi😅
Have a nice day!
See u in the Next chapter❤😆
(Und danke für all eure Likes und Kommis, deshalb hab ich mich heute überhaupt dazu aufgerafft weiter zu schreiben💞😍😄)
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