Leben
„Atme Noelia! Atme tief ein und aus! Sieh mich an ... Beim nächsten Pressen wird das Köpfchen raus kommen. Ich verspreche dir, es wird dann ganz schnell gehen! Bereit ... und los!" Die Stimme kam von meiner Hebamme Niela. Eomér saß zu meiner rechten Seite - er hatte es noch rechtzeitig geschafft bei der Geburt dabei zu sein und hielt meine Hand. Eowyn hielt meine linke Hand. Mein Mann schaute mich besorgt an und fieberte mit jeder schmerzvollen Wehe mit. Ich glaube, dass ich beiden Schmerzen bereitete, da ich jedes mal die Hände von den beiden fest drückte.
Ab einem gewissen Zeitpunkt bekam ich nichts mehr mit und folgte meinem Instinkt. Weit entfernt hörte ich ein Baby schreien. Ich sah Eomér's glückliches Gesicht, bevor die nächste Presswehe eintrat. „Liebste! – Noelia du musst atmen und stark sein! Halte durch!" Er sprach noch weiter doch ich musste die Augen schließen und erneut pressen. Wenige Augenblicke danach hörte ich ein weiteres Schreien.
Dunkelheit umfing mich und ein Gefühl von Schwerelosigkeit machte sich in mir breit. Meine Gedanken waren frei von Sorgen und allem worüber man vielleicht nach einer Geburt nachdenken würde. Ich vernahm Eomér's Geruch und seine sanfte Stimme. Er sprach liebliche Worte. Ich sah ihn und mich am Lagerfeuer sitzen. Das war die erste Nacht auf dem Weg nach Hochborn. Ich sah uns wie aus einer anderen Perspektive - als würde ich darüber schweben. Er bedeutete, mich zu ihm zu legen und ich nahm das Angebot schüchtern an. Ich legte mich hin und er schmiegte sich mit einem Dolch in der Hand an mich ran. Ich sah seine Augen. Er schaute mich lieblich und verliebt an. Nach einer Weile, als ich fest schlief, streichelte er mein Gesicht und schaute mich weiter liebevoll an. Der Mond und die Sterne zogen über uns vorbei, doch er blieb die ganze Zeit wach und beobachtete mich beim Schlafen.
Sehr weit entfernt hörte ich jemanden meinen Namen mehrfach rufen. Plötzlich spürte ich es – das Leben. Mir tat alles weh. Mein Bauch und meine Möse fühlten sich zerstört an. Ich sog die Luft ein und bemerkte, wie schwer mir das atmen fiel. Meine Lider waren schwer, doch ich kämpfte um sie aufzubekommen. Es gelang mir. Ich sah in das tränennasse Gesicht meines Mannes. Er sah furchtbar aus – schlimmer als nach einer Schlacht. Meine Kehle war trocken und so krächzte ich nur „Eomér ..." Er legte seine Hand auf meine Wange und vergoss weitere Tränen. Ich nahm seine Hand mit meiner und küsste sie. Es sammelten sich eine menge Elben und Menschen um mich und untersuchten mich. Eine sanfte Stimme erklärte mir leise: „Noelia, eure Kinder sind gesund. Du hast einen Jungen und ein Mädchen geboren. Bei der Geburt hast du viel Blut verloren. Eomér hat dir Blut gespendet. Wir werden dir jetzt ein Mittel geben, von dem du fest und ruhig schlafen wirst. Wenn du wach wirst, werden deine Wunden geheilt sein und deine Schmerzen erträglicher!" Heftig schüttelte ich den Kopf. „Nein, das will ich nicht! Ich brauche nur Wasser und meinen Mann!" Liebevoll streichelte mein Mann mir über den Kopf. „In Ordnung Liebes. Ihr habt meine Frau gehört."
Von Tag zu Tag ging es mir besser und ich erholte mich von der Geburt. Eomér sah so aus, als würde er sich auch permanent erholen. Als ich genug Kraft hatte, brachten uns die Hebammen unsere Kinder, von den mir Eomér schon so oft liebevoll erzählte. Es war ein merkwürdiger und wahrhaftiger Moment, als ich unseren Sohn Nuramon und unsere Tochter Eofine zum ersten Mal hielt. Mein Mann bestärkte mich seelisch und moralisch.
Meine Genesungszeit dauerte insgesamt sehr lange, denn die täglichen Fortschritte waren klein und teilweise nicht nennenswert. Hebammen kümmerten sich beinahe den ganzen Tag um die Zwillinge und brachten sie mir regelmäßig zum stillen. Mein Mann verbrachte viel Zeit bei mir und vernachlässigte beinahe seine Pflichten als König. Ich musste ihn regelrecht wegschicken und dazu zwingen, als König präsent zu sein.
Langsam wurde ich stärker, bis ich schließlich wieder bei Kräften war. Ich ließ Eowyn kommen und bat sie, mir ein Kleid zu bringen und mein Haar zurecht zu machen. Sie war glücklich, dass ich wieder beinahe ganz die Alte war und half mir bereitwillig. Ich wusste, wo ich den König finden würde und wollte ihn überraschen. Für gewöhnlich war er in der goldenen Halle. Doch nicht an diesem Tag - er war nicht dort. Panisch sah ich meine Freundin an. „Eowyn, wo ist er?" Sie zuckte mit ihrer Schulter. Zielstrebig ging ich alleine zu unserem Gemach. Ich hörte ein Stöhnen – Eomér's Stöhnen. Ich hatte angst die Tür zu öffnen. Ich war beinahe 9 Wochen am Bett gefesselt und auch die 5 Monate davor konnten wir uns nicht vereinen. Eomér war ein lustvoller, impulsiver Mann...
Vorsichtig und langsam öffnete ich die Tür zu unserem Gemach. Der Anblick, der sich mir bot, erleichterte mein Herz. Er lag nackt und alleine in unserem Bett und war gerade dabei sich zu befriedigen. Er erschrak sehr, als er mich sah. „Noelia, was ..." hektisch zog er die Decke über seine Lenden. Ich ging mit einem Lächeln zu ihm und küsste ihn leidenschaftlich und voller Sehnsucht. Er ließ von seinem Gemächt ab und zog mich vorsichtig und liebevoll in seine Arme. „Ich liebe dich so sehr Eomér! Ohne dich hätte ich das nicht überstanden. Ich weiß nicht, wie ich dir dafür danken kann, dass du immer an meiner Seite warst und dir keine Geliebte genommen hast!" Ich sah ihm an, dass er mit all dem nicht gerechnet hatte.
„Meine wundervolle Frau, endlich habe ich dich wieder! Leg dich zu mir. Ich muss dir etwas sagen, was nach der Geburt geschah und ich bisher nicht übers Herz gebracht habe, dir zu berichten." Er stand auf und befreite mich aus meinem Kleid, um mir ein Nachthemd über zu ziehen. Ich protestierte ein wenig, da es ja noch nicht Nacht war. Er bestand darauf, dass ich mich ausruhte und zu ihm legte.
„Meine Schöne, wie du weißt, war deine Geburt sehr schwer und du hattest starke Nachblutungen. Die Blutungen hörten nicht auf und es gab lediglich die Möglichkeit, deine Gebärmutter zu entfernen um sie zu stillen. Du wirst keine Kinder mehr bekommen können Liebes." Ich erahnte es beinahe. Schon seit längerem spürte ich die Veränderung in mir. „Mein lieber Mann, zwei Kinder sind mir genug. Ich hoffe dir auch?!" Sofort antwortete er darauf. „Mir hätte auch eines gereicht meine Schöne. Es bereitet dir also keine Schwierigkeiten?" Ich schüttelte den Kopf. „Die Unfruchtbarkeit macht mir keine Sorgen. Ich hoffe nur, dass es keine negative Auswirkung auf unseren Beischlaf hat oder auf das, was du mich spüren lässt." Beschwichtigend streichelte er mich. „Alles was man für den wunderschönen Akt der Liebe braucht, tragen wir bei uns. Es bedarf mehr als unsere Genitalien – unsere Liebe zueinander. Ich liebe dich wie an unserem ersten Tag und noch mehr! Unsere Zeit wird kommen und bis dahin erfreue ich mich an deiner fortschreitenden Genesung!"
Ich liebte ihn so sehr für seinen weichen Kern. Ich liebkoste seine Lippen, was ihn erregte. Ich wollte Hand anlegen, was er jedoch verhinderte. Er streichelte liebevoll meinen Körper und machte da weiter, wo ich ihn unterbrochen hatte. Er beendete es recht schnell und schmiegte sich eng an mich.
Ich erzählte ihm von meiner Vision nach der Geburt. Ihm schauderte es während ich berichtete. Erst als er mir sagte: „Du warst für einen Moment Tot." wurde mir bewusst, was das für eine Vision das war. Er hielt mich fest und ich hielt ihn fest. Es wühlte uns gleichermaßen auf, darüber zu sprechen.
Jemand klopfte an der Tür. Eomer bedeckte seine Lenden erneut. Die Ammen kamen mit Nuramon und Eofine herein. Beide schrien vor Hunger, was Milch in meine Brust einschießen ließ.
Man reichte mir beide und legte sie an meiner Brust an. Eomér bat die Ammen hinaus zu gehen. „Lasst uns einen Moment als Familie." Lächelnd befolgten sie den Wunsch.
Nach dem Stillen schliefen die Zwillinge ein. Eomér nahm Nuramon auf dem Arm und ich Eofine. Wir redeten lange über die vergangenen Wochen und unsere Kinder. Es wurde recht spät und ich stillte noch einmal, bevor die Ammen die Zwillinge holten und die Heiler zu mir kamen. Sie untersuchten mich und waren sehr zufrieden mit meiner Genesung.
Die Nacht brach herein. Eng aneinander geschmiegt suchten und fanden wir schnell den Schlaf. Eomér schlief sehr lange. Er wachte am späten Nachmittag auf und sah sehr selig dabei aus. „Hallo mein schöner Mann. Du siehst gut aus und um Jahre jünger." fügte ich lachend hinzu.
Wir verbrachten auch diesen Tag wieder gemeinsam und spazierten langsam mit unseren Kindern durch Edoras. Die Mitbewohner sahen mich zum ersten Mal seit langer Zeit. Allesamt freuten sich über meine Genesung und die gesunden Kinder. Man schenkte mir Blumen in Mengen, so dass ich sie kaum alleine tragen konnte. Mein König wirkte sehr glücklich und zufrieden. „Liebste, geh doch schon mal zu unseren Gemächern. Ruh dich bitte aus von deinem anstrengenden Tag. Ich bringe unsere Kinder zu den Ammen und komme gleich nach!"
Ich willigte ein und ging langsam zu den mir vertrauten Räumlichkeiten. Unterwegs traf ich Eowyn und ihren Mann. „Noelia, der König wird gebraucht. Ihr als Herrscher werdet gebraucht. Es wäre schön, wenn wir uns morgen zusammen finden könnten?" Ich willigte ein. Musste ich mir sorgen machen? Ich war auf das Gespräch am nächsten Tag sehr gespannt.
Nackt im Bett liegend wartete ich auf meinen Mann. Zu meiner Freude kam er auch recht bald und schmiegte sich ebenfalls nackt an mich ran.
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