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Die Gäste kamen und Sae-jin verschwand von meiner Seite. Sie redet seit der Trauung nicht mit mir. Ich kann sie verstehen. Dennoch war ich kein wirklicher Freund davon, dass sie alleine irgendwo hinging. Ich sah wie sie auf den Ausgang zusteuerte und gab Jung-kook der neben mir stand, ein Zeichen das er Sae-jin folgen soll.
Ich beobachtete das ganze Schauspiel, das Sae-jin lieferte. Als ich Chen sah, der aus seinem Eck hervorkam, packte mich die Planke Wut. Mit ihm wird sie nirgendwo hingehen. Jung-kook schaute in meine Richtung und ich deutete für ihn auf meine Männer, die unmittelbar in deren nähe, standen.
»Oberhaupt Min«
Wieder mal wurde ich von etwas Wichtigem abgehalten. Wenn das den ganzen Tag so weiter ging, würde ich das nicht aushalten. Doch ich ließ mich wieder mal in tiefes Gespräch leiten, auf das ich eigentlich gar kein Bock habe. Viel lieber würde ich jetzt im Bett, oder auf meinem Sofa liegen und das am besten mit Sae-jin zusammen. Jetzt sind wir Mann und Frau und niemand kann mir mehr das nehmen, was mir gehört. Sie gehört mir und jeder wird sterben, der ihr auch nur zu nahe kommt. Jeder, der Hand an sie legt, wird nicht nur seine Hand, sondern auch sein Leben verlieren.
Niemand rührt ungestraft das an, was eigentlich mein ist.
Sae-jin ist mein und dieses Kind ebenso. Mir ist klar, dass ich sie durch diese Hochzeit und Vereinigung zu einer Zielscheibe machte. Gerade auch weil die Information aus meinem Clan heraus gesickert ist, dass sie mit meinem möglichen Erben schwanger ist, macht sie das nicht nur zu einer Zielscheibe. Sondern gleichzeitig auch zu etwas Kostbaren, was meine Feinde gegen mich nutzten können. Für mich ist sie Kostbar, aber für die, die etwas gegen mich haben ebenso. Jetzt gilt es, sie um jeden Preis zu beschützten.
Jung-kook stand schon wieder bei mir als ich mich umsah.
»Wo ist sie jetzt hingegangen? Mit Chen?«, merkte ich seinen Namen argwöhnisch an. Jung-kook schaute mich nachdenklich an.
»Ich habe keine Ahnung, aber ich habe die drei Männer mitgeschickt. Ihr wird hoffentlich nichts passieren. Chen erweckt schon lange nicht mehr das Vertrauen, was er mal hatte. Hast du herausgefunden, was er treibt?«, fragte er mich.
Ich stellte das Whiskey Glas ab auf den Tisch und stützte mich über den Tisch.
»Nein, leider nicht, aber das werde ich noch. Wenn sich nun wirklich herausstellen sollte, dass er gegen mich arbeitet, dann hat er ein großes Problem, das kann ich dir versichern. Das Einzige, was er im Kopf hat, ist Sae-jin gegen mich aufzuspielen. Er will das, was wir haben, vernichten. Davon bin ich so überzeugt.«
Ich ließ noch mal die ganze Wache verstärken, sodass auch wirklich nichts passieren kann, schickte auch noch mal ein paar los, um nach Sae-jin zu suchen. Ich muss wissen, wo Chen sie hingebracht hat.
Das lange warten bis die Wachen zurückkamen, um mir zu sagen das sie Sae-jin und Chen nirgendwo finden konnte, ließ die Sorge und eine gewisse Panik in mich ansteigen. Sie kann doch jetzt nicht einfach weg sein. Ich suchte alles ab.
»Sae-jin?«, rief ich durch die Damentoilette. Geschockt sahen mich die Frauen an, als ich hineinschaute.
»Herr je, Herr Min. Suchen sie ihre Frau?«, fragte mich eine von ihnen schockiert, die sich gerade den Lippenstift nach ziehen wollte. Ich glaube zu wissen, dass sie eine Frau von einem meiner Unterbosse ist, wenn es mich nicht ganz täuschte.
»Ja, hat einer von ihnen sie gesehen?«, fragte ich in die Runde an Frauen. Alle schüttelten sie den Kopf. Verdammte scheiße.
Ich schlug laut die Tür hinter mir zu. Ich suchte weiter. Eine immer größere werdende Panik nahm, besitzt von mir und ich rannte durch die ganze Lokation.
Ich schubste einfach jeden von mir, der mir im Weg stand. Es kann nicht sein, es darf nicht sein, dass sie einfach verwunden ist. Ich hoffe für alle anwesenden, dass das hier nur ein blöder Scherz ist. Wie ein Irrer rannte ich durch den Saal, bis ich Seok-jin dann fand. Wild packte ich ihn und drehte ihn zu mir herum. Erschrocken sah er mich an.
»Wo ist? Und wo ist Chen dieser Wichser?«, fragte ich ihn. Meine Wut und Panik kontrollierten mich. Hatten mich völlig im Besitzt und vernebelte mir meine Sinne.
»Wieso fragst du mich das? Sag mir jetzt nicht das Chen mit ihr weg ist? Yoon-gi, wo ist sie?«, fragte er mit besorgter Stimme nun mich.
»Yoon-gi«, schrie jemand meinen Namen. Alarmiert schaute ich auf und sah, wie Chen panisch auf mich zukam. Der alte Mann hatte wirklich keine Kondition mehr. Trainieren würde ihm gut. Aber am besten wäre es für ihn, wenn er mich jetzt sagen würde, wo sich meine Frau aufhält.
»Wieso bist du alleine? Wo ist Sae-jin?« Ich packte ihm am Kragen und funkelte ihn Wut verzehrt an. »Wenn du sie auch nur angerührt hast, schwöre ich dir, bist du ein Toter Mann Chen!«, brüllte ich ihm in Gesicht. Ein Glück waren alle andere Gäste so in ihren Gesprächen vertieft, dass sie von dem ganzen hier nichts mitbekamen. Das sollten sie auch gar nicht.
»Sag schon, wo ist sie?«, verlangte ich von ihm.
»Sie war in meinem Moment noch bei mir, bis ich einen Anruf bekam. Ich war nicht weit weg, aber als ich mich umdrehte, wurde sie von jemanden bewusstlos weg gebracht. Ich wollte hinter, aber ich war zu langsam. Der Wagen war schneller weg als ich rennen konnte. Deine Drei Männer habe ich tot im auf dem Waldweg gefunden. Irgendjemand hat sie einfach entführt, aber ich habe nicht gesehen, wer das war«, erklärte er mir.
In meinem Kopf wurde plötzlich alles taub. Der Schock ihrer Entführung ließ mich blind werden und die Wut fraß an mir. Meine Dämonen rüttelten an ihren Ketten. Wollen frei gelassen werden. Es blieb mir keine andere Wahl. Ich musste das unmöglichen wagen, um sie zu finden. Ich kann nicht riskieren, dass ihr oder dem Kind etwas passiert.
Also zückte ich meine Waffe und ließ einen Schuss ab und richteten sie dann auf Chen.
Alle Augen lagen auf uns.
»Wo sind sie hingefahren? Welche Richtung? Ich hoffe für dich du weißt es. Ansonsten sehe ich mich gezwungen dich hier und jetzt nieder zu streckten Chen. Deine Loyalität gilt schon lange nicht mehr meiner Familie. Also wo ist sie und wer hat sie? Ich weiß ganz genau, dass du mir etwas verschweigst. Ich bin nicht ganz so blöd, wie du vielleicht denkst!«
Während alle Augen auf uns gerichtet waren, tat ich mir ziemlich schwer darin meine Wut unter Kontrolle zu halten. Ich muss ruhig blieben. Durfte nicht gänzlich aus dem Zaun brechen. Ich muss meine Dämonen irgendwie ruhig halten, bevor das ganze Chaos über mich hereinbricht. Denn das würde mich dann gänzlich in eine Trudel aus Hass und Zerstörung ziehen. Beruhigen kann mich dann niemand mehr. Niemand aus Sae-jin. Doch die ist dann nicht hier, wenn es so weit kommt. Aber ich stehe so kurz davor.
»Ich konnte nicht sehen, wer das war. Er war komplett schwarz gekleidet und hatte eine Sturmmaske auf. Mann konnte nichts erkennen. Er muss sie mit Chloroform ruhig gestellt haben, was schädlich fürs Kind sein könnte, wenn sie zu viel damit einatmet. Sie sind einfach weiter in Richtung Stadt gefahren. Mehr kann ich dir nicht sagen, Yoon-gi. Ich schwöre dir, wenn ich könnte, wäre ich denen hinterher. Aber er war zu schnell weg!«
Ich will und kann ihm nicht ein Wort glauben. Alles, was er mir da erzählt, wirkt auf mich so einstudiert. Elendiger Bastard. Er kann sich noch auf etwas gefasst machen. Doch eine Sache ist sicher. Diese ganze Party hier ist hier mit beendet. Ich will keinen mehr von diesen Leuten hier sehen. Niemand von ihnen in meiner Nähe haben.
Die Zeit und Lust zum Feiern ist mir vergangen. Ich habe keinen Kopf mehr dafür. Ich brauche ihn noch für wichtigere Dinge, denn ich muss so schnell wie möglich Sae-jin finden. Egal wie. Ich werde nicht ruhen, bis ich sie gefunden habe.
Wer auch immer meine Frau entführt hat, derjenige wird sich wünschen nie geboren worden zu sein. Wenn ich diesen Typen in die Finger bekommen, dann wird das ein tödliches Nachspiel haben! Niemand vergreift sich einfach so an meiner Frau. Und schon gar nicht an meinem Kind. Wer auch immer sie hat, wusste das sie meine Schwachstelle ist. Dieser Typ muss ganz genau wissen, was für einen Nerv da in mir trifft. Er will mich verwundbar machen. Will mich bluten sehen. Der einzige, der Bluten wird, ist der, der sie mir weggenommen hat.
»Nimmt ihn mit und sperrt ihn in die Zelle! Ich were ihn mir später vor Knüpfen. Und alle anderen hier verlassen augenblicklich den Saal. Ich will hier niemanden sehen. Alle sollen verschwinden, bis auf meine Unterbosse, damit sind auch die von Hwangju Clan gemeint«, rief ich durch den großen Saal.
Sofort begaben sich alle in Bewegung und verließen eilig den Saal. Ich wartete ein paar Minuten bis er leer war und nur noch meine Unterbosse hier bei mir standen.
Ich drehte mich zu den zwei Wachmänner, die bei mir standen, um.
»Holt Kim hier her. Sofort!«
Sofort liefen sie los und zwei andere stellten sich zu mir. Ich richtete, meine Aufmerksamkeit auf meine schon tuschelten Unterbosse und starrte sie an. Kim kam auch nur wenig später hier an.
»Was ist hier los? Erst werde ich von der Hochzeit ferngehalten und jetzt werde ich doch hier beordert. Was geht hier, Vorsicht Yoon-gi?«, kam er lässig als wäre nichts hier hereinmarschiert. Hinter ihm drei seiner Männer, die ihn beschützten.
Sofort ging ich auf ihn zu. Ich habe das heute Morgen schon mitbekommen, wie er sich mit meinen Männern gestritten hat, weil er kein Zutritt zu der Kirche als auch nicht zu dem Saal hatte. Er hat gewütet wie ein Tier. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er damit etwas zu tun hat, dass er sogar mit Tae-hyung zusammen arbeitet. Denn ich bin mir so sicher, dass Tae-hyung sie nun hat, weil Kim und Chen ihm halfen, obwohl bei Chen schätzte ich seine Hirnlage nicht ganz so schlau ein. Er ist viel zu gutmütig. Er kann nicht solche Dinge tun.
Doch bei Kim weiß ich genau, dass er ein Meister der Täuschung und Intrigen ist. Das hatte mir Appa auch schon früh von ihm gelehrt. Gerade vor ihm hatte mich Appa immer am meisten gewarnt. Er meinte immer, man solle sich Kim lieber nicht zum Feind machen, sondern ich lieber als einen Freund, um ihm nicht wissen zu lassen, das man eigentlich ihn gar nicht mag. Tja, das habe ich mir inzwischen verspielt nehme ich an.
»Hast du was damit zu tun? Sag schon? Wo wie hast du es geschafft Kontakt zu Tae-hyung aufzunehmen. Verbündest du dich jetzt gegen mich?«, fuhr ich ihn an.
Verwundert schaute er mich an. Erst jetzt bemerkte ich seine Frau und seinen jüngeren Sohn. Seok-jins kleiner Bruder stand etwas weggetreten da und schaute dem ganzen zu, während seine Frau etwas ängstlich da stand und ihren Blick zwischen mir und ihrem Mann hin und her gleiten ließ. Festhielt sie den Arm ihres jüngsten umschlungen.
»Was hast du getan Kang-ho? Du hast dem armen Mädchen doch wohl nichts angetan, oder?«, fragte sie ihn ehrfürchtig.
»Ich habe gar nichts getan Weib. Ich weiß ja nicht ein mal was hier eigentlich los ist. Ich dachte hier fände eine Hochzeit und eine Clanvereinigung statt zu der ich wohl nicht mehr eingeladen war. Aus welchen Gründen auch immer«, schaute er mich wütend an. Er ist wütend. Schön für ihn, doch in mir tobte ein Sturm aus Zorn.
»Du willst mir also weich machen du wüsstest nicht, wer Sae-jin entführt hat und willst, dass ich das glaube? Ich weiß genau, dass du etwas gegen sie hat, aus welchen Gründen auch immer. Du wolltest es doch am meisten das ich sie Heirate, also warum solltest du jetzt Entführen wollen. Das ist mir nicht ganz klar Kang-ho?«, fragte ich ihn.
Ein Lachen ertönte von ihm und nahm seine Hände, die er in der Hosentasche stecken hatte heraus.
»Ich wusste ja nicht ein mal, das sie Entführt wurde, das erfahre ich auch erst jetzt. Aber gut, dass ich nun weiß das unsere Clanvereinigung nun vielleicht gleich Geschichte sein wird. Du warst wohl nicht in der Lage auf ein Mädchen aufzupassen. Und dazu eine Schwangere, die dazu noch deinen Erben in sich trägt. Wenn sie und das Kind in Gefahr sind, sind eh schon so gut wie Tod. Wieso habe ich das dumme Gefühl das hier gleich alle abgeschlachtet werden? Ah ja stimmt, weil der Hwangju Clan ihre Erbin verloren haben, weil du nicht auf sie aufgepasst hast. Das hast du wirklich ganz toll gemacht Yoon-gi. Was dein Abeoji nur dazu sagen würde, wenn er jetzt hier wäre?«
Ein Schuss ertönte und verfehlte Kang-ho gerade mal so um Haares breite. Ich schaute erschrocken hinter mich. Seok-jin stand da und hält seine Waffe hoch. Ist nicht sein Ernst. Er hätte fast seinen Abeoji getroffen. Aber auch nur fast. Hatte er eben mit Absicht sein Ziel verfehlt?
»Du hast kein Recht so deinem Oberhaupt zu sprechen. Sae-jin ist weg und du bist ganz sicher nicht hier um ihm, oder sonst wem Vorwürfe zu machen. Tae-hyung läuft da draußen frei herum. Wie können wir uns wirklich sicher das nicht du mit drin steckst? Ich kenne dich Appa. Du warst schon immer eine giftige Schlange uns hast immer jede Gelegenheiten genutzt, um deinen Platz nicht zu verlieren. Was auch immer du gegen Sae-jin hast, sie gehört zu uns, auch wenn es dir nicht passt. Selbst du bist dazu verpflichtet, sie mit deinem Leben zu schützten!«
Auf ein mal erklangen schwere und laute Schritte hinter mir. Ein Stock klopfte auf den Boden. Wir alle drehten uns herum. Oh Shibal. Ich will nicht glauben, wer da nun vor mir stand. Es wirkte so verdammt unreal, dass er sich hier her begab. Ich wollte es selber nicht glauben als ich diesen Alten Mann vor mir sah. Selten bekamen wir ihn zu Gesicht.
»Mir ist schnell zu Ohren gekommen das ihr einen gewissen Saphir verloren habt. Ich will wissen, wer meine Enkelin entführt hat!«
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