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Mein Kopf war wie fest gefroren auf dieses eine kleine Wesen, was in Sae-jin heranwuchs. Ich kann das ganze noch immer ganz glauben. Nicht ganz realisieren. Der Gedanke das sie mich einfach deswegen die ganze Zeit über angelogen hat, tat mehr als nur weh. Es war eine reine Folter dies zu erfahren, das sie schon gar nicht mehr Abtreiben konnte. Doch so bald ich wusste das es von mir ist, war da wieder etwas ganz anderes bei mir. Ich kann das gar nicht beschreiben. Dieses Kind, was auch immer es mit mir gemacht, es hatte mich verändert. Ich weiß zwar nur noch nicht ganz in was für eine Richtung, aber ich verändern tat es mir auf jeden Fall.
Die Tage, die ich mir für Sae-jin freigenommen habe, haben mich nachdenken lassen. Sae-jin und ich sind uns darin auch so was von einig, das wir unser Kind in einer sicheren Umgebung aufziehen wollen. Und so wie die Lagen jetzt Moment sind, ist das gar keine Gute Umgebung. Tae-hyung läuft immer noch da draußen irgendwo herum und verbreitete Chaos. Erst gestern hat er versucht in dem Penthaus von Sae-jins Abeoji einzubrechen. Zum Glück ist ihm das nicht gelungen. Es ist uns allen sofort klar gewesen, was er so unbedingt holen wollte. Und zwar die Zugänge die er braucht um das ganze Vermögen heranzukommen.
Auf Sae-jins Befehl hin versucht Jung-kook herauszufinden, wer diese Hebamme war die damals Tae-hyung und Nam-joons vertauscht hat. Nam-joon hatte damals zu mir gemeint, er hätte die Hebamme gekannt. Sie hätte speziell nach ihm gesucht und gefunden, als er auf der Straße gelebt hat. Ich hingegen gehe davon, aus das sie ganz genau wusste, wo sie Nam-joon hingebracht hat und hat ihn all die Jahre beobachtet. Das ist mir zu offensichtlich. Wie hätte sie ihn denn sonst so schnell nach seinem Rauswurf aus dem Waisenhaus sonst finden können? Eine mittellose Hebamme würde das nicht so schnell schaffen.
»Ey Yoon-gi bist du mental irgendwie anwesend oder brauchst du jemand der die Arbeit abnimmt? Es geht hier um deine Hochzeit verdammt!«, wedelte Jung-kook mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Ich blinzelte und schaute mich dann um, ehe ich ihn ansah. Ja ich gebe zu, ich bin mit meinem Gedanken ganz woanders. Eigentlich die ganze Zeit nur Sae-jin und dem Kind. Shibal, mein Kind.
»Das ist mir wohl bewusste. Ich bin dennoch der Meinung, das du auch ein Teil dabei zu steuern könntest. Warum muss ich alles alleine machen? Ich muss mich auch noch um meine Schwangere Verlobte kümmern Kookie!«, beschwerte ich mich bei ihm. Es muss echt nicht sein da ich mich ganz alleine damit abrackere. Oh nein. Jung-kook ist nicht ohne Grund meine Rechte Hand.
»Es ist deine verdammte Hochzeit, also machst auch du das. Ich habe von so etwas keine Ahnung und verstehe auch gar nichts davon. Auf meine Hilfe brauchst du bei dem Scheiß, nicht auf mich Hoffen. Schon gar nicht bei so etwas, verstanden. Frag doch Seok-jin. Der kann dir da vielleicht besser Helfen. Er hat ihr schon beim Brautkleid geholfen.«
Ich stieß die Luft aus.
Eine Hochzeit zu planen ist ebenso wenig etwas für mich. Aber ich will Sae-jin nicht mit diesen Dingen belagern, auch wenn es vielleicht eine gute Abwechselung für sie wäre, um von der Trauer, die sie immer noch schwer bekleidete loszukommen. Sie braucht Ablenkung. Und das viel.
Klar das Kind und der Nestbau-trieb lenken sie etwas ab. Aber auch nicht so wie es eigentlich sollte. Ich wischte mir mit den Händen müde übers Gesicht. Lehnte mich in meinem Stuhl nach hinten, schaute einmal durch den ganzen Raum. Appa, wie hast du es damals nur gemacht? Bitte wie? Ich fühle mich als würde ich in der ganzen Planung bald untergehen.
Auf ein mal geht die Tür auf und Sae-jin trat herein. Mit ihrem langen enganliegenden Kleid, das sie trug, sah man den minimalen Bauch hervorstechen. Es war ein Hellbraunes langes Kleid. Darüber trug sie ihren Dicken sandigen Wintermantel und ihre kleine Handtasche.
Mit einem Lächeln kam sie auf mich zu. Sofort rollte ich mit dem Stuhl etwas nach hinten und zog sie direkt auf meinen Schoss.
»Was verschafft mir die Ehe das mich meine Verlobte am Arbeitsplatz besucht?«, fragte ich sie um sie etwas zu necken. Sie grinste nur und gab mir einen Kuss.
Mein Arm lag um ihren Torso, meine andere Hand lag auf ihrem sehr kleinen Bauch. Dafür das sie schon die Hälfte fast hinter sich zu haben scheint, sah man aber sehr, sehr wenig etwas von dem Babybauch. Aber sie meinte zu mir das es bei ihr normal sei, weil Chen das ihr so eingetrichtert hatte. Was Chen nicht immer alles sagt. Meine Güte.
»So halt. Ich dachte, ich bringen dir etwas zu essen vorbei, weil du zum Essen ja heute eh nicht nach Hause kommst!«, kam es von ihr.
Das machte sie jetzt wirklich zum ersten Mal. Dass ich doch so eine Frau finden würde die mir sogar etwas zu essen herbringt, ist echt eine Leistung einer perfekten Ehefrau, von der ich nicht dachte solche eine zu finden. Hatte ich wirklich so viel Glück? Wenn ja, hatte ich Angst um dieses Glück.
Sie war alles für mich. Ganz gleich welches Geschlecht dieses Kind auch haben mag, wobei ich über einen Sohn schon froher wäre, so fing ich immer mehr an unbeschreibliche Gefühle für dieses Kind zu entwickeln. Alleine zu wissen das dies mein Kind ist. Mein Fleisch und Blut. Es überwältigte einen.
»So eine tolle Frau habe ich also. Sollte sie dafür eine Belohnung bekommen, wenn ich nach Hause kommen, oder doch lieber gleich?«, schnurrte ich an ihren Hals. Ich hörte sie kichern, als meine Lippen über ihren Hals wanderten.
»Yoon-gi du bist am Arbeiten, jetzt ist keine Zeit dafür!«, sagte sie und drückte mich leicht von sich weg. Enttäuscht schaute ich Jung-kook an, der nur eine Augenbraue hochhob und mich blöd anglotzte. Erst dann machte er eine auffordernde Handbewegung in Sae-jin Richtung. Ich wusste schon, was er von mir wollte, aber ich werde es nicht tun. Doch dann kam mir da eine ganz andere Idee.
»Ich habe da so eine Idee Uju, da du gerade ja nicht mehr viel machen kannst, was Babyzimmer angeht, weil du ja schon so gut wie alles fertig hast. Die Hochzeit. Würdest du mit Seok-jin zusammen ein paar Sachen mit ihm Planen wollen, so das wir mehr Zeit für Geschäftliches haben? Wärst du so Nett?«
Sie fing an zu strahlen und das wunderschöne leuchten trat in ihre Augen, die diese gelben Funken in ihren Grünen Augen sprühen ließen. Dieser Unglaublich schöne Anblick raubte mir jedes Mal den Verstand. Ich wollte nie etwas anderes, als sie immer so strahlen zu sehen. Es machte mich so süchtig nach ihr. Sie war meine Persönliche Drogen. Meine Schwachstelle und zugleich das Kostbarste was ich besaß. Denn in nur wenigen Tag wird sie komplett und für die Ewig mir gehören. Ich werde sie bis zu meinem letzten Atemzug beschützen und Lieben!
»Das würde ich liebend gerne machen. Ich dachte schon ich müsste dich jetzt Fragen, weil mir so langweilig ist. Aber jetzt hat sich das dann auch erledigt. Ich rufe dann gleich Seok-jin an, um mich mit ihm zu treffen. Das wird ihm bestimmt auch guttun«, meinte sie zu mir. Dennoch sah sie dann etwas nachdenklich aus. Was ging nun schon wieder in ihren Kopf vor?
»Da kommt noch etwas, oder nicht?«, will ich von ihr wissen.
Nachdenklich schaute sie mich an, strich mit ihrem Finger über meinen Nacken, wo sie ihre Hände hatte. Leicht berührten ihre Finger meinen Nacken und schickte damit eine Gänsehaut über meinen Rücken. Sie hat einfach immer noch dieselbe starke Kraft der Anziehung auf mich, obwohl wir schon so oft gevögelt haben. Als wäre sie einfach passend für mich gemacht worden, so das zwischen uns immer das prickeln bleibt. Und es war schön. Mehr als schön.
»Du weißt schon wegen Seok-jin Abeoji. Weißt du schon was du dagegen tun wirst. Dass er die Hand gegen mich erheben wollte, ist mal Nebensache, es geht mir mehr um Seok-jin. Ich kann nicht weiter zu schauen wie er mit ihm um geht. Das hat er einfach nicht verdient. Du bist doch auch nicht so, obwohl du es auch nicht ganz begreifen kannst. Erkläre ihm mal deine Sache. Klar als Frau hört er mir nicht zu und schenkt dessen keine Beachtung. Aber dir schon!«
Das Ganze ist auch gar nicht so leicht. Klar ihr ist Seok-jin wichtig, das verstehe ich auch, das ist er mir ja auch. Aber ich habe auch meine Grenzen. Das, was meine Unterbosse mit ihren Erben tun, geht mich nichts an. Ich kann leider nur erst dann eingreifen, wenn es wirklich ganz aus artet und das muss so weit gehen, das Seok-jin abhauen will. Sich gegen die Mafia stehlt und dann anschließend als Verräter dasteht. Erst dann kann ich eingreifen. Aber dann bin ich auch gezwungen ihn ins Exil zu schicken. Oder anders gesagt, zu Verbannen und das will ich nicht. Ich habe nicht das Recht mich in diese Angelegenheit einzumischen, weil es mich auch gar nicht betrieft. Das kommt auch noch dazu. Mir sind in der Sache die Hände gebunden und das kann und will sie nicht begreifen. Ich kann auch jetzt gerade, solange sie noch Schwanger ist, keinen Stress gebrauchen, weil sie immerhin das Talent hat in den Stress hineinzufallen, was nicht sein muss. Ich will ihre Gesundheit und die des Kindes nicht gefährden, nur weil ich meine Nase in die Dinge stecke, die mich nichts angehen.
Ja es ist schlicht weg eine total scheiß Situation, aber was will ich machen.
»Sae-jin ich hab es dir schon ein mal erklärt. Ich kann nichts machen. Seok-jin müsste sich bei mir beschweren und Klage gegen ihn einreichen. Du weißt dann aber auch das er dann als Verräter da steht. Muss ich es jetzt noch mal erklären?«, fragte ich sie und die schüttelte den Kopf, um ihn dann zu senken.
Klar ihr gehen die Gesetzte gegen den Strich. Sie dachte, sie könnte nach der Hochzeit etwas dagegen unternehmen, aber da musste ich sie enttäuschen. Das hat ihr sogar noch weniger gefallen. Aber sie muss ihre Rechte kennen und wie weit sie gehen kann. Dass sie Seok-jins Abeoji so angegangen ist, hätte sie eigentlich auch nicht tun dürfen. Sie hätte sich da erst gar nicht ein mischen dürfen. Jetzt habe ich das Problem, das von ihm die beschwerte kam, das ich meine Frau zügeln und ihre Manieren beibringen soll. Natürlich hat mich das rasend gemacht das er gerade etwas gegen sie hat, alleine deswegen. Sae-jin hat sich ihr Ansehen bei Seok-jins Abeoji so richtig versaut, dennoch hatte er keine andere Wahl als sie zu akzeptieren, wenn er das Vereinigen selber so gerne will.
»Ich mag diesen Mann nicht. Ist er denn so wichtig für dich? Kannst du den nicht ....«
»Nein Sae-jin kann ich nicht. Denk nicht mal daran. Mir ist klar, dass ihr euch nicht leiden könnt wegen, dem ganzen. Aber Sae-jin du kannst auch nicht einfach von mir verlangen ihn einfach ins Exil zu schicken. Ich brauche Gründe und die habe ich nicht!«
Sie muss verstehen das es nicht so einfach ist. Wir sind in der Mafia geboren. Eine Welt in der man es weder leicht hat, noch alles heile Welt ist und Sonnenschein gibt. Bist du in unsere Welt, der Mafia geboren, hast du keine Wahl als dein Schicksal zu akzeptieren und musst versuchen das Beste daraus zu machen. Unsere Welt Bedeutet nun mal sehr viel Schmerz, Zerstörung, Drogen, Gewalt, Kriminalität, so wie Waffen und Frauenhandel. Wir sind weder die Guten, noch das Böse. Wir sind alles Schlimme gleichzeitig. In unserer Welt werden die Frauen als Göttinnen angesehen, aber dafür scheiße behandelt. Keiner, wenn nur ganz selten wird aus Liebe geheiratet. Gerade Sae-jin und ich haben da gerade noch Glück gehabt. Auch wenn Frauen Göttinnen für uns Männer sind, was sich nur auf die Mafia Töchter bezieht, werden sie Vieh verkauft um Allianzen und Bündnisse zu schließen. Sie sichern nicht nur Allianzen und Bündnisse, sondern sichern auch unser Fortbestehen, in dem sie uns Männern die Erben schenken, die wir alle brauchen, um unsere Linie am Leben zu halten.
»Es ist nicht so das ich es dies nicht verstanden habe Yoon-gi. Es geht mir nur darum, ob man da nicht dennoch etwas tun kann, um Seok-jin zu helfen? Er leidet darunter. Geht Psychisch kaputt. Diese Last kann er nicht tragen. Ich kann nicht einfach da sitzen und dabei zu sehen wie sein Abeoji ihn dafür fertig macht.«
Ich stieß die Luft aus.
Sae-jin ist wirklich eine harte Nuss. Wenn sie etwas will, dann ist so derartig stur und lässt einfach nicht locker. Sie will immer ihren Kopf durchsetzten. Sie muss lernen, was es heiß die Ehefrau eines Oberhauptes zu sein. Da kann sie nicht einfach immer ihren Kopf durchsetzten, so wie es ihr gerade passt. Das muss sie echt noch lernen und ändern. Sonst kann ich noch dabei zusehen wie meine Unterbosse sie alle verjagen und sie mich deswegen verlässt.
Ja da merkt man, das sie eigentlich viel zu Jung für so etwa ist und das ganze auch etwas zu schnell auf sie zukommt. Unser Altersunterschied hat uns nie gestört und war uns auch eh egal. Doch man merkt dennoch diesen Unterschied, wer mehr Reife und Erfahrung besitzt.
»Dann helfe ihm in dem du ihn von dem ganzen Ablenkst. Geh und ruf ihn an. Du meintest doch selber das es ihm guttun würde? Also los, worauf wartest du noch?«, fragte ich sie.
Als wäre sie noch ein kleines Kind schaute sie beleidigt zu mir auf. Nein diesen Hundeblick kann sie sich sparen. Ich werde eh nicht darauf ein gehen. Also schaute ich von ihr weg. Sie legte ihre Hand auf meine Wange und drückte meinen Kopf zu sich her. Ich nahm ihre Hand in meine und schaute sie mit harter Miene an.
»Sae-jin ... versuch es erst lieber gar nicht! Nein und dabei bleibe ich. Wir können ihm nur so Helfen, in dem wir ihn mit Arbeit voll bombardieren, so das er nicht zu seinem Abeoji muss. Also los ruf ihn jetzt an!«, sagte ich streng zu ihr und schob sie von mir herunter. Sie stand auf und sah auf mich herab.
Störrisches kleines Mädchen. Sie muss wirklich noch einiges lernen, sonst wird das nichts. Aber das war sie ja schon von Anfang an. Ich sah ihm Augenwinkel wie sie Jung-kook anschaute und das mit einem Bösen Blick.
Doch Jung-kook zuckte nur mit der Schulter, sagte aber nichts dazu. Sie kramte in ihrer Tasche und pfefferte die Dosse auf den Tisch. Warnend sah ich zu ihr hoch.
»Los jetzt, geh! Ich muss weiter Arbeiten. Wir sehen uns dann heute Abend!«
Mit einem schnauben ging sie und verließ den Raum. Die Tür flog etwas lauter zu und ich schaute Jung-kook an. Dieser sah immer noch die Tür an und blinzelte perplex.
»Gut das ich keine Frau habe. Wenn die alle so sind, bleibe ich schon von diesen Stimmungsschwankungen schon verschont. Ist ja schlimm, wenn die Schwanger sind, ey!«, kam es von Jung-kook der sich dann zu mir umdrehte.
Leicht verärgert über seine dumme Bemerkung schaute ich ihn eindringlich an. Er bemerkte meinen Blick und presste seine Lippen aufeinander.
»Willst du Stress Kookie? Denn kannst du gerne haben!«
Jung-kook hob abwehrend die Hände, schüttelte sie ebenso wie seinen Kopf.
»Nein alles gut. Denn spare ich mir!«
Na dann bin ich aber froh. Um ein Haar hätte er sich fast Ärger von mir eingehandelt. Aber auch wirklich nur ganz knapp.
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