༒︎ 55 ༒︎
Der Orgamus durchflutete meinen Körper als ich mich in ihr ergoss. Ich beugte mich zu ihr herunter und stahl mir einen Kuss, ehe ich mich neben sie fallen ließ. Der Tag war anstrengend und ich hoffte, sie würde von sich aus erklären, wo sie heute gewesen war.
Ich breitete meinen Arm aus und sie lag sofort auf mir. Ich kann das ganze noch immer nicht ganz begreifen, dass ich es zu lassen konnte eine Frau komplett an mich heranzulassen. Manchmal hatte ich noch Angst das es doch wieder anfangen könnte, doch jedes Mal wurde ich von etwas anderem überrascht.
Es war auch gar nicht Absicht geweckt sie zu wecken. Der Tag war anstrengend und hatte viel von mir abverlangt, dass es doch bis in den Abend hinein ging.
Ich bin gerade mal eine Stunde zu Hause und das Erste, was ich im Kopf hatte, war, sie zu ficken. Nicht aus der Lust heraus, die ohnehin schon seit heute Morgen in mir war, auch um ihr wieder so nahe zu sein. Ich brauchte ihre Nähe dringender als vorher. Ich weiß echt nicht was das war, aber es kam mir vor als wäre etwas an ihr das mich nicht mehr so einfach loslassen wollte. Irgendetwas war anders an ihr. Eine Veränderung und sie brachte mich dazu, mich nicht mehr von ihr trennen zu können.
Das Bedürfnis jede Freie Minuten mit ihr zu verbringen machte mich verrückt.
»Was hast du heute so gemacht?«, fragte ich sie, während ich mit der Hand durch ihr fast Schwarzes Haar strich.
»Ich habe etwas Wichtiges erledigt. Ich musste etwas für mich tun!«, kam es von ihr. Etwas für sich? Doch so wie ich es gesehen hatte, sah das nicht danach aus. Ja ich habe ihr gesagt, das ich nur auf ihre Handyortung schauen würde, wenn sie auch wirklich in Gefahr wäre, aber ich musste sicher gehen. Dass ich dann sah, dass sie im Anwesen war, hatte bei mir fast die Sicherung durch Brennen lassen. Ich wollte nicht das meine Eomma damit zu tun hatte.
»Und was genau soll das gewesen sein?«, hackte ich weiter nach.
»Ich wollte wissen, ob es noch Menschen gibt, denen ich etwas bedeute. Im Verwandten sinne«, erklärte sie mir. So wie sie redete, hörte sich das nicht nach einer Lüge an. Ihre Stimme hatten einen Weichen traurigen, fast weinerlichen Ton an sich.
Plötzlich hob sie ihren Kopf und ich sah die Tränen, die ihr fast über die Wangen rollten.
»Yoon-gi.....«, fing sie an, doch sie brachte es nicht weit. Dennoch versuchte sie die richtigen Worte für ihr heutiges Vorhaben zusammenzusuchen. »Sei mir bitte nicht Böse, aber ich musste mit Nam-joon reden. Ich habe es nur für mich getan, aus reinem Egoismus. Es tut mir leid, aber ich musste Gewissheit haben.«
»Hast du dann bekommen, wonach du bei ihm Gesucht hast? Ich nehme an das er ziemlich verzweifelt da unten sein muss. Immerhin sitzt er mit eurem Abeoji dort fest«, sagte ich zu ihr. Sie senkte den Blick und strich mit ihrem Finger über meine Brust.
»Das habe ich durchaus. Nam-joon hatte nie falsches im Sinn. Alles, was er getan hat, hat er nur meinetwegen gemacht. Aber das er Tae-hyung aus dem Krankenhaus geholfen hat, zählt wohl gar nicht dazu. Yoon-gi bitte. Du willst Rache an meinem Abeoji, aber nicht an Nam-joon. Er ist doch dein bester Freund?«, versuchte sie auf mich einzureden.
Ich atmete gedehnt aus. Eigentlich war ich nicht in Stimmung und auch viel zu erschöpft, um noch solch ein Gespräch mit ihr zu führen. Mehr wollte ich meine ruhe und den Abend genießen. Klar kam das ganze nur durch meine Neugier auf.
»Wie du sagtest. Er war mein bester Freund bis er mich verraten hat«, sagte ich zu ihr als sie mich ansah. Eine kleine Art von Panik sah ich in ihren Augen aufleuchten. Warum setzte sie sich so plötzlich für Nam-joon ein? Weil er ihr Bruder ist, oder weil Nam-joon ihr irgendeinen scheiß ins Hirn gepflanzt hat.
»Aber du......«
»Bitte Sae-jin, ich will jetzt nicht mehr über Nam-joon reden. Mein Urteil über ihn ist gefallen und ich werde das nicht zurücknehmen. Es war schon eine Hürde das hier mit dir zu regeln, jetzt noch Nam-joon ist zu viel verlangt. Vor allem für meine Leute. Solange er lebt, steht mein Ziel auf keinem guten Stern«, erklärte ich ihr.
Sie wendete den Blick von mir ab und sah wieder auf meine Brust.
»Und was wäre, wenn ich dir sage, das Nam-joon das Erbe nie hätte antreten können?«
Nun stockte ich und sah sie musternd an. Bitte wie kam sie dazu? Nam-joon hatte jedoch jedes recht sein Erbe als Hyun-woos Sohn anzutreten und auch seinen Anteil davon zu bekommen.
»Was genau willst du mir sagen Uju?«, fragte ich und wartete darauf, eine Erklärung darauf zu bekommen.
»Nam-joon und Jung-kook verbindet eine Sache. Beide sind schwul. Nam-joon kann von sich aus das Erbe nicht antreten, weil er Seok-jin liebt. Und Seok-jin liebt ihn. Das, was du als Verrat abtust, ist in Wahrheit zu meinem Schutz passiert. Er wollte nie das Erbe, alleine deswegen. Er will Seok-jin nicht verlieren. Wenn du Nam-joon auch tötest, bist noch ein Freund mehr los. Dann verlierst du nicht nur einen, sondern zwei. Willst du das wirklich Riskieren Yoon-gi?«
Was zur Hölle ist das bitte? Nam-joon und Seok-jin? Wenn ich nicht bald wie eine Bombe in die Luft gehen soll, sollen meine besten Freunde endlich aufhören mich ständig so zu hintergehen. Erst fällt mir Jung-kook mit einer Liebschaft Park Ji-min in den Rücken und jetzt auch noch Seok-jin und Nam-joon. Ich glaube es ja wohl nicht.
Warum muss man immer solche Spiele mit mir treiben?
Aufgebracht über das neue Wissen das mich durchflutete, atmete ich gestresst ein und aus, starrte die Decke über mir an. Ruhig bleiben Yoon-gi. Alles andere würd dir nur unnötige Kraft rauben.
»Nam-joon und Seok-jin also. Wieso wusste ich das nicht? Wieso habe ich das nie bemerkt, so wie bei Jung-kook? Da wurde ich schon damit überrascht. Aber das Nam-joon schwul sein soll, kann ich nicht glauben, weil er sich mit mir immer die Frauen geteilt hat, bis zu dir. Dann ist er eher Bisexuell, als Schwul!«, erklärte ich ihr, weil ich mittlerweile wusste, dass sie von der Queren Welt nicht viel Ahnung hatte.
»Dann halt das, aber ist mir egal. Es kann egal was sein, aber die Hauptsache das er mein Bruder ist und nur noch ihn habe, verändert alles in mir. Du hast deine Familie, auch wenn du es nicht sehen willst. Du hast deinen Bruder, aber ich habe meinen dann nicht. Du kannst Min-jun jederzeit anvertrauen und bei wem kann ich es?«
Okay ja ich sah ein, das es in diesem Sinne etwas Unfair war, aber es war Nam-joon. Wäre er nicht Hyun-woos Sohn, würde das ganze viel einfacher und vor allem anders aussehen. So hatte ich nicht viel Möglichkeiten ihm zu Helfen. Keiner in meinem Clan hatte Nam-joon je akzeptiert und wollte immer das ich ihn wegschickte, weil er ein schlechter Einfluss auf mich hätte.
Ja Nam-joon war andere Dinge gewohnt. Er musste sich auf der Straße durch Kämpfen um zu überleben. Er hatte keine andere Wahl als Menschen zu töten, weil er oft auf der Straße beschimpft und verprügelt wurde. Bis er es dann seinen Peinigern heimzahlte, was das Monster in ihm erweckt hatten.
Er hatte seine Art der Menschen leiden zu lassen. Aber auch nur, weil er es musste um zu überleben.
Mir wurde seitdem immer vorgeworfen auch so zu werden wie er. Dabei habe ich versucht ihm zu Helfen sich bei uns anzupassen und das hatte auch gut geklappt. Er hat sich auch Mühe gegeben, alleine meinetwegen. Um so enger unsere Freundschaft wurde, um so mehr wuchsen Nam-joon und ich zusammen. Er nannte mich immer seinen großen Bruder, denn er nicht hatte.
»Was würdest du tun, wenn du an meiner Stellte wärst und ich Min-jun festhalten würde? Würde dir wohl auch nicht so gefallen«, redete sie weiter auf mich ein. Ich hob beschwichtigend meine Hand, um ihr klarzumachen, das ich wirklich darüber nachdachte.
»Ich habe verstanden, was du mir sagen willst. Dennoch ist das nicht so einfach, weil er Hyun-woos Sohn ist. Durch dich vereinige ich die Clans. Wenn ich das mit Nam-joon......«
»Der abdanken wird und es nicht annimmt!«, unterbrach sie mich. Ich seufzte auf und schloss meine Augen. Sie hatte echt einen Dickkopf wen sie etwas will, für das sie sich mit Leib und Seele einsetzte.
»Yoon-gi bitte. Rede wenigstens erst mal mit ihm und denk dann nach. Aber bitte friedlich. Bekommst du das hin? Denk an eure Freundschaft die euch eins verbunden hat!«
Wenn sie es unbedingt wollte, dann rede ich halt mit ihm.
»Okay, ich rede mit ihm, aber vergiss nicht das es nicht einfach wird. Er hat einen schweren Fehler begangen mich so zu täuschen, auch wenn er es für dich getan haben soll. Aber ich rede mit ihm, bist du dann zufrieden?«, fragte ich sie und sie nickte mit einem Glücklichen grinsen. Wow, das sie mich überhaupt dazu überredete so etwas zu tun, war ich von mir selbst nicht gewohnt. Ich bemerkte nun auch eine Seite an mir, die anders sein kann, als nur Grausam zu sein und Leute zu quälen.
Ja ich muss ehrlich sagen das ich meine Wahre Persönlichkeit, die ich selbst vor Appa immer versteckt, hielt hervorkommen spürte. Sie kroch langsam aber sich hervor. Sie gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Das Gefühl mich bei ihr fallen lassen zu können.
Aber es wird sich nichts daran ändern, das ich dennoch auch Spielen muss, wenn wir nicht alleine waren. Ich hoffte, sie bemerkt, wann ich der Mann bin, der sie abgöttisch Liebt und wann ich Min Yoon-gi bin. Das Oberhaupt. Sie musste wohl oder übel mit zwei Persönlichkeiten von mir Klar kommen. Ich hoffe, ich verlange deswegen nicht so viel von ihr ab. Oder ist das doch zu viel was ich da von ihr verlangte?
Ich starrte gen Decke und spürte ihren Blick auf mir. Als ich meinen Kopf zu ihr drehte, schaute sie mich mit einem gefühlvollen Blick an. Ihre Hand wanderte zu meiner Wange, strich mit ihren Fingerspitzen sanft über meine Haut. Jede Berührung von ihr war der große Kontrast zu dem, was ich sonst immer verspürte. Anstatt der Folterung, spürte ich nun all das gute, was Bemühungen mit sich brachten. Zumindest mal die ihre.
Bisher war es nur sie, die ich spürten konnte. Könnte ich jetzt selbst die Berührungen meiner Eomma zu lassen?
Das fand ich leider auch dann heraus, wenn ich es versuchen würde. Doch ich weigerte mich ihr zu Unterwerfen.
»Ich liebe dich Yoon-gi, mehr als alles andere«, hörte ich die Worte von ihr, die mich selbst jetzt immer noch in eine Art Schockstarre fallen ließen und sie sich zu mir vor beugte. Ich strich mit meiner Hand ihr Haare nach hinten, während ich sie einfach nur betrachtete. Es war nicht ihr Aussehen, das mich zu ihr trieb. Anfangs war dies der Fall gewesen. War regelrecht besessen vor ihr, aber nicht ihres Körpers wegen, sondern es waren allein ihre Augen.
Sie war kostbar. Oh ja da musste ich meinem Bruder recht geben. Sie hatte einen viel zu hohen Wert für mich. Solch eine Frau, mit solchen Augen und dann das was sie alle Verkörperte. Diese Reinheit und innere Schönheit ließen mich förmlich vor ihr nieder Knien, um sie an zu betten. Sie war eine Göttin, während ich der Teufel höchstpersönlich war.
In meinem Inneren schrie mich eine Stimme an, ihr endlich das zu sagen, was sie auch von mir hören wollte. Ich musste einfach nur über meinen Schatten springen und es sagen. Es waren doch nur drei kleine Worte. Einfach ein »Ich liebe dich« war doch nicht so schwer?
Oh doch das waren sie, wenn man sie auch mit Gefühl und einer Intensität sagen will, die ich einfach noch nicht aufbrachte. Was muss passieren bis ich es endlich schaffte ihr diese Goldenen drei Worte zu sagen?
Ich bemerkte wie gequält ich drein schaute, sie anschaute und zog sie einfach zu mir her um sie zu küssen. Sie muss meinen inneren Kampf nicht sehen, den ich versuchte irgendwie zu gewinnen. Wie lange würde dieser Kampf in mir noch toben bis es einen Sieger gab?
Doch mir brannte sich eine Frage in den Kopf und ich löste mich von ihr.
»Hat dein Abeoji etwas gesagt, oder hast du nur mit Nam-joon geredet?«
Ich nahm es ihr nicht übel, dass sie dort war, um mit Nam-joon zu reden. Ja er ist ihr Bruder und ich kann das nicht ändern. Als ich heute Morgen noch mit dem Gedanken gespielt habe, sie könnte mit ihm reden brannte noch eine Sicherung in mir durch, doch Min-jun ließ den Zorn in mir herunterkommen. Er war selber der Meinung, das dies auch sein müsste. Für Sae-jin muss ich das eingehen. Und mir ist klar, das wird nicht das erste Mal sein.
»Eigentlich habe ich nur mit Nam-joon geredet, aber er hat dennoch etwas gesagt«, kam es von ihr. Abwartend sah ich sie an. Hoffte auf etwas was mir weiter Helfen könnte.
»Und was hat er gesagt?«, zog ich es ihr aus der Nase.
»Als ich gehen wollte, meinte er das ich nicht denselben Fehler machen soll wie er und von Anfang ehrlich sein soll, weil der Hwangju Clan sich an mich klammert, dadurch das mein Abeoji sie belogen hat. Sie sehen mich dennoch als ihre Art Leitwölfin an und werden tun, was ich von ihnen verlange. Wie mir scheint legen sie ihre Hoffnung in mich, also kannst du ihrer Treue Sicher sein.«
Eine Erleichterung durchflutete mich und mein Herz machte einen erschreckenden Satz in meiner Brust. Hyun-woo kennt seine Leute wohl am besten. Er weiß, dass sie ihn Hassen für diese Jahre lange aufrecht gehaltene Lüge, Tae-hyung wäre ihr Erbe und nächste Anführer.
Ein Glück habe ich eingegriffen. Wäre Nam-joon nicht gewesen würde ich jetzt nicht.......
Shibal. Dann traf es mich wie ein schlag. Hätte mir Nam-joon nicht gesagt das er der Wahre Erbe ist, das er der leibliche Sohn von Hyun-woo ist, hätte ich Tae-hyung nie so einfach eximieren können. Gerade deswegen, weil ich Nam-joon als seinen Sohn in meiner Macht hatte, ihn beeinflussen könnte, habe ich ihn dennoch bei mir.
Der Gedanken ich hätte Jahre lang einen Feind verhalten wurde immer kleiner. Eigentlich könnte das sogar von Vorteil sein. Aber was garantiert mir, das Nam-joon nicht noch eine Gefahr für mich werden könnte?
»Du grübelst wieder zu viel nach Yoon-gi. Wir sollten schlafen, oder nicht? Huimang tut es schon«, kam es von ihr und deutet vor uns zu unseren Füßen, so sie lag und seelenruhig schlief.
»Du hast recht. Wir sollten schlafen!«, stimmte ich ihr zu und zog die Decke über uns, während sie sich schon an mich kuschelte. Dennoch schaffte ich es nicht in den Schlaf zu kommen. Zu viele Gedanken kreisten in meinem Kopf umher.
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