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Mein inneres war aufgewühlt und komplett durcheinander von dieser Frau. Wie schafft sie es nur immer wieder mich so verrückt zu machen? Mich so vergessen zu lassen, oder gar den Verstand in ihrer Nähe zu verlieren?
Mir ist klar das meine Worte sie verletzt haben. Das war kaum zu übersehen. Aber besser so als das ich sie anlog und sie sich irgendetwas darauf erhoffte. Das sollte sie nicht. Lieber verletzte ich sie, als eine Enttäuschung zu sein. Nur weil sie mich so derartig hintergangen hat, heißt das, nicht dass ich dasselbe mit ihr machte.
Das alles war nur der Anfang etwas Großem.
Abkommen hin oder her. Ich muss meinem besten Freund töten. Muss Sae-jin aus dem Weg schaffen. Sie aus meinem Kopf verbannen. Auch wenn ich noch nicht weiß wie ich das anstellen soll.
Immer noch spüre ich ihre Hand auf meiner Wange. Es zog und pochte immer noch. Ich kann sie verstehen und nahm ihr das nicht mal übel. Wohl hatte ich sie verdient, aber dennoch musste ich das tun. Ich hatte keine andere Wahl.
In Gedanken dachte ich an das, was wir eben noch hatten, bevor ich den schönen Moment zerstört hatte. Er zersprang in tausend Kleinteile. Immer noch hörte ich ihr Herz, das mit zersprang. Die Scherben ihres Herzens bohrten sich in meines und schnitten tiefe Wunden. Bei allem, was mir lieb ist, aber ich muss versuchen von diesen Wunden zu heilen. Ich darf mich Emotional nicht abhängig von ihr machen. Ich darf es auf keinen Fall zu lassen. Es wäre eines meiner größten Fehler, den ich je begehen konnte.
Ich nahm das auf Gehen der Tür nicht mal war, schreckte erst innerlich zusammen als ich die Stimme vernahm.
»Yoon-gi es gibt ein Problem. Tae-hyung«, sagte Seok-jin zu mir und sah mich weiterhin an. Immer noch mit offener Hose saß ich auf dem Sessel. Ich hatte mich noch keinen Millimeter aus dem verdammten Sessel bewegt. Ihr Geruch hing in der Luft und betäubte mich. Ich schloss kurz meine Augen, wimmelte den Gedanken an das eben geschehene ab um mich wieder auf das wichtigere zu fokussieren. Doch es fiel mir schwer.
»Ich komme!«, sagte ich zu ihm, schaffte es aber immer noch nicht mich aus dem Sessel zu bewegen.
Seok-jin kam auf mich zu. Ich wusste was jetzt kommt. Er muss schon länger da sein und uns gehört haben. Aber diese verfickte Predigt kann er sich gleich Sparren. Ich bin nicht in Stimmung. Also hob ich meine Hand und Seok-jin hielt inne, sah mich dennoch weiterhin wissend an.
»Spare es dir. Behalt deine Worte für dich. Ich will nichts hören!«, machte ich ihm klar. Sein geredet von Liebe und das es mich kaputt machen würde, wollte ich nicht schon wieder. Er nervte mich und das so richtig. Wenn er nicht will, das ich ihm die Hölle heiß machte, dann sollte er es bitte unterlassen mich weiter damit voll zu bombardieren.
Seok-jin gab ein Seufzten von sich, ehe ich mich erhob und meine Hose hochzog, um sie zu schließen.
»Sie war ganz durcheinander das sie mich nicht mal bemerkt hat. Ich stand schon lange genug vor der Tür, aber da wollte ich euch nicht stören. Jung-kook hat mir von dem Brief deines Abeojis erzählt.«
Ach hat er das? Wie schön für ihn. Ich gab nichts darauf, lief einfach an Seok-jin vorbei zur Tür. Ich wollte nicht reden. War nicht in Stimmung dafür. Das Einzige, was ich wollte, war, meine Wut herauszulassen.
Ja ich war wütend, und zwar so richtig wütend. Doch warum und weshalb wusste ich nicht genau. War ich wütend auf sie? Auf mich? Oder das was ich wieder mal dummer weiße habe zugelassen? Ich weiß es nicht. Aber Fakt ist, ich muss diese unbändige Wut herauslassen. Es bringt nichts seine Emotionen zu unterdrücken, das würde nur in einem Chaos enden.
Mittlerweile bin ich schlauer geworden. Das Unterdrücken von Gefühlen und Emotionen bringt nur eine viel zu große Bombe mit sich die dann über einen Hereinbricht und man sich dann gar nicht mehr Unterkontrolle hatte.
Jetzt als Oberhaupt, als Clan Führer, darf ich mir solche Bomben nicht mehr leisten. Ich musste gewissenhaft bleiben und mit gutem Beispiel vorangehen. Ich muss ein Vorbild für die Kinder der Mafia sein, die in meinem Clan geboren wurden. Dazu gehörte auch Seok-jin, auch wenn er ein Jahr älter war. Dennoch ist dies meine Pflicht.
Mit einem Ziel lief ich in die entgegengesetzte Richtung, die in den Keller zu Nam-joon und Hyun-woo führten. Ich lief den langen Gang hinunter, um eine Tür zu öffnen, die ebenfalls nach unten führte. Ein weiterer Keller. Weitere Zellen in denen man seine Feinde einsperren konnte.
Ich legte wieder meine Undurchdringliche Maske auf. Dieser Mann brauchte nicht hinter meine Fassade blicken. Nicht in mein inneres. Das geht ihn einen Scheißdreck an.
Langsam und schweren Schrittes ging ich auf die Zelle zu. Ein Mann mit zerzaustem Haar und blutigen Händen saß auf dem Boden und keuchte vor sich hin. Ich erhob meine Hand und mein Mann ging von ihm weg. Bedacht betrat ich die Zelle und schaute mir das Häufchen elend an, das auf dem Boden kauerte. Die Halsfessel streng angebunden an der Wand, wurde er an die Wand gezogen.
Er hob seinen Kopf und ich blickte in das Blutverschmierte Gesicht. Ein hübsches Gesicht so verunstaltet. Ey, ey, ey Tae-hyung. Was mache ich nur mit dir? Wenn ich dich endlich mal gefunden habe?
In meinem Kopf tobte ein unglaublicher Zorn.
»Willst du also immer noch nicht sagen, wo dein Lügner von Boss hin ist? Hast du wirklich keine Ahnung Tae-oh?«, fragte ich ihn und ging dann runter in die Hocke. Besser man steht seinem Feind auf Augenhöhe gegenüber, als sich auf ein höheres Tier zu setzte. Ich gebe zu ich bin nicht besser als er, gerade deswegen setzte ich mich auch auf kein Pferd.
Wenigstens gab ich zu, ein schlechter Mann zu sein und man muss es mir nicht sagen. Ich habe auch nicht vor einer der guten zu sein. Ich bin wie ich bin und das wird sich auch nie ändern.
»Ich weiß es nicht«, winselte Tae-oh. Das war die falsche Antwort. Ein teuflisches verrücktes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Ich streckte den Arm aus, in Richtung meines Mannes und er gab mir den Brechhammer in die Hand. Tae-ohs Augen weiteten sich. Sofort schüttelte er mit dem Kopf.
»Nein, bitte.....ich.....ahhhh«
Sein schrei, war Musik in meinen Ohren. Meine Dämonen, die eben noch durch den Zorn an ihren Ketten zogen, wurden frei gelassen. Viel zu lange ist es her das ich ihnen Futter gegeben habe. Ich spürte sie, wie sie sich danach verzerrten endlich wieder das zu bekommen, was sie brauchten. Ihnen das zu geben, was sie erst lebendig gemacht haben.
Tae-ohs Arm hing nur noch wie ein Faden da. Der Knochen war durch. Ich legte den Brechhammer bei Seite und fasste nach seiner Hand, die ich hochhob. Schmerzvoll verzog er das Gesicht.
»Weißt du immer noch nicht wo er sich aufhält oder soll ich dir deinen anderen Arm auch noch Brechen? Also?«
Ich wartete auf einer Antwort, aber mehr als ein Winseln und Heulen war von ihm nicht zu hören. Lim Tae-oh, die Rechtehand von Hyun-woo. Jetzt die von Tae-hyung. Als ob er nicht wüsste, wo sich sein kleiner Liebling aufhalten würde.
»Ich....ich weiß es wirklich nicht. Er hat nichts gesagt. Als ihn die Männer da herausholten, ist er geflohen. Wohin weiß keiner!«, kam es schwer atmend von ihm. Geflohen? Kim Tae-huyng ist vor seinen eigenen Männern geflohen? Wie bitte kam das zustande?
»Seit flieht man vor seinen eigenen Männern, kannst du mir das erklären? Irgendwas an deiner Geschichte gefällt mir nicht und wenn mir etwas nicht gefällt, verändere ich es immer. Soll ich es verändern? Indem ich dir deine Zunge herausschneide. Oder deine Augen aushöhle?«
Ich hatte keine Lust mehr auf das lange Hin und Her. Ich hasste so etwas. Alleine das Hin und Her mit Sae-jin ging mir auf den Sack.
»Es waren nicht seine Männer. Das waren die von Park und Jung. So weit ich das verstanden hab wollten sie ihn am Galgen hängen lassen. Als Repräsentation für das was er Sae-jin angetan hat. Sie wollten Rache an ihm und Hyun-woo. Vor allem Hyun-woo. Er hat sie Jahrelang belogen das Tae-hyung ihr nächster Oberhaupt sei. Sie wollen Vergeltung. Sie wollen ein Oberhaupt!«
Da kamen wir der Sache schon näher.
»Also haben wieder Park noch Jung ihn, wenn ich das richtig verstanden habe?«, ging ich auf seine Leier ein und er nickte.
»Niemand weiß, wo er hin ist. Ich vermute so wie er ist, wird er sich im Untergrund versteckt halten. So wie ich ihn kenne, wird er sich einen Weg suchen um Sae-jin zu sich zu holen. Er weiß, dass sie bei dir ist«, sagte er schwer.
Sein Atmen stank und das nicht normal. Ich verzog angewidert das Gesicht und erhob mich dann.
»Soll ich dem ein Ende setzten?«, fragte mich mein Mann und ich schüttelte den Kopf.
»Nein. Ich brauche ich noch. Die Folter reicht für heute. Ich werde ihn dann schon selber entsorgen, wenn er mir nichts mehr Nutz«, machte ich ihm klar und nahm ihm die Schlüssel ab. Er folgte mir aus der Zelle heraus und ich schloss sie nach mir ab.
Ein letzter Blick auf Tae-oh und ich verschwand aus dem Keller. Seok-jin mir hinterherlaufend. Ruhe, ich wollte ruhe, aber nein. Ich darf mir jetzt noch keine Ruhe gönnen. Park und Jung wollte Tae-hyung befreien, um ihm am Galgen baumeln zu lassen? Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.
Wie mir scheint, wird es Zeit eine gewisse Sache zu tun. Es muss eine Versammlung stattfinden. Und zwar schon bald. Park und Jung werden meine Ehrengäste sein. Von beiden erwarte ich das ihre Söhne Ji-min und Ho-seok ebenso mit dabei sind. Sie sollen wissen, was ich vorhabe. Sie sollen mich in meinem Vorhaben unterstützten. Es ist nur von Vorteil, wenn sie mir damit Helfen Tae-hyung aus der Reserve zu locken.
Tae-hyung spielt mit dem Feuer und ich bin zu gerne das Gegnerische Feuer, das ihn niederbrennen wird. Und das sogar mit reinem Vergnügen.
Doch vorerst muss ich etwas anderes tun. Alleine wegen meines Gewissen hatte ich keine andere Möglichkeit.
»Wo rennst du eigentlich so schnell hin?«, will Seok-jin von mir wissen. Ich erwiderte nichts darauf stieß die Tür zu meinem alten Zimmer auf und trat ein. Die pure Dunkelheit ließ das Zimmer in einem Stillen einklang mit dem Halbmond leuchten, der durch das Fenster hereinschien.
Es war die pure Stille die mich überraschte. Seok-jin trat neben mich und schaute sich um.
»Wo ist sie hin?«, fragte er. Sofort lief ich auf die Badtür zu, doch sie ließ sich nicht öffnen. Ich rüttelte weiter an ihr, doch immer noch nichts.
»Verdammt«, fluchte ich auf.
»Sag nicht das sie da drin ist und sich wer weiß was antut?«
»Keine Ahnung. Steh nicht so bescheuert da und Hilf mir die verfickte Tür aufzubrechen!«, maulte ich ihn verärgert an. Sie ließ sich einfach nicht öffnen.
Ich klopfte dagegen. Rief ihren Namen, doch es kam nicht einen Ton von ihr. Ich hoffe für sie, ist nur in der Wanne oder so ein geschlafen.
Urplötzlich überwältigte mich eine viel zu große Angst und Panik brach in meinem Inneren aus. Ich handelte aus reinem Instinkt als ich das Bild vor Augen hatte, wie sie in der Wanne lag, den Kopf unter Wasser und nicht ein Lebenszeichen von sich gab. Ich hatte keine Ahnung wie lange sie schon da drin lag. Was sie überhaupt da drin tat. Alleine deswegen, weil sie die Tür zu geschlossen hat, hatte ich nur den einen Gedanken.
»Weg da!«, schubste ich Seok-jin weg und trat mit voller Wucht mit dem Fuß gegen die Tür. Es brauchte mehrere Anläufe bis die Tür dann aufging und ich in das Bad förmlich hineinflog.
Mein Blick glitt Augenblicklich auf die Wanne. Doch da darin lag sie nicht.
»Wo ist.....«
Ich unterbrach Seok-jins Gerede und ging zu der Dusche, die Marmor Wand entlang und schaute hinein. Mein Herz machte einen erleichterten Satz als ich sie dort hinten in der Dusche im Eck kauernd sitzen sah. Ihr Kopf lehnte an der Mauer, die Augen geschlossen und atmete ruhig. Sie ist nicht wirklich hier hin um zu schlafen?
»Also das hätte ich jetzt auch nicht erwartet. Aber wenigstens geht es ihr gut«, kam es ebenso erleichtert von Seok-jin, wie ich es war. Für einen Moment blieb ich an Ort Stelle stehen und betrachtete sie ausgiebig. Ich musste erstmal damit klarkommen was für ein Schrecken sie mir wieder zugefügt hat.
»Bring sie lieber ins Bett. Ich bin dann mal weg«, verabschiedete sich Seok-jin von mir und verließ das Bad. Ich ging auf Sae-jin zu und hob sie hoch. Direkt schmiegte sie sich an mich. Ich schloss meine Augen. Nein, ich muss cool bleiben. Ich muss mich beherrschen.
Erstaunlich weiße bekam ich es sogar gut hin meine Dämonen und die innerliche Unruhe, wie die Folter ihrer Bemühungen zu verringern. Es war lange nicht mehr so qualvoll wie zu anfangs Zeit.
Ich trug sie ins Bett, legte sie auf die benutzte Seite und deckte sie zu. Eine ihrer Dunklen welligen Strähnen lag quer über ihrem Gesicht. Sachte strich ich ihr die Strähne aus dem Gesicht. Ich erhob mich und wollte gehen, doch da griff sie im Halbschlaf nach meiner Hand.
»Bitte Yoon-gi, lass uns nicht im Stich. Bleib bei uns!«, murmelte sie halb wach und halb im Schlaf vor sich hin. Sie wollte ihre Augen öffnen, doch sie war für sie zu schwer. Sie waren sichtlich geschwollen, von ihren Tränen, die sie meinetwegen vergossen hatte.
Ich wollte erst dagegen protestieren, doch erstens war sie nicht wach genug und zweitens, wollte ich dem nachkommen. Alleine schon aus dem Grund, da ich sie nach dem Schock einfach an meiner Seite brauchte. Die Gewissheit das sie noch hier bei mir war.
Shibal nein, was denke ich denn da. Dennoch konnte ich nichts dagegen tun. Mein Körper handelte wie von selbst. Ich zog mir den Pullover als auch meine Hose aus und legte mich zur ihr auf die andere Seite des großen Bettes. Kroch zu ihr unter die Decke, ehe sie sich an mich schmiegte. Diesmal blieben die Dämonen ganz ruhig. Nicht mal das Gefühl der Qualen war da. Da war einfach nur noch sie.
Das allererste Mal, das mich eine Frau so berührte und ich seelenruhig blieb. Es traf mich wie ein schlag, als sie sich einfach auf meine nackte Brust legte ihre Hand auf der anderen ruhend. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, so dazuliegen. Ohne Angst vor den Qualen haben zu müssen, die ihre Berührungen mit sich brachten. Schon viel zu lange ist es her, das ich so ruhig bei einer Frau war. Wie hat sie das nur gemacht?
Diese ruhe die uns umgab ließ mich schläfrig werden. Der Schlafmangel der letzten Tage machte sich bemerkt bar und so driftete auch ich in den Schlaf. Ohne mit der Konsequenz zu rechnen, was das ganze mit sich brachte.
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