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Was war das bitte gewesen? Vor allem wie soll ich das bitte verstehen? Immer noch komme ich nicht damit nicht klar. Was sollte das denn? Yoon-gi muss man echt nicht verstehen.
Mein Gedanken hingen immer noch an Yoon-gi und dem, was heute Morgen passiert war. Wieso nur trieb er mich so in den Wahnsinn? Warum? Habe ich das wirklich verdient? Es ist schon schwer genug mich nicht mehr auf ihn einzulassen, aber es war eine reine Zerreiß Probe mich nicht der Anziehung hinzugeben. Es war so verdammt schwer.
Von Yoon-gi hätte man nach allem so etwas gar nicht erwartet.
Immer noch will ich nicht ganz glauben was Yoon-gi mich fühlen ließ. Sehnsucht. Diese starke Art von ihm gewollt zu werden. So begehrt. Yoon-gi ist so auf der Hut, sich nicht zu verlieben, vor allem nicht in mich, weil ich ja die Tochter seines Feindes bin.
Ich verstehe ihn ja, aber dennoch, dass er nicht dazu stehen kann, dass er etwas für mich empfindet, ist einfach nur traurig. Gott wie sehr ich ihn dafür gerne schlagen würde. Eine Wut kochte in mir auf, die mich kaum halten konnte. Wenn Yoon-gi am nächsten Morgen wieder hier auftaucht, werde ich ihm mal so gehörig meine Meinung sagen.
Vor allem was soll das ganze? Was soll dieses ganze Hin und Her? Ich mache das nicht mehr länger mit. Shibal, Yoon-gi holt gleichzeitig so viel neue Seite in mir hervor und ebenso, lässt er mich so gut fühlen.
War ich auch noch wirklich so dumm und haben meinen Gefühlen nachgeben und ihn weiter geküsst? Ich könnte mich selbst dafür schlagen.
Mir ist klar das meine Worte ihn getroffen haben. Der Zorn denn ich dadurch in ihm hervorrufen hatte, war nicht zu übersehen. Aber damit komme ich klar. Ebenso ist mir auch klar, dass er mich jetzt nur noch schneller deswegen loswerden will. Ihm ist es ebenso klar, wie mir. Wir wollen uns, dürfen es aber nicht. Der verschießene Eid der Mafia.
Wir wollen und brauchen einander. So wie ich mich in ihn verliebt habe, so hatte er sich auch in mich verliebt. Klar kennt er Liebe. Nur weiß er nicht das er genau das braucht. Er weigert sich strikt dagegen und kämpft dagegen an das er mich Liebt. Und ich will verdammt sein, wenn ich durch seine Hand sterbe. Mich von dem Mann in den Tod schicken zu lassen, denn ich liebe. Wie Poetisch.
Tränen bahnten sich in mir an. Drohten mich komplett zu überwältigen. Ich bin frustriert und das nicht nur ein bisschen.
Ich liege alleine hier in dem Bett. Eine noch nie dagewesene Welle an Trauer und Frustration überollte mich. Ich werde mein Kind entweder nie zu Gesicht bekommen, oder es höchstes ein mal sehen können. Beides wollte ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich eine Hoffnung überhaupt haben sollte.
Ist es dumm?
Ist es wirklich dumm zu hoffen das es zwischen mir und Yoon-gi etwas werden könnte, das wir funktionieren könnten?
Die erste Träne verließ mein Augenwinkel und glitt über meine Wange. Ich schaute an mir herunter und strich mit der Hand über meinen Bauch. Man sah nichts davon. Rein gar nichts. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, das ich nicht mal weiß wie weit das ganze eigentlich ist. Ein Monat, oder schon zwei?
»Es tut mir leid«, flüsterte ich vor mich hin. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wer der Vater von diesem Kind ist, mittlerweile war es mir egal. Hauptsache ich verlasse mein Kind nicht. Yoon-gi meinte noch ich solle keine Gefühle für etwas entwickeln das ohnehin nicht Leben wird. Er wird seine Drohung wahr machen. Ich weiß es. Er hält sein Wort mir gegenüber nicht, aber das gegenüber seiner Männer wird er halten.
Er wird mich töten. Ganz egal was für ein Ergebnis da auch herauskommen mag. Es ist mein Schicksal zu sterben.
Ein etwas zu lauter Schluchzer kam über meine Lippen und ich presste sie direkt zusammen. Mein Körper fing an zu beben. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Ich kann es einfach nicht.
»Ich wünschte, ich könnte einfach wegrennen. Verdammt«, schlug ich verärgert über meine Lage mit der Hand auf das Bett und holte stark nach Luft. Es gab kein Ausweg aus meiner Situation, zumindest sah ich mal keinen.
Plötzlich ging die Tür auf und ich schlug sofort die Bettdecke wieder über mich. Ich zog sie ganz nah an mein Kinn. Ich sah wie das Dienstmädchen hereinkam und auf das Bett zu lief und mir eine neue Karaffe mit frischen Wasser brachte. Sie sah mich nur an, sagte aber nichts. Ich sah ihr nur im Augenwinkel dabei zu. Ich starrte weiter gerade aus auf die Tür.
»Brauchen sie noch etwas Fräulein Kim?«, fragte sie mich.
Doktor Chen, ich brauche ihn um endlich das ganze voranzutreiben. Ich brauche endlich Gewissheit was das Kind angeht. Länger so weiterzumachen kann ich nicht. Ich will mich endlich darauf einstellen können was mein Schicksal ist. Schließlich beinhaltete das Kind den nächsten Schachzug. Doch es ist keine Schachfigur und wird es auch nie sein.
»Lassen sie bitte Doktor zu mir bringen. Am besten so schnell wie möglich, bitte!«, flehte ich sie an und sah sie mit einem aufgelösten Blick an. Mitgefühl lag in ihrem Blick und sie nickte nur, ehe sie dann auch schon wieder ging. Mir war hier langweilig keine Frage, deswegen hatte ich auch genügen Zeit, um nachzudenken. So ging es mir auch schon in der Zelle, in der ich vorher saß.
Meine Tränen versiegten, zum Glück und ich fühlte mich schon etwas befreiter, nicht mehr ganz so erdrückt von allem. Es einfach mal heraus zu lassen tat immer so gut, nur hatte ich diesen Nachteil das ich danach dann immer Kopfschmerzen hatte. Aber damit konnte ich noch Leben. Es würde ja nicht mein Tod bedeuten.
Es ging einige Minuten bis sich die Tür erneut öffnete und Doktor Chen mit Min-jun hereinkam. Erleichterung machte sich in mir breit. Min-jun setzte sich zu mir auf das Bett und sah mich wieder mal so mitfühlend an. Langsam ging es mir bei ihm auf die Nerven, mit Samthandschuhen angefasst zu werden.
Ich richtete meinen Blick auf Doktor Chen. Hilflos sah ich zu ihm auf.
»Was ist los Sae-jin? Du hast nach mir rufen lassen. Stimmt etwas nicht? Geht es dir wieder schlechter?«, fragte er direkt nach und ich schüttelten den Kopf.
»Nein. Es geht um etwa anderes das mich belastet. Ich will endlich diesen Scheiß Test machen. Keine Ahnung wie du es anstellen willst, aber zapf Yoon-gi endlich das verdammte Blut ab um. Es reicht schon seines, um es mit dem meinem zu Vergleichen, oder nicht? Du hast gesagt, es gibt solche Wege um zu dem Ergebnis zu kommen. Dann tu es jetzt auch endlich. Ich kann so nicht mehr länger weiter leben. Mein Schicksal hängt an dem Test«, erklärte ich ihm meine Situation.
»Sae-jin ich verstehe dich ja, aber jetzt ist das noch zu früh. Es sind gerade mal zweieinhalb Monate. Wir müssen es hinauszögern so das er es nichts tun kann. Das war dein Plan. Warum willst du ihn jetzt verwerfen?«, will er verwirrt von mir wissen. Versuchte Leise zu reden.
Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, doch es kamen keine Worte heraus. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, um es verständlich zu machen. Ohnehin musste ich auch aufpassen, was ich sagte.
Hilfesuchend sah ich Min-jun an, der meine Lage verstand.
»Ich glaube auch, das es besser ist, wenn du es jetzt machst. So kann sie sich darauf einstellen was Yoon-gi als Nächstes mit ihr machen wird. Es würde ihr um einiges Helfen. So oder so braucht das Ergebnis bis zur Auswertung auch seine Zeit, oder nicht?«
Ich war Min-jun gerade so dankbar. Wenigstens fand er die Worte, die ich momentan nicht fand. Nicht das ich Min-jun für mich sprechen lassen will, aber ich finde gerade keine Kraft darin. Mir war ja auch klar, dass man mir ansah, dass ich geweint hatte.
Doktor Chen stieß die Luft aus und sah mich dann grübelnd an.
»Du bist dir der Sache bewusst, oder?«, richtete er die Frage an mich und ich nickte.
»Du willst es ihm sagen, habe ich recht?«, fragte er weiter und ich nickte wieder.
Diesmal zog er stark die Luft ein, hielt sie an und sah mich intensiv an. Ihm war nicht wohl dabei, das ist mir bewusst, aber ich musste nach mir schauen. Musste nach meinem Empfinden gehen und wenn ich das jetzt wollte, dann wollte ich es auch jetzt.
»Na schön. Dann nehme ich dir gleich Blut ab und Min-jun versucht an Yoon-gis Blut heranzukommen. Wenn ich das tu, wird er nur Misstrauisch. Min-jun ...« Doktor Chen wühlte in seiner Tasche herum, bis er ihm ein Bultabnahme Set gab. Ich hasste Nadeln, aber da musste ich jetzt wohl oder übel durch. Eine andere Lösung gab es wohl nicht.
»Ja super und was soll ich ihm sagen, hm?«, will Min-jun von ihm wissen.
Doktor Chen schlug ihn leicht gegen die Schulter.
»Das bekommst du schon hin. Solange es nicht ich bin, wird er schon mitmachen.«
Ob das dann auch wirklich so wahr, ist fragwürdig. Ich wollte nichts anderes als endlich eine Gewissheit zu haben. Doktor Chen nahm vor mir Blut ab, ehe er sich dann verabschiedete und ging, doch Min-jun blieb bei mir.
Nachdenklich sah er das Zeug in seiner Hand an.
»Denkst du, du bekommst das hin?«, fragte ich ihn vorsichtig.
»Ich denke schon. Ich weiß zwar noch nicht ganz wie.....aber das wird schon. Keine Sorge. Er ist mein Bruder. Er vertraut mir blind, so wie ich ihm. Das Einzige wovor ich Angst habe ist, das es nicht seines ist. Es wäre gut, etwas mehr Hoffnung darin zu haben das es so sein könnte. Würdest du von ihm Schwanger sein, würde er nicht mehr die Kraft finden dich von sich zu stoßen. Du siehst es zwar nicht, aber seit dem Tag als du in seinen Armen zusammen gesackt bist, ist er nicht mehr ganz bei der Sache.«
Er hatte recht, ich sehe das nicht. Das Einzige, was ich bemerkt habe, ist, dass er eine gewisse Angst hat, die in ihm wohnte. Doch was für eine Angst das ist, ist die andere Frage.
»Ist das so?«, kamen die Worte beiläufig von mir und Min-jun nickte. Daraufhin senkte ich den Kopf und starrte meine Hände an.
»Das, was letztens passiert ist, hat sogar meine Eomeoni mitbekommen. Nachdem er aus deinem Zimmer gestürmt ist, war er viel zu aufgewühlt, das kennt man gar nicht von ihm. Sonst ist er immer so Gefasst in allem und weiß, was er tun muss, doch da wusste er nicht mal mehr wo vorne und hinten ist. Er hat zum ersten Mal mit unserer Eomeoni, wenn auch unbewusst über seine Gefühle gesprochen. Selbst sie sagt, das etwas passieren muss, damit er endlich kapiert, dass er dich braucht. Sie hat mir erzählt, dass er von einer Sehnsucht gesprochen hat, die er zu dir spürt. Er wird von dir Angezogen. Er gesteht es sich nicht ein und will es auch wahrscheinlich nicht war haben, weil er eben ein Sturkopf ist, aber das ist normal. Fakt ist, das er es nicht mehr hinbekommt es zu verstecken. Er liebt dich, doch es hängt an dir, ob du es aus ihm heraus kitzelst, damit er es endlich einsieht. Gib Yoon-gi nicht auf. Denk an das Kind. Wenn du ihn hast, dann würde er auch alles dafür tun, um dich Glück zu machen, das kannst du mir glauben Sae-jin. Familie bedeutet für ihn alles. Du bedeutest ihm etwas!«
Es hängt an mir?
Super, doch wie soll ich es schaffen Yoon-gi komplett für mich zu gewinnen? Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben so verliebt. Wer sagt denn das es für immer halten würde? Keiner, das ist es ja.
Klar hat Min-jun recht und es lag zum größten Teil an mir, ob Yoon-gi mich zu seiner Frau macht oder nicht. Aber ich hatte halt auch immer noch im Hinterkopf, das ich erst zwanzig bin. Erst nächstes Jahr im August wäre ich Einundzwanzig und bis dahin ist es noch ein Stück weit hin. Bis dahin wäre das Kind ja schon auf der Welt.
Aber ja, ich will dieses Kind nicht verlieren. Gerade deswegen muss ich etwas tun. Ich kenne Yoon-gi noch nicht so gut und weiß nicht ganz welche Knöpfe ich drücken musste, aber alleine dem Kind zuliebe ließ ich nun all meine Prinzipien fallen und Kämpfe nicht mehr länger gegen die Gefühle und Anziehungskraft an.
Ich hatte auch schon einen Plan wie ich das anstellen würde.
Min-juns Worte über Yoon-gi ließen mich sogar Hoffnung schöpften. Wenn einer Yoon-gi wirklich gut kannte, dann ja wohl Min-jun. Ich hatte keine andere Wahl als ihm zu vertrauen.
Was Yoon-gi anging, brauchte ich seine Hilfe. Klar wusste ich welche Anziehung und Wirkung ich auf diesen Mann hatte, doch es schadet nicht jemanden zu haben, der einem weiten Helfen kann. Also erzählte ich Min-jun meinem Plan. Vielleicht bekam ich auch dann, wenn mein Plan aufging das Versprechen von ihm, das er mir einst gab.
Mein großer Traum würde für mich wahr werden. Ihn Aufgeben konnte ich jetzt nicht mehr. Es wäre mir eh nie möglich gewesen. Gerade jetzt keimt der Wunsch danach auf. Ich würde daran festhalten, weil gerade das mein Ziel war.
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