26
Wir kamen um zehn Uhr am Bahnhof an; eine Stunde zu früh, trotzdem verabschiedete Hermine sich schon von ihren Eltern und wir beide gingen allein durch die Absperrung auf Gleis 9 3/4. Der Bahnsteig war leergefegt, nur ganz hinten liefen zwei Ravenclaws knutschend entlang. Hermine ging zu der ersten Tür und öffnete sie.
"Freie Auswahl für das Abteil!", scherzte sie.
"Ähm...das allererste, damit Harry und Ron es nicht so schwer haben..", ich lächtelte sie verschwörerisch an und wir betraten das Abteil. Um halb elf ging das übliche Chaos auf dem Bahnsteig los, doch wir behielten den Eingang zu Muggelwelt immer im Auge. Um fünf vor elf erschien Percy, dann Mr. Weasley, gefolgt von Fred und George. Dann kamen Ginny und ihre Mutter. Wir winkten Ginny, die mit schüchterner Miene in unser Abteil kam.
"Ron sollte gleich kommen", sagte sie, "mit...naja mit...Harry.", sie wurde rot.
Alle drei Augenpaare waren auf die Absperrung geheftet, doch plötzlich gellte ein Pfiff über den Bahnsteig. Erschrocken drehte ich mich zu Ginny um. Der Zug fuhr langsam an.
"Sie haben ihn verpasst!", hauchte ich. Hermine und Ginny nickten.
"Was machen wir denn jetzt?", fragte Ginny verzweifelt.
"Ganz ruhig.", sagte ich, "wir schreiben ihnen eine Eule, wenn du eine hast, Ginny.", meine Augen wanderten zur Gepäckablage, auf der leider kein Eulenkäfig stand.
"Okay, Plan B.", lachte ich. Ginny war den Tränen nahe.
Am Mittag kam Neville in unser Abteil. Wir erzählten ihm, dass Harry und Ron nicht im Zug seien und Neville fiel erschrocken vom Sitz, doch in dem Augenblick kamen Lavender und Parvati rein.
"Neville du fällst immer hin!", kicherte Parvati.
"Oder er macht etwas kaputt!", giggelte Lavender und beide fingen an laut zu lachen.
Wütend sprang ich auf und zückte den Zauberstab: "Lass Neville in Ruhe! Was willst du? Bist du gekommen um andere auszulachen?", ich bohrte Lavender den Zauberstab in die Stelle über den Brustansätzen, "Wenn du nur deshalb hier bist, dann geh!", Lavender war auf den Gang zurückgewichen und lehnte jetzt an dem Fenster.
"Hör zu, ", fuhr ich fort, "Eigentlich wollte ich dir das schon immer sagen: Ich finde dich so..."
"Entschuldigung, dürften wir hier durch?", eine Gebieterrische Stimme zerschneidete die Luft.
Ich fuhr herum und blickte in die Sturmgrauenaugen von Malfoy. Da ich von diesen Augen seit dem Besuch in der Winkelgasse träumte, taumelte ich jetzt ins Abteil zurück. Er musterte mich noch einmal abfällig, dann verschwand er mit Crabbe und Goyle.
"Ich...das war doch nur Spaß...", Lavender wischte sich eine Träne weg.
"Es tut Lea leid.", sagte Hermine, mehr zu mir als zu Lavender.
"Hm?", machte ich, da ich Malfoy nachgeschaut hatte.
"Wir machen heute Abend Party.", sagte Parvati, "Im Schlafsaal.", fügte sie auf Nevilles erschrockenen Blick hinzu.
Als der Zug hielt, war es dunkel. Hermine wünschte Ginny noch viel Glück, dann gingen wir den älteren Schülern hinterher. Wir kamen bei hunderten Kutschen an, die von unsichtbaren Pferden gezogen wurden. Wir machten es uns zu fünft, mit Neville, Dean und Seamus, in einer Kutsche gemütlich und fuhren auf Schloss Hogwarts zu. Endlich Zuhause!
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