SECHZEHN Stunden
Draußen vor der Tür. Hinter mir lag die Schreckensnacht im Treppenhaus. Wissentlich, dass ich hier zum letzten Mal hinaus gegangen war, drehte ich mich noch einmal um, um dieses Haus ein letztes Mal zu betrachten.
Musste ich mich schlecht fühlen, weil ich keine Trauer empfand, dass A-L nicht mehr unter uns weilte? Weil ich mir mehr Sorgen machte, was ich nun tun soll, als dass er nicht mehr da ist? So oder so, so verspürte ich es. Das Haus betrachtete ich als Abschied und würde es nicht vermissen.
Doch plötzlich stieg Angst in mir auf. Sollte auch ich Ziel der Menschen gewesen sein, die die Tat verübten? Würden sie wieder kommen, um es zu Ende zu bringen?
Ich fing an zu laufen. Ich schaute nicht, einfach laufen.
Meine Füße wurden langsamer, meine Beine kraftloser, aber meine Angst zwang mich, mich weiter zu bewegen.
Irgendwann dachte ich, ich würde bald nur noch kriechen und setzte mich auf dem Boden dort. Dort, wo ich gerade war.
Ich blickte auf mein Handy und erschrak.
Sechzehn Stunden lief und bewegte ich mich insgesamt und durchgehend fort. Was die Angst doch mit einem anstellen konnte.
Mein Adrenalin war immer noch auf einem Höchststand. Im Sitzen wartete ich ab, bis das Pumpen nachließ, um mich dann zu vergewissern, wo ich eigentlich war. Ich kannte die Gegend nicht, es sah aber nicht viel anders aus.
In meiner Tasche hatte ich eine Flasche. Fast leer. Nach der nächsten Tankstelle Ausschau haltend ging ich weiter, um dort die Toilette aufzusuchen und mein Wasser aufzufüllen.
Anschließend suchte ich mir einen nahe gelegenen Supermarkt. Es war bereits dunkel und der Laden würde bald zumachen. Ich ging einmal komplett herum und guckte mir schon einmal einen halbwegs passablen Sitzplatz, der etwas überdacht war, aus.
Nach Ladenschluss hockte ich mich dorthin. Gegen meinen Willen schlief ich ein. Mein Körper holte sich seine Regeneration von alleine.
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