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Kapitel 27 - Zimt und Zucker

Mist! Scheiße!

Vor Schreck hätte sie fast in ihr Taschentuch gebissen. Natalia war nach Armand die Letzte, mit der sie jetzt etwas zu tun haben wollte. Trotzdem schaffte sie es nicht, ihre Neugierde im Zaum zu halten und schielte mit einem mulmigen Gefühl in ihrer Magengrube aufs Display.

Wo seid ihr zwei denn? Mr. Z weigert sich, uns Informationen zu geben und Armand geht nicht an sein Handy ran. Melde dich doch mal. Ich mach mir Sorgen um euch :(

Ja klar, die Gute macht sich Sorgen um uns! Pah!

Mit einem Grummeln stopfte Sylvia das Handy in ihre Tasche und schniefte weiter in ihr Taschentuch.

Die macht sich wohl eher Sorgen um Armand, ihren Cousin ... oder Liebhaber oder weiß der Geier, was für ein unmögliches Verhältnis die zwei haben.

Den Rest der Taxifahrt verbrachte Sylvia dumpf vor sich hin brütend und ignorierte standhaft jegliches weiteres Vibrationsgeräusch aus ihrer Tasche. Sollte sie sich doch weiter Sorgen machen! Das war ihr jetzt komplett egal. Sie wollte nur zu ihrer Freundin Caro und dann, so gut es ging, Armand aus ihrem Gedächtnis streichen.

Caro erwartete sie schon mit einem dampfenden Teekessel in ihrer Miniküchenzeile und einem Teller mit lecker aussehenden Keksen auf dem niedrigen Klapptisch vor dem kleinen Schlafsofa. „Die sind von meiner Oma. Musst du unbedingt probieren." Caro zog Sylvia ins Wohnzimmer, das auch gleichzeitig als Küche und Schlafzimmer fungierte. Bevor Sylvia noch Zeit hatte, etwas zu sagen, hatte Caro sich schon ihre Tasche geschnappt und sie unter dem Tischchen deponiert, um Sylvia dann ausgiebig zu mustern. „Du siehst ja miserabel aus."

Sylvia ließ sich erschöpft auf das Sofa fallen und schälte sich aus ihrer Jacke. „Danke, das weiß ich selber auch. Es war ein miserabler Tag heute." Sie presste ihre Lippen aufeinander und schob die Erinnerung an Armands zärtliche Berührungen ganz weit nach hinten in ihrem Gehirn. Das fehlte ihr noch, dass sie jetzt an genau die Momente dachte, die sie schleunigst vergessen musste.

„Also, ich bin ganz Ohr." Caro übergoss zwei Teetassen mit dem kochenden Wasser und schob Sylvia den Keksteller näher hin. „Und wenn es nicht Edgar war, der Schuld an deinem verweinten Gesicht ist, dann will ich jetzt ganz genau wissen, wem ich nachher eins überbraten soll."

Ein kleines Lächeln bahnte sich den Weg auf Sylvias Lippen. Vielleicht würde es ihr sogar ganz guttun, die Last der letzten Tage endlich abzuladen. Wer, wenn nicht ihre beste Freundin Caro, würde für ihre vertrackte Situation Verständnis haben? Das einzige Detail, das sie irgendwie umschiffen musste, war die Tatsache, dass Armand & Co Götter waren, denn das würde ihr selbst Caro beim besten Willen wohl nicht als Wahrheit abnehmen.

„Also gut." Sylvia langte nach einem verführerisch nach Vanille und Zimt duftenden Keks und schnupperte an ihrer Teetasse.

„Das ist der neue Darjeeling vom Bioladen. Der schmeckt ganz ausgezeichnet." Caro holte noch Milch und Zucker aus dem Küchenschränkchen hinter ihr und nahm dann neben Sylvia am Sofa Platz.

„Also, das Ganze ist etwas kompliziert und nicht einfach zu erklären." Sylvia seufzte und biss in den Keks, der sich als ganz hervorragend herausstellte. Den würde selbst Maurizio nicht besser hinbekommen.

Sylvia, was machst du denn schon wieder? Die Göttertypen haben in deinem Kopf nichts mehr zu suchen, merk dir das.

„Der ist wirklich lecker", sagte sie zu Caro gewandt, um ihre rebellischen Gedanken zum Schweigen zu bringen.

„Jetzt lenk mal nicht vom Thema ab", sagte Caro und nippte kurz an ihrem Tee. „Du hast mich jetzt seit Tagen hingehalten mit kryptischen Andeutungen, zuerst die Enthüllung, dass du Edgar mit einer deiner Studentinnen erwischt hast, dann irgendeine mysteriöse Rettung und dann gab es nur ein paar kurz angebundene Nachrichten. Da steckt doch eindeutig mehr dahinter, vor allem, wenn du so komplett aufgelöst bei mir auftauchst."

„Du hast natürlich recht." Sylvia knabberte schuldbewusst an ihrem Keks, während sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. „Also, dann fange ich mal am besten ganz von vorne an." Sie lehnte sich mit ihrer Teetasse zurück und schüttete Caro ihr Herz aus, von dem Moment an als sie Edgar mit Amelie erwischt hatte, über ihren Sprung von der Brücke, bis hin zu dem Augenblick als sie Armand enttäuscht und wutentbrannt zurückgelassen hatte. Alle Details über den Götterstatus ließ sie geflissentlich aus, denn letztendlich machte es ja keinen Unterschied, betrogen war betrogen. Da waren offensichtlich Menschen und Götter nicht wirklich anders, vor allem nicht die männlichen Exemplare, obwohl Sylvia mittlerweile auch eine gehörige Portion Wut auf Natalia hatte, da sie ihr gegenüber mit keinem einzigen Wort irgendetwas über ihre Beziehung mit Armand erwähnt hatte. Aber darüber wollte sie jetzt genauso wenig nachdenken wie über die Tatsache, dass sie morgen wieder an die Uni musste, und sie dort Amelie in ihrem Einführungsseminar begegnen würde. Und schlimmer noch, wie sollte sie Edgar ausweichen, wenn er es womöglich darauf anlag, sie abzupassen? Vielleicht sollte sie sich krankmelden? Nein, das sah der Rektor gar nicht gerne, schon gar nicht so knapp vor der Prüfungssaison. Das war also auch keine Möglichkeit.

„Das ist ja ein starkes Stück." Caro sah sie mit geweiteten Augen an und schob sich den Rest ihres Kekses in den Mund, das sie während Sylvias gesamter Erzählung in der Hand gehalten hatte. „Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, das klingt wie das Drehbuch zu einem Film."

Sylvia lachte bitter. „Filmschauspieler werden wenigstens für die gespielten Katastrophen bezahlt, aber ich hab gar nichts, außer meinem gebrochenen Herzen und dem Gefühl, dass ich ungeheuer dumm und leichtgläubig bin."

„Also, das lässt du jetzt mal schön sein, dich so niederzumachen." Caro stellte geräuschvoll ihre Teetasse am Couchtisch ab. „Du bist nicht dumm und leichtgläubig, du bist nur einfach viel zu gutmütig, vor allem, was Edgar betrifft, und du glaubst gar nicht, welche Genugtuung es mir bereitet, zu wissen, dass er endlich seine gerechte Strafe bekommen hat, von einer Frau noch dazu!" Sie legte ihre Hand auf Sylvias Knie. „Ja, ich weiß schon, die Tatsache, dass die gleiche Frau dann anscheinend Cousine und Geliebte von deinem Retter in der Not Armand ist, und beide dir das geflissentlich verschwiegen haben, nimmt dem ganzen leider etwas den Glanz."

„Das kannst du laut sagen." Ein schräges Grinsen war alles, was Sylvia zustande brachte im Angesicht dieser eloquenten Zusammenfassung ihres Dilemmas.

„Aber wenigstens bist du Edgar jetzt endlich los, wenn du auch einen hohen Preis dafür zahlen musstest."

Sylvia seufzte. „Ob ich ihn ganz los bin, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Sein gekränkter Stolz ist nicht zu unterschätzen, und ich kann ihn ja leider nicht wirklich ganz vermeiden. Ich hab immer noch einen Großteil meiner Sachen in der Wohnung. Die muss ich ja irgendwann holen, auch wenn ich noch keinen Schimmer habe, wo ich die dann hinbringen werde."

Ein kleines Grinsen zeigte sich auf Caros Gesicht. „Och, die könntest du gerne hier lagern, von mir aus kannst du dein ganzes Zeug herbringen."

„Nein, das kann ich doch nicht machen, du hast ja hier nicht mal wirklich genug Platz für eine Person, geschweige denn für zwei."

„Aber ich hab doch auch eine Überraschung für dich." Caro hob vielsagend ihre Augenbrauen. „Ich hab nämlich endlich eine Beförderung bekommen, bin jetzt Filialleiterin in der Buchhandlung geworden, und weißt du was das heißt?"

Sylvia starrte Caro mit offenem Mund an. „Caro, das ist ja wundervoll! Wieso bist du nicht gleich mit den Neuigkeiten rausgerückt? Darauf hast du doch schon so lange gewartet." Sie umarmte stürmisch ihre Freundin, und für einen kurzen Moment waren ihre eigenen Sorgen vergessen. „Ich freu mich so für dich."

„Ich freu mich auch." Caro grinste sie an. „Aber was ich damit sagen wollte, ist, dass ich mir nun endlich eine größere Wohnung leisten kann, und du könntest dann, zumindest bis du was Besseres gefunden hast, gerne hier einziehen."

„Hast du denn schon was Größeres gefunden? Ich möchte ja nicht, dass du denkst, du müsstest jetzt hier raus, nur weil ich grade keine Bleibe habe." Die Vorstellung eine eigene, wenn auch sehr kleine, Wohnung für sich selbst zu haben, war zwar nicht genug, um Sylvia über ihre Enttäuschung mit Armand hinwegzutrösten, aber es war immerhin ein Lichtstrahl am Ende des Tunnels.

Caro nickte ihr verschwörerisch zu. „Ja, hab ich. Auf der Suche war ich ja schon länger, aber jetzt wo auch die Beförderung durch ist, kann ich endlich zusagen. Meine Eltern haben mir versprochen, mir einstweilen die Kaution vorzustrecken. Das heißt also, ich könnte spätestens Ende des Monats übersiedeln, und du könntest hier übergangsweise gleich einziehen. Wird halt kurzzeitig etwas eng, aber nicht schlimmer als zu Studentenzeiten, stimmts? Außerdem können wir dann die Abende damit verbringen, alte Filme zu schauen und Ben & Jerry's zu löffeln." Caro grinste Sylvia breit an und trotz der immer noch drückenden Schwere in ihrer Brust konnte sie nicht umhin, mit einem Lächeln zu antworten.

„Das klingt ja definitiv nach einem Angebot, das ich nicht abschlagen kann."

„Genau, du bist meine beste Freundin und brauchst Hilfe." Caro langte wieder nach ihrer Teetasse. „Und wir fangen heute gleich an. Also welchen Film willst du dir abends ansehen?"

„Solange es nichts Romantisches ist, ist mir alles recht." Sylvia lehnte sich mit ihrer Tasse zurück und Caro tippte sich mit ihrem Zeigefinger an die Lippen.

„Was hältst du von dem neuesten Iron Man? Der soll richtig gut sein."

„Nein, nichts von Marvel. Dazu bin ich heute nicht in der Stimmung." Das fehlte ihr gerade noch, Iron Man und Black Widow vor ihr am Bildschirm herumtanzen zu sehen.

„Okay, dann vielleicht ein Klassiker? Wie wärs mit Zauberer von Oz?"

„Nein, nicht wirklich." Sylvia schüttelte vehement den Kopf. Eine Erinnerung an Mr. Z konnte sie genauso wenig gebrauchen. „Tut mir leid", fügte sie schnell hinzu, bevor ihre Freundin sie noch für verrückt hielt. „Ich glaube, ich geh heute einfach früh ins Bett. Ich bin eigentlich hundemüde." Und das war nicht gelogen. Nach all den Strapazen der letzten Tage, hatte sie die Erschöpfung endgültig eingeholt. Vielleicht konnte sie in den paar Stunden Schlaf wenigstens ihre Sorgen kurzzeitig vergessen.

Als sie dann endlich ein Weilchen später neben ihrer Freundin im geborgten Pyjama am ausgeklappten Schlafsofa lag, kommentierte Caro trocken Sylvias dauervibrierendes Handy: „Also ich an deiner Stelle könnte die ganzen Nachrichten nicht so lange ignorieren. Wenn das dieser Armand ist, dann ist er ja ziemlich hartnäckig."

Sylvia schaltete das Handy auf lautlos und zog sich die Decke bis ans Kinn. „Ist mir egal, wer mir da schreibt, ich will nur meine Ruhe." Trotzdem fiel es ihr mit jeder Minute schwerer, den nicht abreißen wollenden Strom an eingehenden Textnachrichten zu ignorieren, also gab sie sich einen Ruck und lugte aufs Display. Sie musste endlos lang scrollen, bis sie zum Ende der Nachrichten von Maurizio, Tarkov, Esteban und Natalia kam, die sich zwar alle im Ton, aber nicht wirklich im Inhalt unterschieden. Alle waren besorgt und wollten wissen, warum sie sich nicht meldete.

Was sind denn das alles für Oberglucken? Die sind ja schlimmer als Caro.

Nur von einem gab es keine Nachricht, und das war Armand. Auch wenn sie es natürlich niemals zugeben würde, versetzte es ihr doch einen Stich, dass genau die eine Person, die sie zwar am meisten versuchte zu vergessen, aber doch nicht komplett aus ihrem Herzen vertreiben konnte, anscheinend keinerlei weiteres Interesse an ihr hatte. Nicht mal eine kurze Entschuldigung war da zu sehen, keine Frage nach ihrem Befinden. Nichts.

Mit einem Seufzer legte sie ihr Handy endgültig beiseite. Wahrscheinlich war Armand sogar froh, dass sich Sylvia so rasch aus dem Staub gemacht hatte. Er hatte sein erotisches Abenteuer mit ihr und nun konnte er wieder zu seinen heißen Stelldicheins mit seiner Cousine zurückkehren. Der Gedanke daran ließ die Tränen aufsteigen und sie presste ihr Gesicht in das Kissen, das sich schon recht bald ziemlich feucht und kalt anfühlte.

Plötzlich legte sich eine Hand an ihre Schulter und Sylvia hob ihren Kopf. Caro hielt ihr eine Taschentuchpackung hin und sagte: „Hier, damit du mir nicht meine Kissen vollrotzt."

„Bange", nuschelte Sylvia und langte nach der Packung.

Mist. Deutlich sprechen kannst du auch nicht mehr. Ist ja auch egal. Caro wird mich auch so verstehen.

Sie wischte sich das Gesicht ab und, während ihre Augenlider immer schwerer wurden, nahm sie sich fest vor, mit dem Start der neuen Woche weder Edgar noch Armand irgendeine Art von Macht über ihr Leben zu geben. Männer waren für die nächste Zeit radikal gestrichen, denn noch mehr Schmerzen würde ihr gebrochenes Herz ganz sicher nicht verkraften.

A/N: erstmal ein dickes Dankeschön an alle meine Leser, die Armand & Sylvia bis hier die Treue gehalten haben und geduldig seit vielen Wochen (ja, ich gebs zu, es waren Monate) auf das nächste Update gewartet haben. Aber nun, da ich mit dem ersten Band von Paul & Linda (Der gestohlene Moment) fertig bin, kann ich mich wieder dieser Geschichte widmen, und die gute Nachricht ist, dass wir auch schon ganz nah am Ende sind. Es fehlen höchstens noch drei bis vier Kapitel. Also, ich hoffe, ihr seid gespannt!

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