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Kapitel 19 - Schockgefroren

Götter! Und gleich fünf davon!

Nein, das konnte nicht sein. Das war nicht möglich. Sie musste sich das einbilden. Vielleicht träumte sie ja.

„Sylvia, ich weiß, du hast jetzt sicher viele Fragen, aber ich verspreche dir, ich werde dir alles erklären." Armands Stimme drang wie durch Watte zu ihr.

Armand. Der Mann, der sie gerade erst vor wenigen Minuten so leidenschaftlich geküsst hatte, war ein Gott. Kein Mensch. Ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen. Wie hatte sie nur so dumm sein können, zu glauben, jemand mit einem so überirdisch guten Aussehen könne ein normaler Mensch sein. Ein Gott, ein unsterbliches Wesen, konnte doch niemals wirklich Interesse an ihr haben. War sie denn nur ein Zeitvertreib für ihn? Ein menschliches Spielzeug, mit dem er seine endlose Lebenszeit ein wenig aufregender gestaltete?

„Sylvia, bitte sag etwas."

War da nicht so etwas wie Unruhe in seiner Stimme? Na, wenn schon. Ansehen wollte und konnte sie ihn trotzdem nicht. Sie starrte stur weiter geradeaus, durch die tanzenden Zweige der Trauerweide hindurch auf das glitzernde Wasser.

Plötzlich näherte sich sein Arm ihrer Schulter, aber sie rutschte von ihm weg.

„Bitte lass mich", murmelte sie, während sie versuchte, sich nicht in der aufsteigenden Verzweiflung, die sich in ihrer Brust wie eine schwarze Gewitterwolke ausbreitete, zu verlieren. Warum musste ihr Leben auch aus einer Abfolge von abstrusen Ereignissen bestehen? Seit sie Edgar mit Amelie erwischt hatte, hatte sie das Gefühl sich auf einer permanenten Achterbahn zu befinden. Und nun hatte sie gehofft, dass die Dinge sich für sie endlich zum Besseren wenden würden. Denkste! Das Schicksal musste wohl irgendetwas gegen sie haben, wenn es sie dermaßen bestrafte.

„Sylvia, es tut mir leid, wenn ich dir nicht die Wahrheit über mich erzählt habe. Du musst mir aber glauben, dass ich vorhatte, dir alles zu sagen. Ich habe einfach noch nicht den richtigen Moment gefunden. Außerdem wollte ich dir Zeit geben, dich erstmal von deinen Strapazen zu erholen und dich nicht gleich mit dem nächsten Schock zu konfrontieren."

„Ach, und da dachtest du, du sagst lieber gar nichts und lässt mich weiter im Glauben, du wärst ein ganz normaler Mensch? Nur damit du es weißt, die Unterlassung der Wahrheit zählt auch als Lüge." Ja, das mochte ein wenig harsch sein und womöglich auch unfair, aber sie hatte es satt, von jeder Person um sie herum belogen und betrogen zu werden.

„Du hast ja recht. Dir nichts davon erzählt zu haben, kommt einer Lüge gleich, aber ich habe das doch nicht vorsätzlich gemacht. Ich ... ich habe gehofft, dass es für dich nicht so wichtig ist, wer oder was ich genau bin. Ich dachte, wenn du mich nur erst besser kennenlernen würdest, dann wäre das doch nicht mehr von Bedeutung."

„Nicht mehr von Bedeutung?" Ihre Stimme schnellte in die Höhe wie ein Gummiball. „Wie kann so etwas Grundsätzliches nicht von Bedeutung sein? Götter und Menschen passen nicht zueinander, denn ihr seid unsterblich, während wir Menschen das nicht sind, zumindest nach meinem Wissensstand nicht."

„Das stimmt natürlich, aber das trifft auf mich schon bald nicht mehr zu."

„Wie meinst du das?"

„Ich habe der Götterwelt den Rücken gekehrt und Wolkenstadt verlassen."

„Was, einfach so? Und dann hörst du einfach auf, ein unsterblicher Gott zu sein?" Irgendwie klang das alles komplett surreal. Sie saß hier in einem wunderschönen Garten mit einem Mann, der eigentlich gar kein Mann, sondern ein Gott war und nun behauptete bald keiner mehr zu sein.

„Ehrlich gesagt weiß ich das nicht so genau, aber ich habe auf jeden Fall meinen Job an den Nagel gehängt."

„Und was genau war denn dein Job?" Sie war sich nicht wirklich sicher, ob sie das auch wissen wollte, aber wann, wenn nicht jetzt sollte sie ihm diese Fragen stellen? Was machten Götter überhaupt so beruflich?

Armand blickte sie einen Moment lang nachdenklich an und schien seine Antwort unnötig lange hinauszuzögern. „Na ja, unsere Jobs mögen jetzt vielleicht etwas ungewöhnlich klingen für einen Menschen, kümmern wir uns doch um so grundsätzliche Dinge wie Leben, Tod, Krieg, Liebe oder Rache, obwohl wir auch mit der Zeit gehen und modernere Bereiche abdecken. Du hast ja schon Tarkov, unseren Gaming-Gott kennengelernt."

„Es gibt einen Gaming-Gott?" Sylvias Augenbrauen wanderten nach oben. Das klang irgendwie komplett ungöttlich.

„Ja, und einen, der für die kulinarischen Genüsse zuständig ist."

„Lass mich raten, das ist ganz sicher Maurizio." Die Kochschürze und der beachtliche Schnauzbart waren selbst für jemanden, der nicht in göttlichen Dingen bewandert war, ein eindeutiges Erkennungszeichen.

„Genau." Armand nickte und ein kleines Lächeln umspielte seinen Mund.

Sie fixierte ihn mit einem scharfen Blick. „Du hast mir aber immer noch nicht gesagt, wofür du zuständig bist." Wieso war er denn so ausweichend?

Hoffentlich ist er nicht der Gott des Todes und hier um mich in die Unterwelt zu verschleppen.

„Zuständig war", korrigierte er sie.

„Das ist ja jetzt egal. Ich will einfach nur, dass du aufrichtig mit mir bist. Wie soll ich dir denn sonst vertrauen?"

„Du hast ja recht. Bitte verzeih mir." Sein Blick war geradezu flehentlich, aber in Sylvias Brust war nur eine eigenartige Leere dort wo bis vor kurzem noch die beginnende Zuneigung für ihn am Wachsen gewesen war.

„Ich war der Gott der Liebe", sagte er und sah sie unsicher an, so als würde er sich auf einen Schlag vorbereiten.

„Der Gott der Liebe?" Ihre Kehle schnürte sich zusammen, während ihre Stimme sich plötzlich kratzig wie Sandpapier anfühlte. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Dann war sie doch bloß eine auf seiner wohl endlosen Liste von Eroberungen. Hatte er nicht gesagt, dass er jahrelange Erfahrungen im Bereich der Liebe hatte? Ja klar, rein theoretisch hatte er behauptet. Pah! Das konnte er seiner Großmutter erzählen. Wenn Götter überhaupt sowas hatten.

Sie zog ihre Arme enger um ihre Knie und starrte auf ihre Fußspitzen. Ihre Gedanken hingen wie düstere Gewitterwolken in ihrem Kopf.

„Das ist jetzt nicht so wie du denkst."

Sie fühlte seinen Blick auf ihr ruhen, aber sie weigerte sich immer noch ihn anzusehen. „Wie ist es denn dann? Wie viele Frauen, unsterbliche und sterbliche, hast du denn schon gehabt? Kannst du das überhaupt noch zählen? Wie alt bist du überhaupt? Nein, warte ich will das eigentlich gar nicht wissen", sprudelte es aus ihr heraus, bevor sie die Worte stoppen konnte.

„Ich bin ziemlich alt und ja, ich habe nicht nur theoretische Erfahrung im Bereich der Liebe, das gebe ich zu, aber das heißt nicht, dass ich dauernd auf der Suche nach neuen Abenteuern war. Außerdem sind Liebe und Lust nicht dasselbe, auch wenn beide manchmal Hand in Hand gehen und ihr Menschen die zwei Dinge oft verwechselt. Wenn du glaubst, ich hätte unzählige amouröse Affären gehabt, dann irrst du dich. Nur weil ich mich um die Liebe kümmere, heißt das nicht, dass ich sie selbst gefunden habe."

Sylvia sah aus dem Augenwinkel wie er den Kopf hängen ließ und fast hätte sie sich dabei ertappt, wie sie ihm instinktiv ihre Hand auf seine Wange legen wollte, jedoch hielt sie sich im letzten Moment zurück.

„Und das soll ich dir glauben?" Sie presste ihre Lippen aufeinander und spannte ihre Zehen in ihren Schuhen an.

„Ob du mir glauben willst, das liegt allein bei dir, aber es ist die Wahrheit. Und ich habe all das hinter mir gelassen, auch das ist die Wahrheit."

„Und was ist der Grund dafür, dass du kein Gott mehr sein willst? Was ist denn so wichtig, dass du deine Unsterblichkeit so einfach aufgibst?" Ganz tief in ihrem Herzen drin regte sich das Pflänzchen der Hoffnung, aber sie wagte kaum, ihm Beachtung zu schenken. Zu schmerzvoll würde die Enttäuschung sein, wenn sie sich doch in ihm geirrt hätte.

Er legte seine Hand auf ihr Knie und die plötzliche Wärme seines Körpers war wie ein Strahl der Frühlingssonne, der die dunkle Wolkendecke ihrer Gedanken durchbrach.

„Es gibt eine Frau hier auf Erden, an die ich mein Herz verloren habe, eine junge Frau mit blonden Haaren, meergrünen Augen und Sommersprossen, die wie goldener Blütenstaub auf ihrer Nase und ihren Wangen liegt. Eine Frau, die in mir etwas erweckt hat, wozu ich den Menschen schon seit tausenden von Jahren verholfen habe, was ich aber selbst noch nie kennenlernen durfte. Eine Frau, die es verdient hat, wahrhaftig geliebt zu werden und nicht nur ihres Körpers wegen besitzt zu werden." Er umfasste eine ihrer Hände und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. „Du bist der Grund warum ich hier bin, Sylvia. Du und sonst nichts."

Die Berührung seiner Lippen auf ihrer Hand riss die Gewitterwolken endgültig entzwei.

Halt, Stopp! Du darfst jetzt nicht schwach werden, Sylvia. Du musst auf der Hut sein, darfst dein Herz nicht so leicht verlieren. Schon gar nicht an einen, der selbst der Gott der Liebe ist. Oder war. Macht ja nicht wirklich einen Unterschied. Wenn jemand alle Kunstgriffe der Liebe kennt, dann er. Süßholzraspeln inklusive.

Was, wenn all das, was Armand ihr erzählte, nur erfunden war, eine nette Geschichte, um sie in sein Bett zu bekommen? Männer konnten ungeheuer erfinderisch sein, wenn es um ihre Eroberungen ging. Das kannte sie ja schon zur Genüge von Edgar. Wer garantierte ihr denn, dass Armand es ernst meinte? Was, wenn sie sich ihm hingab und er sie dann sitzenließ und doch wieder in seine Götterwelt zurückkehrte? Allein das Studium der griechischen Götter sollte ihr schon Lehre und Warnung genug sein, niemals den Worten eines Unsterblichen Glauben zu schenken, selbst wenn er behauptete, all das hinter sich gelassen zu haben.

„Hast du denn dazu gar nichts zu sagen?" Armand hielt immer noch ihre Hand in seiner und strich sanft mit seinem Daumen über ihren Handrücken.

Sie sah ihm kurz in die Augen und wollte nichts lieber als sich fallen lassen in den endlosen himmlischen Weiten. Doch dann wandte sie ihren Blick ab und ließ ihre Schultern hängen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. All das, was du mir erzählt hast, klingt einfach zu fantastisch, als dass ich es glauben könnte. Und wieso sollte gerade so jemand wie du sich in mich verlieben? Ich bin doch nur ein unbedeutender Mensch." Ihre letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, denn sie getraute sie sich kaum laut auszusprechen.

„Ich weiß wohl, dass all das für dich fantastisch und unglaubwürdig klingen muss, aber ich schwöre dir bei meinem Leben, egal ob sterblich oder unsterblich, dass ich dir nur die Wahrheit erzählt habe." Er rückte ein wenig näher und legt seinen Arm um ihre Schulter.

Diesmal rutschte sie nicht weg, sondern blickte wortlos auf ihre Hand in seiner größeren, seine eleganten langen Finger verwoben mit ihren.

„Und wieso sollte ich mich nicht in dich verlieben?" Seine samtweiche Stimme kitzelte ihr Ohr. „Du bist alles andere als unbedeutend für mich. Deine Existenz hat mir erst die Augen dafür geöffnet, was es bedeutet, seinem Herzen nachgeben zu können."

Wie gerne würde sie einfach alle ihre Zweifel über Bord werfen und ihm glauben, doch die Enttäuschung mit Edgar saß noch wie ein eitriger Stachel in ihrem Herz. Sie konnte diesen letzten Schutzwall nicht abreißen. Nicht hier und jetzt. Sie brauchte Zeit. Zeit, um sich zu vergewissern, dass Armand es aufrichtig mit ihr meinte und Zeit, um sich selbst über ihre Gefühle im Klaren zu werden.

„Ich will versuchen, dir zu glauben, aber du musst verstehen, dass ich etwas Zeit brauche, um all das zu verdauen. Ich denke, wir sollten uns an das halten, was du gesagt hast, bevor alle deine Götterfreunde aufgetaucht sind. Wir sollten nichts überstürzen." Sie blickte zu ihm auf und in seinen blauen Augen schimmerte es hoffnungsvoll wie ein Sommermorgen.

„Danke, dass du versuchen willst, mir zu glauben. Du weißt nicht wie viel mir das bedeutet. Ich verspreche dir, dass ich dich nicht enttäuschen werde."

Plötzlich drang lautes Gelächter und Musik an ihre Ohren. Das klang als wäre eine Party bereits voll im Gange.

Sylvia spähte durch die Zweige der Trauerweide, aber die Hecke am anderen Ufer des Teiches versperrte die Sicht auf das Haus. „Sieht gerade so aus, als wären deine Freunde schon am Feiern." Sie konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

„Da hast du wohl recht." Sein Mundwinkel hob sich zu einem antwortenden Lächeln. „Warte erst nur, bis du sie voll in Aktion siehst. So eine Götterparty ist schon was ganz besonderes."

„Sollte ich mir Sorgen machen?"

„Nein, musst du nicht. Es mag zwar wild aussehen, aber mit dir als Mensch anwesend werden sie sich wohl versuchen zurückzuhalten. Außerdem hast du ja mich als Beschützer. Dir kann also gar nichts passieren, außer leckeres Essen und gute Musik."

„Das klingt ja nicht so übel."

„Ist es auch nicht. Sollen wir?" Er deutete mit seinem Kopf in Richtung Haus und blickte sie fragend an.

„Okay, ja, lass uns gehen."

Auch wenn es in ihrem Herzen drin immer noch wie ein unaufgeräumter alter Dachboden aussah, überwog doch die Neugier, Armands Kollegen näher kennenzulernen. Wenn es stimmte, dass er die Welt der Götter zurückgelassen hatte, so war dies wohl ihre einzige Gelegenheit. Die würde sie nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Ein Festmahl mit Göttern. Was konnte da schon schiefgehen?

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