Kapitel. 57 - Die schöne und das Biest
„Kaum lasse ich dich alleine und du steckst sofort in Schwierigkeiten!" lachte er vergnügt.
Wie kann er nur lachen?
Ich hatte jemanden umgebracht und ihn schien es gar nicht zu jucken.
Warum schockierte mich das überhaupt?
Dieser Kerl hatte mehr Menschen umgelegt als Jeffrey Dahmer, für ihn war das nichts besonderes.
Er empfand nichts, keine Reue und keine Einsicht.
Nichts an ihm war menschlich.
Er bewies es mir jedesmal aufs neue.
Meine beine zitterten und ich begann hastig zu atmen.
,,Taylor...i-ich ..also wir wollten nicht..!" stotterte Marcello kleinmütig und schaute sich um.
Er suchte verzweifelt nach einen Ausweg in diesem Raum.
Aber er hatte keine Chance.
Der einzige Weg raus aus diesen Zimmer, bedeutete für ihn an Taylor vorbei gehen zu müssen.
Das bedeutet sein Tod..
,,Versuch es erst gar nicht" warnte er ihn vor und schenkte ihn ein kalten blick zu.
,,I-ich hab ihn getötet" wisperte meine stimme.
Ich bin eine Mörderin.
Sein blut klebte an mir.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich fühlte mich wie weg gerissen. Mein Leben war nur noch ein Scherbenhaufen.
Und jedes Mal wenn ich dachte, es könnte nicht schlimmer werden, wurde ich vom Gegenteil überzeugt.
Verstört mit vollen tränen schaute ich verzweifelt zu Taylor hoch.
,,Haben die dich angefasst?" fragte er ganz ruhig.
Seine stimme klang gelassen, doch in seinen augen loderte das Feuer.
Keiner hatte mich angefasst! Ich hatte etwas sehr schlimmes gemacht!
,,I-Ich hab ihn umgebracht, Taylor..." begann ich zu schluchzen.
Es tat so weh es auszusprechen, denn es war die Wahrheit.
Wie sagt man..die Wahrheit tut weh.
Und in meinem Fall, brannte es in mir vor schmerzen und Schuldgefühlen.
Eine Unfassbarer Welle von Schmerz traf mich, die mich in die dunkelste Tiefe zog.
,,Kira, verlass jetzt diesen Raum" forderte er mich auf und ignorierte meine Worte und meinen Zustand.
WIE KANN ER DAS NICHT WAHRNEHMEN?! WIESO BLEIBT ER SO RUHIG??!!
,,T-Taylor...ich hab ihn getötet..!" wiederholte ich lauter und weinte.
Vor lauter tränen sah ich nur noch verschwommen.
Ich komm in die Hölle.
Das wird mir Gott niemals verzeihen.
Jetzt werde ich meine Familie nicht mal mehr nachdem tod wieder sehen.
Sondern mit Taylor für immer in der Hölle schmoren.
Wobei ich mir nicht sicher war, ob es in der Hölle noch schrecklicher als hier sein konnte.
Die Konsequenzen die mir bevorstanden, machten mich krank.
,,Es ist okay so. Du hast richtig gehandelt und mich stolz gemacht, baby.
Jetzt geh raus hier und mach dich in Badezimmer frisch."
Er lobte mich für meine grausamen Tat und forderte mich auf, das ich ein entspanntes Bad nehmen sollte.
In mir stockte alles.
Was?
„Ich erledige den Rest, Baby."
Rest..? Das sind Menschen!!!!
,,Hör mal zu!! Ich hab eigentlich nichts damit zu tun! Wir wurden beauftragt!!" versuchte Marcello sich rauszureden und sah ihn reuevoll an.
Er wusste genau, das er mit den Rest gemeint war.
,,Das klären wir gleich alleine, mein Freund."
Sein böser kalter Blick brachte ihm zum schweigen.
,,NEIN!" schrie ich wütend.
Ich ging mir durch die Haare und war kurz vor einen Nervenzusammenbruch.
Das durfte nicht wahr sein!
Ich zog an meinen eigenen Haaren und schlug mir mehrmals auf den Kopf.
,,KIRA! RAUS HIER!!"
,,ICH HAB IHN GETÖTET!! ICH BIN KRANK!!! KRANK!!
DU HAST MICH KRANK GEMACHT!!!!" schrie ich und machte ich ihn verantwortlich dafür.
Nur alleine wegen ihm!!!
Wutverzerrt und voller Schmerz stürzte ich mich auf ihn und schlug ihn.
Dabei schrie ich ihn an und weinte gleichzeitig.
Ich war zu geladen und nicht zu beruhigen.
Mein Kopf kam nicht mehr klar.
ER HAT MEIN LEBEN GEFICKT!!
EINFACH ALLES!!!
Taylor ließ mich ausrasten und rührte sich nicht.
Ich schlug immer wieder gegen seine Brust und hatte das Gefühl das mein Geschrei bloß in die leere ging.
,,DU DRECKRIGER BASTARD!! DU SOLLTEST DA LIEGEN!!!
GANZ ALLEINE DU!!"
,,Ich will nicht, das du das siehst, also geh Raus."
Ich hörte nicht auf ihn und schüttelte den Kopf.
,,Hör bitte..damit auf..!" flehte ich wispernd.
Er schaute mir ganz tief in die Augen.
Sah er das Chaos nicht in mir und die pure Angst, die ich verspürte..?!
,,Ok..!"
Er meint das nicht ernst!
,,Bitte...bitte..!" bettelte ich ihn weiterhin an und zerrte an sein Oberteil.
,,E-Es muss keiner mehr sterben..!" Krächzte meine Stimme.
,,Ist Okay..! Beruhig dich...! Du hast recht, es muss keiner mehr sterben" tröstete er mich und wischte sanft mit seiner linken Hand meine Tränen von meinem Gesicht.
Hatte er doch noch etwas Menschlichkeit in sich..?
,,V-vielen dank für dein Erbarmen..!" unterwarf sich Marcello, als sei er erlöst.
Blitzschnell zog Taylor mit seiner rechten Hand seine Knarre hervor ,streckte seinen Arm aus und richtete sie auf Marcello.
Was tut er..!
,,HALT..!" schrie Marcello hilflos.
Ohne seine Augen von meinen abzuwenden, drückte er ab.
Noch mehr Blut spritzte auf uns und ich erstarrte wieder.
Ich konnte mich nicht bewegen und ich traute mich auch nicht hinzuschauen.
,,D-Du h-hast gesagt...!" stotterte ich überwältigt.
,,Es muss keiner sterben...außer wenn ich es für berechtigt halte, wie zum Beispiel jetzt.
Diese Hurensöhne haben gedacht, die können mein Haus wirklich betreten ohne Konsequenzen davon tragen zu müssen..
Ich glaube du wirst das eines Tages verstehen..!"
Verstehen??!!
Beide waren nun Tod und ich hatte dazu beigetragen.
Nein noch schlimmer, ich hatte das alles in Kraft gesetzt.
Ich war verantwortlich.
In mein Magen drehte sich alles, mir wurde schlecht und ich konnte mich auch nicht zurückhalten.
Ich würgte, krümmte mich zusammen und übergab mich.
,,Kotz ruhig..!" sagte er mit kalter Stimme.
Mit seiner Hand fasste er meine Haare zu eine Art Pferdeschwanz zusammen, so dass sie mir nicht ins Gesicht fielen.
Immer wieder aufs neue, musste ich mich übergeben.
Selbst als mein Magen leer war und nichts mehr hochkam, erschüttert mich ein trockenes Würgen.
Ich konnte den Anblick nicht ertragen.
Ich kann ihn nicht mehr ertragen.
,,Irgendwann steckst du sowas leicht weg."
Fassungslos schüttelte ich den Kopf, während Tränen aus meinen Augen kullerten.
Er wollte mich doch nicht wohl auf seine kranke Art etwa aufheiterten?
Er legte seinen Arm um mich und führte mich ins Badezimmer.
Ich war wie weggetreten, ich bekam kein Wort über meine Lippen.
,,Alles gut, liebes. Wir duschen erstmal in aller Ruhe."
Im Badezimmer zog er mich langsam nackt aus und warf alles in die Waschmaschine.
Er entblößte sich selbst auch und zog mich in die Dusche rein.
Wollte er Sex..?
Ich bekam alles mit, doch war teilweise geistig nicht anwesend.
Alles wiederholte sich immer wieder auf neue in meinen Kopf.
Es waren schon so viele Tod.
Das Wasser war lauwarm.
Viel zu kalt.
Er schrubbte mit einen Schwamm die Blutspritzer von unseren Körper ab.
,,Egal, wie sauber du uns machst, wir bleiben dreckig.." flüsterte ich ihn zu.
Ich hatte mich zu sehr daran gewöhnt heiß zu duschen.
Er ignorierte meine Worte und übergab mir Haar Shampo.
So ein bastard.
,,Ich hoffe, du wirst bestraft für all deine Boshaftigkeit.."
,,Halt bitte den Mund und mach dich sauber. Ich bin gleich schon fertig."
Ich schränkte meine Arme aufeinander und weigerte mich.
,,Ungezogene Göre..!" zischte er und sah mich von oben bis unten herablassend an.
Grübelnd hörte er nicht auf mich anzusehen.
,,Mein Mädchen ist wohl kein unschuldiger Engel mehr..!" grinste er und wischte mir das Blut von meiner Wange.
,,GEH RAUS HIER!!" schrie ich ihn an und schlug seine Hand weg.
Keine Sekunde länger konnte ich seine fresse aushalten.
Er verdrehte seine Augen.
,,Du bist echt Krank."
Wieder war ich baff.
Der Freak nannte mich schon wieder Krank..?!
Seelenruhig duschte er sich weiter, während mein Mund sekundenlang offen blieb.
,,Lass dir ruhig Zeit..!" sagte er und stieg anschließend aus der Dusche raus.
,,Bleib im Badezimmer, ich mach eben ein Anruf um UNSER Problem zu beseitigen."
Unser Problem...
,,Du wirst nicht immer damit davon kommen..!" drohte ich ihn, bevor er verschwinden wollte.
,,Bisher hat es doch gut geklappt, meine schöne.
Aber keine Sorge, in meiner Welt und an meiner Seite, wirst du gewiss immer in Sicherheit sein."
Ich begann spöttisch zu lachen.
,,Mein leben ist die reinste Hölle, seitdem ich dich kenne und ich war nie sicher bei dir!" machte ich ihm deutlich.
,,Wenigsten sind wir zusammen in der Hölle.." sein Blick wirkte abrupt verletzt auch seine Stimmlage hörte sich trauriger an.
Seine Reaktion und seine Worte riss mich wieder aus der Bahn.
Bevor ein Ton meine Lippen verlassen konnte, hatte er schon die Tür vor sich zugeschlagen.
Sofort schossen mir die Tränen aus den Augenwinkel.
Hastig und grob versuchte ich mich weiter sauber zu machen.
Ich verbrachte die nächsten Stunden im Badezimmer.
Am liebsten wäre ich gar nicht mehr raus gekommen.
,,Kira, du kannst schon lange raus..!" hörte ich seine Stimme hinter der Tür.
Da ich ihn keine Antwort gab, klopfte er an der Tür.
,,Ich brauch noch etwas..!„ murmelte ich vor mich her um Zeit zu gewinnen.
,,Soll ich dir ein joint drehen?"
Dachte er wirklich, ein joint wurde alle meine Probleme lösen?
,,I-Ich..brauch noch etwas Zeit für mich..!" wurde ich lauter.
Meine Hände zitterten, ich hatte so Angst von ihm.
Er wurde immer schlimmer.
Und dieser Ausdruck, wie er mir in die Augen geschaut hat, während er Marcello mit einer Knarre sein Gehirn raus gepustet hat.
Seine inneren Dämonen hatten ihn komplett im Griff.
Es gab keine Erlösung für ihn, er war umgeben von Dunkelheit.
Keiner würde es schaffen, dieses Monster zu bändigen.
Er wird jeden nach einander umbringen, der sich ihm in den Weg stellt.
Vielleicht bin ich die nächste...er war nicht mehr klar bei verstand.
Ich muss etwas gegen ihn tun...!
,,Komm da raus, liebes..!" sagte er und versuchte die Tür aufzudrücken.
Panisch lehnte ich mich mit mein Rücken gegen die Tür.
,,N-Nein..nein alles gut!" stotterte ich.
,,Kira, was ist los?" drückte er stärker an der Türklinke.
,,BLEIB WEG VON MIR!!" schrie ich Hysterisch.
Plötzlich hörte er wirklich auf.
Ich spürte kein Widerstand mehr an der Tür.
Es wurde ganz still.
Ist er etwa verschwunden?
,,Du brauchst keine Angst von mir zu haben.
Ich würde dir nie weh tun" versuchte er mich zu besänftigen.
,,Das hast du schon.., du Mistkerl!"
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