Kapitel 5. - Verwirrt
,,Kira, mein Schatz..! Er...er ist..Tod."
,,ARIAN!"
Völlig aufgelöst sah ich mich in mein "Zimmer" um.
Es war bloß ein Alptraum.
Ich war schweißüberströmt, mein Herz raste.
Ich setzte mich mit einen Ruck im Bett und stürzte meinen Kopf in die Hände.
Eigentlich war es eher eine Erinnerung.
Wieso musste ich die ganze zeit an ihn denken?
Mein kleiner Bruder war Tod. Natürlich konnte ich das nicht vergessen, genauso wie ich nicht aufhören konnte über ihn nachzudenken.
Aber das war ja das Problem.
Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Es tat zu sehr weh.
Und dadurch dass ich mich nicht ablenken konnte und hier eingesperrt war...konnte ich von meinen inneren schmerzen nicht mehr fliehen.
Taylor hatte sich zwei Tagen nicht mehr blicken lassen und ich hatte mir schon die Seele aus dem Leib geschrien.
Doch es war zwecklos, er reagierte gar nicht drauf.
Jedesmal wenn ich schlief und dann aufwachte, lag das Essen und trinken bereits auf den Tisch neben mir.
Die Tür blieb verschlossen. Es war verdammt langweilig hier und ich machte mir ständige Sorgen um meine Familie.
Meine Mutter hatte schon immer Probleme mit ihrem Herzen, ich hoffte das es ihr gesundheitlich an nichts fehlte.
Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was für ein Chaos Zuhause herrschte.
Ob meine Schule das auch schon mitbekommen hat?
Wird Taylor mich wirklich mein leben lang hier einsperren? Wird das mein Alltag sein?
Ein leben lang nur diese Wände anstarren zu dürfen und in ständiger angst zu leben...
Er wird mich irgendwann los werden wollen..
Es war nervenaufreibend nicht zu wissen, was mit mir geschehen wird..
Ich fühlte mich dreckig und hatte das Bedürfnis auf Klo zu gehen.
Wie eine verrückte hämmerte ich gegen die Tür.
Als ich hörte wie er immer näher die Tür entgegen kam, weichte ich ein Stück zurück.
Immerhin wusste ich nicht, was für eine Laune dieser Kerl hatte.
Unser letztes Gespräch war ja nicht so prickelnd.
Er war ganz anders, als sonst.
Was redete ich eigentlich für einen Unsinn?
Ich kannte diesen Mann kaum.
Ich wusste nur, dass er Menschen das Leben genommen hat.
Er machte die Tür auf und sah mich gar nicht erst an.
,,Was ist?"
,,Ich muss auf Klo...!"
,,Dann geh."
Er hielt die Tür offen und ich ging an ihm vorbei zum Badezimmer.
Nachdem ich fertig war und raus wollte, fiel mir ein das mal wieder unter die dusche müsste.
,,Wie lange brauchst du noch?"
fragte er ungeduldig auf den Flur.
,,Ich will noch duschen."
Kaum hatte ich das gesagt, riss er die Tür auf.
Ich zuckte zusammen.
Mein Herz!
,,Die Tür bleibt, aber offen!
Und es wird geduscht, nicht gebadet" sagte er drohend.
Ich verdrehte meine Augen und wusste genau, auf was er hinaus wollte.
,,Ich wollte mich nicht umbringen."
,,Ach, wolltest du tauchen üben?" meinte er ironisch.
,,Witzig".
,,Du hast nur Zehn Minuten Zeit. Also beeil dich."
Er machte mich so wütend. Am liebsten hätte ich ihn den Hals umgedreht.
Er ging aus den Raum raus, ließ jedoch die Tür ganz weit offen und saß auf den Boden, angelehnt an der Wand.
Ich roch sofort, das er wieder eine Zigarette rauchte.
Wenigsten sah er mich nicht nackt.
Hoffentlich stirbt er an Lungenkrebs, dachte ich mir.
Ich wollte mich nicht umbringen. Nein, ich wollte das alles durchstehen und dafür sorgen das Taylor in den Knast kommt!
Ich versuchte mich so schnell wie möglich zu beeilen, aber anscheinend war ihm das nicht schnell genug.
,,Wenn du nicht in Zwei Minuten angezogen bist, komm ich rein."
So ein Arschloch.
Schnell sprang ich raus und zog mich um.
Als ich raus kam, drückte er die Kippe an der Wand aus.
Wie geht er mit dem Haus um?
Wie viele hat der den schon geraucht?
Mein Blick schweifte nach unten.
Auf den Boden lagen drei Zigarettenstümmel, damit war meine Frage auch schon beantwortet.
,,Das war richtig unnötig. Ich bin nicht Suizid gefährdet" sagte ich genervt.
,,Das haben wir ja genau gesehen, kleine."
Ich stöhnte frustriert auf und verdrehte die Augen, während die von Taylor sich verengten.
,,Geh zurück in dein Zimmer, Kira" sagte er als keiner mehr was sagte.
Ist das dein ernst?
Bitte nicht...!
,,Nein, ich will nicht mehr rein!"widersprach ich ihn.
,,Beweg deinen Arsch, sofort!!" knurrte er.
Ich weigerte mich, schränkte die Arme übereinander und erwiderte seinen zornigen Blick.
,,KIRA, SOFORT!" schrie er inzwischen.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich bin kein Tier. Ich bin ein Mensch. Ich halte es da nicht aus.
Du kannst mich nicht bis ans Lebens Ende dort einsperren!!
Seh ich aus wie Rapunzel?! Verdammt, lieber sterbe ich jetzt ,als dort zu verrotten!" schrie ich und versuchte nicht in Tränen auszubrechen.
Er starrte mich fassungslos an. Er hatte mit so eine Aktion von mir nicht gerechnet.
Dachte er überhaupt über seine Taten nach?
,,Ich will nachhause..!" flüsterte ich leise.
,,Das geht nicht. Hör auf damit, Kira! Du weißt, ich kann dich nicht einfach gehen lassen" sagte er und seine Stimme klang fast schon leicht gequält.
Tat es ihm den leid? Tat ich ihn vielleicht leid?
,,Taylor..bitte..! Ich halt das nicht mehr aus. Dann bring mich um..!" weinte ich los.
,,Sag das nie wieder..." flüsterte nun er kaum hörbar.
,,Doch, ich will sterben.
Töte mich doch einfach! Darin bist du doch so gut!
Mich wird sowieso keiner vermissen..! Ich war schon immer für alle eine Last. Ich hab nie irgendwohin gehört!" sprudelte alles in mir heraus.
Ich konnte nicht aufhören zu heulen.
Verdammt! Scheisse...
Plötzlich zog er mich in ein Zimmer, wo er mich gegen eine Wand drückte, mein Gesicht mit den Händen packte und mich zwang, in seine vor Zorn funkelten Augen zu schauen.
Oh Gott...ich bin zu weit gegangen. Als hätte er nicht andere sorgen!
Mein Herz raste wieder schrecklich schnell und ich zitterte.
Doch er küsste mich leidenschaftlich.
Seltsamerweise unterbrach ich den Kuss nicht, sondern erwiderte ihn.
Unsere Zähne stießen gegeneinander, dann spürte ich seine Zunge in meinem Mund.
Sofort zogen sich alle meine Muskeln in meinen Unterleib zusammen. Ohne nachzudenken, erwiderte ich seinen Kuss.
Er stöhnte auf, ein sexy Geräusch tief aus seiner Kehle, das in mir nachhallte, und seine Finger glitten zu meinen Oberschenkel, um sich durch meine Kleider in mein Fleisch zu vergraben.
Was tue ich?!
Ich legte alle Angst und allen schmerz der letzten Tage in unseren Kuss.
Irgendwann löste er sich keuchend von mir, als wäre er einen Marathon gelaufen. Seine Augen leuchteten von Begierde.
Ich schnappte nach Luft.
,,Du.Gehörst.Mir", knurrte er und betonte dabei jedes einzelne Wort.
Ich lehnte mich keuchend an die Wand und bemühte mich verzweifelt, meinen Körper unter Kontrolle zu bringen und mein inneres Gleichgewicht wiederzuerlangen.
,,Tut mir leid", flüsterte ich, sobald ich zum atmen kam.
Wieso entschuldige ich mich?
Was machst du gerade, Kira?!
Bevor ich darüber nachdenken konnte, presste er erneut seine Lippen auf meine.
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