Kapitel. 23 - Eifersucht
Der Straßenverkehr in seiner Umgebung war ziemlich laut.
Das war auch der Grund, weshalb ich verkatert aufstand.
Die lauten Geräusche hinderten mich daran ungestört weiterzuschlafen.
Ich lag völlig verschwitzt und komplett nackt auf seinem Bett.
Taylor störten die Geräusche anscheinend gar nicht. Denn der schlief fest und tief weiter.
Die Erinnerungen von gestern kamen langsam wieder zurück.
Ich war echt besoffen. Zum Glück war ich nicht die einzige, die sich blamiert hat.
Taylor hat schliesslich auch sehr viel Mist von sich gegeben.
Und trotzdem haben wieder erneut miteinander geschlafen.
Was ist das zwischen uns?
Das ist doch etwa keine liebe?
Das kann doch keine Liebe sein..!
Was soll ich später meinen Eltern sagen, das ich mich in meinen Entführer verliebt habe?
Meine Eltern und der Rest der Menschheit würden uns doch verachten..
Sie werden mich verachten.
Die dürfen es ja nicht mal mitbekommen.
Taylor ist ein gesuchter Verbrecher, das macht alles einfach nur viel komplizierter...
Vor einigen Monaten hasste ich diesen Typen aus tiefsten Herzen und jetzt dachte ich über eine mögliche Beziehung nach.
Das ist doch albernd..
Ich betrachtete Taylor, wie er schlief.
Er sah muskulös und sexy aus, er sah einfach perfekt aus, dabei hatte er so viele Fehler.
Was er wohl für mich empfindet?
Seufzend stand ich auf und entschied mich spontan duschen zu gehen.
Ich hatte eine kalte Erfrischung nötig.
Was soll ich überhaupt anziehen?
Verknifft und nachdenklich stand ich eine Weile lang vor dem Badezimmer.
Dann zieh ich halt etwas von ihm an!
Mit beschlossenen Gedanken lief ich in sein Zimmer zurück und kramte in sein Kleiderschrank rum.
Was zum?
Unerwartet erblickte ich neben seinen eignen Klamotten auch Kleidung für Frauen.
Für mich?
Nein. Für seine Oma. NATÜRLICH sind die für mich bestimmt!
Es überraschte mich eigentlich nicht all zu sehr,das er schon an alles gedacht hat, da ich sein merkwürdiges Verhalten von ihm gewohnt war.
Ich suchte mir ein Oberteil und eine Hose aus, die mir gefielen.
Natürlich hatte er nur Sexy Unterwäsche da.
Dieser Perversling!!
Er lag immer noch in der gleichen Position.
Die vorherige Nacht schien ihn ziemlich kaputt gemacht zu haben.
Ob der erst in den nächsten Stunden aufsteht?
Da ich die ganze Zeit nackig war, fror ich langsam.
Zeit zu duschen!
Leise verließ ich sein Zimmer und versuchte kein großartigen Geräusche dabei zu verursachen.
Weil ich eh schon nackt war, stellte ich mich auch schon direkt unter die Dusche.
Ich ließ mir dabei richtig Zeit. Das rasieren dauerte am längsten, da ich kein einziges haar vergessen wollte.
Nach bestimmt einer Stunde war ich dann soweit.
Schnell griff ich nach ein Handtuch um mich abzutrocknen.
Das anziehen ging relativ schnell. Wie ich vermutet hatte, passten mir die Klamotten wie angegossen.
Ob er schon aufgestanden ist?
Die Antwort daraufhin lautet nein.
Er lag genauso müde in sein Bett wie vorher, stellte ich fest als ich nach ihm schaute.
Vielleicht sollte ich ihn ein Frühstück machen?
Ich begann mich auf den Weg zur Küche zu begehen um uns beiden ein leckeres Frühstück vorzubereiten.
Mit einem komischen Gefühl bediente ich mich in seine Küche.
Andere normale Menschen würden eigentlich so eine Situation ausnutzen und abhauen.
Und ich? Ich überlegte, was ich meinen Entführer und mir zu essen machen sollte!
Seine Küche war ziemlich groß und war auch schön eingerichtet.
Die Auswahl war auch groß, sein Kühlschrank war riesig und er hatte wirklich alles mögliche drin.
Was das essen betraf,fehlte mit Sicherheit nichts.
Ich würde wirklich gerne wissen, wie er sich soviel leisten kann!
Legal kann seine Arbeit sicher nicht sein..
Um mir nicht meinen Kopf wieder völlig zu zerbrechen, ignorierte ich meine Fragen und bereitete das Essen für uns vor.
Nach zwanzig Minuten war alles auf sein Esstisch fertig serviert.
Mein Magen knurrte.
Ich sollte ihn langsam wecken, bevor ich verhungere.
Ganz ruhig, Schlich ich mich an ihm ran um ihn langsam aufzuwecken.
,,Taylor?" flüsterte ich leise an sein Ohr hinein und rüttelte ihm mehrmals leicht mit meiner Hand an seiner Schulter.
Doch er rührte sich kein Stück und wurde auch nicht wach.
,,Taylor? Steh auf, ich hab uns Frühstück gemacht!"
Immer noch keine Reaktion.
Seltsam. Er schien sehr müde zu sein.
Gelangweilt setze ich mich ans Bett neben ihm und wanderte mit meinem Blick durch das gesamte Zimmer.
Mir fiel auf das sein Handy unter sein Kissen mehrmals blinkte.
Sein Handy war halb zu sehen.
Die andere Hälfte war unter sein Kissen versteckt.
Was heißt hier blinken, eher wie ein blitzauslöser!
Das ihn das nicht nervte, wunderte mich.
Typisch Iphone.
Er hatte das neuste Iphone und das in Matt schwarz.
Das ist doch die reinste Geldverschwendung.
Die sind doch eh alle gleich.
Dieser Kerl hat eindeutig zu viel Geld!
Ob ich mal auf sein Handy schauen sollte?
Die Neugier meldete sich in mir.
Eigentlich bin ich jemand der die Privatsphäre des anderen respektiert, aber er schien bei mir auch nicht viel wert drauf zu geben.
Ein Blick kann ja nicht schaden.
Vorsichtig schlich ich mich so nah an ihn heran, wie möglich.
Ganz langsam zog ich das Handy heraus und versuchte dabei keinen Lärm zu verursachen.
Es hat geklappt! Natürlich! Er ist im Tiefschlaf!
Ich ging gespannt ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch.
Jetzt wirst du mal gestalkt, mein lieber!
Es wunderte mich nicht, das er kein sperr-Code hatte, er war einfach zu entspannt dafür.
Der hat wohl gar keine Sorgen.
Natürlich ging ich zuerst auf seine Fotos!
Enttäuscht stellte ich fest, das er kaum Fotos hatte.
Nur 10 Stück und auf keins davon war er selbst drauf.
Auf einem der Bilder konnte ich seinen Bruder Justin erkennen.
Er schien auf den Foto, aber viel jünger.
Scheint ein altes Bild zu sein..
Die anderen kannte ich nicht.
Besonders bei einem Bild blieb ich länger hängen.
Sie hatte blonde Haare und sah deutlich älter aus, als ich.
Vielleicht Anfang dreißig?
Wer das wohl ist?
Sie schaute glücklich in die Kamara und schien sich auf einen Rummelplatz zu befinden.
Ob er das Bild von ihr gemacht hat?
War das etwa seine Ex?
Jetzt hatte mich die Neugier richtig gepackt.
Da ich nicht so lange an sein Handy dran sein wollte, da immer noch die Gefahr bestand, das Taylor jeden Moment unerwartet aufwachen könnte, musste ich mich beeilen.
Der würde durchdrehen.
Die Gelegenheit krieg ich sicher nicht nochmal!
Ich durchstöberte seine WhatsApp Nachrichten, doch dort fand ich auch nichts interessantes heraus.
Er hatte kaum Chats.
Wahrscheinlich löscht er alles.
Dann entschloss ich mich noch seine SMS abzuchecken.
Was zum?
Er hatte nur drei SMS Nachrichten.
Doch die erste reichte mir schon vollkommen.
Emily.
Letzte SMS: Ich vermiss dich, wann kommst du...
Weiter konnte ich nicht lesen.
In meinem Herz zerbrach etwas. Ich fühlte etwas wie Angst.
Will ich das wirklich lesen?
Kurz schnappte ich nach Luft und schloss meine Augen.
Dieser elender Lügner.
Ich tippte drauf und begann mir den Verlauf zwischen den beiden durch zu lesen.
13.04/ 15:45 - Emily: Du bist so ein Wixxer.
16.04 / 21:32 - Taylor: Hör auf mich dauernd anzurufen du hure.
16.04 / 21:40 - Emily: bitte wir müssen uns treffen. Ich vermisse dich. Tue mir das nicht an.
16.04 / 21:45 - Emily: Taylor? Antworte mir bitte! Ich halt das nicht aus!! Ich liebe dich!
16.04 / 22:26: - Emily : Du hast mich nie geliebt! Zum Ficken sind wir Frauen doch fantastisch, aber den Rest kann man sich abschminken!!!
16.04 / 22: 50 - Taylor : so eine Bett Granate warst du auch wieder nicht :/
16.04/ 22:52 - Emily : FICK DICH!!
18.07 / 16:12 - Emily : Schatz die Nacht gestern war der Hammer! Wiederholungsbedarf!
20.08 / 19:00 - Taylor : Wenn du meinst.
20.08 / 21:07 - Emily: Ziemlich späte Antwort!
26.08 / 00:12 - Taylor: Beeil dich, sonst verpiss ich mich
26.08 / 00:14 - Emily :bin gleich da!!
30.10 / 23:10 - Emily: Taylor ich hab ein neuen!! Ich hab es satt das du mich verarschst!! Ich bin kein Kind!
Gestern/ 23:22 - Emily: Ich vermisse dich, wann kommst du mich besuchen??
Letze Woche war unvergesslich Baby.
Du rufst mich kaum noch an!! Meld dich!!
Will der mich verarschen?
Der Verlauf hatte sicher Lücken. Vielleicht hat er die meisten schon gelöscht?
Ich war entsetzt. Ich hatte das Gefühl in mir schnürte sich im Hals alles zu.
Vor Wut und Enttäuschung bekam ich Tränen in meinen Augen.
Ich hab ihm vertraut. Er hat mir das Gefühl gegeben, ich wäre etwas besonders für ihn...
Dieser Kerl ist das aller letzte! Wie viele Frauen Vögelt er noch?
Letzte Woche?
Da hatte er mich noch eingesperrt und unser Verhältnis war nicht so wie jetzt!
Er hat einfach mich dort allein gelassen um diese olle zu knallen.
Mir wurde langsam bewusst, warum sich Taylor manchmal kaum blicken ließ..
Und jetzt hat er mich...!
Ich bin so unfassbar naiv und dumm.
Ich war bereit mein ganzes altes Leben für ihn zu opfern...
Selbst meine geliebten Eltern...
Wie konnte ich nur sowas meinen Eltern antun?
Und das schlimmste war, dass ich kurz davor war mich in ihn zu verlieben.
Oder bin es bereits..
Egal!! Das alles spielte keine Rolle mehr für mich.
Für mich war eins klar, das dieser Kerl nur mit mir spielte und ich nichts mehr als ein Spielzeug für ihn war!!
Wer ist dieses Emily?
In mir kam eine Idee auf.
Ich öffnete sein WhatsApp und gab den Namen Emily ein.
Tatsächlich Sie hatte mit der selben Nummer auch WhatsApp.
Nur existierte keim Chat zwischen denen.
Ich ging auf ihr Profilbild drauf um es mir genauer anzusehen.
Tatsächlich. Wie ich es vermutet hatte.
Es war die selbe blonde Frau, wie die auf seinen Fotos.
Sie sah nur etwas älter aus.
Liebt er sie?
Wieso tat dieser Gedanke so unfassbar weh?
Am liebsten hätte ich ihn sofort zu rede gestellt!
Aber was würde es mir bringen?
Er würde mich doch sofort wieder anders behandeln und mir gar keine Freiheiten mehr geben.
Wahrscheinlich sperrt er mich dann wieder ein.
Dieser Mann ist doch unberechenbar.
Ich muss hier weg. Ich kann das alles nicht.
Dieser Kerl ist ein Psychopath!
Er hat mich manipuliert, er hatte mit meiner gebrochenen Seele gespielt!!
Wo soll ich überhaupt hin?!! Ich kann nicht mehr zurück.
Und alleine komme ich doch gar nicht klar auf dieser Welt!
Ich bin bestimmt als vermisst wieder gemeldet.
Unbemerkt kann ich mich auch nicht draußen aufhalten.
Was soll ich nur tun?
Selbst wenn ich zurück kehre und mutig meine Fehler vor allen Menschen gestehe, Taylor wird mich nie in Ruhe lassen.
Er weiß,wo meine Eltern wohnen und ich weiß nicht wie weit Taylor gehen würde!!
Ich kann es nicht riskieren, das er jemanden wegen mir was antut!!
Wie kann sowas sein? Wieso muss das Leben manchmal so grausam sein?
Gestern schliefen wir noch miteinander und nun dachte ich über eine spontane Flucht nach.
Völlig überfordert warf ich sein Handy auf den Boden.
Ich muss weg. Besser jetzt, als das ich nie die Chance mehr dazu kriege.
Mein Atemzüge wurden unregelmäßiger, denn mein schlechtes Gewissen holte mich ein.
Die Situation quälten meine letzten nerven.
Beruhig dich Kira. Denk nach! Denk nach, wie sollte ich zuerst handeln?
Mein immer noch verstörter Blick wanderte zu seinen Gardinen.
Die Fenster.
Erstmal sollte ich ein Blick aus dem Fenster wagen um zu prüfen, ob sich irgendwelche Leute draußen befinden, die mir notfalls etwas aushelfen könnten.
Leider stellte ich fest, das sich draußen niemand befand.
Was aber kein wunder war, da es stark regnete.
Wieso nur lieber Gott?
Soll das meine Lehre sein? Meine Prüfung?
Der Zeitdruck hinderte mich zum Glück mir weiter mit solchen Fragen, mein Kopf zu zerbrechen.
Als ich mich umdrehte, wurde ich ganz blass.
Taylor stand gähnend vor mir und sah mich ahnungslos grinsend an.
Er hatte nur eine Jogginghose an.
Sein durchtrainierte Körper, machte mir nur klar, dass ich körperlich keine Chance gegen ihn hatte.
,,Baby, was tust du da?"
Nenn mich nicht Baby! Du elender Lustmolch!
Wieso musste er jetzt aufwachen?!
,,I-ich..ich hab..also..ich.." bekam ich kein richtigen Satz zu Stande.
Die Situation sah überhaupt nicht gut aus.
Sein Handy lag nur einen Meter entfernt von ihm, er schien es noch nicht bemerkt zu haben.
Ausrede??! Er darf es nicht checken!!!
,,Du bist so blass. Ist alles okay bei dir? Du siehst so aus, als hättest du ein Gespenst gesehen..!"
Seine grünen Augen sahen mich wirklich besorgt an, das schmerzte nur noch mehr.
Wieso tat er mir sowas an?
,,Hast du für uns dieses leckere Frühstück vorbereitet?"
Wie gelähmt bekam ich kein Wort über die Lippen.
Es fiel mir schwer mich überhaupt zusammen reißen zu müssen.
Ich kämpfte gegen meine Tränen an.
Am liebsten hätte ich ihn angebrüllt und ihn einfach stehen gelassen.
Doch so leicht war es nun mal nicht.
Er kam auf mich zu und redete auf mich ein.
Doch es war seltsam.
Seine Lippen bewegten sich, doch ich hörte nix.
Meine Gedanken waren lauter.
Alles in mir spielte verrückt.
Ich konnte nicht aufhören immer wieder heimlich auf das Handy auf den Boden zu sehen.
Und das war mein Fehler.
Er durchschaute mich.
Sein Blick folgte mir dort hin, wo ich ängstlich hinüber geblickt hatte.
Sein Gesichtsausdruck nach, verstand er sofort, was mit mir los war.
Mein ganzer Körper begann sofort zu zittern und das Adrenalin schoss in mich hindurch.
Mit voller Kraft schubste ich ihn von mir weg und rannte los zur Haustür.
Ich riss die Haustür auf und für den Moment dachte ich, dass ich es wirklich schaffen würde.
Doch Taylor drückte mit seiner Hand gegen die Tür und verhinderte meine Flucht.
Dann riss er mich weit nach hinten und warf mich auf den Boden.
Mein Ellbogen tat mir sofort weh, da ich keine weiche Landung hatte.
Wie konnte ich nur diese Gewalt von ihm vergessen?
,,Das ist aber nicht nett..Kira..!"
Taylor kniete sich auf den Boden zu mir und sah mich ohne Emotion an.
Er entfernte die Strähne aus meinem Gesicht.
Der Anblick von ihm und die Gleichgültigkeit in seinen Augen, löste wieder blanken Schmerz in mir aus.
,,Fick dich Taylor! Quatsch, Emily mit deinem scheiss voll!"
In meine Stimme hörten man den Hass, den ich empfand.
,,Baby, du bist so sexy, wenn du eifersüchtig bist."
Völlig entsetzt darüber, dass er mich gar nicht ernst nahm, schüttelte ich den Kopf vor mich her.
Kurz herrschte Stille zwischen uns.
,,Taylor..?"
,,Was..?"
,,Ich hasse dich so..!"
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