Kapitel. 12 - Sehnsucht nach Freiheit
Justin sah mich blass an und legte langsam auf.
Oh Gott. Das kann doch nur ein schlechter Alptraum sein.
,,D-du musst die P-Polizei anrufen..bitte!" zweifelte ich an seiner friedlichen Methode.
Er schaute vollkommen überfordert aus.
,,Justin..er wird uns beiden weh tun und uns umbringen...! Ich bitte dich..sei nicht dumm..ruf die Polizei an, bevor er uns in die Hände kriegt."
Meine Stimme zitterte beim reden. Ich war kurz vor einen Nervenzusammenbruch.
Was soll ich noch ertragen? Reicht das nicht langsam...?!
,,N-nein er ist immer noch mein Bruder" sagte Justin, doch klang dabei nicht wirklich überzeugend.
Verdammt, du musst dir schnell was einfallen lassen...!
Justin ging nervös zum Fenster und zog die Jalousien hoch.
Die Chance nutzte ich aus und lief raus.
,,Kira!!!" schrie Justin mir nach.
Doch es war zu spät, ich hatte keine andere Wahl.
Ich rannte ,wie eine irre durch das Haus.
Ich konnte mein Leben nicht riskieren, nur weil er noch an sein Bruder hing.
Justin folgte mir, er versuchte mich rechtzeitig zu schnappen, doch ich schaffte es mich in einem Zimmer einzuschließen.
Er schlug wie verrückt dagegen.
,,Kira, mach die Tür auf!! Bitte!
Ich werde dir nichts antun!!"
Ich kann ihn nicht vertrauen!!
Inzwischen bemerkte ich das ich mich in ein Arbeitszimmer befand.
Ich schaute mich um.
Wie komme ich hier raus?! Was soll ich bloß machen?!
Nach kurzem, entdeckte ich ein Fenster was gut versteckt hinter einem Schrank war.
Jemand hatte wohl den großen Schrank vor das Fenster geschoben um das Zimmer noch dunkler zu machen oder aus irgend einem anderen grusligen Grund.
Das Zimmer machte mich Angst, es war so düster und die Atmosphäre gefiel mir nicht.
Mir gefiel das alles nicht. Wann endet dieser Alptraum bloß?
Justin versuchte mich zu überzeugen die Tür aufzumachen, indem er ruhiger sprach, doch ich hörte ihn überhaupt nicht zu.
Soll ich ehrlich aus dem Fenster klettern?
Er wird mich kriegen...
Ich schüttelte mit Tränen in den Augen den Kopf.
Ich durfte nicht aufgeben! Ich musste wenigsten alles versuchen um meine Freiheit wiederzuerlangen.
Wenn ich hier bleibe, wird er mich sowieso bekommen. Ich hab keine andere Wahl.
Die Stimme in meinen Kopf, klang nicht mehr unsicher oder verängstigt, sondern war fest der Überzeugung, das ich es schaffen könnte.
Ich nahm meinen Mut zusammen und ließ alle Ängste wie von meiner Schulter fallen.
Ich hab nichts zu verlieren...
Ich atmete einige Sekunden tief ein und aus, bis ich das Fenster öffnete und mich auf die Fensterbank stellte.
So hoch ist es doch gar nicht...
Wahrscheinlich war es auch gar nicht zu hoch, doch mein Magen drehte sich.
Ich sah mich vorsichtig um, Taylor war draußen nirgendwo zu sehen.
Ich hörte nur Justin, der versuchte die Tür aufzutreten. Seine Geduld war wohl dem Ende zugeneigt.
Vor mir sah ich nur den Garten, außer jedoch
Rasen und Blumen war nichts oder niemand anders dort zu sehen.
Die Bäume vor mir standen auch in einer guten Position um mich und gaben mir das Gefühl von Schutz.
Justin schrie immer lauter und schien richtig durch zu drehen.
Wie soll ich das schaffen?
Was wenn mich doch einer kriegt..?
Ach Unsinn!
Doch bevor mich die Angst wieder einholen konnte, entschied ich mich einfach zu springen.
Ohne weiter drüber nachzudenken.
Ich könnte es nicht mal richtig realisieren ,das ich wirklich gesprungen war.
Meine Landung war nicht so schön, aber auch nicht übertrieben schlimm.
Ich landete unglücklich auf mein rechter Fuß.
Nun schoss das Adrenalin so richtig durch meinen Körper.
Ich rannte um mein Leben los.
Ich befand mich in Garten, lief über die Blumen Beete und sah nur die Straße vor mir.
Einige Meter entfernt, entdeckte ich ein anders Haus. Es war ein Familien Haus.
Mein Herz sprang vor Freude auf.
Es muss jemand zuhause sein!!
Wie eine wahnsinnige, schlug ich gegen seine Tür und schrie wie am Spieß.
Zwischen durch klingelte ich durchgehend ununterbrochen.
,,Bitte, Sie müssen sofort die Polizei rufen!!' Hallo!!! Ich brauche hilfe!!"
Doch es herrschte Stille.
Bitte das darf nicht wahr sein!
,,HILFEEE!!!"
Ich schlug immer doller und hektischer gegen die Tür und weinte schon panisch los.
Erstaunlicherweise hörte ich plötzlich, Schritte von der anderen Seite.
Mein Herz erfüllte sich sofort mit Hoffnung und Erwartungen.
Ich sah das Gesicht meine Eltern schon erneut vor mir.
Es war nicht umsonst!!!
Ein älterer Mann öffnete mir die Tür und sah mich desinteressiert an.
„Was ist los, Mädchen?"
„Bitte!!! Sie müssen die Polizei rufen! Ich wurde entführt...ich konnte fliehen...!" flehte ich den Mann an.
Der Mann jedoch sah mich erst mit großem Augen an, lachte aber in der nächsten Moment
laut los.
In mir erstarrte alles.
Was ist daran so lustig?
„Du kleine bitch, meinetwegen sollst du einen Kannibalen begegnen und
schmerzerfüllt sterben. Sowas interessiert mich nicht. Und jetzt Verpiss dich von meinem Grundstück, bevor Du das Pech hast, mich kennen zu lernen."
Seine Stimme klang dabei einfach nur verdreckt.
Was ist das für ein Mensch?
Ich bin von einem Teufel zum anderen Teufel gelaufen.
Umso länger ich ihn fassungslos anstarrte, desto mehr bemerkte ich erst, dass er wie ein widerwärtiger Mensch aussah.
Wie einer dieser Serienmörder die man aus den Dokumentation Filmen kennt.
Er war meine letzte Hoffnung...
Ich starrte ihn angewidert an.
,,Hübsch bist du ja schön.
Wenn du willst, komm doch rein..!" grinste er.
Ganz sicher nicht.
Ich fühlte einfach das er ein schlechter Mensch war und sein Gesichtsausdruck bestätigte mir das nur noch mehr.
Wie kann man nur so sein? Wieso leben solche Menschen auf diesen schönen Planet?
,,Fahren Sie doch zu Hölle."
Mit den Worten drehte ich mich um, damit ich sein beschissenes Grundstück verlassen konnte.
Doch mein nächster Herzinfarkt schien mich zu erwarten.
Vor mir stand Taylor und er sah einfach völlig gestört aus.
Wie ein Psycho!
,,Hast du mein Onkel Jack kennen gelernt?"
lachte er los.
Was zum...?! Sein ONKEL!!!?!
Auch der Mann hinter mir, lachte los.
Beide zusammen Klangen gemeinsam noch schlimmer.
Ist seine gesamte Familie irre???!
,,Ach das ist deine schlampe, hast guten Geschmack..!" lobte dieser Jack seinen angeblichen Neffen.
Ich drehte mich nach diesen widerwärtigen Mann um.
Der jedoch wendete sich mit den Rücken zu mir und ging mit einen dreckigen lachen wieder rein, dabei zog er fest die Tür hinter sich zu.
Wieso sind Menschen sind so beschissen?
,,Komm her..!" Knurrte Taylor und bekam sofort meine gesamte Aufmerksamkeit wieder zu spüren.
,,Nein!" schrie ich ihn an und ging einige Schritte zurück.
Ich wollte das alles nicht mehr. Wie lange sollte dieses Spiel noch so weiter gehen?
Bitte lass mich doch endlich gehen...
Das macht kein Sinn..er wird mich kriegen.
,,Du warst ein sehr böses mädchen..!" sprach er wie ein Psycho und machte einige Schritte auf mich zu.
Seine Augen jagten mir Angst ein.
Gott, hilf mir...!!
Grob wie er war, packte er mich an meinen Haaren und zog mich hinter sich.
,,Du kleine schlampe, leider musste ich mich entscheiden zwischen euch
beiden, entweder diesen jämmerlichen Lappen auseinander zu nehmen oder dir hinter her zu laufen.
Ich hoffe, es hat sich wenigsten gelohnt."
Das wird niemals enden. Ich werde nie wieder frei sein.
,,Ich will dir so weh tun...!" schrie er mich an und zog dabei noch kräftiger an meinen Haaren.
Ich kämpfte gegen meine Tränen an.
Ich konnte nicht mehr.
Nein!!!! Ich darf nicht aufgeben, das war nicht alles umsonst.
Ich überraschte ihn, in dem ich mich los riss und ihn mit voller Wucht in seiner Eier trat.
Er krümmte sich schmerzerfüllt zu Boden.
,,Aaah..du miststück.."
Wieder rannte ich los, doch es war zwecklos, Taylor lief wie ein Löwe auf mich los.
Er war der Löwe..und ich war ein verängstigter Mensch...
Er schnappte mich schon nach einigen Sekunden.
,,B-bitte T-aylor.." wimmerte ich.
Er zerrte mich an meinen Arm hinter sich her.
Es drückte so fest zu, das es mir unmöglich erschien mich nochmal loszureißen.
,,Du wirst das bereuen..BEREUEN!!"
brüllte er zog mich immer
schneller hinter sich her.
Dieses Mal schaff ich das nicht..
Ich werde daran zugrunde gehen. Er wird mich zerstören.
Wieso bin ich an diese Tür stehen geblieben? Wieso bin ich nicht einfach weiter gelaufen...?!
Ich begann mich zu hassen. Aber so richtig zu hassen.
Es war alles meine Schuld, ich hatte die Chance doch ich hab sie nicht ausgenutzt...!
Die ganze Zeit schaute ich auf den Boden.
Ich richtete langsam mein Blick wieder nach vorne und schaute wie Taylor wutgebrannt auf sein Auto zulief.
...sein Auto?!!
Meine Augen wanderten zu seinem Körper.
Und sofort fand ich ,was ich finden wollte.
Sein Autoschlüssel schaute aus seiner Hosentasche von seinem hintern raus.
Es waren vielleicht noch fünfzehn Meter vor uns bis zu seinem Auto.
Ohne weiter Zeit zu verlieren, riskierte ich meinen letzten Versuch.
Ich zog seine Schlüssel heimlich und flink aus seiner Hosentasche raus.
Dann riss ich meinen Arm mit meine letzten Kraft von ihm los.
Er drehte sich um und wollte mir eine Ohrfeige geben, doch ich war schneller, ich trat ihn mit voller Wucht zwischen seine Beine.
Dann trat ich gegen seine Kniescheibe und er fiel endlich zu Boden, während er seine Eier schmerzerfüllt festhielt.
Und schon rannte ich einfach los.
Ich ignorierte die schmerzen in meinem Fuß, den ich verletzt hatte, als ich von Fenster sprang.
Ich rannte wie eine durchgeknallte auf sein Auto los.
Ab und zu drehte ich mich um, doch ich hatte einen deutlichen Vorsprung.
Als ich sein Auto schon nah genug war, drückte ich auf die Autoschlüssel um das Auto zu öffnen.
Hektisch setzte ich mich hin, steckte den Schlüssel ein und verschloss die Türen.
Taylor war nun angekommen und er zog aggressiv an der Tür rum.
Mein Herz schlug wild.
Ich hab's geschafft. Ich hab's wirklich gemacht.
,,MACH DIE TÜR AUF KIRA!!!! „ brüllte er und schlug mit seiner Flachen Hand auf die Fensterscheibe.
Niemals.
Ich drückte auf Gas und fuhr wie eine wahnsinnige in einer sehr schnellen Geschwindigkeit die Straße geradeaus entlang.
Taylor sprang rechtzeitig zur Seite, doch er wollte nicht aufgeben, denn er rannte mir einige Meter hinter her.
Irgendwann war ich so schnell und so weit weg, das ich ihn nicht mal im Rückspiegel sehen konnte.
Meine Hände zitterten am Lenkrad extrem.
Ich bin frei. Ich bin wirklich frei.
Ich begann zu lachen, ich war verwirrt.
Ich lachte laut vor mich her, bis sich Tränen in meinen Augen sammelten und ich anfing richtig zu weinen.
Lieber Gott, ich danke dir.
Nachdem ich mich vor Glück ausgeheult hatte, begann ich sein Radio anzumachen.
Als ob es Schicksal wäre lief von Jessy Glynne das Lied 'Take me Home '.
Tell me I'm safe, you've got me now
Would you take the wheel
If I lose control?
If I'm lying here
Will you take me home?
Could you take care
Of a broken soul?
Will you hold me now?
Oh, will you take me home?
Leise sang ich mit und fuhr weiter.
Ich dachte, ich sei frei.
Doch es fing erst gerade alles richtig an...
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