Kapitel 3
Ich sah den Jungen an. Er war hübsch, aber ich wollte mir das nicht eingestehen. Er sah mich an und lächelte, allerdings immer noch etwas erstaunt oder vielleicht sogar überrumpelt. „Sowas hätte ich nicht von dir erwartet", sagte er und sah mich in einer Mischung von Respekt und Freundlichkeit an. „Was willst du von mir? Und wer sind diese Männer?", keifte ich ihn an. Er seufzte. „Das ist mein Vater. Mit seiner Bande. Und ich wurde da mit hineingezogen. Aber ich will das alles eigentlich gar nicht. Aber gegen meinen Vater kann man nichts machen. Du hast ihn ja gesehen...". Er sah mich an. Ich guckte bestürzt in Richtung Straßenende. „Und warum hast du mich dann verfolgt?", fragte ich ihn nach einer Weile. Er stand auf. Zögernd sagte er dann zu mir: „Ich wollte nicht, dass sie dich verletzen. Deshalb habe ich mich freiwillig gemeldet, um dir hinterherzurennen...". Ich sah ihn erstaunt an. Er war plötzlich nicht mehr der Mensch, den ich vor wenigen Augenblicken noch in ihm zu sehen geglaubt hatte. Zögernd griff er nach meiner Hand. Ich sah ihm in die Augen. „Danke" sagte ich und lächelte. Er lächelte zurück.
„Hast du sie?". Es war der Mann, den ich im Laternenlicht gesehen hatte. Ich sah den Jungen an. Ich schien Angst in seinem Gesicht erahnen zu können. „Was sollen wir jetzt tun?" fragte ich ihn ganz aufgelöst. Er antwortete mir nur „Sag mir wenigstens wie du heißt, damit ich deinen Namen weiß, falls...". Und die Schritte wurden plötzlich in der Stille hörbar. „Ich heiße Marlène. Und wie heißt du?", fragte ich ihn. Er drehte sich um, so als müsse er schauen, wie viel Zeit ihm noch mit mir bleibe. „Jorik", sagte er dann.
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