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Kapitel 30
Sephiroth und Sezuna verließen den Stoffturm, nachdem sich die Vampirin wieder angezogen hatte. Der Engel musste sie noch immer ein wenig stützen, da ihre Glieder ihr noch nicht wieder ganz gehorchten.
„Wird das jetzt zur Gewohnheit?", fragte sie leise, aber deutlich verärgert.
„Was denn?", fragte Sephiroth unschuldig nach und die Schwarzhaarige wusste, das er wusste was sie meinte.
„Dieses betäuben", murmelte sie widerwillig und ging auf sein Spielchen ein. So war er eben.
„Vielleicht", antwortete er mit einem Ton, der zwar irgendwie belustigt aber auch verheißungsvoll klang.
Ein Schauer durchfuhr Sezuna, während sie sich ausmalte was er damit meinen könnte. Es ärgerte sie, dass ihr Körper so auf ihn reagierte, aber dieser kleine Vorgeschmack hatte ihr Lust auf mehr gemacht. Und diese Lust meldete sich gerade wieder. Um eine noch peinlichere Situation zu verhindern wechselte sie das Thema. „Warum muss das Kleid schon heute fertig werden?", fragte sie, auch wenn sie keine Antwort darauf erwartete.
„Heute Abend findet ein Maskenball statt", erklärte er, während sie durch die Menge schlenderten. Es wurden immer mehr Leute und Sezuna wurde es ein wenig unangenehm, da sie Angst hatte, jemand könnte ihnen zuhören. Doch da Sephiroth nichts dergleichen sagte, glaubte sie, dass es un Ordnung war darüber zu sprechen. Immerhin hatte sie sich bei ihm eingehakt und war ihm so sehr nah.
„Heißt das, wir gehen da hin?", fragte sie unruhig. Ein Maskenball der Engel. Ob ihr das gefiel?
„Ja und danach wirst du Tanzstunden bekommen", stellte er ungefragt klar und Sezuna hob eine Augenbraue.
„Das sagtest du schon einmal", murmelte sie als Antwort, konnte aber nicht verhindern, dass die Neugier in ihr erwachte.
„Deine ... Krankheit ... Hat meine Pläne mit dir komplett umgeworfen", gab er wenig begeistert von sich und strich dabei mit dem Daumen über ihren Handrücken. „Ich muss also umplanen", fügte er hinzu und blickte sich um.
Sie hatten das Zentrum der Stadt, die Sezuna ursprünglich für ein viel kleineres Dorf gehalten hatte, erreicht. Hier war der Marktplatz gefüllt mit Ständen und Leuten. Die Waren wurden angepriesen und es herrschte Betriebsamkeit. Dennoch war kaum ein Engel zu sehen.
Sezuna bemerkte den Blick der Sklaven, die Sephiroth erkannten. Sie alle neigten den Kopf oder knicksten. Erst hatte sie geglaubt, dass es daran lag, dass er der Herrscher war, doch vielleicht gingen sie mit allen Engeln so um.
„Diese Stadt gehört zu deinem Gebiet. Warum gibt es hier kaum Engel?", fragte Sezuna leise. In der Luft konnte sie ab und an Schatten erkennen die Engel sein konnten.
„Es gibt Engel, doch die Stadt wird auch Stadt der Sklaven genannt. Sie alle dienen Herren, doch ansonsten leben sie hier recht allein. Ihre Herren haben sie mehr oder weniger mir überlassen, damit sie in dieser Stadt für mich abreiten", erklärte Sephiroth, was Sezuna die Stirn runzeln ließ.
„Warum sind dann einige gefesselt und andere nicht?", fragte sie noch immer flüsternd.
„Das ist ihren Herren geschuldet. Fabella, die Schneiderin ist angekettet, damit sie niemand mitnimmt. Sie und ihr Herr haben ein sehr inniges Verhältnis und sie würde nicht weglaufen, doch man versuchte schon oft sie mitzunehmen, weil einige Engel glaubten sie würde niemanden gehören, weil sie frei herumläuft", erzählte Sephiroth und irgendwie wirkte er in Sezunas Augen viel entspannter als sonst. Dabei sollte das doch in seiner Burg, in der sie allein waren, der Fall sein.
„Das ist ... verwirrend", bemerkte die Vampirin zögerlich. Irgendwie war das ganze System wohl so komplex, dass sie nicht ganz dahinter stieg.
„Es ist eine von vielen Städten, die mir gehören", sagte Sephiroth ruhig, mit leichter Belustigung in der Stimme. „Jede Stadt und jedes Dorf hat andere Funktionen. Weiter draußen gibt es den landwirtschaftlichen Bereich und in Richtung des Gebiets meines Vaters sind die Engelsstädte. Hochhäuser prägen dort das Bild", erklärte er und Sezuna spitzte neugierig die Ohren.
„Das würde ich sehr gerne einmal sehen", meinte sie und spürte, wie sich Sephiroth ein wenig versteifte. Das überraschte sie sehr.
„Leider wirst du das demnächst", sagte er wenig begeistert und Sezuna konnte seinen Stimmungswandeln nicht nachvollziehen. Aber ihm schien das Thema nicht zu gefallen, weshalb sie es wechselte.
„Wo genau soll dieser Maskenball stattfinden?", frage sie leise und hoffte, dass er sich ein wenig beruhigte.
„Bei einem Freund, der hier in der Nähe lebt", erklärte der Engel, doch seine Stimme klang nicht so, wie Sezuna sie erwartet hatte. Das Wort Freund hatte einen Unterton, der nicht so ganz passte. Entweder sie waren keine Freunde oder es war etwas vorgefallen, was diese Freundschaft zerstört hatte. Sezuna nahm an, dass sie nicht mehr bestand. Zumindest nicht von der Seite von Sephiroth aus. Die Schwarzhaarige war sich sicher, dass Sephiroth ihr nicht mehr erzählen würde, selbst wenn sie danach fragte. Er neigte dazu aus allen Dingen Rätsel zu machen, aber sie war eigentlich auch nicht besser. Doch das machte ihre Beziehung so interessant.
„Gibt es ein Motto?", wollte sie wissen, einfach um das Gespräch ein wenig am Laufen zu halten.
„Nein. Jeder darf sein Anhängsel so mitbringen, wie er es gernhätte", erklärte ihr Sephiroth und dieses Mal lag ein Schmunzeln in seiner Stimme. Sezuna hingegen verzog die Lippen.
„Wenn du das schon so formulierst, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt mitmöchte", gab sie zu bedenken und fragte sich wirklich, was das für sie hieß. Wenn man sie als Anhängsel betitelte, war das zwar besser, als wenn es hieß ‚die Sklaven', doch es war dennoch klar, dass sie keine Partnerin war. Aber das hatte sie auch nicht erwartet. Sie verstand die Welt der Engel immer besser und wusste, dass es nicht selbstverständlich war, wie Sephiroth sie behandelte. Sie konnte von Glück reden, dass sie nicht an einem Halsband und als Hund verkleidet hinter ihm her dackeln musste.
Wenn sie daran zurückdachte, wie sie Misaki gefunden hatten wurde ihr ein wenig schlecht. Langlebige Rassen unterschieden sich eben doch nicht so stark. Alle mächtigen Wesen mussten irgendwann ihre Macht demonstrieren und verloren mit dem Alter den Sinn für die Realität oder die Belange der anderen. So war es auch bei den Vampiren, warum also auch nicht bei den Engeln?
„Setzen wir uns und essen ein Eis", erklärte Sephiroth plötzlich und zog sie auf ein kleines Cafe zu. Dort gab es einige Leute, die das schöne Wetter genossen. Darunter eine Harpyie, die jedoch eindeutig gestutzte Armfedern hatte. Bei ihrer Art waren die Flügel nicht auf den Rücken, sondern wuchsen als natürliche Erweiterungen ihrer Arme, wobei die Hände selbst sehr krallenartig waren. Genau wie die Beine. Doch obwohl ihre Flügel gestutzt waren, damit sie nicht fliegen konnte, schien sie unter den Anwesenden eine höhere Rolle einzunehmen, wenn sie sich hier niederlassen und einen Kaffee trinken konnte. Sezuna roch den charakteristischen Geruch selbst von ihrer Position aus.
Sephiroth und sie setzten sich an einen ruhigen Platz und kurz darauf kam ein junger Mann zu ihnen geeilt und reichte ihnen die Karten.
Sezunas Blick glitt dabei noch immer neugierig umher und sie war sich sicher, dass es unter den Sklaven auch eine Rangordnung geben musste. Nur konnte sie noch nicht einschätzen wie diese aussah.
„Einen Blutwein und einen Kaffee", erklärte Sephiroth und Sezuna fand es nicht seltsam, dass er für sie mitbestellte. Immerhin hatte er hier das Sagen und so war sie überrascht, als er sie nach dem Eis fragte, dass sie gerne essen wollte.
Schnell blickte sie auf die Karte und entschied sich für einen Becker mit Schokoladen- und Erdbeerreis. Dazu Schokosoße und frische Erdbeeren. Sie mochte diese Kombination.
Sephiroth konnte sich ein schiefes Lächeln nicht verkneifen. „Erdbeeren und Schokosoße also", bemerkte er und weil Sezuna langsam gelernt hatte seine Anmerkungen zu deuten wurde sie ein wenig rot, wenn sie daran dachte, was Sephiroth mit Schokosoße anstellen konnte. Eine Welle von Hitze und Verlangen durchfuhr sie, die sie jedoch niederkämpfte. Dieses zweideutige Denken machte ihr den Umgang mit dem Engel nicht unbedingt leicht. Vor allem nicht, da er ihre Gefühle spüren konnte und nur noch stärker lächelte. „Ich sehe schon, wir sind uns einig", antwortete er auf ihre Gefühlsregung und lehnte sich ein wenig zurück.
Wie viele andere Stühle auch war dieser für Engelsflügel gemacht und so wirkte Sephiroth entspannt, während er noch immer seinen violetten Blick auf Sezuna ruhen ließ.
Ein wenig peinlich berührt, weil sie ihre Reaktionen auf ihn einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte, senkte Sezuna den Blick.
Erst, als Sezunas Blutwein und Sephiroths Kaffee kamen, sah sie wieder auf.
Sephiroth beobachtete sie und Sezuna fühlte sich ein wenig unwohl, während sie einen Schluck nahm. Der Weingehalt war recht gering und das Getränk war warm, was ihr im Moment sehr guttat. Es war zwar nicht so lange her, seitdem sie etwas getrunken hatte, da Sephiroth sie mit reichlich Blut versorgt hatte, während sie krank gewesen war, doch noch immer konnte sie zusätzliche Kraft gut gebrauchen.
„Schmeckt's?", fragte er fast belustigt und Sezuna gab ein zustimmendes Geräusch von sich.
„Es ist Werwolfblut, da kann man nicht viel falsch machen", murmelte sie, musste aber gestehen, dass sie lieber von ihm getrunken hätte. Sein Blut war mindestens genauso süchtig machend wie er selbst.
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