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Kapitel 4

Beinahe wäre Dariel mit einem der Hochhäuser kollidiert, als plötzlich eine Welle an Energie und unverkennbar weiblicher Macht gegen die schützenden Mauern in seinem Kopf schwappte. Stolpernd landete er auf dem Dach eines Hauses. Ein weiterer Verstoß gegen die Abmachung mit Raphael, doch er schien nicht böswillig zu sein. Mit Sicherheit wäre Michaela in der Lage gewesen seine Abwehr zu zerschlagen, hätte sie es darauf angelegt. Vorsichtig ließ der Fährtensucher seinen Schild ein kleines Stück sinken.

Dariel? Kristallklar erklang im gleichen Moment ihre Stimme in seinen Gedanken. Eine Demonstration ihrer Stärke, ohne ihn dabei zu verletzen. Im Gegenteil Michaela hörte sich an, als würde sie sich zurückhalten. Zusammen mit ihrer Stimme hatte sich ein intensiver, schwerer Duft nach Rosen und bestem Honig für seine Sinne greifbar ausgebreitet und entlockte ihm beinahe ein Stöhnen.

Ob der weibliche Erzengel ahnte, was sie in ihm auslösen konnte? Zwei weitere tiefe Atemzüge, dann hatte sich der Fährtensucher ausreichend gesammelt. Lady Michaela? Bestimmt klang seine Stimme nicht so klar, wie die ihre, doch sie war mächtig genug um ihn dennoch zu verstehen.

Du musst zum Turm zurückkehren. Die Kälte in ihrer Stimme war schneidend, doch an dem verführerischen Überfall auf seine Sinne änderte sich nichts. Ich habe wieder ein Geschenk erhalten. Du solltest es dir ansehen und die benötigten Fotos machen, bevor ich ihr Leben beende.

Dariel hatte sich bereits nach der Anweisung zurückzukehren in die Luft erhoben, als sie weitersprach, beschleunigte er das Tempo. Ich bin in wenigen Augenblicken bei Euch. Es fiel ihm nicht schwer, mit ihr zu sprechen und in rasender Geschwindigkeit über den Himmel zu fliegen, doch bei jeder neuen Welle von Rosen und Honig lösten sich seine Gedanken etwas mehr von dem Fall.

Ob Michaela wusste, dass sie selbst in diesem Moment die Versuchung auf zwei Beinen war? Hastig zog Dariel seinen Schild in die Höhe. Unter keinen Umständen sollte der weibliche Erzengel erfahren, wie gerne er herausfinden würde, ob ihre Haut genauso weich war, wie sie aussah. Ihr geistiger Abdruck von intensiven, schweren Rosen und bestem Honig hatte sich dennoch unwiderruflich in seinen Kopf eingebrannt.

Bereits aus der Luft erkannte der Fährtensucher die Umrisse des Geschenks. Dieses Mal würde er auf akrobatische Flugmanöver verzichten, dafür war nun nicht der angemessene Zeitpunkt. Mit ausgebreiteten Schwingen drosselte er das Tempo, bevor er kaum hörbar auf ihrem Balkon landete und die Flügel eng an den Rücken presste. „Habt Ihr die Frau bewegt?", erkundigte er sich, als er neben dem Opfer in die Hocke ging.

Kaum merkbar zuckte Michaela zusammen. Sie hatte seine Ankunft nicht bemerkt, zu sehr war sie in Gedanken versunken gewesen. „Nein", murmelte der weibliche Erzengel, den Blick ihrer hellgrünen Augen weiter auf die junge Frau gerichtet, „sie hat für ein paar Sekunden die Augen geöffnet." Ihre Stimme war klar und doch glich sie nicht dem perfekten Ton, den Dariel von ihr gewohnt war.

Obwohl er sich eigentlich dem Opfer widmen sollte, hob er den Blick zu der Frau, die im Eingang zu ihrer Suite stand. Es war wie ein Zwang, dem er nicht widerstehen konnte. Mit der Präzision eines Fährtensuchers nahmen seine Augen jedes Detail von ihr auf.

Michaela hatte lediglich ein weißes Handtuch um den Körper geschlungen. Der Stoff versteckte keine ihrer weiblichen Kurven und reichte gerade so bis zu ihrem Oberschenkel. Die langen Beine des Erzengels waren nackt. Der Bronzeton ihrer Flügel wirkte dunkler als sonst. Offenbar hatte sie im Bad keine Rücksicht darauf genommen diese vor dem Wasser zu schützen. Interessant, fand Dariel, denn nicht alle Engel mochten es, wenn ihre Schwingen nass wurden.

Bevor sich seine Gedanken an Bildern des weiblichen Erzengels nackt unter einem Strahl warmen Wasser aufhängen konnten, ließ er seinen Blick weiterziehen. Ihre langen Haare klebten an ihrem Hals und den Oberarmen. Die faszinierenden Strähnen, deren Schattierungen Dariel gerne näher untersucht hätte, waren kaum sichtbar. Umso deutlicher zeichnete sich der dunkle Schatten in ihren sonst so strahlenden Augen ab.

„Ihr habt das Geschenk erhalten, als Ihr im Bad wart. Wer immer Euch auf diese Art umwirbt, möchte noch nicht von Euch erkannt werden", schlussfolgerte der Fährtensucher. Seine türkisblauen Augen ruhten weiterhin auf ihrem schönen Gesicht. Michaela wirkte von einem Moment zum nächsten nicht mehr wie die Hohepriesterin von Byzanz. Viel zu sehr schien sie der Anblick der verwundeten Frau auf ihrem Balkon aus der Fassung zu bringen.

Dariel erhob sich aus seiner Hocke. Direkt vor dem weiblichen Erzengel baute er sich wie eine Mauer zwischen ihr und dem Geschenk auf. Ihre hellgrünen Augen starrten durch ihn hindurch. Die sonst so korrekt gehaltenen Flügel streiften mit den Spitzen auf dem Boden. Ohne darüber nachzudenken, dass es ihn vielleicht das Leben kosten könnte, schlossen sich seine Finger um ihr Handgelenk: „Michaela."

Wie ein Stromstoß durchfuhr es sie. Dariels Finger auf ihrer Haut, rissen ihre Gedanken zurück in die Realität. Seine Berührung und die Art, wie er ihren Namen aussprach, erdeten Michaela. Mit einem Ruck fuhr ihr Blick zu seinen türkisblauen Augen, während sie raschelnd die Flügel ordnete. „Mach deine Untersuchungen, Fährtensucher", ihre Stimme war wieder ganz die des perfekten Erzengels, „sie sollte nicht länger leiden, als notwendig."

Wenn er sich nicht bereits sicher gewesen wäre, dass Michaela ihre Schönheit und Stärke wie einen Schild nutzte, dann wäre er es spätestens in diesem Moment. Schweigend löste er die Finger von ihrem Handgelenk und untersuchte das Opfer. Mit der Kamera seines Telefons machte er Bilder. Für gewöhnlich benötigte er diese nicht, denn als Fährtensucher hatte er die besondere Fähigkeit, sich jedes Detail einzuprägen.

„Euer Verehrer war dieses Mal ungeduldiger, als bei den anderen Opfern", stellte Dariel fest, „diese Verletzungen sind so schwerwiegend, dass die vollständige Verwandlung sie nicht heilen würde." Michaelas hellgrüne Augen folgten seinen Gesten, bevor sie zu ihm zurückkehrten. „Ihr müsst das nicht tun. Wir befinden uns auf Raphaels Territorium. Das Opfer liegt auf dem Balkon seines Turms. Ich kann den Sire bitten, die Gedanken des Opfers auf Hinweise zu überprüfen und sie zu erlösen."

Winzige Funken blitzten an den Rändern ihrer Flügel auf. Michaela hatte sich beim Anblick ihres Geschenks an einen anderen erinnert. Der Fährtensucher war aufmerksam gewesen. Zu aufmerksam, denn er hatte es bemerkt. „Sie war ein Geschenk an mich", Michaelas Stimme war kalt wie Eis, „tritt zur Seite!"

Ohne zu zögern, folgte Dariel der Aufforderung, denn die Frau vor ihm war immer noch ein Erzengel. Sie ging neben der Verletzten auf die Knie, die bronzenen Flügel elegant angehoben. Mit einer Hand hielt sie weiter den Stoff des Handtuchs umklammert, während sie die andere auf die Stirn des Opfers legte. Die Luft knisterte, als sie auf ihre beinahe unbegrenzte Macht zurückgriff.

Die verletzte Frau leuchtete bronzefarben auf, bevor der Körper im Nichts verschwand. Nicht einmal Staub und Asche blieben zurück. Eine absichtliche Demonstration ihrer Macht für den neben ihr stehenden Fährtensucher. Dariel hatte bereits mehr als einen Moment der Schwäche miterlebt, dennoch war er niemals naiv genug gewesen, um zu glauben, dass Michaela schwach war.

„Sie wusste nichts. Der Angreifer kam aus der Luft, danach fühlte sie nur noch Schmerz", bestätigte der weibliche Erzengel den Verdacht ihres Gegenübers. Mit einer fließenden Bewegung erhob sie sich. Dariel erwiderte ihren Blick trotz der schneidenden Kälte darin: „Sie hatte die Visitenkarte eines Jägers bei sich. Ich werde ihn aufsuchen, um mehr über sie in Erfahrung zu bringen."

Es raschelte leise, als Michaela ihre Flügel sortierte. „Ich begleite dich", entschied sie. Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch. „Ihr seid zu auffällig", konterte Dariel. In seinen Flügelspitzen zuckte es. Sein Blick glitt über ihren verführerischen Körper. „Ich hatte nicht vor dich nur mit diesem Handtuch bekleidet zu begleiten!", fauchte der weibliche Erzengel. Jeder Zentimeter Haut, den seine türkisblauen Augen musterten, kribbelte.

Dariel trat auf sie zu: „Lady Michaela, Ihr fallt selbst dann auf, wenn Ihr vollständig angekleidet seid." „Ist das so?", ihre Stimme klang mit einem Mal wie ein Schnurren. Schweigend nickte er. Obwohl sie diesmal nicht in Gedanken mit ihm sprach, stieg ihm der Geruch von Rosen in die Nase. „Ihr seid ein Erzengel", antwortete er, seine Finger fest zur Faust geballt, „außerdem kennt jeder Sterbliche, Vampir oder Engel diese Flügel."

Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, doch die hellgrünen Augen sahen ihn weiterhin berechnend an: „Möchtest du sie anfassen, Fährtensucher?" Michaela trat noch einen Schritt näher. Anmutig breitete sie ihre Schwingen auf dem Balkon aus. Jede Feder leuchtete in einem satten Bronzeton, während der Engelsstaub sie glitzern ließ.

Das war eine Falle! Der weibliche Erzengel testete ihn. Mühsam rang Dariel das Verlangen, über ihre Federn zu streichen, nieder und erwiderte ihren Blick. „Es steht mir nicht zu, Eure Flügel zu berühren." Nichts verriet den Kampf in seinem Inneren.

Unauffällig knirschte Michaela mit den Zähnen. Er hatte nicht reagiert. So viele andere Männer hätten sofort die Hand nach ihren Federn ausgestreckt und sich daran die Finger verbrannt, doch nicht er. Warum hatte Dariel es nicht getan? Warum kratzte es an ihrem Ego, dass er sie nicht berührte?

Sein Blick glitt von ihren Augen zu ihren Flügeln. Ein dunkler Fleck ließ einige Federn beinahe braun erscheinen. Nachdenklich legte er den Kopf zur Seite: „Ihr solltet Eure Flügel waschen." Überrascht von dem abrupten Themenwechsel hob Michaela eine Augenbraue. „Wenn Ihr mich begleiten wollt, dürft Ihr nicht auffallen. Ihr gefährdet sonst meine Kontaktpersonen. Eure Federn werden dunkler, wenn sie nass sind. Ihr solltet noch einmal ins Bad gehen."

„Du möchtest also meine Flügel nicht berühren, aber ich soll mich ausziehen?", fasste Michaela ihre Auslegung seiner Worte zusammen. Dariel nahm die Haltung eines Kriegers an: „Ich werde Wache stehen. Wenn Ihr fertig seid, wird es kein weiteres Geschenk auf Eurem Balkon geben." Wieder war er nicht auf ihr verstecktes Angebot eingegangen. Nicht einmal sein Blick hatte sich von ihrem gelöst.

Mit einem Seufzen faltete Michaela die Flügel auf dem Rücken zusammen. „Wenn es sein muss", brummte sie verstimmt und trat rückwärts in ihre Suite. Dariels Augen folgten ihr, doch sein Körper bewegte sich keinen Millimeter. Als sich der weibliche Erzengel abwandte, drängte sich eine Gewitterwolke in ihre Gedanken. Zieht Euch etwas Unauffälliges an. Man darf Euch nicht als Erzengel Michaela erkennen.

Beinahe wäre sie gestolpert. Ein solches Vordringen in ihren Kopf hätte Michaela bei jedem anderen mit Gewalt erwidert. Niemand hatte das Recht, ohne Vorankündigung in ihre Gedanken einzudringen. Für einen Moment spielte sie mit der Idee, ihm einen Stromschlag ihrer Macht zu verpassen, doch stattdessen löste sie lediglich die Finger von ihrem Handtuch. Beinahe lautlos fiel der Stoff zu Boden kurz, bevor sie das Bad betrat.

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