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Kapitel 25

Zusammen mit Dariel hatte sich Michaela vom Dach des Turms in die Lüfte erhoben. Der Fährtensucher würde sie bis zum Ende von Raphaels Territorium begleiten und sich dort von ihr verabschieden. Erst die Überquerung des Atlantiks würde sie alleine absolvieren. Da die beiden Engel später als ursprünglich geplant aufgebrochen waren, färbte sich der Himmel über ihnen bereits orange. Sie würde Budapest erst am nächsten Morgen erreichen, doch daran wollte der weibliche Erzengel noch gar nicht denken.

Zärtlich glitten Dariels Finger durch ihre bronzefarbenen Federn. Wieder und wieder berührte er sie. Mal streichelte er ihre Schwingen, mal zog er an ihrem langen Zopf. Es war wie ein Zwang und er würde sich nicht dagegen wehren. In einer akrobatischen Rolle hatte er sich zuvor einen Kuss von ihr gestohlen, während sie lachend zusammen aus den Wolken gefallen waren.

Das Herz des weiblichen Erzengels fühlte sich schwer an. Dieser Mann hatte in unglaublich kurzer Zeit ihr Leben auf den Kopf gestellt. Permanent widersetzte er sich ihren Befehlen und ignorierte ihren unterschiedlichen Status. Er behandelte sie wie eine gewöhnliche Frau und während er das tat, gewann er Stück für Stück ihr Vertrauen. Dariel war zu ihrer größten Schwäche geworden, denn er machte sie ein klein wenig sterblich.

Wieder rollte er sich in der Luft an ihr vorbei und schloss seine starken Arme um ihre Taille. Ohne zu zögern, klappte Michaela die bronzefarbenen Flügel zusammen. Ihre Lippen trafen stürmisch und fordernd auf seine, während ihre Zungen miteinander spielten und sie fielen. Die Finger in seinem vom Wind zerzausten dunkelbraunen Haar vergraben, hielt sie sich an ihm fest. Kurz bevor sie den Boden berührten, öffnete Dariel seine Gewitterwolken-Schwingen und schoss mit ihr zurück in den Himmel.

„Du bist völlig verrückt", wisperte der weibliche Erzengel an seinem Mund. Ihre Zähne zupften sanft an seiner Unterlippe, bevor sie ihn erneut küsste. Mit einem Arm hielt er sie weiter eng an sich gedrängt, während er die andere Hand in ihren Nacken legte. Diese durch und durch besitzergreifende Geste würde ihr fehlen, so wie jede andere seiner Berührungen. „Verrückt bin ich nur nach dir, Mika", hauchte Dariel, bevor er ihre nächsten Worte in einem leidenschaftlichen Kuss ertränkte.

Dem Fährtensucher war nur zu deutlich bewusst, dass ihre gemeinsame Zeit schon viel zu bald enden würde. Der äußerste Punkt von Raphaels Territorium war bereits in Sichtweite. Ohne sich von ihr zu lösen, landete er. An diesem Ort würden sich ihre Wege trennen. Während er nach New York flog, würde Michaela den Atlantik überqueren. Sie musste nach Hause. Zurück nach Europa, zurück nach Budapest.

Der von Spaß und Leidenschaft dominierte Kuss wurde mit einem Mal sanft. In einem stetigen Rhythmus trafen ihre Lippen aufeinander, während Dariel eine Hand an ihre Wange legte. Die letzten Mauern und Schilde zwischen ihnen fielen in sich zusammen, als sie sich voneinander lösten. „Es ist an der Zeit", stellte der Fährtensucher mit rauer Stimme fest. Alles in ihm sträubte sich dagegen, diese Frau gehen zu lassen. Sie war seine Frau, das hatte sein Herz längst entscheiden.

Dem weiblichen Erzengel erging es nicht anders. Niemals hatte sie sich binden wollen, doch Dariel hatte sie eingefangen, ohne sie zu bedrängen oder zu kontrollieren. „Ich komme zurück. Sobald ich kann komme ich zu dir", hauchte Michaela mit belegter Stimme. Ihre Finger gruben sich durch den Stoff seines T-Shirts in seine kräftigen Schultern.

Zärtlich legte sich auch seine zweite Hand an ihre Wange. Türkisblaue Augen hielten ihren Blick gefangen: „Das kannst du nicht. Du bist der Erzengel von Zentraleuropa." Mit dem Daumen strich er behutsam über ihre von den geteilten Küssen geschwollene Unterlippe, während er die Stirn gegen ihre lehnte. Sie hielten sich gegenseitig aufrecht. Niemals würden sie die Schwäche des anderen gegen ihn einsetzen.

Heiße Tränen stiegen in die hellgrünen Augen, während Michaela stur den Kopf schüttelte: „Ich brauche Europa nicht." Worte, die sie niemals gedacht hätte, dass sie einmal der Wahrheit entsprachen. So viel Mühe und Kraft hatte es sie gekostet ihr Territorium einzunehmen und zu erweitern, doch nun war es ihr nichts mehr wert.

Was brachte ihr all die Macht, die sie in den vergangenen zweitausend Jahren angehäuft hatte? Was hatte der Kader der Zehn jemals für sie getan? Was hatte sie von ihrem Herrschaftsgebiet und ihrem Reichtum? Nichts, nur endlose Einsamkeit.

Michaela hatte es satt. Sie war lange genug mächtig und alleine gewesen. Niemand an ihrem Hof hatte jemals die Frau hinter dem Erzengel gesehen. Keiner ihrer Liebhaber hatte je ihr Herz berührt. Es war immer um Macht und in manchen Fällen sogar nur um körperliches Verlangen gegangen. In dieses Leben wollte sie nicht zurückkehren. Nicht nachdem sie in die türkisblauen Augen von Raphaels Fährtensucher geblickt hatte.

Lieber wurde sie ein wenig sterblich durch diesen einen Engel. Nur für ihn. Für den Mann, der mehr in ihr sah als das schönste Gesicht der Welt. Dariel war es nicht wichtig, ob sie mächtig war oder perfekt aussah. Er hätte sich auch für sie entscheiden, wenn sie schwach und machtlos gewesen wäre. Für ihn hatte immer nur ihr Herz gezählt. Ein Herz, das dank ihm nicht mehr kalt und gefühllos war.

Türkisblau bohrte sich sein Blick in den ihren. „Du brauchst Europa vielleicht nicht, aber Europa braucht dich, Mika", sprach er eine unumstößliche Tatsache aus, „Tausende, wenn nicht sogar Millionen würden sterben, wenn du dich davon abwendest." Immer noch hatte er mit beiden Händen ihr Gesicht umfasst. „Du musst nach Hause zurückkehren und für sie sorgen. Sie brauchen dich. Sie brauchen ihren wunderschönen und mächtigen Erzengel."

Die erste Träne hinterließ eine brennende Spur auf ihrer Wange. „Und ich brauche dich, Dariel", hauchte Michaela verzweifelt, „du sorgst dafür, dass ich nicht grausam werde. Du machst mich ein klein wenig sterblich." Weitere Tränen folgten. Das Atmen fiel dem weiblichen Erzengel schwer.

Ein kleines Lächeln schlich sich bei ihren Worten auf Dariels Lippen: „Empfindest du es immer noch als Schwäche?" Obwohl ihr nicht danach zu Mute war, musste Michaela schmunzeln: „Eine Schwäche, die ich für dich wieder und wieder eingehen würde. Du hältst die Stille und den Schlaf von mir fern."

Zärtlich legten sich seine Lippen auf die ihren. Seine Finger glitten über ihre Wange, bevor sie durch ihre bronzefarbenen Federn strichen. Donner grollte in ihrem Kopf, während seine Zunge mit ihrer spielte. Rosenduft vernebelte ihm die Sinne, als Michaela sich enger an ihn schmiegte.

Versuchst du, mich zu verführen, damit ich dich nach Budapest begleite?, erkundigte sich seine belustigte Stimme in ihrem Kopf. Natürlich versuchte er, ihrem Abschied die Härte zu nehmen, und Michaelas Herz öffnete sich ihm dafür noch ein Stück mehr. Funktioniert es?

Eine gefühlte Ewigkeit später lösten sich die beiden aus dem zärtlichen Kuss. „Versprich mir, dass du dich nicht wieder in deiner endlosen Macht und der Stille verlierst. Selbst als Erzengel kannst du meine Mika bleiben", wisperte Dariel, während er ihren Blick mit dem seinen gefangen hielt, „Liebe ist keine Schwäche."

Liebe, ein Gefühl, das Michaela in zweitausend Jahren nicht einmal im Zusammenhang mit einem männlichen Wesen empfunden hatte. Zumindest nicht bis zu diesem Moment. „Ich liebe dich, Dariel", ihre Stimme war nicht mehr als ein zitterndes Flüstern. Dieses Eingeständnis machte ihre Schwäche größer und offensichtlicher als jemals zuvor und doch nahm es ihr den Druck, der sie am Atmen hinderte.

Die Gewitterwolke in ihrem Kopf wuchs sich zu einem wahren Gewittersturm aus. Wieder umfing er ihr Gesicht mit seinen Händen und wischte mit den Daumen sanft die vergossenen Tränen weg. „Ich liebe dich auch, Mika", ein sanfter, fast schon unschuldiger Kuss, „für den Rest der Unsterblichkeit." Noch einmal küsste der Fährtensucher die schönste Frau der Welt, bevor er sich von ihr löste.

Vor dem Hintergrund des Sonnenuntergangs breitete Michaela ihre bronzefarbenen Flügel aus. Ein letztes Mal zogen Dariels Finger spielerisch an ihrem Zopf und strichen sanft über ihre Federn, dann erhob sie sich mit einem einzigen kräftigen Flügelschlag in die Luft. Für den Rest der Unsterblichkeit, wiederholte ihre Stimme sein Versprechen in seinem Kopf, während der weibliche Erzengel auf den Horizont zuflog.

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