Caros Geheimnis. Extrem Spannend!!!
Ich muss euch etwas gestehen, ich war extrem aufgeregt. Selbst als ich meinen ersten Schultag hatte, war ich nicht so nervös. Nicht einmal als ich zum ersten Mal in meinem Leben dem Unterricht ferngeblieben war. Ja, die gute Schulzeit. Ich hoffe ich baue hier auf dem Internat weniger Mist.
Mit Sophi und Oli verließ ich die Villa und ging zum Strand. Von allen Himmelsrichtungen flogen Engel zum Schloss. Die Farben ihrer Flügel über alle Farbtöne. Niemand hatte die selbe Flügelfarbe. Jedes Flügelpaar einzigartig und wunderschön.
Am Strand standen einige der älteren Schüler. Einer von ihnen, der pastellgrünen Haare hatte, kam auf uns zu. „¡Holla. Braucht ihr Hilfe beim Fliegen?", wollte er mit einem Lächeln wissen. Er musterte uns mit seinen hellgrünen Augen.
„Nein, danke.", erklärte Sophi, „Ich pass schon auf unsere Bleiente auf." Dann klopfte sie auf meine Schulter. „Sehr lustig.", murmelte ich beleidigt. „Ok. Viel Spaß an eurem ersten Schultag.", wünschte uns der Junge und trat zur Seite.
„Ab zum Frühstück.", meinte Oli und entfaltete seine beigen Flüge. Sophi schlug ebenfalls ihre auf. Ihrer Flügel besaßen ein dunkles grau, welschen fast schon schwarz war. Ich atmete einmal tief ein und breitete meinen Flügel aus.
Mit einigen kräftigen Flügelschlägen erhoben wir uns zu dritt in den von der Morgensonne orange gefärbten Himmel. Gemütlich flogen wir über den Salzsee zum Schloss. Das alte Gemäuer strahlte eine unglaubliche Größe aus. Ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben solle, aber das Schloss schien zusagen:
„Kleiner, du hast keine Ahnung was ich schon alles erlebt habe. Ja, selbst deine schlimmsten Albträume sind nichts dagegen was ich schon sehen musste."
Es war unheimlich und trotzdem wirkte das Bauwerk einladend und freundlich. Als wolle es mich lehren was es sehen musste, damit ich besser handelte. Okay, alles in allem ist das doch etwas gruselig. Die Beschreibung erinnert mich viel zu sehr an eine meiner alten Englischlehrerinnen. Nett, aber ihrer Geschichten waren manchmal echt schräg. Ach ja, die liebe Eule! Achtung Insider.
Während ich so über das Schloss nachdachte und es mit Lehrerinnen verglich, stieg ihn mir eine Frage auf. „Sagt mal, hat das Schloss einen Namen? Ich meine sowie Leeds Castle oder Oxford Castle.", fragte ich. „Aber Hallo.", fing Oli an, „Du sieht das bekanntestes Schloss der gesamten Engelswelt." „Übertreibst du nicht ein wenig?", lachte ich. „Nein, dieses Mal nicht.", kam es trocken von Sophi.
„Okay, und wie ist der Name?" „Refugio ist der spanische Name. Refuge ist es auf Französisch. Egal welsche Sprache du nutz es heißt immer Zuflucht.", erklärte Oli mir. „Warum denn Zuflucht?" Oli wollte mir wieder ausführlich antworten, doch Sophi kam ihm zuvor: „Das erfährst du noch in HPG."
Danach setzten wir zur Landung an. Ich gebe zu das meine etwas holprig war, aber es gab Andere die noch schlechtere Landungen hinlegten. Glaube ich. Hoffe ich.
Oli führte uns Ziel sicher in die Speißehalle. Ich war leider so dumm und hatte nicht auf den Weg geachtet. Niemals werde ich mich in diesem Schloss zurechtfinden! Warum ich mir den Weg nicht gemerkt hatte?
Meine Gedanken kreisten um den Namen des Schlosses. Zuflucht? Das hieß sehr wahrscheinlich, dass jemand hier vor etwas Schutz gesucht hatte. Nur wer und vor was? Mhmmm. Das Ganze hatte etwas mit HPG zu tun. Hoffentlich würde ich dort mehr erfahren.
Wir betraten die Halle und der wundervolle Duft von Essen vertrieb alle Gedanken aus meinem Kopf. Davie gestikuliert wild mit den Armen, so das wir sie sahen und uns zu ihr setzten konnten. Sie saß mit Caro an einem etwas kleineren Tisch in der Mitte des Raumes.
Wir saßen kaum als sie fragte: „Na? Wie ist es so bei Gabriel?" „Klasse.", meinte ich grinsend und musste an den Affen denken, der eben noch durch die Lobby gestürmt ist. „Sehr, sehr viele seltsame Leute.", ergänzte Sophi. Davie lacht: „Das kann ich mir bei Gabriels Klicke vorstellen."
„Wie ist es so bei dir?", wollte ich wissen, während ich mir etwas Speck und Ei auf meinen Teller schaffte bevor Oli es verschlungen hatte. „Mega! Mein Zimmer ist im Dach von einem der Türme! Richtig toll! Meine Zimmernachbarin heißt Lin. Sie kommt aus China." Davie hörte gar nicht mehr auf zu erzählen. Ihr schien es hier extrem gut zu gefallen.
Der einzige am Tisch, der sich nicht am Gespräch beteiligte, war Caro. Die junge Französin saß schweigend ihr Frühstück. Plötzlich und doch fast klamm heimlich, erhob sie sich vom Tisch und ging in Richtung Ausgang. Was sie wohl hatte?
Neugier überwand mich und stand auf um ihr zu folgen. „Wo willst du hin, Ed?", fragte Oli neben mir. „Ich geh kurz nach Caro schauen.", antwortete ich knapp und verschwand.
Als ich die Halle verließ, ging Caro gerade um die Ecke eines Ganges. Ich fing an zu laufen um sie ein zu holen. Neben ihr bremste ich wieder auf normale Geschwindigkeit ab. „Alles in Ordnung?", wollte ich wissen. „Äh. Oui. Ja.", entgegnete sie und strich sich nervös durch die Haare. Wir gingen weiter durch die Gänge bis wir in den Garten, der sich um das Schloss erstreckte kamen.
„Warum bist du denn schon gegangen?" „Ich habe etwas oublié ...äh... vergessen.", meinte sie schnell. Das Verhalten das sie an den Tag legte, kam mir sehr merkwürdig vor. „Verheimlichst du etwas?", fragte ich wohl etwas zu direkt.
Caro blieb wie an gewurzelt stehen. Ich tat noch einige Schritte bis ich bemerkte wie abrupt das schwarzhaarige Mädchen stehen geblieben war. „Was ist?", wunderte ich mich und stellte mich vor Caro.
Die Französin blickte mit ihren bernsteinfarbenen Augen auf meine Nase. „Fällt mir die Nase aus dem Gesicht?" „Sehr lustig.", murmelte sie. Ich grinste frech, drängte sie aber weiter: „Was ist los?" „Ich bin eben nicht comment Davi ou comment du.", erklärte sie. „Und das soll was heißen?" „Ich bin timide. Ich gehe nicht auf Fremde zu. Ich habe zu viel peur, Angst. Ich rede nicht viel." „Ah, du bist also introvertiert!", deutete ich das Ganze. Caro nickte.
Ich musste lächeln. In Gedanken hatte ich mich schon auf der Spur eins gigantischen Geheimnisses befunden. „Was?", wollte Caro wissen. „Ich dachte es wäre etwas Schlimmeres oder Spannenderes. Aber das du schüchtern bist, ist doch nicht weiter schlimm."
„Für moi schon.", meinte Caro, „Ich bin alleine bei Raphael. Ich kenne dort niemanden." Ich legte meinen Arm um Caros Schulter. Sie zuckte etwas, schlug den Arm aber nicht weg. „Das können wir ändern. Ich bin dein Freund und werde dir helfen. Klar?" Die Französin nickte unsicher.
„Was hast du eigentlich vergessen?" „Mein Supernatural-Buch.", antwortete Caro. „Dann gehen wir es holen.", meinte ich.
Gesagt getan. Wir flogen zum Turm von Raphael. Als wir auf dem Plato um den Turm landeten, tippte ich leicht mich meinem großen Zeh auf um die Stabilität zu testen. Es war sehr unangenehm auf einem Gebilde zustehen das ohne jede Befestigung einfach in der Luft zu schweben schien. Ich könnte schwören das über Caros Gesicht ein kleines amüsiertes Lächeln gerollt war.
Während Caro zu ihrem Zimmer hoch lief blieb ich unten in der Eingangshalle. Ich legte mich auf ein grünes Stoffsofa das vor einem Kamin stand. Die Frau hinter einer alten, grünen Teke und ich waren die einzigen anwesenden in der Lobby, bis zwei weitere Engel ankamen, die ein sehr interessantes Gespräch führten.
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