Heute war Annas großer Tag, nicht nur, dass sie heute ihren Bruder besuchen wird, nein, denn er schließt extra seinen Saloon, um mit ihr ihren Geburtstag zu verbringen.
Sie konnte es kaum erwarten, wieder Zeit mit ihn zu verbringen und mit ihn wieder ein vernünftiges Gespräch zuführen.

Heute schloss Anna mal ausnahmsweise den Laden und ging Richtung Saloon, als Michaela und Colleen ihr entgegen kommen und sie begrüßen.
"Guten Morgen, Anna."
"Guten morgen, Michaela und Colleen."
"Alles gute zum Geburtstag", wünscht ihr Colleen und überreicht ihr ein hübsch eingepacktes Geschenk.
"Danke", bedankt Anna sich und sieht sie beide fragend an, sie nicken und Anna öffnet das Geschenk, wo darin ein blauer selbst gestrickter Pullover und einen ebenso gestrickten weißen Schall darin waren.
"Oi, die sind ja wunderschön. Danke!" Sie umarmte beide und Michaela meint noch, dass sie sich mit dem Schall Mühe gegeben hat.
"Alles gut, Hauptsache das Ergebnis sieht toll aus und wärmt, wenn Winter ist."

Alle Frauen lachen zustimmend und reden noch ein bisschen, Colleen erwähnt noch:"Weißt du, was Matthew angeht, er wird dich nach Sonnenuntergang abholen, also gedulde dich ein wenig, verbring den Tag mit deinen Bruder und erwarte weitere Geschenke, die im Laufe des Tages noch kommen werden."

Es setzt ihr zwar einen Stich ins Herz, dass Matthew erst später zu ihr kommen wird, aber wenn es sich bei dem, was er noch zu tun hat, um eine Überraschung handelt und er noch nicht damit fertig ist, dann wäre es besser, sie wartet, bis er soweit war und er sie abholen tut.

Anna nickt verstehend und meint noch, sie solle sich mal beeilen, damit ihr Bruder sich nicht sorgen muss.
Die Frauen verstehen sie und verabschieden sich. Sie gehen getrennte Wege und Nova kommt Anna urplötzlich entgegen und gratuliert ihr und überreicht ihr einen schönen selbst geflochtenen Makramee in Federformen.
Sie finden ihn wirklich wunderschön und staunt erneut, wie eine Cheyennedame wie Nova nur so talentiert sein kann.
Sie sagt noch zu Anna, dass sie später Daniel besuchen soll, wenn sie nen kurzen Moment Zeit habe, um bei ihn das Geburtstagsgeschenk abzuholen.

"Er hat auch was für mich?", scheint Anna überrascht.
"Ja, hat er, ihr seit doch Freunde, oder nicht?"
"Ja, sind wir."
"Dann bitte, besuch ihn gleich."
"Schon gut, ich mach gleich noch, bevor ich zu Hank gehe", versichert sie ihre Freundin und beider nehmen Abschied.

Auf den Weg zum Sheriff kommt Daniel ihr entgegen und gratuliert ihr, geht dann ins Gebäude rein und kommt wieder raus, die Hände in den Rücken.
Anna ist schon furchtbar aufgeregt, was es wohl sein mochte. Daniel streckte die Hände dann aus und offenbart ihr was unglaublich schönes, was sie fast zum schreien brachte.
"Das ist ja unglaublich!", entfährt es ihr und sie nimmt das Geschenk an sich und betrachtet sie genauer. Es waren wirklich sehr schöne Reiterstiefeln aus braunen Wildleder und die sehen so bequem aus.

Sie probiert sie mal an, lauft ein wenig und wie sie erstaunt feststellt passen sie ihr wie angegoßen.
"Danke, die sind wirklich schön und voll bequem", sie strahlt über beide Ohren und lächelt ihn an und er erwidert es.
Die Freunde reden noch ein wenig, bis Daniel auffällt, dass Anna weiter müsste, da ihr Bruder auf sie noch wartet. Erschrocken sammelt sie ihren Korb voll mit den ganzen Geschenken auf und eilte los, doch sie ruft ihn noch schnell "Tschüss" zu und eilt weiter, bis sie dann vor dem Saloon zum stehen kommt.

Sie trete ein und sagte:"Wenn du wüsstest, von wen ich gerade so viele Geschen-", sie unterbricht ihren Satz abrupt und sieht jemand, mit den die null gerechnet hat.
Dort in der Mitte des Saals saß Hank mit einem dunkelharrigen Jungen am Tisch, wo sie beide aufblicken und Hank lächelnd aufsteht, auf sie zueilt, nur um sie heftig zu umarmen.
"Alles gute, meine Kleine", murmelt er ihr ins Haar und setzt sie wieder auf dem Boden, als sie erstickt meint:"Danke, Großer, aber könntest du mich wieder absetzten? Ich kriege keine Luft mehr!"
Lachend wie immer drückt er sie nochmal kurz an sich, streckt seine Hand aus und offenbart ihr ein kleines Fläschchen Parfüm. "Zwar nicht eingepackt, aber dennoch, weil ich dachte, es passt zu dir."

Sie nimmt das Fläschchen entgegen, benutzt es mal kurz und riecht dran. Der Duft war warm und erinnert an duftenden Holz mit einem Hauch Vanille.
"Das riecht toll. Danke, Hank."
"Gerne, Kleines. Aber jetzt will ich dir jemand vorstellen." Er führt sie zum Tisch, wo der Junge sitzt. "Anna, das ist mein Sohn Zack. Zack, dass ist deine Tante Anna. Erinnerst du dich noch, ich hab dir mal von ihr erzählt?"
Der Sohn nickt zögernd, muss zuvor erst überlegen, aber Anna wusste es noch, da er ihr erzählt hat, dass sie Tante sei. Sie weiß sogar noch, warum er hier nicht in Colorado Springs bleiben konnte, aber es stört sie keineswegs, im Gegenteil, sie freut sich sogar sehr, ihren Neffen endlich kennenzulernen. Er war wirklich ein sympathischer kleiner Kerl, der stärker war, als man ihn zumuten tut.

Sanft lächelt sie ihn an und begrüßt ihn. "Hallo, Zack. Ich bin deine Tante, Anna. Ich freue mich, dich endlich kennen lernen zu können. Ich habe viel gutes über dich gehört."
Zack lächelt weich und kommt ihr näher. Vorsichtig hebt er seiner Hand und fährt über ihr Haar, was alle drei entzückt zum Lachen bringt. Ein viertes Lachen aber lässt Anna aufhorchen und erstarren. Sie dreht sich um und ihre Augen weiten sich, als sie eine ihr wichtige Person vor sich sieht.
Eine, die sie fast ihr Leben lang nicht mehr gesehen hat.

"Großmama!"
Die alte Frau lächelt liebevoll und kommt auf sie zu und beide fallen sich freudig lachend in die Arme.
"Oh, Großmama. Es ist so schön dich wieder zusehen."
"Ich bin auch froh, dich wieder in meine Arme zu schließen, so wie früher", erwidert sie und schiebt sie ein wenig von sich, um ihre Enkelin zu betrachten. "Oh Kindchen, wie schön du geworden bist. Wie ein Engel aus Gold."
Die junge Frau schluchzt und schmeißt sich erneut in die Arme ihrer Großmutter, die ihr übers Haar streichelt und ihr Liebesbekundungen ins Ohr murmelt und Gott dankt, dass sie wieder ihre Enkelin halten kann. Sogar Anna scheint mehr als glücklich zu sein, dass ihre ganze Familie wieder komplett ist. Und das heute an ihren Geburtstag, der nicht schöner werden kann, als es jetzt schon ist.