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Zehn

Seit gefühlten Stunden liege ich nun schon hier im Gras. Inzwischen habe ich mich etwas beruhigt. Doch die Gedanken an Leni, meine Oma und meine Eltern lassen mich immer noch sauer aufstoßen.

Wie aus dem Nichts meldet sich plötzlich mein Smartphone. Eine Nachricht, von meiner Mutter:

Mama<3 - 13:52Uhr
Die Beerdigung deiner Oma findet morgen um 14 Uhr statt. Ich - und glaub mir, auch deine Oma - würde sich freuen wenn du kommst...

Ehrlich gesagt hätte ich mir mehr von meiner Mutter erwartet, nicht mal Kuss Mama hatte sie dazu geschrieben.

Entnervt lasse ich mein Handy sinken und stehe auf. Ich muss zurück ins Internat. Gegessen hatte ich immer noch nichts und außerdem muss ich meine Sachen packen und eine Befreiung für morgen organisieren.

Natürlich würde ich morgen zu der Beerdigung, das war ich meiner Oma schuld. Ich möchte mich noch einmal richtig von ihr verabschieden und das war wohl der beste Weg dazu.

Ich machte also einen kleinen Abstecher in Frau Schillers Büro, die nur kurz "Mein Beileid" murmelte und mir dann aber sofort die Befreiung aushandtierte. Dann ging in noch in die Küche und schauffelte mir Reste vom Mittagessen auf ein Teller und ging damit in mein Zimmer.

Ich downloade mir den Zugfahrplan. Wenn ich morgen pünktlich da sein wöllte, muss ich einen ziemlich frühen Zug nehmen.

Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Constanze stürmt herein.

"Kann man hier denn nie seine Ruhe haben?!"

Mir ist wohl deutlich anzumerken, dass ich ziemlich sauer bin und jetzt wohl liebend gern meine Ruhe hätte. Zerknirscht steht Constanze im Zimmer und schaut mich mitfühlend an.

"Bin schon wieder weg. Ich wollte eigentlich nur kurz..."

"Nein, schon okay. Sorry."

Constanze geht zurück zu ihrem Bett und setzt sich. Sie packt ihren Laptop aus, ich beobachte sie dabei.

"Ich bin mit meiner Familie zum FaceTimen verabredet. Ist das für dich okay wenn ich es hier mache? Oder soll ich lieber woanders hingehen?"

Die Cäcilia, die ich vor dem ich von der Adoption wusste war, hätte  wahrscheinlich sofort nein gesagt. Aber aus irgendeinem Grund nicke ich einfach. Obwohl ich gerade so fertig und obwohl ich Angst habe, dass diese Familie auch meine Familie sein könnte. Doch die Ermittlungen dazu stehen nun still, weil Leni keine Lust hat mit ihrer kindlichen Ex-Freundin Detektiv zu spielen. So hat sie es doch gemeint, oder?

Obwohl es jetzt schon einige Stunden her ist, verletzt es mich noch immer. Leni war der Mensch, der mich veränderet hat, zum Guten. Bevor ich sie kennengelernt habe, war mein Leben nahezu langweilig: ich habe irgendwelche Jungs mit meinem charmanten Blick dazu angestiftet kleine Dinge für mich zu übernehmen, wie mir ein Handtuch zu bringen oder die Chemie Hausaufgaben für mich zu erledigen. Und ihnen damit ihr Herz gebrochen. Ich war eiskalt, zu ziemlich jedem der auch nur einen klitzekleinen Fehler in meiner Umgebung gemacht hat.

Dann habe ich angefangen Sport zu machen, erst Basketball und dann das Staffeltraining, dadurch habe ich für mich einen kleinen Ausgleich geschaffen und habe gelernt was Teamgeist heißt. Wenn ich laufe, dann fühle ich mich frei.

Aber Leni hat mich dann zum entscheidenden Punkt gebracht. Sie hat mir beigebracht was Liebe heißt, Liebe kann man nicht erzwingen, Liebe muss man in sich selbst spüren. Es ist aber auch egal wen man liebt, egal ob das gleiche Geschlecht oder das jeweils andere, du musst nur glücklich sein.

Ich habe viel zu lange in meinen Gedanken geschweift, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass Constanze schon begonnen hat mit ihrer Familie zu telefonieren. Selbst von meinem Hochbett aus kann ich jedes ihrer Wörte - und auch die ihrer Familie - hören.

Anfangs geht es nur darum, wie es Constanze hier im Internat geht und ob sie sich eingelebt hat. Später fängt auch ihr Bruder von seinem Naturwissenschaften-Studium und einem Mädchen namens Mila an zu erzählen.

Ist es verboten fremden Telefonaten zu lauschen? Ich höre nun schon ziemlich lange bei dem von Constanze zu.

"Ich bin mit zwei Mädchen in einem Zimmer. Ich dachte erst, könnte schwierig werden, ich bin ja nicht mehr 15. Aber Cäcilia und Sibel sind echt okay. Die Beiden sind nicht so durchgedreht wie Pippi, Roxy und ich damals."

Als Constanze mich erwähnt schaut sie mich lächelnd an, ich bekomme es etwas mit der Angst zu tun, trotzdem lächle ich tapfer zurück.

Constanzes Mutter ist bei dem Telefonat ebenfalls dabei, wenn ich das richtig verstanden habe. Also müsste sie etwas komisch reagieren, wenn sie wirklich meine Mutter ist.

"Ihr drei wart schon immer ziemlich abgedreht."

Nichts. Nur ihr Bruder, der ihr antwortet. Und Constanze, die schmunzelt. Ihre Mutter bleibt jedoch still.

Ich weiß nicht warum, aber ich bin enttäuscht. Ich hätte gerne die Stimme meiner echten Mutter gehört, wie sie meinen Namen ausspricht. Klar weiß ich immer noch nicht, ob sie es wirklich ist, aber da ist ein Gefühl in mir, dass mir zu sagen scheint: "Nutze die Chance, sie ist es!"

Aber ab morgen werde ich eh für ein paar Tage bei meinen Eltern sein, vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit sie auf dieses komplizierte Thema anzusprechen.

Ich raffe mich auf und fange an die Sachen für morgen zusammen zupacken. Constanze wirft mir einen irritierten Blick zu, den ich einfach ignoriere.

Nach ewig langen Minuten beendet Constanze schließlich ihr Telefonat. Sie klappt ihren Laptop zu und kommt auf mich zu.

"Willst du ausziehen?"

"Nein, natürlich nicht."

"Und warum packst du dann deine Sachen?"

"Ich fahre für ein paar Tage zu meinen Eltern."

"Und was ist mit Schule?"

"Die fällt für mich wohl ein paar Tage aus."

Zufrieden lege ich das letzte T-Shirt in den kleinen Koffer und ziehe den Reißverschluss zu. Ich grinse leicht bei meinen Worten, obwohl mir eigentlich so gar nicht danach ist.

Constanze scheint immer noch irritiert zu sein, sie steht nämlich immer noch neben mir und beobachtet mich, während ich meinen Koffer schließe.

"Falls du es genau wissen willst: Meine Oma ist gestorben und ich gehe auf ihre Beerdigung. Okay?"

"Sorry, ich wusste ja nicht..."

Constanze dreht sich um, bleibt dann aber stehen, so als ob ihr etwas wichtiges eingefallen wäre.

"Ach übrigens: Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber meine Mama hat mich gefragt, ob deine Eltern zufällig Katarina und Phil zum Vornamen heißen? Sie meinte, sie würde ein Paar kennen, das ein Kind mit dem Namen Cäcilia hat und... Ah, kompliziert!"

Ich schlucke. Das kann kein Zufall sein. Wenn ihre und meine Eltern sich kennen, dann könnte es theoretisch auch sein, dass Constanzes Mutter wirklich auch meine Mutter ist. 

"Ja, meine Eltern heißen Katarina und Phil."

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