Nach dem Interview sassen wir alle zusammen und wir redeten noch ein bisschen, während das Produktionsteam schon mit den Arbeiten am Interview begann. Da wir es auf Englisch geführt hatten, wurde alles mit koreanischen Untertiteln versehen. Johanna half dem Team und so waren sie zusammen viel schneller fertig.

„Das Interview geht heute um 20 Uhr online. Ich habe bereits ein Team zusammen gestellt, das gegen Hater oder gegen Beleidigungen vorgehen wird. Wir werden alle ein Auge darauf haben und in den ersten Wochen wird euch mehr Personenschutz begleiten. Das ist nur eine Vorsichtsmassnahme, denn ich möchte nicht, dass einem von euch etwas passiert", sagte JYP, als wir uns das fertige Interview gemeinsam angeschaut hatten. „Wir danken dir sehr und würden gerne nach Hause fahren, da wir ab Morgen mit dem Album arbeiten beginnen werden", sagte Chan und wir verabschiedeten uns und fuhren alle nach Hause.

Wir bestellten etwas zu Essen und schalteten schon einmal den Fernseher an. Lino öffnete direkt YouTube, denn es dauerte nur noch 30 Minuten, bis das Interview ausgestrahlt wurde. Das Essen kam 15 Minuten vor der Ausstrahlung und wir assen alles zusammen und dann kam die Meldung von JYP, dass das Video jetzt online geht.

Gebannt schauten wir alle auf den Bildschirm. Chan hatte einen Arm um mich gelegt und Innie hatte sich an meine andere Seite angekuschelt. Ich nahm mein Handy und las mir einige Kommentare durch, die meisten waren wirklich glücklich für uns, doch einige leider auch nicht. Als JYP am Ende des Interviews sagte, dass er gegen Hater und Beleidigungen vorgehen würde, verstummten die negativen Kommentare sofort.

Zumindest im YouTube-Channel. Auf Twitter und TikTok war dies enttäuschenderweise nicht so, wie wir am nächsten Tag herausfanden. Chan und ich waren bei JYP, da er uns zeigte, was sein Team schon alles gemacht hatte. Sie hatten die ganze Nacht recherchiert und die Namen der Hater herausgefunden und diese schon zur Anzeige gebracht. Dies liess mich besser fühlen, denn ich hatte mir einige Kommentare bedauerlicherweise zu Herzen genommen.

Wir gingen zurück zu den anderen und sie fingen mit den Arbeiten am neuen Album an und wir übersetzter arbeiteten an verschiedenen Übersetzungen.

Timeskip

Die Arbeit am Album von SKZ und die vielen Übersetzungen bedeuteten Stress für alle. Mir war seit mehreren Wochen morgens immer total übel, doch ich schob es auf den Stress.

Johanna und ich arbeiteten gerade an Übersetzungen, als ich mich wieder die Übelkeit überrannte. Ich schaffte es gerade noch so zum Mülleimer, denn der Weg zu den Toiletten war zu weit. Johanna reichte mir eine Flasche Wasser und strich mir sanft über den Rücken.

„Liebes, das geht jetzt schon seit mehreren Wochen so. Ich denke, du solltest zum Arzt, denn das ist nicht normal. Wenn du möchtest, komme ich auch mit dir", sagte sie und schaute mich sorgenvoll an. „Vielleicht hast du recht. Es wäre lieb, wenn du mit mir kommst, denn so gut spreche ich noch nicht koreanisch und du könntest übersetzen. Ich möchte SKZ nicht in Sorge versetzen, also sag ihnen bitte nicht, dass wir zusammen zum Arzt gehen, okay?", sagte ich und Johanna nickte.

Wir meldeten uns bei San für ein paar Stunden ab und fuhren gemeinsam zu einem Arzt. Wir sassen im Vorraum und warteten darauf, dass mein Name aufgerufen wird. Es dauerte nicht lange und schon war ich dran. Der Arzt sass gegenüber von Johanna und mir. Zu meiner Überraschung sprach er Englisch mit mir, da er sah, dass ich nicht aus Südkorea kam.

Ich erklärte ihm, was mein Problem war, und dann stellte er mir eine überraschende Frage. „Wann war ihre letzte Periode?" Ich schaute ihn überrascht an und musste nachdenken, wohl zu lange, denn er schaute mich grinsend an. „Wir werden ein paar Tests machen, aber ich habe schon so eine Ahnung, doch ich möchte erst die Tests abwarten", sagte er und schon gingen die Tests los. Ich musste Urin abgeben und mir wurde Blut abgenommen.

„Die Ergebnisse kommen in ca. 30 Minuten", sagte er. „Ihr könnt so lange hier warten und ich gehe zu einem anderen Patienten in der Zeit", fügte er hinzu und ging raus. Johanna war zwischendurch kurz aus dem Raum herausgegangen, da sie ein Telefonat führen musste.

Der Arzt kam zurück, doch nicht alleine. Eine Frau war bei ihm und hatte ein Grinsen auf den Lippen. Beide setzten sich gegenüber von uns und ich war nervös. Warum so plötzlich einen Arzt mehr? Was war hier los? War ich ernsthaft krank? Doch warum lächelte der Mann so?

„Wir haben die Testergebnisse und deswegen ist auch meine Kollegin hier, da sie besser für diesen Bereich geeignet ist, als ich", sagte er und schaute seine Kollegin an. Ich hatte so viele Fragen in meinem Kopf. „Jasmin, wir kennen den Grund, warum dir so schlecht ist und warum du deine Periode nicht bekommst", sagte die Ärztin und Johanna nahm sanft meine Hand. „Bin ich ernsthaft krank?", fragte ich traurig, doch ich sah die Ärztin lächelnd den Kopf schütteln. „Nein, aber ich werde einen Ultraschall deines Bauches machen müssen", sagte sie und ich wusste immer noch nicht, was los war.

Als mein Handy klingelte, sah ich Chans Namen. Johanna nahm es mir aus der Hand und ging ran. Sie erklärte ihm, dass wir beim Arzt waren und erklärte ihm, wo wir genau waren. Ich legte mich auf die Liege und die Ärztin machte etwas Gel auf meinen Bauch und schallte mit dem Gerät meinen Bauch ab.

„Herzlichen Glückwunsch, Jasmin. Sie sind schwanger und wie ich erkennen kann, sind es sogar zwei. Sie sind ca. in der 14 Woche" sagte die Ärztin und ich war geschockt. Dann druckte sie die Bilder aus und ich weinte vor Glück. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Die Ärztin schrieb gerade etwas auf, als die Türe aufging und ich Chan sah, der sofort besorgt zu mir kam und mich in seine Arme nahm, da ich weinte.

„Was ist los, Babe? Bist du krank?", fragte er besorgt und hielt mich fest an sich gedrückt. „Babe, ich kann bald nicht mehr arbeiten", sagte ich lächelnd und Chan schaute mich verwirrt an. „Was? Warum? Was ist denn los, Babe?", fragte er besorgt und ich gab ihm die Ultraschallbilder. Chan verstand langsam, was los ist. „Ist das wirklich wahr? Wir werden Eltern? Warte von Zwillingen?", fragte er und ich nickte zustimmend.

Chan sprang auf und zog mich mit hoch, um mich dann herumzuwirbeln. Ich lachte und als er mich wieder auf den Boden absetzte, zog er mich in einen liebevollen Kuss. „Du machst mich erneut zum glücklichsten Mann auf dieser Welt. Ich liebe dich so sehr, Babe", sagte Chan lächelnd, als er den Kuss löste. „Ich liebe dich auch, Babe", sagte ich.

Die Ärztin übergab mir den Mutterpass und zusammen gingen wir heraus zu Johanna, die draussen gewartet hatte, nachdem Chan gekommen war. Unsere Blicke trafen sich und ich sah Freudentränen in ihren Augen. Wir fielen uns um den Hals. „Ich freue mich so sehr für euch beide", sagte sie und drückte mich fest an sich. „Dankeschön, Schwesterherz", sagte ich und wir lösten die Umarmung, um uns auf den Weg zurück ins Entertainment zu machen.

Wie werden JYP und San reagieren? Wie werden die anderen reagieren? Was wird Innie fühlen, wenn seine Ersatzmama jetzt selbst Mama wird? Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel. :-)