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Die Sonne brannte immer noch gnadenlos auf uns herab, als wir durch die Straßen der Stadt schlenderten.
Das pulsierende Leben der Stadt fühlte sich wie ein aufregendes Abenteuer an, und ich konnte das Lachen von Sunoo immer wieder hören, das so ansteckend war, dass es mich selbst zum Grinsen brachte. Wir hatten uns entschieden, ein bisschen shoppen zu gehen, um dem tristen Schulalltag zu entfliehen.
Es war nicht das erste Mal, dass wir zusammen einkaufen gingen, aber heute war es anders. Ich wusste nur nicht wirklich, was es war.
Wir hatten beschlossen, dass es Zeit war, uns neue Kleidung zuzulegen. Natürlich schien es, als wäre es Sunoo, der heute die Show stahl.
Ich musste zugeben, dass er immer irgendwie die Aufmerksamkeit auf sich zog. Aber heute war es besonders auffällig. Als wir die Kleidungsläden durchstöberten, suchte Sunoo sich die freizügigeren Sachen aus. Tops, die seine Schultern freiließen, enge Shirts, die fast mehr Haut zeigten, als der Stoff verbarg, und Hosen, die so eng waren, dass man fast glauben konnte, sie würden platzen. Es war fast schon eine Art Sport für ihn, die Blicke der anderen zu fangen, besonders die von unseren Freunden.
Jake, Jay und Sunghoon schauten immer wieder in Sunoo’s Richtung, jedes Mal, wenn er etwas Neues anprobierte. Ihr Blick war meist eine Mischung aus Interesse, Neugier und, ehrlich gesagt, einer Spur von Verlegenheit. Besonders Sunghoon konnte sich nicht immer zurückhalten, wenn Sunoo sich vor dem Spiegel drehte und mit seinem Haar spielte.
Es war... auffällig.
Und jedes Mal, wenn einer der Jungs besonders intensiv hinschaute, konnte ich förmlich die Spannung in der Luft spüren. Es nervte mich. Ich wusste, dass sie nur neugierig waren, aber das ständige Starren ließ mich unruhig werden.
„Ich versteh‘ nicht, was du an diesen Klamotten findest“, murmelte ich, als Sunoo sich ein weiteres, hautenges Top schnappte und sich wieder zur Umkleidekabine aufmachte.
„Die machen dich nur noch... mehr von dem, was du ohnehin schon bist.“
„Was soll das heißen?“ Sunoo grinste, als er an mir vorbeiging, und streckte seine Zunge raus. „Willst du etwa, dass ich weniger auffalle?“
„Das habe ich nicht gesagt“, erwiderte ich und verdrehte die Augen. Doch irgendwie wusste ich, dass er das genau so gemeint hatte.
Wir alle schlenderten weiter durch den Laden, und ich versuchte, mich weniger auf die Blicke meiner Freunde zu konzentrieren. Doch als wir uns der Umkleidekabine näherten, drehte sich Sunoo plötzlich zu mir um, ein geheimnisvolles Funkeln in seinen Augen.
„Heeseung“, sagte er mit seiner ruhigen Stimme, die plötzlich ein bisschen ernster klang. „Komm mit in die Kabine. Ich will dir etwas zeigen.“
„Was? Warum? Ich... wir sind hier doch in einem Geschäft, Sunoo.“
„Komm schon“, grinste er, nahm mich bei der Hand und zog mich mit einem unerwarteten Ruck in Richtung der Kabinen.
Ich wollte etwas sagen, aber meine Gedanken wurden von der Aufregung überlagert. Ich folgte ihm in die Kabine und bevor ich überhaupt realisierte, was geschah, zog er mich zu sich.
„Sunoo, was...?“
Meine Worte wurden von einem plötzlichen Kuss unterbrochen, als er seine Arme um meinen Nacken legte und mich näher zog. Ich war so überrascht, dass ich erst nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Doch dann spürte ich, wie er mich fester hielt und sich an mich schmiegte, während sich seine Lippen leidenschaftlich auf meine drückten.
Ich war so unvorbereitet, dass ich nicht sofort wusste, was ich tun sollte. Aber als ich seine Taille berührte, um ihn näher zu mir zu ziehen, spürte ich die nackte Haut unter meinen Fingern. Die weiche Haut, die unter seinem Top hervorblitzte, war ungewöhnlich... knapp.
Als ich meine Hände vorsichtig auf seinem unteren Rücken hielt, bemerkte ich, dass er die Hose noch tiefer gezogen hatte. Es war klar, dass er sich für diesen Moment etwas sehr Spezielles ausgesucht hatte.
Ich zog mich kurz zurück und sah ihn an, seine Augen glänzten vor Erregung und einer Art Herausforderung.
Es war ein Moment, der mich immer noch sprachlos machte. Sunoo hatte mich aus dem Nichts in die Kabine gezogen, mich geküsst und mich in eine Welt voller Verwirrung und intensiver Gefühle katapultiert. Doch jetzt, als wir uns ein wenig voneinander lösten, sah ich in seine Augen – und ich wusste, dass es nicht nur ein spontaner Moment war. Es war mehr. Die Art, wie er mich ansah, als würde er mehr in mir sehen, als ich selbst sehen konnte. Und ich konnte nichts anderes tun, als ihm mit einem halb überlegenen, halb verunsicherten Lächeln entgegenzusehen.
„Was machen wir jetzt?“ fragte ich leise, meine Stimme immer noch ein wenig heiser, fast wie ein Hauch.
„Was willst du tun?“ Sunoo grinste, und in diesem Grinsen lag so viel Abenteuer, dass ich mir sicher war, er hatte es genau so gewollt. Es war eine Seite von ihm, die mich immer wieder überraschte. Diese Unvorhersehbarkeit, die ihn zu etwas machte, das kein Tag ohne ihn wirklich vollständig war.
Es gab so einige Sachen, die ich mit ihm hätte machen wollen, doch erstens waren wir in einem Geschäft und zweitens würden die anderen es sicher bemerken.
„Lass uns was essen“, sagte ich schließlich, versuchte, die Stimmung zu lockern und meine Gedanken zu sortieren.
"Die anderen warten sicher schon."
Später, draußen auf den Straßen des Einkaufszentrums, schoben wir uns durch die Menschenmenge. Unsere Freunde liefen hinter uns, und es war immer noch dieses vertraute Gefühl von Zusammenhalt in der Luft. Doch in meinem Kopf drehte sich alles nur um das, was eben passiert war. Ich schüttelte den Gedanken beiseite. Jetzt war nicht der Moment für Fragen, für Antworten.
Sunoo jedoch war bereits wieder in seiner eigenen Welt. Mit leuchtenden Augen führte er uns zielstrebig zu einer der Eisdielen im Einkaufszentrum.
„Minz Schokoladen Eis“, murmelte er immer wieder, als ob es der einzige Grund war, warum wir hier waren.
„Hast du das jetzt echt schon in jeder Eisdiele gefragt?“ lachte Jake, der neben mir herging und sein Handy in der Hand hielt.
„Es hat seine Bedeutung“, sagte Sunoo entschlossen und klopfte sich selbst auf den Bauch. „Ich will das beste Minz Schokoladen Eis finden.“
Und so begann die Tour durch die verschiedenen Stände. Wir gingen von einer Theke zur anderen, während Sunoo unermüdlich dieselbe Frage stellte: „Haben Sie Minz Schokoladen Eis?“ Die Verkäuferin hinter einem Stand sah ihn irritiert an, als er die Frage erneut stellte.
„Sunoo, hier gibt es kein Minz Schokoladen Eis!“, rief Jungwon genervt aus. „Warum gerade dieses Eis?“
„Weil es das beste ist“, grinste Sunoo und zuckte mit den Schultern, als ob ihm die Frage selber lächerlich vorkam. „Was, wenn ich gleich sterbe, mh? Dann will ich doch das Beste Eis der ganzen Welt im Bauch haben. “
Die restlichen Jungs folgten uns mit einer Mischung aus Amüsement und Geduld. Aber es war bald klar, dass der Spaß nicht nur bei Sunoo war. Hinter uns entbrannte eine kleine Szenerie, als Ni-ki anfing, Jungwon zu necken. Die beiden machten in letzter Zeit viel aus, und wie immer war es ein Wechselspiel aus Humor und ein wenig irritierender Unverschämtheit.
„Komm schon, Jungwon“, Ni-ki zog mit einem breiten Grinsen an seiner Schulter.
„Komm her, du hast doch sicher noch ein paar tolle Geschichten über deine 'neuen' Bücher, die du mir erzählen kannst.“ Er lachte laut, während er Jungwon mit einem leichten Ruck in Richtung Eisdiele zog.
Jungwon verdrehte die Augen, aber seine Geduld war sichtbar erschöpft. „Du bist echt der schlimmste. Hör auf, mich zu nerven.“
Doch Ni-ki ließ nicht locker. Schließlich drückte er Jungwon von hinten, als er sich gerade in eine Richtung abwandte.
Der Körperkontakt ließ Jungwon fast das Gleichgewicht verlieren, und Ni-ki zog ihn im Scherz weiter. Doch plötzlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten und berührte ihn, fast aus Spaß, an einer Stelle, die definitiv nicht im Spiel war – am unteren Rücken, sodass Jungwon zusammenzuckte.
„Was soll das?“ stieß Jungwon empört hervor, während er Ni-ki eine genervte Miene zuwarf. Aber Ni-ki grinste einfach nur weiter und zog ihn in Richtung der Eisdiele.
„Ach komm, was ist los? Ein bisschen Spaß muss sein“, sagte Ni-ki mit einem Augenzwinkern.
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Die beiden – sie hatten wirklich eine außergewöhnliche Beziehung. Ihre ständigen Streitereien, die ständigen Neckereien und, na ja, die ganz besonderen Berührungen.
Es war, als ob sie einen geheimen Code hatten, den niemand anderes verstand. Als ob ihre Freundschaft eine eigene Sprache sprach, die nur sie beherrschten.
„Ich glaub‘ die beiden haben ihren eigenen Code“, sagte ich leise zu Sunghoon, der gerade neben mir ging und ebenfalls mitlachte.
„Wer weiß“, antwortete Sunghoon mit einem Schulterzucken, während er uns mit einem schiefen Lächeln beobachtete.
„Vielleicht läuft bei denen hinter verschlossenen Türen etwas anderes.“
„Ich will das gar nicht wissen“, murmelte ich, und wir beide schauten zu den beiden, die sich immer weiter neckten.
Ich blickte dann zu Sunoo, der mir ein charmantes, freches Grinsen zuwarf, als er mit dem Eis in der Hand auf mich zukam. In diesem Moment war er einfach nur glücklich, wie ein Kind, das sich über das beste Eis freute. Keine Spiele, keine Fragen, keine Unsicherheiten – nur er und das Eis, das er gefunden hatte.
„Du bist wirklich schwer zufriedenzustellen, oder?“ sagte ich, als ich ihm nachsah und sein Gesicht sich wieder entspannte.
„Kein anderes Eis kann dein Minz Schokoladen Eis ersetzen, was?“
„Pah“, erwiderte er mit einem Augenzwinkern und schob sich mehr von der kühlen Schokolade in den Mund.
„Jeder hat seine Eigenheiten. Ich bin halt nicht wie ihr... ihr mit eurem langweiligen normalen Schokoladeneis.“
„Komm, das ist schon fast wie Zahnpasta mit Schokolade“, rief Jay, der sich neben uns gesellt hatte und den Kopf schüttelte.
„Du bist doch verrückt“, sagte Sunoo und warf ihm seinen typischen Bitch-Blick zu.
„Du weißt gar nicht, was du redest.“
Jay grinste zurück. „Warte, du willst uns jetzt ernsthaft weismachen, dass Minz Schokoladen Eis etwas ist, das man im täglichen Leben braucht?“
„Ich weiß, was gut ist, und du nicht“, konterte Sunoo schnell. Und mit einem weiteren frechen Lächeln fügte er hinzu: „Wenn du es probieren würdest, würdest du es verstehen. Aber ich glaube, du hast zu viel Angst, etwas Neues zu wagen.“
Ich konnte nicht anders, als bei dem kleinen Streit zu schmunzeln. Diese Gruppe, mit all ihren Eigenheiten, war einfach perfekt. Selbst die kleinen Streitereien und Neckereien hatten ihren Charme. Jeder von uns war irgendwie einzigartig, und diese Dynamik – sie war etwas, das ich in meinem Leben nicht mehr missen wollte.
Ich nahm einen Schritt zurück und verschränkte meine Arme, beobachtete Sunoo, der sich jetzt mit einem zufriedenen Lächeln zurücklehnte und weiter sein Eis genoss.
Ich schlang schließlich meinen Arm um seine Schultern, und er sah mich mit einem zufriedenen Lächeln an, als ob er wusste, was ich dachte und dass er es genauso fühlte.
Es gab wirklich keinen anderen Ort, an dem ich lieber wäre.
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