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Prolog

Es war finster, so finster, dass man die eigene Hand vor Augen kaum sehen konnte. Auch die sieben Gestalten, eingehüllt in tiefschwarze Kapuzenumhänge, hätte man beinahe übersehen können. Sie schritten durch ein eisernes Tor, das der einzige Weg durch die hohe Mauer zu sein schien, die dort bedrohlich in den Himmel ragte.

Das furchtbare Quietschen der verrosteten Türangeln hallte über den gesamten Friedhof. Die Grabsteine waren in regelmäßigen Abständen aneinandergereiht, doch die Kapuzengestalten schienen diesen keines Blickes zu würdigen.
Etwas weiter entfernt konnte man weitere Gestalten ausmachen, welche die Neuankömmlinge als Ziel zu haben schienen.

Kaum hatten sie den Friedhof betreten, war die Gruppe auseinandergetreten und hatten sich in zwei kleinere aufgeteilt. Während drei Gestalten weiter zwischen den Reihen an mit Moos bewachsenen Steinen vorbeischlichen, blieben vier von ihnen plötzlich stehen. Ihr Blick schien auf eines der Gräber geheftet zu sein, der frei von Moos war und matt im Mondschein glänzte.

„Vincent!" Die Stimme gehörte definitiv einer Frau. Sie sackte vor dem Stein zusammen und legte ihre Hände auf den Boden. Man hörte, wie sie zu schluchzen begann und es schien, als hätten die Anderen vor Kummer die Blicke gesenkt. Aus der dritten Gruppe, die bereits gewartet hatte, löste sich auch eine Gestalt. „Ilaida!", rief diese in Richtung der am Boden liegenden Frau und auch ihre Stimme ließ darauf schließen, dass sie eine Frau war.

„Lass sie, sie muss trauern dürfen.", erklang eine tiefere Stimme und hielt die Frau am Arm fest.
Die Frau riss sich die Kapuze vom Kopf. Sie hatte lange strohblonde Locken und blaue Augen, die in der Dunkelheit vor Zorn zu glühen schienen. Sie schlug die Hand des Mannes weg und er trat ein Stück zurück, als hätte er Angst vor der Frau.

„Trauern?", fuhr sie ihn an. „Trauern? Gerade du redest noch von Trauern? Du bist doch schuld an alledem! Wieso konntest du nicht akzeptieren, dass Ilaida sich für Vincent entschieden hat? Nein, mein lieber Bruder musste ihn dann gleich rücklings erstechen! Seinen eigenen Cousin! Ein toller Mann bist du! Ilaida so zu verletzen, wo du sie doch so liebtest!"

Der Mann sah sie schockiert an und wollte etwas erwidern, doch die junge Frau kam ihm zuvor. „Spar dir das, spar es dir für jemand anderen auf Magnus!" Ihre Augen sprühten vor Zorn und der Mann starrte sie weiterhin schockiert an. „Sara..." Sie wendete sich von ihrem Bruder ab und eilte zu Ilaida hin, die immer noch schluchzend am Boden lag, offensichtlich vor Vincents Grab.
Sara schloss die Frau in die Arme und redete beruhigend auf sie ein.

„Wir sollten ohne die beiden anfangen.", entgegnete Magnus, als hätte er bereits die zornigen Worte seiner Schwester vergessen, die gerade gefallen waren. Auch seine Augen verrieten schon jetzt weder sein entsetzen, noch seinen eigenen Schmerz.
Zornentbrannt zischte ein junger Mann aus Ilaidas Gruppe Magnus an.

„Natürlich, du willst dich dieser Unannehmlichkeiten natürlich so schnell wie möglich entziehen! Dich interessiert nichts als dich selbst, nicht mal auf Ilaida konntest du Rücksicht nehmen! Wegen dir ist mein bester Freund jetzt Tod du...du hast deinen eigenen Cousin erstochen!" Ihm schienen keine passenden Worte für seinen Zorn und seinen Kummer einzufallen, doch er wurde ohnehin unterbrochen.

„Zügle deinen Zorn, Benjamin, wir sind heute hier, um Frieden zu schließen, damit so etwas nie wieder geschieht." Benjamin senkte den Kopf und trat gehorsam einen Schritt zurück. Der Mann war einer der drei, die etwas abgesondert zu den anderen standen und er schien eine hohe Stellung in der Gruppierung zu haben, denn alle blickten nun erwartungsvoll in seine Richtung. „Na schön, lasst uns beginnen."

Die Gestalten liefen nun alle auf einen steinernen Altar zu, der ganz am Ende des Friedhofweges zu sehen war. Sie stellten sich in einem Dreieck um den Altar auf und jeweils einer aus jeder Gruppierung trat vor. Der eine war der Mann, der Benjamin soeben angesprochen hatte. Wie auf einen stillen Befehl hin nahmen alle ihre Kapuzen ab und senkten den Blick.

Ilaidas Gruppe bestand aus Benjamin, einem Mädchen, vielleicht gerade so erwachsen, und einem Mann mittleren Alters, der keinerlei Emotionen zu zeigen schien und nun schweigend am Altar stand.

Auf Magnus Seite befanden sich neben Sara noch zwei ältere Frauen und der Mann, der ebenfalls an den Altar getreten war. Er schien bei weitem nicht so alt zu sein wie der aus Benjamins Gruppe, aber seine Augen verrieten eine Weisheit, die wohl bei einem solch jungen Mensch selten zu sehen war.
Dieser stellte nun einen Kelch auf den Altar und nickte den anderen kurz zu. „Caelius. Hamlin."

Die Gruppe des dritten Mannes, Hamlin, bestand aus einem Jungen und einer Frau mittleren Alters, die einen Arm auf dessen Schulter gelegt hatte. An sich schienen diese drei sich wenig betroffen an den Geschehnissen zu zeigen. Hamlin zog einen Dolch aus dem Umgang und legte ihn neben dem Kelch, ehe auch er kurz nickte. „Warin."

Caelius erhob als erster die Stimme: „Soweit wir unsere Geschichte zurückverfolgen können, liegen unsere Familien im Streit. Seit jeher bekämpfen wir uns mit Worten, Taten und sogar mit Magie, doch noch nie ist einer unter uns getötet worden." Bei diesen Worten sah man, wie Benjamin Magnus einen hasserfüllten Blick zuwarf.

„Wir haben uns heute hier versammelt, um ein Abkommen mittels Magie zu schließen, eines für die Zukunft, um zu garantieren, dass so etwas nie mehr geschehen wird, denn soweit hätte es nicht kommen dürfen!", fuhr Hamlin währenddessen fort.
Einige nickten zustimmen, angesichts dessen, was die beiden Männer sagten. Nur Magnus schien mit seinen Gedanken ganz wo anders zu sein.

Inzwischen nahm Warin den Dolch in die Hand und sprach weiter: „Um einen Vertrag zu schließen, der auch in der Zukunft wirksam ist, muss das Abkommen mittels Blut und Magie geschlossen werden."

Bei diesen Worten ritzte er sich leicht in den Arm und ließ einige Tropfen Blut in den Kelch fallen. Er reichte den Dolch Caelius und dieser tat es ihm gleich, genau wie Hamlin. Als die drei fertig waren, legte Hamlin das Messer wieder auf den Altar und sah erwartungsvoll zu den beiden Frauen hinüber.

„Ilaida, komm.", sagte Caelius, und in seiner Stimme schwang unerwartet viel Mitgefühl mit. Stumm erhob sie sich, trat an den Altar und nickte Caelius mit verquollenen Augen zu. „Vater."
Auch Sara machte sich auf den Weg. Magnus sah sie erwartungsvoll an, doch sie stellte sich zu den beiden Frauen.

Ilaida nahm den Dolch und ritzte sich den Arm auf. Aus der Wunde kam viel Blut und in Magnus Augen blitzte kurz Sorge auf, doch er unterdrückte diese. Ilaida ließ ihr Blut in den Kelch fließen und legte den Dolch wieder zurück. „Ich werde dem Vertrag nicht im Wege stehen, ich will, dass nie wieder jemand einen solchen Schmerz erleiden muss, wie ich. Das war zu viel Verlust...für uns alle."

Eine einzige Träne löste sich von ihrem Auge. Sie kullerte Ilaidas Wange hinunter und perlte an ihrem Kinn ab. Sie fiel - und landete auf einem kleinen Blatt einer Efeuranke, die sich am Altar hielt. Doch niemand bemerkte dies, außer einer dunklen Gestalt, die sich im Schatten eines Baumes verborgen hielt, um alles zu beobachten.

Nachdem Ilaida sich zu Benjamin gestellt hatte, erhob nun wieder Hamlin das Wort. „Hier ist das Blut unserer Familien vereint. Ein Band entsteht nun, das niemand trennen kann! Wie es vorgesehen ist, wird dieser Kelch die Nacht im Mondlicht verbringen, um Morgen über das Grab unseres letzten Verstorbenen vergossen zu werden. Doch zuerst muss der Vertrag unterzeichnet werden."

Wie auf ein stilles Zeichen hin begannen die drei in einer fremden Sprache zu singen und nach kurzer Zeit setzten die anderen Anwesenden ebenfalls ein. Sie sangen immer weiter und das Blut veränderte seine Farbe. Nach einigen Minuten bildete sich ein leeres Pergament neben dem Kelch, dessen Inhalt nun saphirblau schimmerte. Nun trat auf einmal das junge Mädchen vor, in ihrer Hand eine Feder. Sie führte die Spitze der Feder in den Kelch und schrieb auf das Pergament:

Dies ist ein Abkommen, geschlossen durch das Blut und die Magie der Trauernden und Zornigen als Konsequenz eines großen Verlustes. Hiermit verzichten wir auf unser Geburtsrecht und gewährleisten unseren Nachfahren ein normales Leben ohne Magie, mit der Forderung, das die zehnte Generation nach diesem Abkommen aus einer der beiden Familien jemanden auserwählen müsse, der das älteste Kind der Morgan Familie heiraten wird. Dies soll den Frieden der beiden Familien bis in alle Ewigkeiten sichern und die Magie in unseren Herzen neu aufleben lassen.
Gezeichnet, Hamlin Morgan, Caelius Evans und Warin Matthew

Das Mädchen legte die Feder ab und Warin erhob die Stimme. „Dank dir, Aurora." Das Mädchen erstarrte für einen Moment und wendete sich ihm dann zu. „Ich tat nur meine Pflicht."
Sie nahm ihren Platz in der Reihe wieder ein und es ging weiter.
„Hiermit ist der Pakt also geschlossen."

Das Funkeln des Kelches ließ nach und die Flüssigkeit schimmerte nur noch leicht bläulich. Die Zeremonie war beendet. Kurz blieben alle noch stehen, doch dann wendeten sich die Gruppen voneinander ab. Das Mädchen wirkte jedoch besorgt.

Sie lief hinüber zu Warin „Ich habe Bedenken. Findest du es etwa in Ordnung? Dieses Abkommen ist doch keine Lösung, damit wird das ganze Problem nur verschoben.", sagte sie leise, sodass außer ihm keiner hören konnte, was sie sagte. „Ein junges Mädchen aus meiner Familie wird dazu gezwungen, jemanden aus der führenden Familie zu heiraten! Diese drei sind mir einfach nicht geheuer. Was, wenn sie die Einzigen sind, die heute mit einem Vorteil nach Hause gehen?"

Warin sah zu ihr hinab. „Ein junges Mädchen? Hast du etwa schon wieder in die Zukunft gesehen Aurora? Du weißt, ich lege viel Wert auf deine Meinung, aber geht das jetzt nicht zu weit? Schließlich habe ich das hier weder ausgelöst noch alleine entschieden. Die Familie Morgan hat zu unser aller Wohl entschieden, niemand hat seine Stimme verweigert."

Sie funkelte ihn an. „Weil sich niemand traut. Über das Schicksal von Leuten zu bestimmen, die noch lang nicht geboren sind, das geht zu weit! Und dazu kommt, dass sie niemals aus Liebe heiraten können.", zischte Aurora. Warin sah sie stumm an und strich ihr liebevoll eine Haarsträhne hinters Ohr.

Wieder verkrampfte sie sich. „Du weißt, das solltest du lassen." Er grinste. „Ich weiß." Das Mädchen schob seine Hand nachdrücklich weg. „Dann lass es auch." Sie sah ihn an und wirkte traurig. „Aber das hier wird ein Abschied sein. Du weißt, dass Vincents Tod uns nur alle noch mehr auseinandergebracht hat."

„Ich finde das alles auch nicht in Ordnung. Wir nehmen unseren Verwandten in der Zukunft das weg was uns ausmacht, die Magie. Die Liebe" Er legte seine Hände liebevoll an ihre Wange. „Aber das gehört nun mal zu einem normalen Leben, du hast es selbst geschrieben. Es wird schon gut gehen, glaube mir Aurora."

Er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, dann wendete er sich von ihr ab und lief zu seiner Gruppierung zurück. Sie blickte ihm noch nach und ging dann selbst. Für einen kurzen Moment sah man tiefe Trauer in ihren Augen, die sie nicht verbergen konnte.
Nach einigen Minuten machte sich dann Caelius Gruppe als erst auf den Weg. Plötzlich hörte man eine verzweifelte Stimme rufen. „Ilaida, bitte..."
Sara fauchte ihren Bruder an. „Dass du es auch noch wagst, sie hier anzusprechen, nach allem was..."

Ilaida hob die Hand und gab Sara zu verstehen, dass sie leise sein sollte. Für einige Momente schienen alle wir versteinert. „Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast Sara, doch unsere Familien sind verfeindet, also werden wir uns nicht mehr treffen." So schön ihre Stimme auch klang, so viel Schmerz schwang in dieser auch mit. „Und was deinen Bruder angeht." Sie wendete sich von ihnen ab und lief auf das rostige Tor zu. „Es wird ihn genug quälen, wenn er hören kann, dass ich noch nie einen Menschen so sehr gehasst habe, wie ihn."
Damit schritten sie und ihre Leute durch das Tor, welches Sekunden später quietschend zurück ins Schloss fiel. Zurück blieb ein Mann mit gebrochenem Herzen.

Spät in der Nacht, als schon lange keiner mehr auf dem Friedhof war, traute sich die kleine Gestalt aus dem Schatten des Baumes. Er blickte sich um und schlich lautlos zu dem Altar. Die Gestalt reckte sich und sah in den Kelch. Den Dolch und das Pergament hatten die Besucher mitgenommen. Doch das interessierte den kleinen Schatten gar nicht.

„Das kleine Mädchen hat Recht, es ist nicht fair. Es sollte eine Wahl geben." Die Stimme ähnelte der einer alten Frau, ihre Kapuze hatte sie allerdings so weit ins Gesicht gezogen, dass man ihr Gesicht nicht erkennen konnte.
Die Gestalt kniete sich auf den Boden, zog ein Messer aus seiner Tasche und sammelte vorsichtig etwas mit der Messerspitze auf. Es war Ilaidas Träne.

Ganz vorsichtig reckte sich die Gestalt wieder und ließ die Träne in den Kelch fallen. Dann schnitt er sich in den Finger und ließ einen Tropfen Blut in den Kelch fallen. Der Kelch begann wieder zu glühen und ein neues Stück Pergament erschien auf dem Altar.
„Wie war das? Ein junges Mädchen?" Die Gestalt zog eine Feder aus der Tasche, tauchte deren Spitze in den Kelch und schrieb:

Das erste Abkommen der Familien wird anerkannt, doch es soll eine zweite Wahl geben, um dem jungen Mädchen die Wahl zu lassen, die ihr sonst nicht geblieben wäre. Auf das Liebe und Magie ihren Weg in die Herzen der Menschen finde.
Gezeichnet, Emalia Matthew

Die Gestalt packte die Feder weg und rollte das Pergament auf. „So dürfte es mehr nach deinem Geschmack sein, nicht wahr Aurora?"

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