20.2 kapitel
Mir war heiß. Aber nicht, weil es in diesem Zimmer so unglaublich warm war, nein. Sondern weil mir vor Angst und Scharm der Schweiß ausbrach.
Meine Füße hatte mich wie von selbst zu diesem Plastikstuhl getragen. Wie von selbst hatte ich mich gesetzt und meinem Gegenüber fest in die Augen geblickt. Es handelte sich um einen anderen Tester. Nicht dieses überhebliche Schwein. Wie von selbst bin ich also hier hereingekommen und wie von selbst hatte sich darauf hin auch die Tür geschlossen. Kein Entkommen.
Das wurde mir auch durch die zwei Wachmänner an der besagten Tür deutliche gemacht. Ich kam hier erst raus, wenn ich den geistlichen Test absolviert hatte.
Ob der Hormondrink noch in meinem Blut war? Oder hatte die Verdünnung etwa nachgelassen, weil ich so viel Geschwitzt hatte?
Nein... Yellow meinte, dieser streng geheime Inhalt des Glasfläschchens würde auch nach starker körperlicher Belastung in genau gleicher Konzentration vorhanden sein, ihre Worte. Ich, die kleine, dumme Cara, konnte nur darauf vertrauen und starrte jetzt seit fünf Minuten auf die Tischplatte vor mir. In der zwischen Zeit wurde mein Blut untersucht.
"Sehr hoher Anteil an Adrenalin... Und dein Blutzucker ist auch sehr hoch..." Die Stirn des Mannes war in tiefe Falten gelegt. Man konnte sehen, dass er nicht mit mir redete, sondern vielmehr mit sich selbst während er seinen Stift rhythmisch an seine Unterlippe schlug.
Er mochte ca. 30 sein, hatte dünnes braunes Haar und eine Narbe unter dem linken Auge. Seine Augen wirkten braun, aber hier in dem grellen Licht fast bleich.
Ich dachte an Glasauge. Wieso hielt sie meine Leistungen hier für erstaunlich? Spürte sie etwas? Sah sie mir etwas an?
Der Mann vor mir öffnete eine Metallkiste, die aus dem Nichts aufgetaucht zu seinen schien. Darin befand sich der Lügendetektor. Ich wurde mit allerhand Kabeln und Haftelektroden vernetzt und musste zu guter Letzt meine Hand in deinen Drahthandschuh stecken.
"Dann beginnen wir." Das Licht im Raum wurde gedimmt und ich spürte, wie der Handschuh zu vibrieren begann. "Dein Name lautet Cara, richtig?" "Korrekt." "Dein aktueller Aufenthaltsort ist das Haus des Sergeant Roussle, richtig?" "Korrekt." "Du hast vor Denbel zu werden?" "Auch das ist korrekt."
Nur nicht an deine zitternden Hände denken. Nur nicht an seine denken.
Der Tester vor mir durchlöchert mich grade zu mit Fragen. Wie stand es um meine Gesundheit? Meinte ich es mit meinem Dienst für das System auch wirklich ernst? Das war der Punkt an dem mir erneut der Schweiß ausbracht. Ich log zum ersten Mal, während ich angeschlossen war. "Ja. Mir ist die Sicherheit der Bevölkerung überaus wichtig und ich möchte sie mit einem Leben beschützen."
Es wirkte wie ein Schwur. Ein Schwur, den ich mit gekreuzten Fingern anlegte - wenn ich könnte. Ich hatte ihn oft genug einstudiert. Es wird mir eine Ehre sein für das System zu dienen.
Dann wurde ich zur Schule-der-Weiterentwicklung befragt. Was gefiel mir? Was nicht? Wie stand es mit sozialen Kontakten? Ich übertrieb ein bisschen. Stellte Li als Bruder dar und Colten vergaß ich.
Der letzte Teil der Befragung war der anstrengendste. Ich musste meinen Hass - meinen unendlichen Hass - den Pros gegenüber zum Ausdruck bringen.
"Sicher werden dir die jüngsten Ereignisse geläufig sein, Cara. Was hältst du von den Hinrichtungen?" Verdammt!
Ich sammelte mich. Jetzt hieß es alles oder nichts. In meinem Kopf versuchte ich eine Entschuldigung an all die unschuldigen Toten zu finden.
"Ich hoffe, dass es sich dabei um keinen Dauerzustand handelt." Ich erntete einen misstrauischen Blick. Sehr gut. Ich sollte ihn an mir zweifeln lassen, um mich so einfacher in ein gutes Licht zu rücken. Wenn das klappte, verdankte ich Yellow mehr als nur einmal mein Leben.
"Ich meine, all die guten Kinder müssen auch noch Anteil an dem Tot dieser... Individuen haben. Dabei sollten sie einfach schnellst möglich verschwinden. Sicher, zu Abschreckung ist das eine gute Methode, verstehen sie mich nicht falsch, Sir."
Ich schielte zum Display des Lügendetektors. Meine Herzfrequenz blieb unverändert. Der Tester machte eine Notiz. Dabei kratzte der Stift so über das Papier, dass es mir in den Zähnen weh tat.
"Gut, gut... Würdest du einen Pro aus eigener Überzeugung töten?"
Seine braunen, ausgeblichenen Augen bohrten sich in meine. Dieser Blick könnte eine Stahlwand zum einstürzen bringen. Jetzt wusste ich warum er mich testete und nicht dieses aufgescheuchte Huhn von vorhin.
Ich schluckte. Einmal. Zweimal. Dann blinzelte ich und dachte an meine Waldlichtung und wie sicher es dort war. Wann hatte die Waldlichtung eigentlich meine Vorstellung vom Schlachtfeld abgelöst?
Die Narbe unter seinem linken Auge zuckte.
"Ja."
Ein einfaches Wort, dass viel bedeuten konnte, aber in diesem Moment nicht weniger bedeuten hätte können.
Wie ich diese Menschen hier verabscheute.
Mein Herzschlag erhöhte sich.
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Woop, ich bins schon wieder.
Ich habe in der Schule ja Pädagogik & Psychologie(lol interessiert safe keinen xD)und wir müssen übers Wochenende einfach zwei Kapitel auswendig lernen... help .-.
Aber ich will mich nicht beklagen, immerhin ist so gut wie Sommer und das bedeutet die Ferien sind zum Greifen nahe!
Votet gerne und zeigt mir, dass ihr die Story mögt & kommentier auch gerne fleißig, was euch besonders an der Geschichte gefällt :)
Danke für eure Unterstützung!
All my Love, Lisa xoxo
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