13. kapitel
Eine schlanke Gestalt in dunkler Nacht. Sie blickte sich panisch und hilfesuchend um. Doch da war niemand mehr von dem Hilfe zu erwarten war. Cara war bereits gegangen. Da waren nur noch die Ratten und der Regen.
Ein Donner grollte in weiter Ferne. Der schlanke Körper zuckte zusammen. Wieder hilfesuchende Blicke über die linke Schulter, schweres Atmen und Panik im Bauch.
Das Gewitter war dabei heranzuziehen. Bald würde es die Stadtmauern der westlichen Südstadt erreichen. Und dann sollte sich Routney besser in einem Unterschlupf befinden.
Doch er zog sich nicht zurück. Cara hatte ihm die Augen geöffnet. Was sollte er sich weiter mit seinem erbärmlichen Leben herumquälen, wenn er sich noch nicht einmal an seine Vergangenheit erinnerte?!
Routney konnte sich mit auch noch so viel Mühe nicht an die Tage zurück erinnern, an denen er mit Cara für einen IQ-Test gelernt hatte. Was für einen IQ-Test?
Ihm war kalt. Seine Kleidung durchnässt und die Schürfwunden an seinem kahlen Kopf brannten, wann auch immer ein Regentropfen auf die offenen Stellen kam.
Er wollte nachhause. Aber er wusste, dass er keines mehr hatte.
Das wusste er.
Er wusste auch, dass er zur Gefahr seiner Mitmenschen wurde, dazu gemacht wurde. Er hatte Cara nicht in Gefahr bringen wollen. Deswegen hatte er sie so grob von sich gestoßen. Er erinnerte sich zwar nicht mehr an ihre gemeinsame Zeit, aber er erinnerte sich an Cara. Cara... sie war lieb. Sie war warmherzig und ihn ihren Augen lag immer eine bestimmte Emotion, die Routney und auch sonst niemand, je richtig deuten konnte.
Der schwarze Nachthimmel wurde von einem leuchtenden Blitz erhellt. Routneys schmale Schultern zuckten zusammen.
Er wollte sich ergeben. Er wollte aufhören. Er wollte - jetzt gleich- in die Arme einer Kontrollpatrouille, die immer nach der Sperrstunde ihre Runden durch die Straßen der Stadt zogen, laufen und sich erschießen lassen. Er hielt es nicht mehr aus. Diese Leere in seinem Kopf, dieser unerträgliche Druck. Tag für Tag. Nacht für Nacht.
Erneuter Donner. Diesmal schon deutlich näher und gut über den prasselnden Regen zu hören. Und noch etwas war über den Regen zu hören. Schritte. Schwere, monotone Marschschritte. Wie die von einer Soldatentruppe. Sie kamen.
Schweiß bildete sich auf Routneys Stirn. Er würde es tun. Er würde -
Er rannte davon. Er konnte es nicht. Sein Mut und seine Kraft, dem Tot entgegen zu sehen, hatten ihn in dem Moment verlassen, als er den glänzenden Lauf des Gewehres erblickt hatte.
Und so rannte Routney durch die verlassenen Gassen der westlichen Südstadt, der Regen nahm immer mehr zu und der Junge versuchte in dieser Gewitternacht wirklich mal an nichts zu denken. Doch ein Bild schob sich immer wieder vor sein inneres Auge. Es war das von Cara. Und von ihren Augen. Und von diesem wilden Ausdruck in ihnen.
Und jetzt grade in dem Moment, als Routney fast auf einem Abwasserdeckel ausrutschte, wusste er, was das da für ein Ausdruck in Caras graublauen Augen war.
Es war der Wille zu kämpfen.
Und genau das würde Routney jetzt auch tun.
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Jason Walker - Echo
Routneys only friend is his echo and his shadwo :/ Was haltet ihr von ihm? Let Me Knooowww
Lisa xoxo
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