
》4《
Jungkook
Mit einem vor Kälte zitiertem Körper wachte ich auf. Nur widerwillig schlug ich die Augen auf, rieb mir den Schlaf aus den Augen und setzte mich auf, die Decke dabei eng um mich geschlungen. Ich schaute mich in dem großen, sauberen Zimmer um. Yoongi war nirgends zu sehen und das große Fenster stand weit auf. Ich starrte das Fenster an, durch das die kalte Luft kam. Eine weitere kühle Herbstbrise erschlug mich fast. Es war eisig kalt hier drin.
Zitternd stand ich auf, schloss das Fenster und ging ins Bad, da ich dachte, Yoongi wäre vielleicht dort, doch da war er nicht. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Auch in dem angrenzenden ankleide Zimmer, war er nicht aufzufinden. Mein Herz fing an zu rasen und Angst kam in mir auf. Ich verspürte so ein stechen in meiner Brust, das mir ein komisches Gefühl gab.
Schnell zog ich mir meine Sache an, die vor dem Bett lagen und ging durch jedes Zimmer, um Yoongi zu suchen, doch ich fand ihn einfach nirgends. Nun kam mir ein verrückter Gedanken, aber wäre es möglich? Nein? Das würde er nicht tun. Da kam mir sein Verhalten von gestern Abend in den Sinn und riss meine Augen auf. Nicht sein Ernst!
Schnell rannte ich wieder hoch in das Schlafzimmer, an das Fenster, machte es auf und schaute nach unten auf die Straße, die sich in zwanzig Meter Tiefe befand, doch selbst da war nichts von ihm zu sehen, weshalb ich Panik bekam.
Ich ging zurück in das Wohnzimmer und schrie nach ihm, in der Hoffnung, dass mein bester Freund sich melden würde, doch auch nach dem gefühlt zehnten Mal rufen, kam einfach nichts. Totenstille. Ich fasste mir an die Haare. Tränen liefen über meine Wange. ,, Yoongi, wo bist du?", fragte ich mich selbst. Aufgelöst setzte ich mich auf das schwarze Sofa, das aus einem weichen Stoff bestand. Die Hände über meinem Gesicht stütze ich sie mit dem Ellenbogen auf meinem Schoss ab.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, fuhr erschrocken zusammen und sah auf. Da blickte ich direkt in das vertraute Gesicht meines Onkels, ,, was ist passiert? Warum weinst du?", fragte er mich besorgt. Ich schloss meinen Mund, der noch immer vor Verwunderung offen stand und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. ,, Yoongi ist weg und das ohne etwas zu sagen. Ich dachte schon, er hätte sich aus dem Fenster geworfen, weil es offen stand, als ich wach wurde. Ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Ich mache mir Sorgen, nicht dass er sich wegen dem, was gestern passiert war, schlecht fühlt", kam von mir heraus und wischte ein letztes Mal über meine Augen. Taehyung nahm meine Hände und hockte sich vor mich auf die Knie, um mir besser in die Augen sehen zu können.
,, Um Yoongi brauchst du dich gar nicht sorgen, da er zu einem kurzzeitigen Termin musste, hat er mich darum gebeten dich hier abzuholen. Yoongi ist nichts zu gestoßen oder sonst was. Außerdem hat er mir geschrieben, was passiert war und auch dass es ihm leidtut, dich so bedrängt zu haben", erzählte mir der Mann mit einem gefühlvollen Blick. Mein Onkel musterte mich eher. Nun schaute ich ihm direkt in die Augen. Sie waren dunkel und dennoch konnte ich mich selbst darin spiegeln sehen. Erst jetzt sah ich, dass er mich doch mit einem etwas mitleidigem Blick ansah.
Seine schwarzen Locken fielen ihm über die Stirn und bedeckten schwach seine Augen. Er sah wie immer einfach nur gut aus. Er trug seinen cremefarbenen Mantel, darunter ein weißes Hemd mit schwarzer Krawatte. Heute war Mittwoch, er sollte doch eher bei der Arbeit sein.
,, Er hat dir von der Party erzählt?", fragte ich ihn Stirn runzelnd. Taehyung verengte die Augen und zuckte mit seinem Kopf zur Seite. Schnell merkte ich, dass Yoongi kein Wort darüber verloren hatte und schüttelte den Kopf. ,, Ich meine das Klassentreffen. Es kam für mich wie eine kleine Party rüber, da sich alle so benommen haben", versuchte ich mich raus zu reden, was Taehyung einfach so hinnahm und er nickte. Ich ließ es einfach dabei und bemühte mich ihm nicht doch noch die Wahrheit zu sagen, da ich momentan kein Streit zwischen uns wollte, egal wie schlecht ich mich auch jetzt dafür fühlen mag.
Der Dunkelhaarige stand auf und zog an meiner Hand. Durch den Wind, der dadurch entstand, roch ich sein Aftershave, der mich in der Nase kitzelte. ,, Los, steh auf, mach dich fertig, ich muss wieder in mein Büro zurück. Meine Leute warten auf mich", sagte er und zog mich hoch. Ich holte mein Handy von oben und zog mir meinen Mantel so wie Schuhe an und ging mit Taehyung zu seinem Auto, das er in der Tiefgarage parkte.
Während der Fahrt blieb es still und schaute aus dem Fenster. In Gedanken versunken erschrak ich, als die Freisprecher anlange, klingelte und Taehyung abnahm. Mir vorher noch deutete, ruhig zu bleiben. ,, Namjoon, was gibt's?", fing er das Gespräch an. ,, Ahm ja, ich wollte nur fragend, wo du bleibst, das Meeting, hast du das etwa vergessen? Du solltest in zehn Minuten da sein, sonst bist du unseren besten Investor los. Du weißt, was das heißt, also komm so schnell du kannst hier her. Er ist schon ungeduldig und ziemlich ge...." Mein Onkel unterbrach ihn einfach, mit einem verzweifelten Blick. ,, Ich werde sofort da sein. Bitte sorge dafür, dass Jimin sich so lange um meinen Neffen kümmert. Ich kann ihn jetzt nicht noch nach Hause fahren, das dauert zu lange, aber ich bin gleich da. Halt ihn so lange hin, das bekommst du doch hin! Bis dann!", und legte auf, ohne den anderen noch aussprechen zu lassen.
,, So wie es aussieht habe ich jetzt wohl keine andere Wahl, als dich mitzunehmen. Bitte geh Jimin nicht auf die Nerven. Benimm dich einfach und tu am besten gar nichts. So zu sagen, tu das, was du am besten kannst, das wäre nichts tun, hast du verstanden?" Mit einem warnenden Blick sah er mich an. Ich nickte nur und so fuhren wir zu seiner Firma, fuhren den Aufzug in die oberste Etage, wo bereits jemand auf uns wartete. Ein lächelnder junger Mann kam auf uns zu gelaufen. Er hatte blonde Haare, volle pinken Lippen und ein strahlendes Lächeln, das sofort Wirkung auf mich hatte.
,, Herr Kim, sie haben nach mir rufen lassen" Taehyung nickte nur und deutete mit dem Kopf zu mir. Das muss also Jimin sein. ,, Jimin, das ist mein Neffe Jungkook. Bitte achte auf ihn so lange ich im Meeting bin. Du wirst von deiner Arbeit dafür befreit, bekommst dafür aber etwas mehr Gehalt als sonst. Wäre das in Ordnung für dich?" Jimin nickte nur mit einem verständnisvollen Lächeln, ehe sich Taehyung ein letztes Mal an mich wendete, einen warnenden Blick zu warf und dann ging.
Da stand ich mit Jimin und wusste nicht so recht, was ich nun tun oder sagen soll. Selbst Jimin war etwas mit der Situation unbeholfen. Wir sahen uns nur an, bis Jimin auf mich zukam und seine Hand entgegenstreckte, in die ich meine legte. ,, Schön dich kennenzulernen Jungkook. Herr Kim hat uns schon einiges über dich erzählt. Mein Beileid noch, zu dem Verlust deiner Eltern. In so jungen Jahren ist das nicht so leicht zu verkraften. Ich weiß genau, wie sich das anfühlt", erzählte er mir. Ich schaute überrascht zu ihm auf. ,, Hast du etwa auch keine Eltern mehr?", fragte ich ihn.
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