Nachdem Emir und seine Familie weg waren, ging Leyla auf ihr Zimmer. Dort lag sie in ihrem Bett und starrte die Decke an. Sie hatte keine Kraft mehr zu weinen. Ihr Starren wurde durch Minas Stimme unterbrochen. Ihre beste Freundin stand in ihrem Zimmer. Ohne ein Wort zu sagen, fing Leyla an sich fertig zu machen, denn sie hatte gerade keine Lust und Kraft zu reden, was Mina natürlich verstand und deshalb auch nichts sagte. Stumm gingen sie nach unten. In Minas Auto jedoch brach sie zusammen. Sie fing an zu weinen und Mina umarmte und tröstete sie. Keiner sagte ein Wort. Das war auch nicht nötig, denn die beiden verstanden sich auch ohne sehr gut.
Nach ihren Zusammenbruch fuhren sie zu Starbucks und Mina zog sie erst in die Toilette. Dort wuchs Leyla ihr Gesicht und schminkte sich nochmal.
Dann gingen sie zu einem Tisch und redeten über alles mögliche. Mina lenkte sie wirklich gut ab. Sie hatte ihre ganzen Sorgen vergessen. Bis er den Laden betrat. Lachend schaute sie zum Eingang, da immer wenn jemand reinkommt, eine Glocke klingelt. Und da traf ihr Blick seinen. Ihre haselnussbraune Augen trafen auf seinen kalten eisblauen Augen. Und sofort wandelte sich ihr Lachen in einen traurigen, angespannten Gesichtsausdruck um.
Ihre Freundin tippte auf ihre Schulter und schon schenkte sie ihm keine Aufmerksamkeit mehr. Mina wusste wie sich Leyla gerade fühlte, deshalb lenkte sie sie ab. Leyla war nicht mehr so angespannt, sondern konnte wieder locker reden.
Dann kam ein Typ mit braunen Locken und grauen Augen zu ihren Tisch und machte Leyla an.
Emir, der paar Tische entfernt saß, passte das gar nicht. Er ballte seine Hände zu Fäusten und wollte gerade auf den Typen losgehen, doch Leyla und Mina marschierten zum Ausgang. Der Lockenkopf folgte ihnen und Emirs Wut stieg nur noch mehr. Er stürmte aus den Laden und sprang auf den Lockenkopf. Dann fing er an ihn mit seinen Fäusten zu schlagen.
Die geschockten Blicke und Schreie der anderen blendete er so, doch eine Stimme bahnte sich einen Weg zu seinem Ohr. Es war die Stimme von Leyla. Sie schrie :"Hör auf, du bringst ihn noch um!"
Langsam löste er sich von den Lockenkopf und lief in irgendeine Richtung. Der hat aber eine Vorliebe für einfach abhauen dachte sich Leyla.
Mina rief einen Krankenwagen. Die beiden Freundinnen fuhren mit ihm ins Krankenhaus. Leyla hat versucht Emir zu erreichen. Seine Nummer hatte  sie von ihrer Mutter. Sie hätte nie gedacht, dass sie ihn mal anrufen würde. Es klingelte und klingelte doch er hebte nicht ab.
Nach einer halben Stunde kam der Lockenkopf wieder zu Bewusstsein. Er hatte natürlich viele Fragen. Leyla beantwortete sie ihm und entschuldigte sich für ihn. Sie sagte auch, dass er nicht erwähnen soll, dass es Emir war, der ihn geschlagen hat. Emre verstand das nicht, stimmte jedoch zu. Erleichtert atmete sie aus.
Er stellte sich als Emre vor. Gleich darauf klingelte Leylas Handy. Ihre Mutter rief sie an.
A-Leylas Mutter
L-Leyla
L:ja, Anne?
A:kizim komm nachhause
A legt auf
„Komisch, meine Mutter meinte ich soll nach Hause kommen und hat dann direkt aufgelegt." sagte Leyla an Mina gewandt. „Ich ahne nichts gutes." erwiderte sie nur daraufhin. Mina hatte ein komisches Gefühl, als ob irgendetwas schlimmes passieren würde.
„Ich will euch nicht aufhalten. Mir geht's viel besser. Vielen Dank, dass ihr mich hierher gebracht habt, jemand anderes würde es wahrscheinlich nicht tun. Ihr sollt euch nicht wegen mir verspäten, ihr könnt gehen" mischte Emre ein. „Ok, na dann Tschüss" verabschiedeten sich die beiden Mädchen.
Leyla ging alleine nach Hause, da sie nicht wollte, dass Mina mitkommt, trotz allen Versuchen von Mina.
Mit einem mulmigen Gefühl ging Leyla nach Hause. Sie öffnete die Tür. Sie zog ihre Schuhe aus und blickte in meerblaue Augen. Auf der Couch, im Wohnzimmer saß Emir gelässig, während Leyla sich vor Schock nicht bewegte. „Leyla, komm doch ins Wohnzimmer, was machst du in der Garderobe." Riesa die Stimme ihrer Mutter sie wieder zurück. Ihre Mutter nannte sie sonst nie bei ihrem Namen. Da stimmte etwas gewaltig nicht.

Was denkt ihr was los ist?