my sun
Ein paar Tage sind vergangen, seit dem ich angefangen habe in meiner ehemaligen Schule zu arbeiten.
Ich glaube, ich bin schon ziemlich beliebt. Ohne angeben zu wollen. Viele Schüler sprechen mich an, darunter leider auch viele Mädchen.
Ich habe mir extra einen Bart wachsen lassen, damit ich nicht so jung aussehe. Ob es funktioniert hat, ist eine gute Frage, die ich im Moment noch bezweifle.
Heute habe ich mir fest vorgenommen das zu tun, was ich schon längst hätte tun sollen. Sie zu besuchen. Meine Sonne. Meine Eliana... Zugegeben ich hatte Angst. Große Angst.
Solange haben wir uns nicht mehr gesehen. Erinnert sie sich überhaupt noch an mich? Hat sie immer noch Gefühle für mich? Können wir eine Beziehung führen?
Zu viele Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Die ich nur beantwortet kriege, sofern ich sie besuche.
Gerade läutet die Klingel und kündigt somit meinen Schulschluss an.
Ich packe so schnell es geht meine Sachen zusammen und verlasse die Schule.
Noch bevor ich in mein Auto steigen kann, hält mich jedoch ein mir unbekannter Schüler auf.
"Herr Bäcker, ich habe viel über Sie gehört... Kann ich Sie etwas fragen?"
"Klar. Was gibt's?"
"Ich, ich glaube mein Bruder nimmt Drogen und dealt damit. Was soll ich tun? Habe Sie eine Idee für mich?", fragt der Schüler.
"Also zu erst einmal, brauchst du richtige Beweise. Wenn dem so ist, kann man weiter reden. Aber.... Pass auf dich auf! Und rede vielleicht mit deinen Eltern. Die können ebenfalls helfen.", erkläre ich.
Das ist eine andere Situation als die meine. Ich stand nicht da und sah wie Akina Drogen nahm, ich tat es ihr gleich.
Vielleicht ist die Situation ja doch nicht so anders. "Und lass dich auf gar keinen Fall mit in die Scheiße deines Bruders ziehen, auch wenn du ihn bestimmt gern hast.", füge ich noch hinzu.
"Verstanden, Herr Bäcker - und Danke."
"Kein Ding. Dafür bin ich da. Tschüss, schönen Tag."
"Ihnen auch."
Endlich kann ich in mein Auto steigen.
Im Spiegel schaue ich mich sicherheitshalber nochmal an.
Rote Haare, Sommersprossen, grüne Augen... Ärg. Meine Mutter hatte mit dem Namen Aviv, was Frühling bedeutet, nicht ganz Unrecht. Dennoch ist es zum Kotzen.
Akina bekam ihren Namen, weil sie im Herbst zur Welt kam.
Wenn ich so überlege, stimmen unsere Haarfarben nicht ganz mit den Namen über ein. Ich glaube, dass rote Haare und grüne Augen eher zum Herbst passen und die braunen Haare, wie meine Schwester sie hat, eher zum Frühling passen.
Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass ich vor Emilias Wohnung stehe.
Jetzt ist es soweit... Ich befürchte, ich kriege Angstschweiß.
Wird sie mich wieder erkennen?
Schließlich habe ich mich verändert. Statt Kontaktlinsen trage ich eine Brille, damals fand ich dass das uncool wirken würde und um älter zu wirken einen Bart.
Am meisten hat sich mein Style verändert. Früher trug ich zerschlissene Kleidung, heute ein Hemd oder einen Anzug.
Mit jedem Schritt wächst die Angst.
Gefühlte Stunden später stehe ich vor der Türe. Der Weg vom Auto hierher hat echt lange gedauert. Mist, ich hätte Blumen mitbringen sollen.
Schnell zurück zum Auto. Haltet mich für verrückt, aber bei einer möglicherweise verwöhnten Prinzessin helfen Blumen sicherlich.
Ihre Eltern... Ich kann nur hoffen, dass ihre Eltern nicht bei ihr sind, sonst kann ich mir ein Wiedersehen mit Emilia abschminken.
Oder noch schlimmer. Theo. Dieses verfickte, dreckige Arschloch.
Wenn er meine Emilia auch nur leicht berührt hat, ich schwöre, ich bringe ihn um.
Ich bring ihn um!
Scheiß auf meinen guten Job!
Erneut stehe ich eine halbe Stunde später vor Emilias Wohnung.
Du schaffst das, Aviv... In dir ist immer noch der mutige Aviv von früher.
Dem Typen, dem ein Mädchen nicht derartige Gefühle zeigen konnte.
Na gut, der bin ich nicht.
Emilia hat mein Leben grundweg verändert durch ihre Liebe.
Hinter mir räuspert sich jemand.
Bitte lieber Gott, lass es nicht ihre Eltern sein.
Zum Himmel, ich habe noch nie gebetet!
"Hallo? Wer sind Sie?", fragt eine mir nur allzu bekannte Stimme. Emilia.
"Hallo. Ich schätze, du weißt genau wer ich bin.", antworte ich mit neckendem Unterton.
"Tut mir leid, weiß ich nicht. Dürfte ich bitte durch, das ist nämlich meine Wohnung?"
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