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Nestor erzählt

Nestor, die kleine Meise, seufzte. "Nun ja, da wir wohl eh noch lange hier gefangen sind und du wahrscheinlich nachher umgebracht wirst, will ich dich wenigstens erhellen. Schließlich können wir nicht ewig schweigen." Sheila zuckte zusammen. "Du meinst, sie werden mich umbringen? Aber warum? Ich... ich will ihnen doch nichts tun!" In ihrer Stimme lag ein Flehen. Hatte alles nichts genützt? Würde Anemonius ihr nicht glauben?

Nestor ließ sich nicht beirren. "Ich vermute leider ja. Auch wenn ich denke, dass du wirklich kein gemeiner Sasayaku bist. Aber du kannst ja noch einmal mit Anemonius reden, wenn er es erlaubt." Sheila nickte und schluckte schwer. 

Die kleine Meise wusste nun nichts anderes zu tun und begann einfach zu erzählen. "Du wolltest doch etwas über unsere Welt wissen! Also hör zu; Emanon ist die Welt aller Tiere. Die Welt oberhalb der Erdoberfläche gehört den Menschen, sie zerstören sie jeden Tag ein bisschen mehr. Unsere Welt aber gebührt allein uns, denn wir wollen sie beschützen, sie soll nicht von geldgierigen Sasayaku zu Grunde gerichtet werden. Wer einst diese riesigen Höhlen erbaute, werden wir wohl nie genau wissen. Sicher waren es unsere Urahnen, an die wir uns nicht mehr erinnern können.

Nun ja, diese Welt ist unser Versteck, unsere Fluchtmöglichkeit. Wir können natürlich hier leben, aber das Tageslicht dringt nicht bis hier vor. Und ohne Licht, Wasser und Futter verkümmern wir. Deshalb kommen wir an die Oberfläche, wo wir uns zwar mit den Menschen herumschlagen müssen, aber alles Wichtige zum Leben finden. Du ahnst nicht, wie viele es wirklich von uns gibt. Ihr Menschen kennt nur wenige von uns, dass ihr meint, sie zählen zu können. Doch das ist ein Trugschluss!"

Sheila riss die Augen auf. "Das heißt... es gibt noch viel mehr Tiere auf der Erde? Und die leben alle hier?" "Natürlich", antwortete Nestor, "Diese Höhlen sind riesig! Wir sind hier tief unter der Erdoberfläche und man kommt nur durch bestimmte Eingänge hier hinunter. Die Eingänge liegen in Bäumen wie dieser Buche oder in Felsen. Nur wir Tiere können sie aufspüren, das ist unser sechster Sinn. Sasayaku haben diesen Instinkt auch, aber sie können ihn nicht bewusst einsetzten. Sie bauen Maschinen, um die Eingänge zu finden und wir müssen uns vor ihnen schützen. Ja,... in jedem Wald, jedem Dorf und jeder Stadt gibt es solche Eingänge. Aber dieser Wald liegt über der Königshöhle, also über der Halle, in der der große König Emanons lebt. Der Wald ist besonders geschützt, schwer aufzufinden und ohne Ausgang. Tja, Anemonius, der große König, wird natürlich so gut es geht, geschützt. Aber die Könige aller Tierarten, für jede einen, werden kaum gewürdigt... das finde ich ...nun ja.. als Verwalter der Meisen sehr unwürdig." Die Missbilligung in seiner Stimme war kaum zu überhören. Sheila staunte. "Ja aber... wenn hier alle Tierarten leben, dann gibt es doch ständig Streit! Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich Füchse und Hasen vertragen!"

Nestor kratzte sich mit der Kralle am Kopf. "Ich kann mir wirklich nicht denken, dass du einer der gemeinen Sasayaku bist, der unser Emanon zerstören will. So viel Unwissenheit ist keinem Bösen zuzutrauen!", meinte er. Sheila wusste nicht, ob das ein Kompliment war oder nicht. Aber zum Glück hatte sie nun wenigstens Nestor auf ihrer Seite. Er erklärte: "Wir haben in unserer Welt eigene Gesetze. Hier unter der Erde darf niemand verletzt oder gefressen werden. Jeder soll Hilfe bekommen, wenn er welche braucht. Füchse müssen ihren Hunger vor den Hasen verbergen, und auch Anemonius, der große Bussard, muss gut zu allen Mäusen sein. Eigentlich sind diese ja seine Leibspeise...

Aber damit sich die Tiere nicht zu oft in die Quere kommen, haben wir hier ja viel Platz, denn die Hallen Emanons sind über die ganze Erde verteilt. Sogar unter den Weltmeeren! Dort gibt es riesige Unterwassergrotten mit Seen, bei denen sogar die Fische in Emanon ein Zuhause finden. Hier, in unserer Welt können Feinde Freunde sein und Fuchs und Hase gehen zusammen spazieren. Leider hält diese Freundschaft auf der Erde nicht an. Dort sind wir wieder Gegner, kämpfen um Futter und um das Überleben. Wir sind von Angst getrieben, manchmal vergessen wir fast, wer unsere Könige sind. Denn an der Oberfläche haben wir keine Macht mehr über die Welt, sie gehört den Menschen. Verstehst du jetzt, warum Emanon so wichtig für uns ist? Es geht nicht um materiellen Wert, sondern um Freundschaft und Erholung vom Kampf. Wir pflegen hier sogar Kranke und sammeln zurzeit riesige Vorräte an Futter, um uns später für lange Zeit von der Menschenwelt zurückzuziehen. Auch wenn wir dann wohl nicht mehr die schöne Sonne genießen können.. aber dafür werden wir glücklich sein!"

Sheila war verblüfft. Das Motto "Fressen und gefressen werden" war also eigentlich gar nicht typisch für Tiere! Sie konnten genauso Freundschaften pflegen wie Menschen und sehnten sich auch nach Frieden! Und sie wollten sich bald völlig in ihre Welt zurückziehen? Moment mal...

"Aber du sagtest doch, dass ihr ohne Tageslicht nicht leben könntet? Und ihr würdet doch im Dunklen sein... Nein, Moment, vorhin gab es doch auch eine Lichtquelle in dieser großen Halle, was war das? Dieser merkwürdige Kreis aus Stein!"

"Ach der Kairus, meinst du den?", fiel Nestor ein. "Das ist einer unserer Lichtspender hier unter Tage. Dieser Steinkreis ist mit uralten Runen und Verzierungen übersäht, die uns anzeigen, wenn Gefahr in Verzug ist. Sie können Sasayaku aufspüren! Deshalb glüht der Kairus in unserer großen Halle auch so rot, weil du und noch andere Menschen hier vorgedrungen seid! Ihr könntet eben eine Gefahr für uns darstellen. Ansonsten ist er für uns Ersatz der Sonne, aber natürlich nicht so gut. Er kann aber stärker leuchten, je mehr Tiere hier in Emanon sind. In anderen Hallen sind auch noch mehrere solche Steinkreise, diese sind aber nicht so verziert. Und sie werden alle von dem großen Kairus hier in der Königshalle gesteuert. Wenn wir uns also alle nach Emanon zurückziehen würden, könnten wir es hier eine Zeit lang aushalten. Aber eben nur mit genügend Futter. Verstehst du? Der Kairus bestimmt also so genommen unser Leben unter der Erde, ohne ihn sind wir aufgeschmissen."

Sheila nickte. Der Forscher, der in der alten Hütte gelebt hatte, wusste also von dem Kairus hier im Wald, er hatte ihn ja auf Papier gebannt. Und zwar auf das Papier, welches in ihrer Hosentasche steckte! Also hatte er wirklich den Kairus hier im Wald gezeichnet, denn auf der Karte war er ja verziert!

Sheila versank in Gedanken. Auch Nestor wollte nichts mehr ergänzen, also verfielen beide in Schweigen. Nun erst fiel ihr auf, dass sie schon seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen und getrunken hatte. Sie rieb sich über den Bauch, wobei ihre Handschellen rasselten. Die Eulen wandten ihre weisen Köpfe und blickten sie verwundert an. Etwas verunsichert fragte Sheila: "Ähm... ich habe ganz schrecklichen Hunger und Durst! Kann ich vielleicht etwas essen und trinken?" Für einen kurzen Augenblick schauten die Eulen verdutzt, dann flüsterten sie mit schauriger leiser Stimme: "Wir fragen nach!" und rauschten lautlos den Gang entlang davon. Sheila war zwar erstaunt, dass die Eulen reagiert hatten, freute sich aber umso mehr, wenigstens vielleicht bald etwas zwischen die Zähne zu kriegen.

 So saß sie eine Weile da und sagte nichts. Nestor blickte starr nach vorne und rührte sich auch nicht. Plötzlich vernahm Sheila ein leises Klopfen und Rumpeln an der Wand hinter ihr...

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So, jetzt ist wieder ein neues Kapitel da;-)

OK, dieses Mal ist es vielleicht ein bisschen langweilig, aber Hintergrundwissen muss auch an einer Stelle sein...

Wenigstens gibts im nächsten Kapitel vorraussichtlich Action;-)

hoffe euch gefällts bis dahin!

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