Twenty-Four ~ Plan B
"Ich mag keine Partys", grummelte ich, als ich aus Elyias Auto stieg und auf ihn wartete.
"Dann sieh es einfach als eine Mission", scherzte er, als er mir den Weg freimachte.
"Mission impossible oder was?" Ich lachte leise und sah zu ihm auf. Er schüttelte aber bloß seinen Kopf und wir beide konnten den Bass bereits hören.
Mein Haar war, anders als sonst, offen und fiel mir über meine Schultern. Ich hatte nur ganz wenig Make-up im Gesicht, aber gekleidet war ich keinerlei schick.
Ich trug schwarze Boots, eine enge, hellblaue Jeans, welche große Löcher hatte und unter meiner oversize Jacke versteckte sich ein enges Croptop, welches ich passend fand, da es auf Partys meist ziemlich warm war.
Farblich war ich eher schlicht geblieben. Elyia hatte mir gleich getan und trug etwas Ähnliches, wie das letzte Mal, als er auf die Party gehen wollte.
Mein Blick blieb auf seinem Haar hängen und ich begann zu grinsen. Ich hatte ihn dazu überreden können die Locken für heute Abend beizubehalten und ich hatte es ihm zwar nicht ins Gesicht gesagt, aber er sah wirklich gut aus.
"Damit das klar ist. Wir trinken keinen Alkohol. Ich, weil ich fahre und du, weil ich mir das nicht antun möchte."
Ich nickte. Geplant hatte ich es sowieso nicht. Im Visier hatte ich bloß Noah.
Ich wollte sehen, ob er mich verarschte oder wirklich etwas für mich empfand. "Noch dazu musst du aufpassen, dass Arche-Noah dich nicht sieht. Sonst ist alles im Arsch."
Ich fühlte mich wie im Unterricht, wo der Lehrer einem predigte, was erlaubt und was nicht war.
"Du kannst ruhig Spaß haben. Ich habe nicht gesagt, dass du dich verstecken musst", fügte der Spanier noch hinzu, als wir auf die offene Haustür zugingen.
"Bin zwar nicht so der Party-Mensch, werde aber schauen, wie es so ist."
Meine Stimme ging direkt in der Musik unter, als wir das große Haus betraten und direkt schaute ich mich um, da ich nicht direkt auffliegen wollte.
Wir wollten uns nicht verlieren und zur Sicherheit hielten wir unsere Hände, da wir in der Menge untergehen wollten.
Ich fand es ziemlich amüsant, wie viele einfach zur Seite gingen, als sie Elyia entdeckt hatten. Anscheinend kannte man ihn.
Ich behielt meinen Blick aber tief, da mich keiner wirklich erkennen sollte.
Das Haus war ziemlich modern und wir stoppten vor einer Theke, welche die Küche vom extrem großen Wohnzimmer trennte.
Ich sah nicht wirklich über die Menschen und fragte meinen Kollegen, ob er Noah sehen konnte.
Er schüttelte aber bloß seinen Kopf und fixierte kurz ein Mädchen, dass ihm deuten wollte, dass sie interessiert war.
"Du kannst auch Spaß haben", versuchte ich ihm zu sagen, als die Musik etwas lauter wurde.
Er zuckte aber bloß mit den Schultern und drehte sich zu mir. "Keine Lust."
Das einladende Lächeln des Mädchens verschwand langsam und etwas enttäuscht drehte sie sich zu ihrer Freundin.
Ich streckte mich zum Spanier hoch und lachte. "Du hast ihr gerade Herz gebrochen."
Er brauchte eine Weile um meine Wörter zu entziffern, schüttelte dann aber schmunzelnd den Kopf.
"Sie wird es schon überleben und ich bin mit dir hier. Wir haben ein Ziel." Ich nickte.
Nummer 52 streckte sich etwas in die Höhe, als er jemanden erkannt hatte. Instinktiv schob er mich ein wenig hinter sich und formte mir mit dem Mund, dass Noah in der Nähe war.
Ich schielte hinter dem Spanier hervor und tatsächlich konnte ich meinen Schwarm sehen, welcher sich lachend mit den anderen Teammitglieder und Myles unterhielt.
Mir war bewusst, dass Elyia zum Team gehörte und er sich kurz melden sollte.
Ich drückte also meine Hände leicht gegen seinen Rücken und deutete ihm, dass er zu ihnen gehen sollte.
Nicht, dass sie zu uns kommen würden und Noah mich dann entdecken würde.
"Geh doch kurz zu ihnen. Bevor sie zu dir kommen. Ich suche mal die Toilette auf." Zuerst sah mich mein Freund misstrauisch an, doch er merkte, dass ich nicht lockerlassen würde. Er nickte also und ließ mich allein zurück.
Ich wollte wirklich auf Toilette, weil ich dort nicht von Noah oder sonst jemanden gefunden werden konnte und noch dazu hatte ich Shirin versprochen zu schreiben, da sie nicht wirklich ein großer Fan von Partys war und wissen wollte, dass es mir gut ging.
Ich drückte mich also durch die trinkende, tanzende und schwitzende Menschenmenge, bis ich Treppen erreichte und ich ging stark davon aus, dass auch oben ein Bad sein sollte. Das war doch fast in allen Häusern so.
Ich nahm also immer zwei Stufen auf einmal und erschrak mich, als mir ein paar Typen entgegenkamen, welche mich etwas zu sehr beäugten. Ich wich deren Blicke aus und drückte mich an ihnen vorbei.
Von oben sah ich, wie Elyia bei seinem Team stand und einen Drink ablehnte.
Mein Blick blieb an Myles hängen und etwas besorgt suchte ich den Raum nach Noah ab.
Fuck, wo war er auf einmal?
Aus Angst er könnte mich sehen, lief ich dann ganz nach oben und steuerte auf das offene Bad zu.
Hinter mir zog ich die Tür zu und ich atmete erleichtert durch. Die Musik war nicht wirklich leiser hier drin, aber die Blicke waren weniger, was mich sehr entspannte.
Alles okay hier
Als ich diese Nachricht gesandt hatte, blickte ich auf in den Spiegel und verzog mein Gesicht.
Ich sah nicht hässlich aus. Ich würde sogar behaupten, dass ich gut aussah, aber trotzdem war ich kein Fan von Wimperntusche.
Schon den ganzen Abend wollte ich meine Augen reiben, erinnerte mich aber immer wieder daran, dass ich sonst wie ein Panda aussehen würde und nun nahm ich mir die Zeit und machte meine Augen ganz weit auf, um mich am unteren Wimpernkranz zu kratzen.
Ich seuftzte auf und drückte kurz meine Augenlider ganz doll aufeinander.
Scheiße, war das ein geiles Gefühl.
Als ich mich wieder bereit für diese scheiß Party fühlte, machte ich mich wieder auf den Weg nach unten.
In mitten der Treppen sah ich Elyia, der sich wieder von dem Team entfernt hatte und mit einem leeren Becher spielte.
Entschlossen steuerte ich auf ihn zu und schubste ein paar besoffene Spaten zur Seite, da sie mir das Gehen schwerer machten.
Urplötzlich hielt mich eine Hand an meinem Handgelenk fest und ich schloss genervt meine Augen.
Ich wette, dass Noah mich gerade gefunden hat...
Ich ließ mich von der Person umdrehen und erblickte grüne Augen, welche zu niemand anderen als Noah gehörten.
Er begann zu lächeln und fragte, warum ich hier war.
Er wusste, dass ich kein Fan vom Feiern war und schirmte mich von anderen Typen ab, welche uns immer wieder anrempelten.
Ich zuckte aber bloß mit meinen Schultern und blieb stumm.
Toll gemacht, Cosima.
Ehrlich.
You had one job...
Ich streckte mich dann zu Noah hoch und redete in sein Ohr, um ihm zu sagen, dass ich mir was zu trinken holen gehe und ich, wenn ich ihn wieder finde, zurückkommen werde.
Er nickte eifrig, wollte mir zuerst sein Getränk anbieten, aber ich lehnte höflich ab.
Mit einem gespielt fröhlichen Lächeln wandte ich mich von ihm ab und verschwand wie Batman in der Menge.
Aufgelöst stoppte ich vor Elyia und sah ihn entschuldigend an. "Er hat mich gesehen."
Zuerst verstand der Spanier nicht, was ich meinte, schloss dann aber erschöpft seine Augen.
"Ich bin stolz auf dich. Echt", neckte er mich mit einem kleinen Schuss von einem ernsten Unterton. "Schau. Ich habe das nicht geplant und ich habe auch keine Ahnung, wie wir das jetzt anstellen sollen. Es tut mir leid."
Nummer 52 atmete laut aus, was man nur sehen und nicht hören konnte, aber ich konnte es mir denken.
"Dann setzen wir jetzt auf Plan B", meinte er und visierte Noah an.
"Plan B?" Der Spanier zog mich in die Küche und begann mehrere Getränke zu mixen.
"Ich wusste gar nicht, dass du einen Plan B hast..."
"Ich auch nicht", antwortete er, als er an einem Becher roch und schnell zurückschreckte.
"Wenn der Typ bei den Drinks nicht blau macht, werde ich ihm einfach eine ganze Flasche Wodka den Rachen herunterkippen."
"Was hast du vor?"
"Ich füll ihn ab."
Mit ist gerade aufgefallen, dass es noch keine einzige Kussszene in diesem Buch gibt.
Wann sich das wohl ändern wird? Bald?
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