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Wieder auf der Flucht...

CW:Massenhysterie, Gewalt, Blut, Tod

„Du bist die, nach der sie suchen!", keuchte der Zwerg und zeigte mit einem dicken stummeligen Finger auf mich.

„Verdammte Scheiße", der Fluch rutschte mir vor Schreck unüberlegt heraus. Und noch bevor ich es recht sah war der Zwerg auf seinen kurzen Beinen losgestürmt und durch die Luke im Boden verschwunden.

„Verdammt!", rief Liam und sah sich hektisch zu mir um. „Komm schon! Renn! Wir müssen hier so schnell wie möglich verschwinden! Er wird die ganze Stadt zusammen brüllen!"

Ich sprintete los. Als ich die Luke erreichte nahm ich immer zwei Stufen auf einmal. Unten angekommen blickte ich mich zur Tür um. Sie stand offen, der Zwerg war bereits auf die Straße hinausgelaufen. Mist.

Gemeinsam mit Liam, der dicht hinter mir lief, rannte ich auf die Ladentür zu und hindurch. Als wir draußen auf dem Marktplatz waren musste ich mich erst wieder orientieren. Der Tumult der Menschen machte mir Angst, ich wusste nicht mehr woher wir gekommen waren geschweige denn, in welche Richtung wir fliehen sollten.

Der Zwerg schrie aus Leibes Kräften. „Wachen! Wachen! Die Gesuchten! Ich habe die Prinzessin und ihren Begleiter gefunden! Haltet sie auf! Wachen!". Mit seinen stummeligen Händen zeigte er direkt auf uns. Mein Herz blieb stehen, als auf einmal der gesamte Marktplatz in seinem Treiben inne hielt und alle Gesichter sich uns zuwandten. Dann brach das Chaos aus.

Jemand packte mich von hinten am Handgelenk. Mit einem Aufschrei drehte ich mich um. Liam stand hinter mir. Sein Anblick beruhigte mich für eine Sekunde, doch dann spürte ich die Schreie und Leiber um mich herum, die mich zu erdrücken schienen.

„Komm, da lang! Wir müssen über den Fluss!", mit der anderen Hand zeigte er auf die Brücke. Noch ehe ich ihm zunicken konnte war er los gerannt und zog mich hinter sich her. Er war immer noch schneller als ich, aber in den neuen Schuhen konnte ich endlich besser mit ihm Schritt halten. Wie ein Wirbelsturm eilten wir über den gepflasterten Platz, nur wenige Meter an dem Zwerg vorbei und direkt auf die Brücke zu. Hände und Krallen rissen an meinen Kleidern und meinen Haaren, doch sie bekamen mich nie zu fassen. Der Rauch von einem ausbrechenden Feuer vernebelte mir die Sicht und setzte sich in meinem Kopf fest. Ich hustete und klammerte mich noch fester an Liams Hand. Immer einen Schritt vor den anderen setzend. Durch die Hysterie hindurch.

Doch als wir auf der Brücke standen sah ich, wie die ersten Wachen aus Seitengassen und dunklen Winkeln herausstürmten und begannen, sich ihren Weg zu uns zu bahnen – uns einzukreisen. Liam blieb nicht stehen. Im Rennen zog er sein Schwert, während er mich mit der anderen Hand immer noch fest hielt und hinter sich herzog.

Stolpernd folgte ich ihm über die Brücke, wäre fast gefallen, fing mich gerade noch rechtzeitig und beschleunigte wieder, bis ich neben ihm herlief.

Durch die Hysterie waren wir beide in der Menge untergegangen. Niemand schenkte uns mehr Beachtung. Menschen flohen vor den Wachen, die jeden niederzuschlagen schienen, der ihnen in den Weg kam. Gestaltwandler erhoben sich in der Form von Vögeln in die Luft, um dem Tumult zu entfliehen. Andere waren damit beschäftigt das Feuer, das in dem Gemenge an einem Essensstand ausgebrochen war, wieder zu löschen, bevor es auf andere Stände übergreifen konnte. Nur mit Mühe schafften wir es, uns zwischen den Leibern der anderen hindurch zu drängen, doch irgendwann hatten wir den Tumult des Platzes endlich hinter uns gelassen.

Erleichtert sog ich den frischen Sauerstoff in mich ein. In dem Chaos hatte ich das Gefühl gehabt keine Luft mehr zu bekommen. Doch Liam lies mir keine lange Verschnaufpause. Die Wache waren uns immer noch auf den Fersen.

Als wir auf eine breitere Gasse zu rannten kamen drei der Wachen auf uns zu. Zwei davon waren Golls, der dritte ein Mensch. Mit gezogenen Streitäxten und Speeren stellten sie sich uns beiden in den Weg. Ich wurde langsamer, wollte anhalten und umkehren, doch Liam lies es nicht zu.

Mit voller Geschwindigkeit rannte er mitten in die Gruppe der Soldaten hinein, wobei er mit dem Schwert durch die Luft fuhr und damit gleichzeitig einem der Golls den Bauch aufschnitt und dem Menschen die Kehle. Ich sah das Blut aus den Wunden spritzen und die schlaffen Körper zu Boden sinken. Es ging alles so schnell, das ich kaum Zeit hatte, den Ekel in mir aufwallen zu spüren.

Bevor der noch unverletzte Goll ausholen konnte waren wir schon an ihm vorbei gerannt und eilten die Straße entlang, die sich leicht nach unten senkte. Ich hatte das Gefühl in eine Falle zu laufen, immer tiefer hinein.

Doch wir rannten weiter Berg ab, an heimatlosen Bettlern und auf die Seite stürmenden Menschen vorbei. Ich hörte das Grunzen des Goll, der hinter uns die Verfolgung aufgenommen hatte.

„Liam! Er ist hinter uns her!", rief ich entsetzt, als ich einen Blick über die Schulter warf und bemerkte, das der Goll nur noch wenige Meter von uns entfernt war. Er holte schnell auf. Mein Herz hämmerte wie wild gegen meinen Brustkorb, dass es weh tat.

„Ich weiß!", keuchte Liam neben mir „Halt die Klappe und renn' um dein Leben!", brüllte er mir zu und lies dann meine Hand los. Ich hatte zu viel Schwung, um stehen bleiben zu können, oder mich zu ihm umzudrehen, also rannte ich einfach weiter. Liam vollführte im Rennen eine Drehung, während der er einen kleinen Dolch aus seinem Ärmel zog. Er warf das Messer. Ein Wurf. Ein Treffer. Ohne sich noch einmal nach hinten umzusehen vollendete Liam seine Drehung, kam mit den Füßen wieder auf dem Boden auf und holte den Abstand zu mir wieder auf.

Erleichtert über den zu Boden gestürzten Goll, sah ich die Straße entlang, auf der Suche nach einem Schlupfwinkel, oder etwas ähnlichem. Doch was ich statt dessen erblickte, jagte mir einen Schauer des Entsetzens durch den Körper.

Nicht weit entfernt endete die Straße an einer Häuserzeile und führte nur entweder nach links oder rechts weiter. Aus beiden Richtungen stürmten uns Wachen entgegen. Es mussten insgesamt um die fünfzehn oder zwanzig Soldaten sein Goll, Menschen und auch einige bullige Zwerge waren darunter. Mit keinem davon wollte ich mich anlegen, aber dafür war es nun wohl zu spät.

„Was jetzt?", rief ich Liam zu während ich immer noch ohne langsamer zu werden auf die Horde von Kämpfern zustürmten. Gehetzt blickte ich ihn von der Seite her an.

Unsere Blicke trafen sich. „Vertrau mir!", war das einzige, was er verlangte. Dann riss er sich den Mantel vom Leib, den er achtlos hinter sich zu Boden fallen lies. Durch den dünnen Stoff seines hellblauen Leinenhemdes konnte ich hindurch sehen, wie sich die Haut an seinem Rücken veränderte. Sie wechselte die Farbe zu einem leichten türkis und dann wölbte sich sein Rücken auf. Flügel wuchsen aus seiner Haut hervor, wurden immer größer und zerrissen das Hemd. Liam zog sich die letzten Reste des Hemdes vom Leib und lies es ebenfalls hinter sich auf dem Weg zurück.

Plötzlich machte er einen Sprung in meine Richtung. Als er auf mich zustürze streckte er mir einen Arm entgegen. Ich ergriff sein Hand mit meinen beiden und klammerte mich an sein Handgelenk. Bloß nicht loslassen.

Dann tat es in meinem Körper auf einmal einen heftigen und unangenehmen Ruck und der Boden entglitt mir unter den Füßen.

Ich schrie auf. Ob vor Schmerz oder Schreck wusste ich nicht so recht. Immer höher stieg Liam in den Himmel hinauf und der Boden wurde unter mir immer kleiner. Erschrocken strampelte ich mit den Füßen.

„Hör auf damit! Du bist so schon schwer genug!", schnaufte Liam. Er hielt mir die andere Hand nach unten hin und ich griff danach. Dann schwang er mich in die Höhe und lies meine Hände dabei los, was mir einen weiteren grellen Schrei entlockte. Doch auf einmal spürte ich seinen warmen Körper gegen meinen gepresst. Er hielt mich gegen seine bloße Brust gedrückt, die Arme hinter meinem Rücken verschränkt. Meine Beine umklammerten seine Taille.

Erleichtert, dass er mich festhielt lehnte ich meine Wange gegen seine warme Brust und schloss die Augen für einen kurzen Moment. Ich atmete tief durch und versuchte mein vor Panik pochendes Herz zu besänftigen. Das heftige Schaukeln, das Liam durch seine Flügel verursachte war ungewohnt. Der Boden war viel zu weit entfernt und doch so nah, dass ich die zornigen Gesichter der Soldaten erkennen konnte.

Ein Pfeil schoss knapp an Liams Arm vorbei. Ein erstickter Schrei entwich meiner Kehle. Erschrocken wich Liam zur Seite und drehte sich im Flug um. Nur ungefähr fünfzehn Meter unter uns standen die Wachen. Sie hatten ihre Streitäxte, Schwerter und Speere achtlos auf den Boden geworfen und zu ihren Bögen gegriffen, mit denen sie jetzt auf Liam und mich zielten, um uns aus der Luft zu schießen.

Ein zweiter Pfeil verfehlte meinen Oberschenkel nur um wenige Millimeter und viele andere flogen im Umkreis von wenigen Metern an uns vorbei. Ich klammerte mich noch enger an seinen Körper.

„Höher! Flieg verdammt noch mal höher! Ich möchte hier nicht wie ein Brathähnchen am Spieß enden!", brüllte ich ihm entsetzt zu und begann ohne es zu wollen wieder mit den Beinen zu strampeln.

Früher hatte ich das Fliegen geliebt und auch die letzten Jahre über hatte ich mich immer nach diesem Moment gesehnt, doch jetzt wollte ich nur noch wieder den festen Boden unter den Füßen haben. Hier oben war ich schutzlos. Ich konnte mich nicht einmal verteidigen.

„Ich kann nicht! Ich kann uns nicht beide in der Luft halten, wir müssen wieder runter!", schnaufte er. Und damit lies er sich um einige Meter in Richtung Boden absinken. Mein Herz sprang mir bis in den Hals, als er sich auf einmal in die Tiefe stürzen lies, doch er fing uns beide schnell genug wieder ab.

Sobald wir näher an den Soldaten waren kamen immer mehr Pfeile auf uns zugeflogen und ich konnte die vor Wut verzerrten Grimassen der Goll wieder sehen. Liam wich zurück und vergrößerte so den Abstand zwischen uns und den Pfeilen wieder ein wenig.

Mit einem Ruck endete das Schaukeln von Liams Flügeln, als ich tatsächlich wieder Boden unter den Füßen spürte. Entgeistert blickte ich nach unten. Ich war so gefesselt von den Soldaten gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte, wie Liam sich gemeinsam mit mir in Richtung eines Hausdaches entfernt hatte.

Das Dach gehörte zu einem mehrstöckigen Gebäude und mir wurde leicht schwindelig, als ich über den Rand hinunter auf die Gasse mit den Soldaten blickte. Als ein Pfeil an meinem Kopf vorbeischoss zog ich mich ruckartig wieder zurück.

Wackelig suchte ich auf den roten Ziegeln halt. Liam fasste mich am Arm. „Komm! Siehst du, da hinten? Das ist die Stadtmauer mit dem Osttor, wir müssen es bis dahin schaffen, dann sind wir fast in Sicherheit." Er wollte schon losrennen, doch ich hielt ihn zurück.

„Warte. Was ist mit Ferris und Deren? Die beiden warten doch darauf, dass wir uns am Tor treffen!"

„Ich bin sicher, dass sie inzwischen mitbekommen haben, das hier einiges aus dem Ruder läuft.", antwortete Liam nur knapp. „Unser größtes Problem ist, dich hier rauszubekommen.", er zerrte wieder an meinem Handgelenk, um mich zum laufen zu bewegen.

„Na schönen Dank auch!", in mir kochte wieder die Wut hoch. „Es ist ein denkbar unpassender Augenblick, mich darauf hinzuweisen, dass ich das dumme wehrlose schutzlose kleine Prinzesschen bin!", ich riss mich von ihm los und ging an ihm vorbei, darauf achtend, dass ich nicht auf den Ziegeln ausrutschte und hinunter schlitterte.

„Nein! So habe ich das doch gar nicht gemeint!", entnervt und hektisch zu den Soldaten nach unten blickend folgte er mir.

„Jetzt komm! Diese Biester fangen an, die Häuser hoch zu klettern. Ich wäre hier gerne verschwunden, bevor wir wieder in Schussweite sind!", rief ich ihm über das Brüllen der Soldaten und das Heulen des Windes zu. Er folgte mir.

Ich voraus und er hinterher rannten wir bis zum Ende des Daches. Es war schwieriger als gedacht, sich auf den abschüssigen Ziegel aufrecht zu halten. Aber das hieß auch, dass die Wachen Schwierigkeiten haben würden uns zu folgen und erst recht auf uns zu zielen.

Ohne langsamer zu werden oder auch nur zu zögern sprang ich gemeinsam mit Liam von dem Dach ab und auf das nächste. Der Moment, den ich ohne Halt wie in Schwerelosigkeit verbrachte ließ mein Herz höher schlagen. Dieses Gefühl war berauschend. Der Wind fegte mir durch die Haare, die kühle Luft drängte sich in meine Lungen und das Adrenalin gab meinen Körper neue Kraft.

Hart kam ich auf dem Rand des zweiten Daches auf und rollte mich ab, um den Schwung etwas abzufangen. Schnell rappelte ich mich wieder auf und schlitterte hinter Liam her, der bereits einige Schritte vor mir stand.

„Du wirst mir doch nicht etwa zu einer richtigen Landstreichern, Prinzessin?" rief er mir zu, als ich wieder zu ihm aufholte. Er lächelte mir zu und streckte mir seine Hand entgegen.

Eine Entschuldigung. Ich nahm sie an und griff nach seiner Hand. Gemeinsam rannten wir weiter. Er gab mir halt und ich ihm. Zusammen sprangen wir über die nächste Häuserschlucht.

Das Gebrüll der Goll und die Rufe der Männer wurden hinter uns immer leiser. Ich blickte mich um, um zu sehen, wo unsere Verfolger geblieben waren.

Die Gruppe der Soldaten hatte sich zerteilt. Nur noch wenige folgten uns. Die vordersten waren zum Glück immer noch ganze drei Dächer entfernt. Ich hatte Recht gehabt, als ich vermutet hatte, dass diese plumpen Kreaturen Schwierigkeiten haben würden, das Gleichgewicht auf den abfallenden Dächern zu halten.

Erleichtert blickte ich wieder nach vorne. Liam wurde langsamer.

Die Mauern von Baihle erhoben sich genau vor uns. Weiß und wunderschön. Und unüberwindbar. Das Haus, auf dem wir uns befanden, war der Mauer am nächsten. Nur wenige Meter trennten uns von den dicken weißen Steinen, die die gesamte Stadt umgaben.

„Schau! Da drüben ist das Tor, an dem wir uns treffen wollten.", sagte Liam, während er auf einen gigantischen Torbogen zeigte, der mitten in die Mauer eingelassen war. Das Eichentor war geschmückt mit Verzierungen aus Eisen die sich in kleinen Schnörkeln um das gesamte Tor rankten. Doch die Schönheit des Tores wurde von der Horde an bewaffneten Soldaten überschattet, die mit gezogenen Waffen davor standen. Es mussten bestimmt zwanzig oder dreißig dieser uniformierten Goll dort stehen und genau in diesem Moment erblickten sie uns. Mit einem riesigen Gebrüll kam die Hälfte der Soldaten auf uns zugerannt.

„Was jetzt?", rief ich gehetzt. Von hinten holten uns bereits die anderen Wachen ein, die uns über die Häuserdächer hinweg verfolgt hatten. „Ich kann weder Ferris noch Deren irgendwo da unten sehen!"

Liam antwortete nicht, er blickte ausschließlich konzentriert auf das Geschehen um uns herum. „Lass dir was einfallen, sonst haben die uns!", ich wusste, dass mein Gejammer rein gar nichts an der Situation änderte. Und dennoch konnte ich nichts dagegen ausrichten, dass sich meine Fingernägel vor Angst tief in seinen Arm gruben.

„Komm schon!", lamentierte ich neben ihm und wippte nervös mit den Füßen auf und ab.

Genau in dem Moment, als der erste Pfeil an uns vorbei schoss setzte sich Liam endlich in Bewegung. Er griff mir um die Taille, hob meine Beine hoch und öffnete seine Flügel. Gemeinsam überquerten wir den Abgrund zwischen dem Hausdach, auf dem wir gerade eben noch gestanden hatten und der Mauer. Er setzte mich hart auf der breiten Stadtmauer ab. „Leg dich flach auf den Bauch! Dann können sie dich nicht treffen.", befahl Liam mir.

Die Sohlen meiner Stiefel fühlten sich an, wie elektrisch aufgeladen und spitze Nadelstiche jagten durch meine Fußsohlen. „Was ist das?", fragte ich. „Was? Leg dich hin, verdammt!", schrie Liam abwesend und zog seinen Bogen vom Rücken. Ich folgte seiner Anweisung. Doch als ich die Mauer mit meinen Händen und meinem Oberkörper berührte hätte ich mich vor Schmerz beinahe wieder aufgerafft. Ich spürte kaum, wie spitze Kiesel sich in meine Wange gruben, so stechend war dieser elektrisierende Schmerz.

„Liam, was ist das? Spürst du dieses Brennen denn nicht?"

„Das ist die Magie.", er zog einen Pfeil aus seinem Köcher.

„Welche Magie?", ich kam nicht mehr mit.

„Die Magie, die die Stadt umgibt, damit keiner ungebeten herein oder heraus spazieren kann.", er legte den Pfeil ein und zielte.

„Was? Wie meinst du das? Wir sind doch auch in die Stadt gekommen?"

„Ja.", er ließ den Pfeil los, der durch die Luft sauste und einen Zwerg in den Kopf traf. „Aber du hast den Sandstein nicht aus der Mauer gezogen. Hättest du es getan so hättest du den Schmerz in deinen Händen gespürt. Nur durch die Tore kann man die Stadt unbeschadet betreten und wieder verlassen. Die Tore sind die einzige Lücke in der Schutzbarriere. Durch das Loch in der Mauer sind wir vermutlich nur herein gekommen, weil irgendjemand einen mächtigen Zauber über diese kleine Stelle gelegt hat, der die Barriere aufgehoben hat.", er legte zwei Pfeile ein. Gleichzeitig schossen sie durch die Luft. Blitzschnell und tödlich.

Ein Soldat wurde in die Brust getroffen, der andere in die Stirn. Beide vielen sie mit einem gequälten Aufschrei um und rollten kraftlos von dem Dach, von dem aus wir gekommen waren. Mit verdrehten Gelenken und einem dumpfen Aufprall kamen sie unten an, wo sie auf zwei weitere Soldaten fielen.

Jetzt stand nur noch einer der Wachen uns gegenüber auf dem Dach. Sein Bogen war gespannt und bereit zum Schuss, doch eine Sekunde, bevor er die Sehne los lassen konnte landete ein kleiner Dolch in seiner Brust. Die Uniform färbte sich tiefrot und mit einem vor Überraschung entgeistertem Gesicht viel er vornüber in die Gasse, Bogen und Pfeile mit ihm.

Kaum hatte Liam den Dolch geworfen war er schon selbst in die Hocke gegangen, um sich vor dem Pfeilhagel zu schützen, der nun von der Straße auf sie zugeflogen kam. Seine Flügel lagen eng an seinem Rücken an. Zum Glück behielt Liam Recht. Der Winkel, in dem die Soldaten ihre Pfeile abschossen war zu steil und die eisernen Spitzen verfehlten uns um mehrere Zentimeter.

„Und jetzt? Wie kommen wir hier weg?", rief ich ihm über den Lärm hinweg zu.

„Oh, verdammt!", fluchte er. Entgeistert blickte Liam auf die Straße, die direkt auf das Tor zuführte. Ich verrenkte mir den Hals, um auch einen genaueren Blick auf das Geschehen dort werfen zu können. Blitze zuckten über mein Gesichtsfeld, als ich meine Hände fester gegen die magische Mauer stemmte. Doch ich sah nichts.

„Was ist den?", fragte ich deshalb angespannt und wartete verzweifelt auf eine Erklärung. Doch Liam antwortete nicht. Wie gefesselt starrte er immer noch auf eine Stelle, die ich aus meiner Position nicht sehen konnte.

„Liam! Was? Rede mit mir!", meine Brust fing wieder an, sich zusammen zu krampfen. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Ich konnte nicht mehr länger warten. Also rappelte ich mich auf. Doch als ich sah, worauf Liam schon die ganze Zeit über gestarrt hatte fiel mir die Kinnlade herunter und alle Schmerzen waren vergessen.


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