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Siobrahans Weißheiten


uuuuuh, this ending, guys!!!!

Innen sah es ebenso aus wie in der Kammer, die Liam und mir zugeteilt worden war und gleichzeitig doch ganz anders. Viel gemütlicher. Bewohnter. Auf dem Boden lag ein Teppich, die Wände waren behangen mit Pergamentfetzten auf denen Zeichnungen und Worte standen. An den Seiten des Raums reihten sich hölzerne Regale, die sich unter der Last der vielen schweren Bücher, Schatullen und anderer mir unbekannter Geräte durchzubiegen schienen.

Es war warm und das Licht einiger Kerzen tauchte den Raum in ein warmes gelb. Es roch nach Kräutern und ganz leicht süßlich. Als ich den Bewegungen des Hexers folgte, sah ich, wie er aus einer fragilen Teekanne heißes Wasser mit Gewürzen und Kräutern in zwei Tassen goss, die beide kunstvoll bemalt waren und den Kreislauf der Sonne zeigten. Eine davon reichte er mir.

„Vorsicht, heiß.", ich nahm die Tasse an ihrem filigranen Henkel und er lächelte mir liebevoll zu. Seine Ruhe übertrug sich auf mich und ich fühlte mich schon etwas entspannter. Verlegen blickte ich mich um. Wusste nicht so recht, ob ich stehen bleiben, mir seine persönlichen Besitztümer ansehen oder mich ganz einfach irgendwo hinsetzten sollte

„Oh Verzeihung.", bemerkte Siobrahan meine Verunsicherung und nahm einige Decken und Kissen von einem Schaukelstuhl aus Holz. „Hier, setzte dich doch.", dankend ließ ich mich in den Stuhl nieder der leise knarzend etwas vor und zurück wippte, bis er schließlich still stand, vorsichtig roch ich an dem Tee. „Minze.", meinte der Hexer und ließ sich selbst mir gegenüber auf der Kante seines Bettes nieder. Ich nahm einen Schluck und verbrannte mich fast an der heißen Flüssigkeit. Doch dann spürte ich auf einmal wie sich Klarheit in meinem betrunkenen Kopf ausbreitete.

„Minze?", fragte ich skeptisch bei den Wirkungen, die der Tee bereits nach einem einzigen Schluck aufzeigte.

„Minze.", antwortete er. „Und einige andere Kräuter.", fügte er dann mit einem schelmischen Grinsen hinzu und ich musste dankbar lächel. Das war genau das, was ich gebraucht hatte.

„Wie lange beschäftigt Ihr Euch schon mit der Magie?", fragte ich ihn neugierig und nahm einen weiteren Schluck von dem wundervollen Tee, der jetzt schon nicht mehr ganz so heiß war.

„Ach.", er lachte und stellte seine eigene Tasse auf eine kleine Kommode neben dem Bett. „Schon viele viele Jahre, du wirst mich wohl nicht zwingen, mein Alter vor dir zu offenbaren."

Ich errötete peinlich berührt und hatte das Gefühl schon bei dem ersten Versuch eines Gespräches zu weit gegangen zu sein. „Ich beherrsche die Magie schon, seit ich ein kleiner Junge war. Wenn das deine Frage zumindest ein wenig beantwortet.", stellte er hinten an und lächelte mir gütig zu.

„Aber im Grunde besitzt jedes Lebewesen Eldoras etwas von Avas Magie.", begann er dann zu erzählen. „Sie hat uns mit ihrer Magie geschaffen, also sind wir Magie und daher muss irgendwo in uns auch etwas davon übrig geblieben sein, das wir selbst benutzen können."

„Wirklich?", es kam mir seltsam vor, dass so ein weißer Mann, wie Siobrahan religiös zu sein schien. Aber andererseits war die Magie mindestens ebenso alt, wie die Religion unseres Landes und verwebte sich daher an vielen Stellen der Geschichte und Lehre miteinander. „Aber wieso können wir sie dann nicht benutzen?", fragte ich nach. Ich hatte noch von keinem Menschenkind gehört, das einfach so mit der Magie spielen konnte und ebenso wenig von eine Baumwicht, der sich mit der höheren Magie, der Elemente auszukennen schien.

„Weil sie es nie gelernt haben. Die eigene Magie zu erlernen ist sehr schwierig und zeitaufwendig und erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Sie offenbart sich nicht einfach, man muss darum kämpfen, sie in sich zu finden. Du wiederum, Eloen, du hast Glück, denn dir wird all die quälende Übung erspart und die Magie einfach so geschenkt.

„Einfach so.", sprach ich seine Worte unbegeisitert nach. „Lieber würde ich mein Leben ohne Magie verbringen und dafür in Sicherheit und in Frieden. Und selbst wenn sie sich mir offenbart, wie Ihr so schön sagtet, dann weiß ich ja doch nicht, wie ich sie gebrauchen soll.", legte ich dem Hexer meine Sorgen offen.

„Du wirst es wissen, wenn es so weit ist.", versicherte er mir.

„Woher wollt Ihr das denn wissen?", fragte ich skeptisch. Einen Fluch, wie den der Hexe hatte es noch nie gegeben, keiner konnte mit Sicherheit sagen, was passieren würde.

„Ich spüre es.", antwortete er einfach und nahm dann einen Schluck Tee aus seiner eigenen Tasse. Eine Weile schwiegen wir und ich hing meinen Gedanken nach, schlürfte hin und wieder an meinem Tee und zog meine Beine auf den Sitz des Stuhles hinauf. Ohne das der Hexer wirklich etwas dafür getan hatte verspürte ich immer mehr eine innere Ruhe und Gelassenheit bei dem Gedanken an das Kommende und die Zukunft von uns allen. Es würde kommen, wie es kommen würde. Ich hatte nur die Macht über meine eigene Entscheidung, wie ich damit umgehen und nicht darüber, was sonst alles geschehen würde. Ich konnte mein bestes geben, wenn es so weit war. Aber in diesem Moment eben war es noch nicht so weit, vielleicht konnte ich Liam jetzt verstehen. Ein wenig zumindest. Ihm war es klar gewesen, dass wir heute noch nichts daran ändern konnten, was morgen passieren würde und dass das einzige, worüber wir bestimmen konnten, der Moment war, in dem wir uns befanden. Und ich hatte ihn so kalt und abweisend dort oben unter dem weiten Sternenhimmel stehen lassen. Mit einem schlechten Gewissen biss ich mir auf die Lippe, wenn ich zurück zu ihm kam würde er sicherlich noch wach sein und ich könnte mich bei ihm entschuldigen.

Mein Tee war inzwischen leer und Siobrahan stand auf, um mir die Tasse erneut einzuschenken. Als er sich zu mir vorbeugte klimperten seine Amulette aneinander und glitzerten in den verschiedenen Farben der Steine.

„Glaubt ihr daran?", fragte ich und wies mit einem Finger auf seine Amulette, als er die Kanne wieder neben seine eigene Tasse auf die Kommode stellte und sich zurück auf sein Bett setzte. „Ja. Es ist eine andere Form der Magie, als die, von der du nun vielleicht sprechen magst und einige nennen es auch einfach Disziplin, aber egal was für einem Namen du der Macht der Amulette gibst, sie existiert."

„Wie meint ihr das?", ich hatte seine Worte nicht so richtig verstanden, aber hatte das Gefühl, dass eine große Wahrheit darin steckte, die ich mir merken wollte.

„Wenn ich nun ein Amulett trage, das mich vor einer bestimmten Sache schützen soll, so kann das Amulett selbst mich zwar nicht davor bewahren, aber seine andauernde Präsenz erinnert mich daran, darauf zu achten und so werde ich doch indirekt dadurch gelenkt, in dem was ich tue und lasse. Weil ich daran denke, ob es mir unter Umständen Schaden und Leid zufügen könnte.", er lächelte, bei meinem skeptischen Blick. Nun hatte ich zwar verstanden, was er meinte, aber ob das wirklich so funktionierte blieb in meinen Augen fragwürdig. „Wie gesagt. Einige nennen es einfach nur Selbstdisziplin, andere Glück, wieder andere simplen Aberglauben. Es liegt in den Händen jedes einzelnen, was er daraus macht."

„Aber mit derartigen Dingen solltest du dich vielleicht sogar besser auskennen als ich. Immerhin trage nicht ich die Male eines Dämons an meinem Körper.", sagte er mit wachem Blick und ließ seine Augen über meinen gezeichneten Körper schweifen. Verlegen fasste ich mir an die Tätowierung an meinem Hals. Meistens vergaß ich, dass die Male sich überhaupt auf meinem Körper befanden. Ich sah mich selten selbst im Spiegel und trug meistens Blusen mit langen Ärmeln, die die Male den Tag über überdeckten und wie aus meinem Geiste verschwinden ließen. Doch jetzt schienen sie wieder unangenehm präsent zu sein und fast zu brennen. Ich spürte genau, wo auf meinem Körper sie sich befanden.

„Garwin fragte mich bereits, was ihr dort für Male tragt. Ich wusste es sofort, aber ich sagte ihm nichts. Es ist nicht mein Platz um derartige Packte offen zu legen.", erklärte er mir und ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen das man bei etwas verbotenem ertappt hatte. Es war eine dumme leichtsinnige Entscheidung gewesen, doch in dem Moment hatte ich mir nicht anders zu helfen gewusst und selbst jetzt Tage später, in Ruhe und Stille wusste ich immer noch nicht, wie ich uns anders hätte retten sollen.

„Ich weiß nicht, weshalb du diesen Handel eingegangen bist und ich bin mir sicher, dass es keine leichtfertige Entscheidung war, aber die Konsequenzen werden noch grausamer Natur sein. Ich selbst habe die Gedankengänge der Schattendämone in all den Jahren noch nicht nachvollziehen können, aber ihre Gelüste sind grausam, so viel steht fest. Ich wünschte, ich könnte dir damit helfen, aber das ist mir nicht möglich. Ich hoffe dass du dir selbst mit deiner Magie wirst helfen können, aber das kann jetzt noch niemand sagen. Wir können lediglich hoffen, dass es so sein wird und dass der Dämon seine eigenen Spielregeln verfolgt und deinem Bruder nicht all zu treu ergeben ist, sodass es uns morgen nicht zu einem Nachteil gereichen wird.", ein Stich fuhr mir durch die Brust, bei dem Gedanken, was der Handel des Dämons für unabsehbare Konsequenzen aufwies. Die meiste Zeit hatte ich versucht, die Existenz der Male zu verdrängen und das war mir bisher auch vortrefflich gelungen, aber jetzt stellte ich mir die Frage, ob das vielleicht falsch gewesen war.

„Tun kannst du nun nichts mehr, um das zu verhindern. Sollte es kommen wird es das.", stellte der Hexer fest. Seine Worte fühlten sich gleichzeitig an, wie die Rüge einer strengen Mutter und die tröstenden Worte danach, die der Vater zu einem Sprach.

„Du solltest schlafen. Es ist schon weit nach Mitternacht und beim Reden haben wir wohl ganz die Zeit verloren.", stellte der Hexer fest. Woher er so weit unter dem Felsen sagen konnte, wie spät es war blieb mir ein Rätsel, das zu lösen ich mich allerdings auch nicht länger im Stande fühlte. Denn kaum hatte Siobrahan gemeint, es wäre Zeit zu schlafen viel mir auf, wie schwer meine Augenlider bereits waren und wie entspannt mein Atem ging. Ich könnte jede Sekunde in diesem Schaukelstuhl hier einschlafen und spürte bereits wie ich meine Augen nicht mehr offen halten konnte. Ich spürte, wie der Hexer eine weiche Decke über mir ausbreitete und mich damit in wollige Wärme wickelte und mich noch tiefer in die Müdigkeit und den Schlaf hinabzog.

Ruckartig schreckte ich auf. Die decke viel von mir herunter, doch ich sah es nicht. Ich sah nichts. Um mich herum komplette schwärze und mein Herz raste und meine Augen irrten hoffnungslos umher auf der Suche nach einem Anhaltspunkt. Es war Still. Ganz leise nur konnte ich das flache Atmen des Hexers hören, der nicht weit von mir liegen konnte. Ich wusste nicht, wie spät es war, oder wie lange ich geschlafen hatte aber ich spürte das Adrenalin durch meine Adern fließen. Einschlafen würde ich nun nicht mehr können.

Um den Hexer nicht versehentlich zu wecken tastete ich mich in der Dunkelheit zu der Tür und öffnete sie so leise ich konnte. Mit einem prüfenden Lauschen ließ ich sie wieder hinter mir ins Schloss fallen, der Hexer schien nichts bemerkt zu haben. Draußen im Gang brannten wie üblich die vielen tausend Öllampen und ich musste mich nach der undurchlässigen Dunkelheit erst wieder an das Licht gewöhnen.

Frischluft. Auf der suche nach frischer Luft und dem beruhigenden Anblick des Himmels stieg ich die Treppen hinauf durch leere Gänge und verlassene Flure. Wo sonst geschäftig Frauen mit Kindern umherliefen oder Männer Essen und Waffen umhertrugen war nun niemand mehr zu sehen und ich fühlte mich fast, als würde ich immer noch träumen. Als ich die oberste Ebene erreicht hatte blieb ich in einem großen Saal stehen, der durch ein riesiges Loch in der Wand für die Ankunft von Transportgütern auf den Rücken der Ésigs Licht herein ließ. Es musste bereits Morgengrauen sein. Der Nebel hing noch schwer zwischen den fliegenden Felsgesteinen und die Luft war eisig kalt, sodass ich mich selbst umarmte, um mich zumindest ein wenig zu wärmen. Die Kälte weckte mich auf und ließ meinen verschlafenen Geist schneller denken. Die Stille war friedvoll und das zwitschern einiger weniger Vögel, die ebenfalls ihr Nest in den rauen Felsen errichtet haben mussten, drang bis zu meinen Ohren hindurch. Ich stellte mich an den Rand des Saals und blickte hinab in die gähnende rosa blaue Leere unter mir. Über mir zogen träge Wolken vorbei die von unten in warmes gelbliches Licht getaucht wurden und aussahen, als würden sie aus einem der vielen Kindermärchen stammen, an die ich mich noch wage erinnern konnte. Für eine Weile schloss ich die Augen und genoss diese einsame Ruhe. Ich könnte gemeinsam mit Liam frühstücken und dann... dann würden wir warten. Vielleicht ein paar Stunden, vielleicht ein paar Tage. Bis Ryan kommen würde.

Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen Blickte ich wieder in die Ferne und war stolz auf meine eigenen Beruhigungskünste.

Und dann war der Moment vorbei. Erst dachte ich, meine Augen würden mir einen Streich spielen, doch dann nicht mehr und ich erkannte das, was ich zuerst noch als optische Täuschung abgetan hatte. In der Ferne. Dort wo weit, weit dahinter Eldora aufragen musste. Dort in der Ferne kamen sie. Eine riesige dunkle Front und sie kam näher. Alarmglocken begannen zu läuten und Wachen riefen und schrien.

Es hatte begonnen.


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