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Schmerz

CW: Gewalt, Blut, Folter, Gor

„Herein!", krächzte die Stimme der Hexe aus dem Inneren der verborgenen Kammer. Cán drückte die Klinke der Tür vorsichtig herunter und stieß sie dann mit einem festen Stoß auf.

Das Erste, was mir auffiel, war die unglaubliche Hitze, die mir aus der Türöffnung entgegenschlug. Unwillkürlich musste ich an die großen Öfen in der Küche denken, in denen ich immer die gewaltigen Fleischmassen für die Soldaten braten mussten. Als der Dunst sich verzogen hatte konnte ich endlich einen ersten Blick auf das Reich der Hexenfürstin erhaschen und wäre am liebsten sofort wieder umgekehrt um in meinem dunklen Loch von einer Zelle zu versauern.

Der Raum war groß und durch viele Fackeln an den Wänden gut beleuchtet. Der hintere Teil des Zimmers war durch einen schwarzen Vorhang abgetrennt, der allerdings durch die vielen Kratzspuren bereits total zerrissen war und einen Blick auf das dahinter stehende Bett freigab. Die Decken waren zerwühlt und das Stroh der Matratze lag in zerstreute Haufen rundherum. Ich konnte nicht anders, ich begann mich wieder gegen die Fesseln zu wehren. Dort hinein wollte ich nicht. Nie. Aber hoffnungslos. Die Soldaten hinter mir waren zu stark.

Gráinne selbst stand in der Mitte des Raumes und verfolgte meine verzweifelte Befreiungsversuche. Hämisch lachend sagte sie zu den Soldaten: „Lasst sie einfach hier stehen und geht! Ich will noch ein bisschen mit ihr spielen, bevor der richtige Spaß beginnt!"

Die Soldaten folgten ihrem Befehl erleichtert und verschwanden durch die Tür, die sie hinter sich vorsichtig zu zogen. Cán – der Feigling – war gar nicht erst eingetreten und hatte wohl in der runden Halle auf die beiden Soldaten gewartet. Gráinne schien diese Tatsache wohl nicht weiter zu kümmern; sie hatte nur Augen für mich.

Die Hexenfürstin kam auf mich zu und umkreiste mich. „Du siehst beschissen aus, weißt du das? Aber was soll's, wir werden uns auch so vergnügen."

Von der Angst und der Hitze klebten mir bereits die Kleider am Leib und meine Haare hingen mir in nassen Strähnen über die Stirn. Ich zitterte am ganzen Körper, blieb aber aufrecht stehen. Ich würde vor der Hexe nicht im Staub kriechen und ihr den Sieg einfach so überlassen. Ich würde kämpfen.

„Ich denke mal, dir ist klar, weshalb ich dich habe herholen lassen, Prinzessin Eloen.", raunte Gráinne mir ins Ohr. Bei dem Wort Prinzessin lies sie verächtlich Tropfen aus Spucke fliegen. Doch bevor ich etwas sagen konnte fuhr sie bereits fort: „Ich habe den Hass in deinen Augen gesehen. Du bist eine Kämpferin! Es wird mir eine Herausforderung und eine Ehre sein, dich zu brechen bevor dein Bruder es bald zu Ende bringen wird!"

„Dann fang doch endlich an und hör auf sinnlos an mich dran zu reden!", giftete ich unüberlegt zurück. Ich war so nervös, dass ich nicht länger warten konnte, egal wie grausam Gráinne mich behandeln würde. Besser ich brachte es so schnell wie möglich hinter mich, denn es würde keinen Ausweg geben. Je schneller ich das Bewusstsein verlor, desto eher würde ich ihr entkommen.

„Oh, das freut mich, wenn du genau so eifrig zur Sache kommen möchtest wie ich! Wir werden ja sehen wie lange es braucht, bis du mich um Gnade anflehst!", kicherte die Hexe hinterlistig. Als sich ihr Mund zum Lachen verzog blitzen ihre scharfen Zähne gefährlich auf.

Gráinne lies von mir ab und ging hinter den Vorhang, von wo sie mit einer klassischen Peitsche wieder hervor kam. Auf eine unverständliche Art erleichtert stieß ich wieder die Luft aus, die ich die ganze Zeit über angehalten hatte. Eine Peitsche, grausam und schmerzhaft, aber immerhin wusste ich, was auf mich zukommen würde – anders, als wenn Gráinne ihre Macht benutzt hätte. Ich war vorbereitet. Auch Cán hatte die Peitsche immer bevorzugt. Zwar war seine aus Magie gewesen, doch was machte das schon aus? Weshalb Gráinne sich für eine echte Peitsche statt ihrer Macht entschieden hatte, wusste ich dennoch nicht so recht.

Die Hexenfürstin lies die Peitsche durch ihre Klauen gleiten, als wäre sie das Wertvollste auf der gesamten Welt. Und dann drehte sie sich urplötzlich zu mir um und schlug zu, direkt auf meine Brust. Ich war auf den Schlag nicht vorbereitet gewesen und er traf mich härter als erwartet. Ich torkelte rückwärts, stolperte über meine Fußketten und viel hin. Unsanft schlug ich auf dem harten Boden auf, weil ich mich mit meinen Armen nicht abstützen konnte.

Ich keuchte gequält auf vor Schmerz. Das war kein normaler Peitschenhieb gewesen. Als ich durch einen Tränenschleier aufblickte erkannte ich die kleinen Dornen, die an der Spitze der Peitsche angebracht waren. Scharfe Häkchen, die sich unbarmherzig in mein Fleisch gebohrt und es tief aufgerissen hatten.

Als ich einen Blick auf meinen Bauch warf sah ich eine rote unsaubere Linie die sich unter meinem weißen Kleid abzeichnete und schnell immer breiter wurde. Mein Kleid war zerfetzt und ich konnte die aufgerissenen und ausgefransten Ränder der Wunde erkennen, die wie Feuer brannten. Meine Brust färbte sich rot mit meinem eigenen Blut und hob sich stark und unregelmäßig. Jeder Atemzug brannte, wie Feuer. Ich schluckte den Schrei herunter, der mir entweichen wollte, noch würde ich nicht aufgeben.

Gráinne kam zu mir herüber und zog mich unsanft wieder auf die Beine: „Das war nur ein kleiner Vorgeschmack! Ich sag dir, wie wir es anstellen: Ich werde dich mit den Armen an diese Kette fesseln die du da siehst." Sie zeigte mit ihren eitrigen Händen auf eine Kette, die aus der Decke kam und dazu gedacht war, den Gefangenen mit den Händen über dem Kopf zu fesseln. „Damit verhindern wir, dass du mir nach jedem Schlag zusammen brichst.", erklärte sie zuckersüß.

„Und damit du das Zeitgefühl nicht verlierst habe ich extra für dich diese Sanduhr herbringen lassen. Die läuft nach einer Stunde ab, dann kannst du wieder zurück in dein schmutziges Loch. Jeden Tag eine Stunde, solange bis du aufgibst! Sterben kannst du ja nicht, noch nicht. Aber bis du es kannst werde ich mich jeden Tag mit dir vergnügen, ich will dich im Staub kriechen sehen, um den Tod flehend, du sollst deinen Bruder darum bitten, dass er dein erbärmliches Leben endlich beenden möge. Und weißt du, weshalb die Qual? Weil du ebenso arrogant und hochnäsig bist, wie es dein geliebter Vater war, diese loyalitätslose Hure von einem König!", sie war mir ganz nah und obwohl ihre Worte mir einen kalten Schauer des Grauens über den Rücken jagten, der mich selbst in dieser heißen Hölle Gänsehaut bekommen ließ, überwog doch die Wut. Meine Familie war die einzige glückliche Erinnerung, die mich hier drin am Leben und stark gehalten hatte, Gráinne hatte kein Recht, mir dies kaputt zu machen. Kein Recht.

„Am liebsten würde ich dir sagen, wie lange du noch zu leiden hast, damit du dich auf das Ende freuen kannst, aber der genaue Tag eures Geburtstags war leider, leider das einzige, was ich nie aus deinem Bruder herausgebracht habe. Ich denke, innerlich ist er immer noch auf deiner Seite, eigentlich schade, er hätte so einen guten König für die Zeit nach deinem Tod abgegeben. Aber so werde ich ihn wohl auch töten müssen, nachdem der Fluch sich erfüllt hat."

Verwirrung machte sich in mir breit. Weshalb sprach sie von meinem Bruder? Warum gab sie mir dieses Fünkchen Information, nachdem ich jahrelang nichts über ihn erfahren hatte? Gráinne tat nichts ohne einen Grund. Doch, was bezweckte sie damit, dass sie mir offenbarte, dass er sich gegen den Fluch zu wehren versuchte? Weshalb wollte sie ihn töten? Hatte sie sich den Fluch zu Nutzen gemacht, um selbst an die Herrschaft zu gelangen? Und woher kannte sie meinen Vater? Hatte sie ihm früher gedient? Die Verwirrung in mir wurde immer größer und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Vielleicht war all das logisch, aber ich war so überfordert, dass ich die einzelnen Teile nicht zusammenfügen konnte.

Mit einer Handbewegung drehte Gráinne die Sanduhr um und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich betrachtete die Sanduhr, die auf dem Tisch stand und viel zu groß für eine Stunde aussah. Eine Stunde. Mir wurden die Knie weich, doch bevor ich erneut unter mir zusammen knicken konnten hatte Gráinne mich bereits zu der Kette, die aus der Decke hing, geschleift, meine bisherigen Fesseln gelöst und mich stattdessen dort angekettet. Alle Gedanken und Überlegungen von eben waren aus meinem Gedächtnis gefegt und es war nur noch Platz für das, was sich unmittelbar vor mir befand. Der Kampf gegen den Schmerz, der Kampf gegen Gráinne, mein letzter Kampf, ich würde ihn nicht verlieren. Ich musste sterben, es gab keinen Ausweg, das einzige, was ich selbst noch bestimmen konnte war, wie ich es tun würde. Aufrecht.

„Weißt du, Täubchen, eigentlich bin ich gar nicht so scharf darauf, dich bluten zu sehen, das was ich eigentlich will ist innerer Schmerz, der tut schließlich viel mehr weh, verstehst du?", fragend zog die Hexe ihre Stirn hoch, sodass die Falten bis unter dem Ansatz ihrer dünnen weißen Haare reichten. Ich hatte verstanden und augenblicklich den Blick zu Boden gesenkt um den Augen der Hexenfürstin auszuweichen. Ich hatte kein Interesse daran erneut durch diesen grausamen Blick gefoltert zu werden.

Die Peitsche knallte durch die Luft und schlug mit einem Klatschen und dem Reißen des Stoffes von meinem Kleid und der darunterliegenden dünnen Haut auf meinem Oberschenkel auf. Ich rang keuchend nach Luft. Reflexartig hatte ich den Blick gehoben, um zu sehen, was Gráinne nun vorhatte und war der Hexe direkt in die Falle gegangen. Gráinne fesselte mich mit ihrem stechenden Blick. Die schwarzen Augen der Hexe schienen mich in eine Tiefe des Schmerzes zu reißen, aus der ich nie wieder würde hervorkommen können. Es war schlimmer, als alles was ich je davor erlitten hatte, es war, als würden die Augen der Hexe all meinen Schmerz, den ich jemals erlebt hatte bündeln und auf einmal auf mich loslassen. Ich wurde von meiner eigenen Angst aufgefressen. Die Hexe wühlte in meinen Gefühlen. Stocherte in meinen privaten Gedanken und Erinnerung und machte sich meine Ängste zu Eigen, um sie gegen mich einzusetzen. Ich war ein offenes Buch und Gráinne las darin; überschüttete mich mit Qualen.

Ich hatte kein Zeitgefühl mehr und mein Blick war so trüb, dass ich die Sanduhr nicht klar sehen konnte, doch irgendwann spürte ich wie der Schmerz nicht mehr neu und stechend war sondern nur noch dumpf, wie das Pochen tiefer Wunden, die bereits wieder verheilten. Mir kam es nicht vor, wie eine Stunde, sondern wie mehrere Tage voller Schmerz und Qualen. Unfähig mich zu rühren hing ich in den Ketten, meine Beine konnten mein Gewicht nicht mehr stützen. Die Ketten schnitten scharf in meine Handgelenke ein, doch der Schmerz ging unter dem Feuer, in dem mein restlicher Körper zu stehen schien, beinahe unter.

Wie aus weiter Ferne hörte ich, wie sich die Tür öffnete und die beiden Soldaten, die mich bereits hergebracht hatten herein kamen. Sie ketteten mich los und schleiften meinen zitternden, schweißgebadeten Körper zurück in die kühle Halle und von dort aus auf eine andere Tür zu.

Bitte, nicht noch länger. Bitte, keine weitere Misshandlung.

Bitte.

Bitte...bitte.

Der Raum dahinter roch frisch nach Kräutern und kam mir nach der Hitze der Hexenkammer beinahe schon kalt vor. Unsanft und ohne auf meine Verletzungen zu achten legten die Soldaten mich auf einen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, dann gingen sie wieder.

Erschöpft und ergeben lag ich auf der Holzplatte und wartete ab, was nun geschehen würde. Meine Gedanken huschten wirr durch meinen Kopf und dunkle Fetzten meiner Erinnerung traten immer wieder hervor. Erinnerungen, die ich verbannt geglaubt hatte und die Gráinne nach all diesen Jahren wieder an die Oberfläche gezerrt hatte. Ich kniff die Augen zusammen, doch auch das half nicht, die Schreie aus der Nacht von vor zehn Jahren zu verbannen. Sie schrien in meinem Kopf einfach weiter. Mit klopfendem Herzen und wie in einem Fiebertraum lag ich auf dem Tisch. Hilflos. Und einsam.


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